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Veröffentlicht am 04.06.2018

Toller Auftakt der Drei Königinnen Saga

Das purpurne Herz
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Joanna Courtney entführt uns in die Welt der Ealdgyth von Mercia, tief in das England des 11. Jahrhunderts.
Ealdgyth oder wie sie hier heißt Edyth ist 14, als ihr Vater vom englischen Hof verbannt wird. ...

Joanna Courtney entführt uns in die Welt der Ealdgyth von Mercia, tief in das England des 11. Jahrhunderts.
Ealdgyth oder wie sie hier heißt Edyth ist 14, als ihr Vater vom englischen Hof verbannt wird. Sie folgt ihm in das walisische Exil und begegnet dort Griffin, dem walisischen König.
Damit beginnt die sowohl mitreißende Liebes- als auch wunderschön erzählte Lebensgeschichte einer Frau, die anscheinend dazu bestimmt war zweimal zur Königin erhoben zu werden.

Es gelingt der Autorin anschaulich in die Zeitstimmung unmittelbar vor der normannischen Eroberung einzutauchen und den Leser mit in eine Welt zunehmen, die geprägt ist durch ein Gemisch aus mittelalterlich-christlicher, nordischer und keltischer Tradition.

Der Roman hat mir ausnehmend gut gefallen. Die zahlreichen Figuren sind individuell und authentisch dargestellt, so dass das Lesen zu einem kurzweiligen und tiefgründigen Vergnügen wurde. Ich konnte mit Edith sowohl mitlachen, als auch mittrauern.
Ich warte bereits auf den im Sommer erscheinenden zweiten Teil der Saga.

Veröffentlicht am 04.06.2018

Ein historischer Liebesroman mit zu wenig Tiefgang

Das Geheimnis der Königin
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Das Geheimnis der Königin der Autorin Mari Griffith versetzt den Leser in das ausgehende Mittelalter der englischen Geschichte und unternimmt den Versuch das Leben der englischen Königin Catherine de Valoise ...

Das Geheimnis der Königin der Autorin Mari Griffith versetzt den Leser in das ausgehende Mittelalter der englischen Geschichte und unternimmt den Versuch das Leben der englischen Königin Catherine de Valoise aus eher romantischer Sicht nachzuvollziehen.
Prinzessin Catherine wächst unter der Obhut von Nonnen in einem französischen Kloster auf und wird relativ kurz vor ihrer Hochzeit mit Heinrich V. von England an den französischen Hof zurückgeholt. Geprägt durch ihre Erziehung ist es nachvollziehbar, dass die Eheschließung mit dem englischen König politscher Natur ist. Aber aus Politik wird schnell Liebe und die Ehe mit Heinrich wird durch einen Thronerben gesegnet, das Leben Catherines verläuft in überwiegend glücklichen Bahnen.
Doch Heinrich stirbt kurz nach der Geburt seines Sohnes und Catherine soll sich am für sie fremden und sie ablehnenden englischen Hof in der Rolle der Königinmutter zurechtfinden – und das als junge Frau. Eher geduldet als respektiert vereinsamt sie und erst die Liebe zu dem jungen Waliser Owen Tudor holt sie wieder ins Leben zurück.
Eigentlich eine ganz schöne Geschichte, aber ich hatte mir ein wenig mehr von diesem Roman erhofft. Es handelt sich leider nur um einen Liebesroman zwischen Mann und Frau in einen historischen Kontext gestellt.
Über das Leben Catherine de Valoise sowie Owen Tudors sind nur Eckdaten historisch belegt, was für einen historischen Roman ja nicht negativ ist, da er fiktives Geschehen beschreibt. Aber leider beschränkt sich die Autorin in der Darstellung der Personen zu sehr nur auf die emotionale Ebene der Hauptprotagonisten zueinander. Die Auseinandersetzung mit deren Lebenswelt ist zwar durchaus vorhanden, kommt aber nicht wirklich zum Tragen.

Fazit:
Das Geheimnis der Königin ist durchaus ein gelungener Liebesroman – nicht mehr aber auch nicht weniger. Der flüssige Schreibstil von Mari Griffith macht es leicht den Roman zu lesen und auch mit den Figuren mitzuempfinden.

Für einen historischen (Liebes-)Roman bleibt er in der Handlung jedoch zu schwach. Er hat mich nicht mit auf eine Zeitreise genommen.

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Veröffentlicht am 01.04.2018

"... Sie stehen in dem Ruf, eine schwierige Agentin zu sein."

Das dunkle Archiv
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Inhalt:

Irene Winters beschafft seit Jahren für die unsichtbare Bibliothek die seltensten Bücher aus verschiedenen Welten. Eines Tages wird sie von einer Drachenfrau für einen brisanten Auftrag angeheuert: ...

