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Veröffentlicht am 18.04.2017

Das explosive Finale

Zauber der Elemente (Band 4) - Blütendämmerung
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Inhalt:
Kira würde nichts lieber tun, als endlich ein normales Leben mit ihrem Tim führen zu können. Doch die magische Welt ist in Gefahr und so machen sich die begabte Kira und ihre Freunde auf den Weg ...

Inhalt:
Kira würde nichts lieber tun, als endlich ein normales Leben mit ihrem Tim führen zu können. Doch die magische Welt ist in Gefahr und so machen sich die begabte Kira und ihre Freunde auf den Weg in die Ur-Blase, um dort die Geschehnisse rückgängig zu machen. Was sie dort allerdings erwartet, hätte keiner ahnen können...

Meine Meinung:
Mit Blütendämmerung endet die Zauber der Elemente - Reihe rund um die magischen Blasen Europas und Kiras Geschichte. Nach den letzten zwei Teilen, die aus Neves und Gretes Sicht geschrieben wurden, begleiten wir nun wieder Kira in die magische Ur-Blase auf den Kanaren. Mit schönen und einzigartigen Beschreibungen erzählt Daphne Unruh von der realen und magischen Welt und als Leser staunt man immer wieder, welche grenzenlose Fantasie sie dabei beweist! Eine solche Welt zu erschaffen, bedarf schon einiges an Vorstellungskraft.Kira ist seit Band 1 deutlich erwachsener und erfahrener geworden, sowohl im Umgang mit ihren Begabungen, als auch mit ihren Mitmenschen. Aber man merkt trotzdem noch, dass sie erst 17 Jahre alt ist und sie mit ihren 5 Begabungen noch immer leicht überfordert ist, was die Geschichte trotz vieler fantastischer Elemente umso realer macht - denn solche Gefühle (wenn auch nicht wegen übernatürlicher Begabungen) wird wohl jeder Jugendliche kennen. Und auch die negativen Seiten der Elemente - die Daphne hervorragend in Szene gesetzt hat - machen die Fantasie real. Während viele Autoren immer nur die positiven Seiten und seine Chancen beschreiben, traut sie sich auch die Risiken zu beleuchten - denn nichts ist bekanntlich nur schwarz und weiß!Wie die Seiten der Elemente, waren auch die Nebenfiguren hervorragend ausgearbeitet. Es kamen viele neue Figuren hinzu und leider verschwanden auch einige, aber auch hier achtete Daphne auf die Unterscheidungen, auf die Mischung aus Schwarz und Weiß, damit die Charaktere realer erschienen. Es war wirklich schwer, jemanden nicht zu mögen!Der Showdown war anschließend, wie zu erwarten, nervenaufreibend und überraschend, Daphne versteht sich wahrlich auf die Dramaturgie der Höhepunkte - auch wenn ich mir an einigen Stellen noch etwas mehr Spannung gewünscht hätte! Der Höhepunkt war quasi in zwei Teile geteilt, wobei der zweite Teil etwas schwächelte, während der erste noch so spannungsgeladen war. Ich hätte mir dort noch etwas mehr Macht des Bösen gewünscht, um einen finalen Kampf zwischen Gut und Böse zu kreieren!

Fazit:
Mit Blütendämmerung bekam die Reihe rund um Kira, Neve und Grete einen würdigen und mehr als fantasievollen Abschluss. Es bleibt zu hoffen, dass wir noch einige Spin-Offs der Reihe bekommen! Empfehlen kann ich dabei schon einmal Regenbogenamsel, ein Spin-Off, indem man vielleicht sogar alte Bekannte wieder trifft...
Ich vergebe 4,5 Sterne (einen halben Stern Abzug wegen des Höhepunktes) und runde das zu 5 Sternen auf!

Veröffentlicht am 08.04.2017

Die Suche nach der Wahrheit

Royal: Ein Königreich aus Glas
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Inhalt:
Tatyana kann ihr Glück kaum fassen, als sie erfährt, dass sie endlich zu ihrer Schwester ziehen darf. Doch ihre Tante setzt ihr eine Bedingung dafür: sie muss an der Prinzessinnenwahl teilnehmen, ...

