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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2018

Knallbunter Mix aus "Hallo hier bin ich" und "Müttermafia"

Fuck the Reiswaffel
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Ich hatte Willi Breinholst's "Hallo hier bin ich" im Kopf, als ich dieses Buch begann, und tatsächlich geht es in eine ähnliche Richtung, nur eben knappe 4 Jahrzehnte später und dementsprechend mit zusätzlichen ...

Ich hatte Willi Breinholst's "Hallo hier bin ich" im Kopf, als ich dieses Buch begann, und tatsächlich geht es in eine ähnliche Richtung, nur eben knappe 4 Jahrzehnte später und dementsprechend mit zusätzlichen Problematiken... Die knapp einjährige Mia bekommt ein kleines Geschwisterchen und nun kommen auf die Eltern die üblichen Themen wie Elternzeit, Kitaplatz, wer geht arbeiten, wer kümmert sich um die Kinder etc. zu, die nunmal heutzutage nicht zu umgehen sind. Während die Leute früher einfach so ihre Meinung ungefragt dazu äußerten, wie man Kinder ihrer Meinung nach am besten erzieht und aufzieht, kommen heute noch die Onlineforen dazu, wo die Borniertheit aufgrund der Anonymität noch weniger aufzuhalten ist, weil ja jeder denkt, er hätte den einzig wahren Weg gefunden von dem abzuweichen unausweigerlich zu einer Katastrophe führt... und da geht es dann nicht nur um Schnuller sondern auch um Dinkelkekse und wieviel Zeit welcher Elternteil mit dem Kind verbringen sollte und wie das mit dem Töpfchen funktioniert etc. Und auch heute herrscht in einigen Bereichen noch die Meinung vor, dass die Mutter sich um das Kind zu kümmern hat (allerdings trotzdem nicht nur Hausfrau sein sollte) und Väter die sich um ihre Kinder kümmern eine seltene Besonderheit, die jederzeit bewundert und bestaunt werden sollte. Sobald von diesem Konzept abgewichen wird, werden die Blicke misstrauisch, weil irgendwas kann dann ja nicht in Ordnung sein. Und welche Kita ist die richtige Form? Anthroposophisch? Bilingual?
Und trotz alledem will man ja nicht nur als Eltern funktionieren, sondern auch als Paar. Viele Probleme, denen sich die Familie nun entgegengesetzt sieht und für die sie ihren eigenen Weg findet - mit viel Witz von der kleinen Mia kommentiert.
Es war für mich kein Buch zum lauten Loslachen, aber einige Schmunzler hat es mir trotzdem entlockt und auch wenn es natürlich hemmungslos überzogen geschrieben ist, glaube ich dass Kinder die Welt manchmal doch ganz anders verstehen als Erwachsene....

Veröffentlicht am 24.10.2018

Warmherzige britische Familiengeschichte

Sieben Tage Wir
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Eine Woche Quarantäne steht für die Familie Birch an, als sie sich über Weihnachten in Norfolk treffen - und fast jedes Familienmitglied geht mit einem Geheimnis in die Feiertage, welches es ...

Eine Woche Quarantäne steht für die Familie Birch an, als sie sich über Weihnachten in Norfolk treffen - und fast jedes Familienmitglied geht mit einem Geheimnis in die Feiertage, welches es für sich behalten möchte...
Die Voraussetzungen sind natürlich nicht die besten, um ein Geheimnis zu bewahren, wenn man die ganze Woche über 24 Stunden aufeinandergluckt. Doch auch vorgeblich "schlimme" Geheimnisse helfen der Familie, näher zueinander zu finden...
Ich fand es sehr gelungen geschrieben, man bangt mit den Protagonisten, denkt gleichzeitig : "warum erzählt er/sie es nicht einfach?" und gewinnt jedes einzelne Mitglied nach und nach lieb, auch wenn einige Figuren am Anfang sehr kalt erscheinen. Das Covermotiv ist weihnachtlich gehalten und passt zum Inhalt. Würde ich auch ein zweites Mal lesen.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Faszinierend!