Inhalt:

Irene Winters beschafft seit Jahren für die unsichtbare Bibliothek die seltensten Bücher aus verschiedenen Welten. Eines Tages wird sie von einer Drachenfrau für einen brisanten Auftrag angeheuert: Sie soll für sie ein seltenes Buch finden und ihr damit zu einem machtvollen Posten verhelfen. Doch Irene weigert sich. Seit Jahrtausenden ist die Bibliothek neutral und darf für niemanden Partei ergreifen. Damit kein anderer Bibliothekar in Versuchung gerät, den heiklen Auftrag anzunehmen, machen sich Irene und ihr Lehrling auf die Jagd nach dem begehrten Buch. Und die führt sie in das New York der 1920er-Jahre, in die Zeit von Prohibition, Gangstern und Verbrechen…

Meine Meinung:

Der vierte Band um Irene Winters und die unsichtbare Bibliothek hat mir wieder gut gefallen.

Diesmal hat die Autorin den Leser auf eine Reise in eine amerikanische Welt der Prohibition mitgenommen – mit allem was so dazu gehört, Gangster, Verbrechen und Kanonen. Für mich nach den eher phantastischen Settings um die Elfen und Alberich einmal etwas anderes. Aber das ist nur der Rahmen der eigentlichen Handlung.

Denn diesmal geht es ausführlicher um das Verhältnis der Drachen zur gesamten Handlung. Man bekommt einen tieferen Einblick in deren Lebenswelt und wer gerne ostasiatische Charaktere in Romanen hat kommt hier voll auf seine Kosten. Genevieve Cogman nutzt gängige Klischees traditioneller chinesischer Charaktere zum Vorteil des gesamten Handlungsablaufs ihres Romans.

Loyalität, Korruption und Intrigen bestimmen die Handlung. Im Verlauf der Story wird man immer wieder ein wenig überrascht wie sich die zumeist bis zum entsprechenden Zeitpunkt entwickelte Handlung in eine andere Richtung wendet. Das sorgt für Spannung beim Lesen bis zum Schluss.

Und die Hauptcharaktere?
Diesmal steht das Verhältnis zwischen Irene und Kai im Vordergrund. Und da es um die beiden ging, fehlten mir andere lieb gewonnene Charaktere hier auch einmal nicht.

Fazit:

Was soll ich da sagen? Cogmans prägnanter Sprachstil hat mich wieder einmal gefesselt. Ich kann das Buch jedem Fantasyleser nur ans Herz legen. Es gibt hierzu lediglich eine kleine Einschränkung. Während man die ersten drei Romane auch ganz gut unabhängig voneinander als Einstieg in die Welt der unsichtbaren Bibliothek lesen kann, sollte man diese Bücher vor dem Beginn des Lesens des dunklen Archivs diesmal bereits gelesen haben. Ohne die Kenntnis der Charakterentwicklungen in den Vorromanen würde beim Lesen des dunklen Archivs einiges an Handlung nicht nacherlebbar sein.

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  • Geschichte
Veröffentlicht am 05.02.2018

Fantasy erfrischend anders

Die maskierte Stadt
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Der Roman ist eine erfrischende Mischung aus Steampunk, Märchen und Fiction - ich empfand ihn wie auch den ersten Roman erfrischend anders zu der Fantasyliteratur, die ich ansonsten bevorzuge.

Irene, ...

Der Roman ist eine erfrischende Mischung aus Steampunk, Märchen und Fiction - ich empfand ihn wie auch den ersten Roman erfrischend anders zu der Fantasyliteratur, die ich ansonsten bevorzuge.

Irene, die Bibliothekarin, die auf der einen Seite pflichtbewusst ist, auf der anderen Seite jedoch die Regeln, denen sie im Auftrag der Bibliothek unterliegt so weit wie möglich interpretiert ist ein gut facettierter Charakter. Die Welt aus ihrer Sicht zu sehen macht die Handlung kurzweilig und spannend.

Genevieve Cogman hat einen sehr kurzweiligen und prägnanten Schreibstil. Sie kommt immer in ihren Beschreibungen der Personen und Orte auf den Punkt. Dabei geht aber in keiner Weise die Plastizität des Ganzen verloren, so dass ich mir ohne Mühe alles im Kopf gut vorstellen vorstellen konnte - es war ein wirkliches Lesevergnügen.

Und jetzt der winzige, aber auch wirklich winzige Puntabzug, der auch noch absolut subjektiv ist. Ich bin keine Romantasy Leserin (nicht dass man diesen Roman dort einordnen sollte). Aber für mich kommt ein guter Fantasyroman ganz gut ohne jegliche "erotische" Handlung aus. Sicher, um Silvers Charakter und Handlungsintension zu beschreiben ist es durchaus gut gelungen, aber für mich selbst wäre es mal wieder ein Highlight einen Fantasyroman ohne Gefühlsverirrungen zu lesen.