Inhalt:
Tatyana kann ihr Glück kaum fassen, als sie erfährt, dass sie endlich zu ihrer Schwester ziehen darf. Doch ihre Tante setzt ihr eine Bedingung dafür: sie muss an der Prinzessinnenwahl teilnehmen, die alle paar Jahrzehnte in Viterra stattfindet und dem Ziel dient, die perfekte Prinzessin für den Prinzen zu finden. Doch dieses Jahr ist einiges anders, denn es steht nicht nur ein junger Mann zu Verfügung - sondern gleich vier! Wer ist wohl der wahre Prinz unter ihnen? Und warum benehmen sie sich manchmal so seltsam? Tanya ahnt nicht, über welche große Lüge sie bald stolpern wird...


Meine Meinung:
Wer den Klappentext hört, wir vermutlich zuerst an Selection von Kiera Cass denken - denn so ging es mir am Anfang auch. Aber bevor ihr das Buch deswegen nicht lest: es stimmt nicht. Royal mag so ähnlich klingen, aber Valentina Fast hat es geschafft eine wunderbare Storyline zu entwickeln, die sich schon in der grundsätzlichen Idee von Selection abhebt: es gibt vier anstatt einen Prinzen - was das Ganze nicht nur für die Leser, sondern auch für die Protagonisten spannender macht! Die Jungs sind selbst - bis auf einen - zum Anbeißen und ich habe mir unweigerlich gewünscht, die vier auch in der Realität einmal zu treffen!
Und auch die Geschichte von Tanyas Heimatland unterscheidet sich sehr, denn Viterra ist ein Staat unter einer riesigen Glaskuppel, die die Menschen vor der nuklearen Strahlung außerhalb schützt. Dass dabei aber nicht alles mit rechten Dingen zugeht, sieht man schon in den Prologen, die Tanya aus der Zukunft zu schreiben scheint. Mit viel Raffinesse und einem angenehmen Schreibstil schafft es Valentina ihre Leser bei der Stange zu halten und immer wieder einige Krümel einzustreuen, die den Leser neugierig machen. Ich konnte das Buch zeitweise wirklich nicht mehr aus der Hand legen und habe es förmlich verschlungen! Nur der Cliffhanger am Ende war wirklich böse!
Was mich die ganze Zeit allerdings störte, war Tanya selbst. Sie scheint - natürlich - kein Mädchen zu sein, dass sich viel aus einem Prinzessinnenleben machen würde und so lässt sie sich nur auf den Wettbewerb ein, weil sie danach zu ihrer Schwester ziehen darf. Dafür muss sie allerdings garantieren, dass sie nicht wegen Eigenverschuldung rausfliegt. Dabei stach mir jedoch immer wieder eins ins Auge: wie sollte denn irgendwer herausfinden, ob sie nachgeholfen hatte? Dafür, dass sie immer wieder betonte nicht dabei sein zu wollen und nur zu warten, bis sie gehen durfte, genoss sie es anscheinend so sehr, dass sie gar keine Pläne schmiedete, wie sie unbemerkt früher gehen könnte. An dieser Stelle war ihr Wille immer etwas unglaubwürdig und es wirkte lediglich so, als würde die Autorin einen Grund suchen, Tanya noch dazubehalten.
Aber das war noch nicht das Hauptproblem, denn mich nervte Tanyas Unentschlossenheit. Mit der Zeit stellt sich immer mehr heraus, wer ihr Favorit ist - der wies sie allerdings öfter zurück, als gut wäre. Immer wieder nimmt sie sich vor, ihn nicht mehr an sich heranzulassen - und macht es dann doch. So geht es ganze 4 bis 5 Mal im Buch, was mit der Zeit einfach nur noch anstrengend war. Am liebsten hätte ich sie einmal kräftig geschüttelt, damit sie zur Vernunft kommt! Ich glaube diesen Zwiespalt hätte man noch etwas glaubwürdiger oder wenigstens schöner für den Leser gestalten können - ich hoffe jedenfalls, dass es im nächsten Band nicht so weitergeht!

