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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2023

An der Autorin scheiden sich die Geister der Fantasyleser jedes mal

Der Onyxpalast 1
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Es ist tatsächlich etwas schwer, in das Buch herein zu kommen. Die Handlung ist sehr, sehr komplex – in jeder Hinsicht. Es gibt immer wieder wechselnde Zeitebenen und Orte, aus denen nicht immer auf Anhieb ...

Es ist tatsächlich etwas schwer, in das Buch herein zu kommen. Die Handlung ist sehr, sehr komplex – in jeder Hinsicht. Es gibt immer wieder wechselnde Zeitebenen und Orte, aus denen nicht immer auf Anhieb erkennbar ist welchen Bezug sie zueinander und damit für die Gesamthandlung haben. Zudem werden eine Vielzahl von Charakteren eingeführt, die durchaus sehr eigen sind und mit mehr oder minder stark ausgefeiltem Hintergrund versehen wurden. Dazu dann noch deren Verstrickungen untereinander …
Man merkt also recht schnell, dass es nicht so ganz leicht ist den Überblick zu behalten und sich der Roman dem entsprechend auch nicht als leichte Lektüre nebenher lesen lässt. Aber das kennzeichnet so ziemlich jedes Werk aus der Feder der Autorin. Doch ist man erst einmal in die Handlung eingetaucht, wird man mit einer schönen Geschichte belohnt.

Was nehme ich also aus dieser komplexen Geschichte mit?
Zum einen eine Geschichte, die wirkt wie ein Spiel aus Licht und Schatten, wie die Darstellung zweier sich diametral entwickelnden höfischen Welten. Da ist das Leben am elzabethanischen Hof, der recht hell und freundlich wirkt. Dem gegenüber steht der Hof Invidianas – der Onyxpalast. Er wirkt düster, bedrohlich, sogar ein wenig einschüchternd und unberechenbar. Während am Hof Elizabeths die Intrigen wie man es kennt im Verborgenen, im Hintergrund stattfinden, werden diese am Hof der Feenkönigin ganz offensichtlich und eher mit einer Art Intrige in der Intrige ausgelebt.

Im Hinblick auf die Charaktere muss ich gestehen, dass mir die Darstellung der Feen nachhaltiger im Gedächtnis geblieben ist. Ich kann mir sowohl Lune, als auch Invidiana, die Schwestern Goodmeade oder Lord Vidar vor meinem inneren Auge gut vorstellen. Total blass bleibt für mich dagegen Michael Deven. Sollte ich ihn beschreiben bliebe mir nur zu sagen: „Ein typisch elizabethanischer aufstrebender Gentlemen.“

Ich empfehle das Buch wirklich gerne weiter, auch wenn ich sehr sicher bin, dass es nicht jeden Lesegeschmack treffen wird.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Mädchenfantasy

Ella Löwenstein - Eine Welt voller Wunder
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Ein Mädchen, dass sich schon immer bewusst war, dass sie anders ist als der Durchschnitt der Mädchen ihres Alters lernt sich selbst und ihre Fähigkeiten bewusster kennen, nachdem der Heidekobold Kasimir ...

Ein Mädchen, dass sich schon immer bewusst war, dass sie anders ist als der Durchschnitt der Mädchen ihres Alters lernt sich selbst und ihre Fähigkeiten bewusster kennen, nachdem der Heidekobold Kasimir sich ihr zu erkennen gibt und um ihre Hilfe bittet, da er etwas in Not geraten ist. Dadurch eröffnet sich Ella eine gänzlich unbekannte Welt voller Möglichkeiten und Herausforderungen.

An und für sich eine schöne Geschichte voller fantastischer Elemente. Das Buch wird damit auch ganz sicher den Lesegeschmack von Mädchen im Grundschulalter gerecht werden. Sowohl der kurze Kapitelaufbau als auch der etwas schlichter gehaltene Erzählstil werden dem gerecht.

Aber das war es eben auch schon. Für mich hebt es sich leider so gar nicht aus den zahlreichen Buchreihen, die in den letzten Jahren in dieser Richtung erschienen sind hervor. Vielleicht gibt es ja im nächsten Band eine Steigerung? Ich werde ihn auf jeden Fall noch lesen.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Liebe Kinder gebt fein acht, ich habe euch etwas Gruseliges mitgebracht.

Aveline Jones und die Geister von Stormhaven
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Was das Cover verspricht, hält das Buch voll und ganz.
Phil Hickes hat einen fantastisch schaurig schönen Erzählstiel, ohne für Kinder im ausgehenden Grundschulalter zu gruselig zu wirken; eben schaurig ...

Was das Cover verspricht, hält das Buch voll und ganz.
Phil Hickes hat einen fantastisch schaurig schönen Erzählstiel, ohne für Kinder im ausgehenden Grundschulalter zu gruselig zu wirken; eben schaurig schön.
Von einer sich langsam in den Winterschlaf zurückziehenden kleinen Küstenstadt in Cornwall, die eben einen herbstlich trostlosen, leeren und zunehmend stürmisch Eindruck zu Beginn der Handlung bietet, entwickelt sich das Setting bis zum Handlungshöhepunkt zu Halloween in eine schaurige, unheimliche Kulisse. Das steigert das Gruselempfinden beim Leser nach und nach.

