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Veröffentlicht am 15.09.2024

Für mich ein Flop

Kairra. Geschenk der Götter
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Der Covertext verhieß neben einem tollen Setting viel Spannung. Geblieben war am Ende für mich jedoch nur das schöne Setting, das an die Dune-Welt im weitesten Sinne erinnerte.

Kairra, die „Heldin“, die ...

Der Covertext verhieß neben einem tollen Setting viel Spannung. Geblieben war am Ende für mich jedoch nur das schöne Setting, das an die Dune-Welt im weitesten Sinne erinnerte.

Kairra, die „Heldin“, die Protagonistin, die es angeblich mit Göttern aufnimmt, die die Welt aus der Sklaverei herausführt. Für mich ist sie alles andere als eine Heldin, die Mädchen und Frauen ermutigen soll ihren eigenen Weg zu gehen. Warum?
Zunächst lernt man sie als Formwandlerin kennen, die bemüht ist sich, ihren kleinen Bruder und einen väterlichen Freund durch den täglichen Überlebenskampf ihrer Welt zu bringen. Ein vielversprechender Start.
Als sie jedoch ausgewählt wird, in die innerer Stadt, die Wohlstand und Glück verheißt zu gehen, ändert sich die Handlungsfähigkeit der Figur für mich radikal. Aus einer agierenden Person wird jetzt eine allein reagierende Persönlichkeit, die häufiger wie ein pubertierender Teenager auftritt und zwar nicht andere zwingt direkt für sie zu handeln, aber immer gerne andere handeln lässt anstatt selbst aktiv etwas zu tun. Irgendwie fällt ihr immer am Ende der „Ruhm“ für das Geschehen zu, obwohl eher ihre Mithelfenden wirklich etwas machen und sie nur mitläuft. Aber sie ist super von sich überzeugt.
Dann die Geschichte mit ihrer göttlichen Abstammung. Sie lernt ihren Göttervater kennen, der sich an sie jedoch nicht erinnern kann, da die Götter sich eben nicht für solche Banalitäten interessieren. Kairra wiederholt zwar immer wieder, dass sie den Vater eher leugnet und er ihr ja auch nichts bedeutet, denn sie konnte bisher ja alles ohne Götter erreichen und will das auch in Zukunft. Aber trotzdem nimmt sie die Hilfe, die ihr ihr Vater gibt wiederholt nur zu gerne an. Die Figur des göttlichen Vaters verstehe ich ganz ehrlich auch nicht wirklich. Es wird nicht schlüssig, warum er sich nach der kurzen Begegnung mit Kairra nun überhaupt für sie interessiert.
Und schließlich die Schlüsselszene, die mir den Roman doch ziemlich abspenstig gemacht hat.
Als Kairra mit Unterstützung von Cesszia, der Cousine des grausamen Statthalters, den es letztendlich zu besiegen gilt, aus der Stadt flieht, bitte letztere sie, sie zusammenzuschlagen, damit sie dem Statthalter die Flucht von Kairra begründen kann, ohne selbst in Verdacht zu geraten. Und? Selbstverständlich macht Kairra das nicht. Das überlässt sie natürlich ihrem väterlichen Freund und dem jungen Mann an ihrer Seite.
Da war das Buch für mich eigentlich schon durchgefallen. Denn was soll das denn bitte die Leserin lehren? Wenn es zu harten Entscheidungen kommt, lasse ich die Drecksarbeit andere machen?

Und damit mein Fazit, dass ich das Buch leider überhaupt nicht gut fand. Für mich gab es zu viele Ungereimtheiten und das Frauenbild, das Kairra vermittelt gefällt mir überhaupt nicht.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Es ist nicht alles Gold, was glänzt…

Warrior Fairies. Die Macht der Jahreszeiten-Krone
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Mit der Feenprinzessin Eliane und der Stallgehilfin Rosa werden zwei unterschiedliche Mädchencharaktere vorgestellt. Eliane ist überschwänglich, etwas leichtsinnig und nie wirklich an die Folgen ihres ...