Fazit:
Royal - Ein Königreich aus Glas ist nicht nur für Selection-Fans geeignet, sondern für alle, die Liebesgeschichten lieben und darüber hinaus auch gerne Rätsel lösen! Trotz kleiner Abstriche hat es mir sehr viel Spaß gemacht Tanya zu begleiten und ich freue mich schon auf Band 2 beziehungsweise 3.

Veröffentlicht am 20.03.2017

Der Kampf um die Liebe

Rache und Rosenblüte
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Inhalt:

Shahrzad und Chalid wurden bei dem großen Sturm getrennt. Während Shahrzad nun mit Nomaden in der Wüste lebt und dort unfreiwillig zwischen die Fronten gerät, muss sich Chalid in Ray noch immer ...

Inhalt:

Shahrzad und Chalid wurden bei dem großen Sturm getrennt. Während Shahrzad nun mit Nomaden in der Wüste lebt und dort unfreiwillig zwischen die Fronten gerät, muss sich Chalid in Ray noch immer mit dem Fluch und seinen Folgen auseinandersetzen. Doch ihre Sehnsucht nacheinander ist größer als alles andere und so setzen beide alles daran, endlich in Frieden zusammen leben und den Fluch brechen zu können. Freunde werden zu Feinden, Feinde werden zu Freunden und eine weitere dunkle Bedrohung naht aus dem Nachbarreich...


Meine Meinung:

Mit Rache und Rosenblüte geht die Neuauflage der Geschichte von 1001 Nacht schon wieder zu Ende. Schon in Band 1 konnte mich die Autorin Renée Ahdieh mit einem wundervollen und teilweise exotischen Schreibstil überzeugen - nicht zuletzt mit einigen Fremdwörtern, die sie gekonnt in den Zusammenhang puzzelte. Es war mir eine Freude, Shahrzad und Chalid zu folgen, hinter die Maskerade zu schauen und den Fluch zu entwirren. Der Cliffhanger am Ende von Teil 1 war zwar fies, aber erhöhte somit die Erwartungen des zweiten Teils umso mehr. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch Teil 2 ein kleiner Erfolg ist.

Shahrzad befindet sich jetzt nicht mehr im Palast von Ray, sondern ist in einem Nomadenlager wieder bei ihren Freunden - allerdings etwas unfreiwillig. Auch wenn es am Anfang etwas schwer ist, Chalid und Shazi nicht mehr an einem Ort zu wissen, ist Shahzad noch immer eine erfrischend starrköpfige und mutige junge Frau. Sie spricht ihre Gedanken frei aus und scheut dabei auch nicht zurück, wenn sie sich mit ihren Worten Feinden macht. Schon in Band 1 hat mir ihre direkte Art sehr gefallen, denn in einer Welt, in der jeder seine Worte so verpacken muss, dass er nicht den nächsten Krieg verursacht, ist diese Gabe umso schöner. Und auch wenn sie wie jeder normale Mensch in vielen Situationen auch Angst hatte, war ihre Stärke doch ein konstanter und wichtiger Teil der Geschichte.

Beinahe alle Charaktere aus Band 1 wurden wieder aufgegriffen und einige wurden - sehr zu meiner Freude - sogar zu wichtigen Personen in der Handlung. Besonders gefallen haben mir dabei die Intrigen und Geheimnisse, die die Figuren untereinander hatten, sodass man als Leser immer noch Spaß hatte, sich alles zusammenzureimen. So wurde die Spannung konstant auf einem hohen Level gehalten.

Die Magie, die in einer orientalischen Geschichte nicht fehlen darf und hier sogar noch stärker eingebunden wurde, war ein weiterer Punkt, der mich sehr faszinierte. Hier brachte Ahdieh eindeutig noch ein paar Elemente von Aladdin mit ein und zog den roten Faden - die Geschichten als Schlüssel zur Lösung - weiter durch. Allerdings war die Magie, so schön sie auch war, offensichtlich ziemlich deplatziert. Es mussten neue Charaktere eingeführt werden, die teilweise nicht relevant oder wichtig waren, und die Magie wurde quasi erwähnt, aber nie wirklich charakterisiert. Sie hatte eine wichtige Rolle und stand doch irgendwie außen vor, sodass ich als Leser nicht nachvollziehen konnte, woher sie eigentlich kam und was sie ausmachte.