Hippie
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Ich hatte noch nie zuvor ein Buch von Paolo Coelho gelesen, daher hatte ich keine bestimmten Erwartungen an das Buch, noch könnte ich es nun mit irgendeinem anderen seiner Werke vergleichen. ...

Ich hatte noch nie zuvor ein Buch von Paolo Coelho gelesen, daher hatte ich keine bestimmten Erwartungen an das Buch, noch könnte ich es nun mit irgendeinem anderen seiner Werke vergleichen. Was ich aber kann, ist das vorliegende Werk beurteilen ;)
Der Umschlag ist - obwohl ich kein Fan von pink bin - meiner Meinung nach sehr gelungen, weil die Gestaltung prima in meine Vorstellung von der beschriebenen Zeitepoche passt.
Obwohl Coelho immer wieder zwischen den Erzählperspektiven der unterschiedlichen Figuren hin und her springt, hat man nie das Gefühl, verwirrt zu werden oder etwas "nochmal nachlesen" zu müssen. Auch wenn die Handlung weit vor meiner Geburt liegt, fällt es nicht schwer, sich in die Handlung oder Figuren hineinzuversetzen. Ein spannendes Zeitzeugnis!

Veröffentlicht am 09.10.2018

Ungewöhnlich

Das Geheimnis der Grays
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Zum Äußerlichen: Das Buch ist wunderschön in Leinen gebunden und wirkt damit gleich etwas edler als andere Kriminalromane.
Zum Inhalt: Als das geizige Familienoberhaupt Adrian Gray am Weihnachtsabend ...

Zum Äußerlichen: Das Buch ist wunderschön in Leinen gebunden und wirkt damit gleich etwas edler als andere Kriminalromane.
Zum Inhalt: Als das geizige Familienoberhaupt Adrian Gray am Weihnachtsabend tot aufgefunden wird, hat im Grunde jedes anwesende Familienmitglied ein Motiv... Das Buch entstand in den 30ern, ganz in der Tradition von Agatha Christie und wurde nun erstmalig auf deutsch veröffentlicht.
Ich mag diese 30er-Jahre Krimis und eigentlich gefällt mir auch die Geschichte. Trotzdem hatte ich irgendwie so meine Probleme mit diesem Buch, das Lesen war etwas zäh und ich kam nicht so recht voran, wobei mich auch der Stil nicht gestört hat. Woran es gelegen hat, weiß ich nicht recht, aber trotz der eigentlich interessanten Geschichte kann ich daher nur 3 Sterne vergeben...

Veröffentlicht am 26.09.2018

Interessantes Thema

Bullshit Jobs
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Ich finde das Thema wirklich wichtig und interessant und eigentlich hat Herr Graeber auch einen guten Schreibstil. Aus irgendeinem Grund ist es mir trotzdem bei dem Buch recht schwer gefallen, "am Ball ...

Ich finde das Thema wirklich wichtig und interessant und eigentlich hat Herr Graeber auch einen guten Schreibstil. Aus irgendeinem Grund ist es mir trotzdem bei dem Buch recht schwer gefallen, "am Ball zu bleiben", vielleicht durch die Wiederholungen oder weil es doch ein recht schwieriges Thema ist. Ich hatte mir das leichter zum Runterlesen vorgestellt und irgendwie auch gewünscht. Ob das Buch dennoch umfassend genug ist um das Thema zu behandeln weiß ich auch nicht, ich vermute, dass es da schon auch noch Aspekte geben wird, die David Graeber ausgelassen hat - wissentlich oder unwissentlich. Aber das Buch ist vom Umfang vermutlich auch erstmal umfassend genug, wäre es noch länger hätte ich es vermutlich trotz Interesse schon früher aus der Hand gelegt.

Insgesamt ein gutes Sachbuch, trotzdem sprang der Funke bei mir nicht so über, dass ich es verschlungen hätte.