Mit der Feenprinzessin Eliane und der Stallgehilfin Rosa werden zwei unterschiedliche Mädchencharaktere vorgestellt. Eliane ist überschwänglich, etwas leichtsinnig und nie wirklich an die Folgen ihres Handelns denkend. Rosa hingegen arbeitet hart, ist zurückhaltend und möchte für ihre Arbeit geachtet und gefördert werden. Beide Mädchen leben nun einmal in sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten.

Und gerade dieser gesellschaftliche Aufbau der Feenwelt, in dem die Autorin eine wenn auch sehr einfach gestrickte Intrigengeschichte gebettet hat, macht aus der etwas oberflächlichen Feengeschichte eben etwas mehr. Denn die Handlung bietet den jungen Lesern eine Gesellschaft mit „Oben“ und „Unten“, Privilegierten und hart Arbeitenden. Sie zeigt, dass bei genauerem Hinschauen eben nicht „alles Gold ist, was glänzt“. Zudem regt es auch dazu an, sich einmal mit dem Thema Klima auseinander zu setzten, denn es geht immerhin um nichts geringeres, als das Gleichgewicht der Jahreszeiten.

Und so komme ich ganz letztendlich zu dem Schluss, dass diese Feen es wert sind, dass man ihre Geschichte lesen sollte.

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Veröffentlicht am 04.09.2024

„… aber ich bin nur Level 0.“

Akademie Splitterstern 1: Akademie Splitterstern
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Ein genial unterhaltsames und witziges Abenteuerbuch für alle, die sich gerne in fantastische Welten aufmachen, abenteuerlich Questen erleben wollen und sich sicher sind, dass „leveln“ zum Lebensalltag ...

Ein genial unterhaltsames und witziges Abenteuerbuch für alle, die sich gerne in fantastische Welten aufmachen, abenteuerlich Questen erleben wollen und sich sicher sind, dass „leveln“ zum Lebensalltag gehört.
Ja, dieses Kinderbuch hat etwas. Mich erinnert es an diverse Rollenspiele oder auch Animes, in denen sich die Helden bewusst sind, das man Questen überstehen muss, um aufzusteigen und neue Fähigkeiten zu erhalten. Denn genau wie in einem Rollenspiel beschreibt der Autor gleich zu Beginn des Buches die „Startbedingungen“ für junge Helden in den Splitterlanden, sowie die Fähigkeiten der 4 jungen Helden und Heldinnen.
Für Unterhaltung sorgt von vorn herein, dass die Zuordnung der einzelnen Lebenswege durch den Tag der Geburt bestimmt wird. Aber bereits in den ersten Kapiteln wird einem sehr deutlich, dass nicht jeder seinem Geburtsstern entspricht. Und damit beginnt dann auch der abenteuerliche Schlamassel…
Das die Charaktere nicht den in ihrer Welt so gängigen Klischees entsprechen macht die Geschichte interessant. Denn muss man als Barbar dumm oder als Schurke hinterhältig sein, nur weil einem durch Geburt die Laufbahn vorgegeben wurde?
Die schönen Illustrationen des Autors machen das Buch zudem zu einem schönen Hingucker, dass sicher nicht nur Kinder gerne in die Hand nehmen werden.
Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung. Ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen, wenn im nächsten Jahr ein Folgeabenteuer mit Ribisel, Garek, Erika und Fenja erscheinen würde.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

„Könnten wir vielleicht die Totenorgel… “

Die Oaknight-Chroniken (Bd. 1)
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Die Geschichte beginnt sehr geradlinig. Die Zwillinge Scarlett und Scott erfahren nach dem Verschwinden ihrer Eltern, dass diese Werwolfjäger waren und sie beide nunmehr diese Profession als Familientradition ...

Die Geschichte beginnt sehr geradlinig. Die Zwillinge Scarlett und Scott erfahren nach dem Verschwinden ihrer Eltern, dass diese Werwolfjäger waren und sie beide nunmehr diese Profession als Familientradition ererben. Und da die Eltern eben auf einer Mission verschwunden sind und zumindest Scarlett noch Hoffnung hat ihre Eltern wieder zu finden, machen sich die beiden unter der wohlwollenden Anleitung des Familienbutlers Hamish auf die Jagd.