Ein weiteres großes Minus, war die Auflösung. Der Fluch in Band 1 war quasi der große Hauptpunkt, um den sich die Handlung drehte und mit dem sie auch viel oder stieg. Doch in Band 2 rückte wesentlich der Krieg in den Vordergrund, wodurch der Fluch immer mehr hinten herunterfiel. Dafür, dass so viele Leben wegen dem Fluch verloren gingen, wurde dieser viel zu schnell und zu hintergründig zerstört - und dabei habe ich nicht einmal verstanden, wieso er gerade auf diese Art gelöst werden konnte. Es wirkte so, als hätte die Autorin selbst keine Idee mehr gehabt und müsste schnell etwas aus dem Ärmel schütteln.

Das Ende war dann zwar schön, aber ganz anders, als es der erste Teil versprach. Mal abgesehen davon, dass ich auch hier die Beweggründe der Verursacher nicht verstehen konnte, ging das ganze Ende viel zu schnell und teilweise unspektakulär vonstatten. Auch hier schien es so, als wären der Autorin die Ideen ausgegangen und als wollte sie nur noch schnell alle Konflikte lösen.
Schade eigentlich, denn Ahdieh hatte ihre Geschichte vielversprechend aufgebaut.


Fazit:

Rache und Rosenblüte ist ein netter zweiter Teil, der dem ersten Band allerdings leider nicht ganz gerecht werden kann. Wäre der zweite Band eine extra Geschichte, also losgelöst vom Anfang, hätte die Handlung wesentlich besser funktioniert - der Fokus war nur leider nicht mehr auf den wichtigen Ausgangspunkten. Trotzdem haben mich die Charaktere und der wundervolle Schreibstil Ahdiehs überzeugt und ich hoffe mehr von ihr zu hören.

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  • Charaktere
  • Originalität
Veröffentlicht am 17.02.2017

Die Suche nach den Erinnerungen

Das Buch der Spiegel
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Das Buch der Spiegel:
Schon als Peter Katz den Brief des Hobbyautors Richard Flynn liest, der bei dessen Manuskript dabei liegt, weiß er, dass er ein ganz besonders Schriftstück in den Händen hält. Und ...

Das Buch der Spiegel:
Schon als Peter Katz den Brief des Hobbyautors Richard Flynn liest, der bei dessen Manuskript dabei liegt, weiß er, dass er ein ganz besonders Schriftstück in den Händen hält. Und er soll sich nicht täuschen: Flynns Buch scheint von dem nie aufgeklärten Mord um den berühmten Professor Joseph Wieder zu handeln. Doch Flynn verstirbt, bevor er Katz das ganze Buch schicken kann. Die Jagd nach der Wahrheit beginnt...

Meine Meinung:
E.O. Chirovicis Das Buch der Spiegel ist wahrlich ein besonderer Roman. Man startet die ersten Kapitel aus der Sicht des Literaturagenten Peter Katz, doch sobald dieser mit dem Manuskript von Richard Flynn beginnt, scheint die eigentliche Geschichte in den Hintergrund zu rücken. Chirovicis Schreibstil ist einer der detailliertesten der mir je in einem Buch begegnet ist - auch wenn lange und verschachtelte Sätze nicht für jeden etwas sein mögen. Mit den vielen kleinen Anspielungen, die der Autor geschickt in seine Geschichte einwebt, entsteht damit ein rundum ausgefülltes und klares Bild, das den Leser von Anfang perfekt in den Roman einführt. Die Handlung ist glaubhaft und von anfang an spannend, es scheint mehr hinter dem Fall zu stecken, als die Hauptfiguren und auch der Leser am Beginn ahnt. Jede Kleinigkeit scheint in eine andere Richtung zu führen, Details, die der Autor geschickt einfedelte.