Aveline als Hauptfigur bringt mit ihrer starken Neugier und relativen Furchtlosigkeit sowie ihrer Einstellung, dass eigentlich alles eine logische Erklärung haben müsste die Geschichte jedoch auf ein bodenständiges Niveau zurück, so dass Kinder nach dem Lesen nicht um schlaflose Nächte bangen müssen.

Dem Buch gebe ich eine wunderbare Leseempfehlung für die dunkle Jahreszeit, vorzugsweise für Mädchen, die einer Gänsehaut nicht abgeneigt sind. Nach ersten Umfragen, die ich hier vor Ort bei Jungen im Zielalter gemacht habe, findet das Buch dort nur begrenzt anklang, da sie gar keine Identifikation zu Aveline aufbauen können und die Geschichte als solches leider (noch) nicht genießen können. Das finde ich etwas schade denn eigentlich ist das Buch generell für alle geeignet, egal ob Junge oder Mädchen.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

„Böser“ Cliffhanger

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
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Voller Abenteuerdrang stürzen sich die fünf Freunde ins nächste Abenteuer, um den Katzen des Flüsterwaldes zu helfen, aus dem sie der Hilferuf ereilt hatte. Doch das ist gar nicht so einfach, denn erst ...

Voller Abenteuerdrang stürzen sich die fünf Freunde ins nächste Abenteuer, um den Katzen des Flüsterwaldes zu helfen, aus dem sie der Hilferuf ereilt hatte. Doch das ist gar nicht so einfach, denn erst einmal müssen Lukas und Ella sehen, wie sie sich unbemerkt in ihren Flüsterwald schleichen können, denn Lukas Zimmer ist kurzfristig von seiner Tante „besetzt“ worden.
Und man muss sich ja auch noch gegen eventuelle Gefahren und Hindernisse wappnen.
Aber dann geht es schließlich los – und der Flüsterwald der Katzen ist ganz anders, als es die Gruppe erwartet hätte. Sogar Punchy ist wirklich überrascht …

In diesem Band sind endlich alle Charaktere wieder viel ausgewogener dargestellt und damit ist auch der Humor gut dosiert und die Handlung eher unterstützend als überlagernd.
Besonders gut haben mir hier die Verbindung von Punchy und Felicitas sowie der typisch jugendliche, dynamische Aktionismus von Lukas und Ella gefallen.
Immerhin haben die beiden Kinder (naja, eigentlich sind sie ja schon richtige Teens) frei nach der Devise „Indianer kennen keine Furcht!“ erst gehandelt und die Verwandlungstränke entgegen aller Warnungen getrunken und sind sich erst nach fast desaströser Selbsterfahrung der Konsequenzen ihres Handelns bewusst geworden. Es ist halt wie in der Realität. Da kann man als Erwachsener noch so wohlgemeint Warnungen aussprechen, Kinder lernen einfach zu gerne durch Selbsterfahrung.
Also, ein durchaus gelungener spannender Band mit einem „bösen“ Cliffhanger zum Ende, der einem das Warten auf den nächsten Teil echt schwer macht.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

Eine sehr moderne römische Tochter, die aber nicht „aus der Zeit fällt“

Octavia, Tochter Roms – Gefahr in Germanien (Octavia, Tochter Roms 1)
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Mit Octavia wird ein römisches Mädchen im 1. Jahrhundert n. Chr. in den Mittelpunkt der Handlung gestellt, die sich durch das männlich geprägte Leben des römischen Militärs durchschlagen muss. Da Frauen ...

Mit Octavia wird ein römisches Mädchen im 1. Jahrhundert n. Chr. in den Mittelpunkt der Handlung gestellt, die sich durch das männlich geprägte Leben des römischen Militärs durchschlagen muss. Da Frauen zu dieser Zeit andere Rechte als Männer besaßen und gerade im römischen Heer eben keine, muss das Mädchen gegen Vorurteile, Skepsis gegenüber ihrer Leistung und auch Intrigen kämpfen, als sie Einblick in die Vorgänge in Germanien erhält, die eben zur bekannten Schlacht im Jahre 9 n. Chr. führten.

Dem Autor ist es in diesem Buch ziemlich geschickt gelungen heutige Vorstellungen über die Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen in Octavia widerzuspiegeln, ohne die Heldin unglaubwürdig erscheinen zu lassen. Mit dem germanischen Odo an ihrer Seite erhält man einen guten Einblick in die Spannungsverhältnisse der römisch-germanischen Grenzregion, die Alltagssorgen der dort ansässigen Bevölkerung, aber auch in die Vorurteile beider Seiten dem jeweils anderen gegenüber.
Die Erläuterungen römischer Begriffe sowie historischer Persönlichkeiten am Ende ist für historisch interessierte Kinder hilfreich. Mir gefällt so etwas immer sehr.
Es wäre schön, wenn Octavia noch weitere Abenteuer erleben würde.

„Gefahr in Germanien“ ist nicht nur Bestandteil des Titels, sondern zeiht sich als Motto durch das Buch und bietet nicht nur geschichtsinteressierten Kindern ab 10 Jahren Spannung. Und eine Leseempfehlung für die Schule ist es allemal. Eigentlich ist es durchaus für alle Altersgruppen empfehlenswert, die gerne Bücher mit historischem Kontext lesen.

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