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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2018

Das Buch verspricht mehr als es halten kann

Die Weltengang-Maschine
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Die Handlung des Buches aus meiner Sicht:
Bernd Bratzke erhält eines Tages ein Fax von Gott, nebst einer Fernbedienung und damit die Verantwortung für die Weltengang-Maschine. Gemeinsam mit einer „Rentner-Gang“ ...

Die Handlung des Buches aus meiner Sicht:
Bernd Bratzke erhält eines Tages ein Fax von Gott, nebst einer Fernbedienung und damit die Verantwortung für die Weltengang-Maschine. Gemeinsam mit einer „Rentner-Gang“ versucht er diese während Gottes Urlaub am Laufen zu halten und vor einer Metal-Band zu schützen, die eben jene für ihre eigenen satanistischen Zwecke nutzen wollen. Das führt zu skurrilen Wendungen und Wirrungen im Leben aller beteiligten Personen.

Mein Fazit:
Der Autor versucht mit skurrilem Humor dem Leser eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte zu bieten, was ihm anfänglich auch ganz gut gelang. Da das Buch jedoch regelrecht ein Zuviel an Überspitzung von Humor bis hin zum Sarkasmus bietet, werden die Dialoge im Verlauf der Handlung irgendwann flach und das Niveau sinkt stark ab. Hier hätte für mich etwas weniger zu viel mehr geführt. Zudem verläuft die Handlung anscheinend gewollt chaotisch. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn das Ganze stilistisch so umgesetzt wäre, dass der Leser ohne selbst verwirrt zu werden der Handlung folgen könnte. Rückblenden und Zeitsprünge sind abrupt und kontextlos eingebaut, so dass ich bisweilen zweimal lesen musste um zu verstehen, wo sich die Handlung gerade befand. Und ich frage mich bis jetzt – wie sind die Dark Metaler überhaupt ins Spiel gekommen?
Alles in Allem, kann ich nur sagen, das Buch ist nicht meins. Es konnte mich nicht fesseln obwohl ich guten Humor sehr schätze. Wer auf den skurrilen Humor eines Terry Pratchett oder Douglas Adams steht wird hier absolut nicht fündig. Wer aber gerne mal über die Metalszene schmunzeln will, denke ich schon.

Veröffentlicht am 15.09.2024

Für mich ein Flop

Kairra. Geschenk der Götter
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Der Covertext verhieß neben einem tollen Setting viel Spannung. Geblieben war am Ende für mich jedoch nur das schöne Setting, das an die Dune-Welt im weitesten Sinne erinnerte.

Kairra, die „Heldin“, die ...

Der Covertext verhieß neben einem tollen Setting viel Spannung. Geblieben war am Ende für mich jedoch nur das schöne Setting, das an die Dune-Welt im weitesten Sinne erinnerte.

Kairra, die „Heldin“, die Protagonistin, die es angeblich mit Göttern aufnimmt, die die Welt aus der Sklaverei herausführt. Für mich ist sie alles andere als eine Heldin, die Mädchen und Frauen ermutigen soll ihren eigenen Weg zu gehen. Warum?
Zunächst lernt man sie als Formwandlerin kennen, die bemüht ist sich, ihren kleinen Bruder und einen väterlichen Freund durch den täglichen Überlebenskampf ihrer Welt zu bringen. Ein vielversprechender Start.
Als sie jedoch ausgewählt wird, in die innerer Stadt, die Wohlstand und Glück verheißt zu gehen, ändert sich die Handlungsfähigkeit der Figur für mich radikal. Aus einer agierenden Person wird jetzt eine allein reagierende Persönlichkeit, die häufiger wie ein pubertierender Teenager auftritt und zwar nicht andere zwingt direkt für sie zu handeln, aber immer gerne andere handeln lässt anstatt selbst aktiv etwas zu tun. Irgendwie fällt ihr immer am Ende der „Ruhm“ für das Geschehen zu, obwohl eher ihre Mithelfenden wirklich etwas machen und sie nur mitläuft. Aber sie ist super von sich überzeugt.
Dann die Geschichte mit ihrer göttlichen Abstammung. Sie lernt ihren Göttervater kennen, der sich an sie jedoch nicht erinnern kann, da die Götter sich eben nicht für solche Banalitäten interessieren. Kairra wiederholt zwar immer wieder, dass sie den Vater eher leugnet und er ihr ja auch nichts bedeutet, denn sie konnte bisher ja alles ohne Götter erreichen und will das auch in Zukunft. Aber trotzdem nimmt sie die Hilfe, die ihr ihr Vater gibt wiederholt nur zu gerne an. Die Figur des göttlichen Vaters verstehe ich ganz ehrlich auch nicht wirklich. Es wird nicht schlüssig, warum er sich nach der kurzen Begegnung mit Kairra nun überhaupt für sie interessiert.
Und schließlich die Schlüsselszene, die mir den Roman doch ziemlich abspenstig gemacht hat.
Als Kairra mit Unterstützung von Cesszia, der Cousine des grausamen Statthalters, den es letztendlich zu besiegen gilt, aus der Stadt flieht, bitte letztere sie, sie zusammenzuschlagen, damit sie dem Statthalter die Flucht von Kairra begründen kann, ohne selbst in Verdacht zu geraten. Und? Selbstverständlich macht Kairra das nicht. Das überlässt sie natürlich ihrem väterlichen Freund und dem jungen Mann an ihrer Seite.
Da war das Buch für mich eigentlich schon durchgefallen. Denn was soll das denn bitte die Leserin lehren? Wenn es zu harten Entscheidungen kommt, lasse ich die Drecksarbeit andere machen?

Und damit mein Fazit, dass ich das Buch leider überhaupt nicht gut fand. Für mich gab es zu viele Ungereimtheiten und das Frauenbild, das Kairra vermittelt gefällt mir überhaupt nicht.

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