Allerdings brachen diese Details letztendlich den Bann, der zu anfangs noch auf dem Buch haftete. Das Geschehen wurde zwar ins genaueste beschrieben, jedoch auch in Situationen, die keiner ausführlichen Beschreibung bedurften. Während Chirovici die Emotionen und Gefühle seiner Charakter fast hinten herunter fallen ließ oder nur wenige real wirkende Gefühle mit einbrachte, beschrieb er die Vergangenheit der Hauptfiguren teilweise bis ins Kleinste. Das Problem: das Buch hat vier verschiedene Hauptfiguren und spätestens nach der dritten Figur wurde es nur noch ermüdend, immer wieder von einer gescheiterten Ehe zu lesen, während man doch nur an der Lösung des Rätsels interessiert war. Größtenteils kratzte der Roman nur an der Oberfläche der eigentlich so genialen Idee. Die vielen Details, von denen viele am Ende belanglos waren, hätten zu einem viel besseren und weniger vorhersehbaren Ende führen können, wenn sie etwas verstrickter zusammen gesetzt worden wären. Mir fielen am Ende spontan noch drei andere Lösungen ein, die man aus all den verwirrenden Details hätte basteln können. Jedoch schien es letztendlich so, als hätte der Autor keine Lust mehr gehabt und nur noch den Roman zum Ende bringen wollen.

Fazit:
Das Buch der Spiegel basiert auf einer außergewöhnlichen Idee, auf ein Buch im Buche sozusagen, doch die Umsetzung war leider äußerst flach. Die Charaktere, deren Vergangenheit zu genüge und Gegenwart zu wenig behandelt wurde, und die vielen unbenutzten Details kratzten nur an der Oberfläche des Möglichen. Die Lösung war demnach leider auch eher enttäuschend.

Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Die Geheimnisse der menschlichen Herzen

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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"Ich wollte nur, dass du noch weißt..". - Meine Meinung:

Es gibt Geheimnisse, Wünsche, Ängste oder Gedanken, die sich keiner getraut auszusprechen. Dankbarkeit, Liebe, Verrat, Verlust - wie schwer ist ...

"Ich wollte nur, dass du noch weißt..". - Meine Meinung:

Es gibt Geheimnisse, Wünsche, Ängste oder Gedanken, die sich keiner getraut auszusprechen. Dankbarkeit, Liebe, Verrat, Verlust - wie schwer ist es doch, sie auszusprechen. Und manchmal, wenn keiner mehr zuzuhören vermag oder es niemanden gibt, der einen verstehen könnte, dann helfen nur noch Wörter auf Papier, Briefe, die nie abgeschickt werden.

Emily Trunko hat mit ihrer Zusammenstellung dieser Briefe auf ihrem tumblr-Blog etwas wunderbares angestoßen. Denn wenn die Briefe auch nie bei ihrem Empfänger ankommen - oder manchmal vielleicht doch -, dann können andere Menschen sie lesen und verstehen. Wer nicht mit seinen Gefühlen zurecht kommt, kann dort nach Hilfe suchen. Wer sich bei Bekannten nicht auszusprechen wagt, was er denkt, braucht sich bei einer Online-Community keine Sorgen um seine Identität machen.
Und mit diesem Buch, hat die 16-jährige Amerikanerin diese Briefe nochmal etwas realer gemacht. Mit wunderschönen Illustrationen und Schriften, hat sie einige der vielen tausend Briefe greifbar gemacht - auch für Menschen, die vielleicht noch nie in der beschrieben Situation waren, sind die Texte einfach herzzereißend. Die Idee ist einzigartig und doch so simpel. Menschen öffnen unter dem Deckmantel der Anonymität ihre Herzen und versuchen endlich das auszusprechen, was sie denken und fühlen.
Noch nie waren die Gefühle von fremden Menschen so real. Noch nie fühlte man sich mit Menschen so verbunden, deren Namen man nicht einmal kennt.

Für eine solch großartige Idee, gehört Emilys Blog zurecht zu einem der besten der Welt. Wessen Augen bei diesen Briefen trocken bleiben, der scheint kein Herz zu haben.