Eigentlich ganz simpel. Doch dieser Auftakt zu einer hoffentlich umfangreicheren Serie, ist für mich bisher das absolute Highlight in der Literatur für junge und jung gebliebene Leser des bisherigen Jahres. Es hat sehr viele Assoziationen zu bieten. Das zum Ende hin immer düster wirkende Setting weckte in mir Erinnerungen an „Pakt der Wölfe“. Dazu trug unter anderem das stimmige Cover von Helge Vogt bei. Die Kampfbeschreibungen und auch die Ausrüstung der Zwillinge hatten etwas von „Van Helsing“; die bisweilen sehr sarkastischen Dialoge zwischen Butler Hamish und den Zwillingen hörten sich in meinem Kopf wie Gespräche zwischen Butler Sebastian und Ciel Phantomhive aus „Black Butler“ an. Und dann noch die gekonnte Zugabe uns bekannter Märchen und Legenden – sehr „Brother Grimm“ mäßig. Das war super, denn die Handlung des Buches hat nichts mit den Filmen zu tun, ist vollkommen anders und hat es doch geschafft so schöne Erinnerungen zu wecken.

Assoziationen einmal bei Seite gelassen muss auch hervorgehoben werden, dass alle Hauptcharaktere des Buches sehr gut ausgearbeitet sind und viel Potential für kommende Handlung bieten. Scarlett und Scott sind wie Yin und Yang, sehr gegensätzlich und einander ergänzend, in ihrer emotionalen Unbeholfenheit bisweilen aber auch wie gleiche Pole, die sich abstoßen. Hamish (mein Lieblingscharakter) ist immer wieder der Kitt zwischen den beiden und unterstützt sie in ihrer Entwicklung. Was ihn dabei so sympathisch macht, sind die Fehleinschätzungen, denen er unterliegt – er ist eben nicht perfekt.

Mit 480 Seiten ist das Buch doch recht umfangreich, aber gut strukturiert. Die Geschichte selbst ist problemlos nachvollziehbar und durch eine ganze Anzahl von kleinen, steuernden Twists immer wieder vielschichtig. Vieles ist anders als es den Anschein hat und wechselt mehrmals den Grundtenor des Ganzen.

Wie ich es bereits erwähnte, für mein Empfinden darf der Autor gerne noch ein paar mehr Abenteuer der Zwillinge zu Papier bringen. Mich würde es sehr freuen.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Schönes Worldbuilding

Silver Dust - Im Bann der Wasserdrachen
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Das schöne Cover bringt einen auf den Geschmack – ein Drache, ein Mädchen und dazu die wilde Welle, die die beiden wohl reiten. Das verspricht Abenteuer.
Und die Geschichte hat auch etwas davon. Silver ...

Das schöne Cover bringt einen auf den Geschmack – ein Drache, ein Mädchen und dazu die wilde Welle, die die beiden wohl reiten. Das verspricht Abenteuer.
Und die Geschichte hat auch etwas davon. Silver ist ein Mädchen mit großen Träumen, dass aus ihrer bisher vorherbestimmten Welt der Traditionen ausbrechen muss, will sie diese umsetzen. Und mit dem Drachen Hiyyan bildet sie ein bisweilen witziges Gespann.

Gefallen haben mir die kleineren Twists in der Handlung, so dass diese nicht immer vollständig vorhersehbar war. Das Gespann Silver und Brajon sorgte durch ihre ganz unterschiedlichen Charaktere für Unterhaltung und bietet auch Jungen einen Anreiz zum Lesen der Geschichte an.
Insgesamt jedoch, hätte das Buch straffer geschrieben sein können. Stellenweise lies es doch etwas zäh lesen. Deshalb denke ich, dass der Leserkreis wohl etwas eingeschränkter bleiben wird.

Im Englischen gibt es noch einen zweiten Band, der es aber anscheinend nicht in die deutsche Übersetzung geschafft hat.

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