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Veröffentlicht am 22.10.2016

»Komm nach Hause… und räche dich an denen, die uns getötet haben!«

Post Mortem - Tränen aus Blut
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Der Profikiller Avram Kuyper erhält von seinem Bruder eine erschütternde Nachricht: »Komm nach Hause… und räche dich an denen, die uns getötet haben!«. Sein Bruder war Reporter und einer großen Sache auf ...

Der Profikiller Avram Kuyper erhält von seinem Bruder eine erschütternde Nachricht: »Komm nach Hause… und räche dich an denen, die uns getötet haben!«. Sein Bruder war Reporter und einer großen Sache auf der Spur, die ihm und seiner Familie zum Verhängnis wurde. Auch die Interpol-Agentin Emilia Ness erhält eine Nachricht, sie soll den Fall vor Gericht bringen. Unabhängig voneinander machen sich beide daran, den Mörder zu finden und stoßen dabei auf abscheuliche Horror-Videos…

Mark Roderick hat einen sehr angenehmen und bildhaften Schreibstil. Schnell ist man mitten im Geschehen und die Geschichte ist spannend erzählt, sodass man gerne weiterlesen möchte. Gegen Ende kommt es zudem zu einem ziemlich nervenaufreibenden Showdown.
Die Ermittlungsarbeit von Avram Kuyper und Emilia Ness ist durchaus sehr fesselnd. Dabei stoßen sie auf viele Hinweise und auch auf manche Details, Videos und andere Informationen, die teilweise ziemlich brutal und erschütternd sind. An vielen Stellen ist das Buch also nichts für schwache Nerven, da es teilweise abartig und eklig wird, aber – nicht vergessen – die beiden Protagonisten sind einem Monster auf den Fersen.
Stark im Vordergrund steht hier die Ermittlungsarbeit der beiden. Vermutlich erfährt man daher auch recht wenig Persönliches über Avram und Emilia, was der Geschichte aber keinen Abbruch gibt, sondern gefühlt erhält man genau so viel über die Protagonisten, wie es nötig ist, um sich ein Bild von den beiden zu machen.
„Tränen aus Blut“ bildet den ersten Band der „Post Mortem“-Reihe, ist aber dennoch abgeschlossen.

Mark Rodericks „Tränen aus Blut“ ist ein sehr spannend zu lesender Krimi, der aber nichts für schwache Nerven ist.

Veröffentlicht am 11.10.2016

»Fehlerhaft zu sein ist ein Zeichen von Stärke, Celestine.« (S. 372)

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Das Leben der 17-jährigen Celestine scheint perfekt, denn sie ist nicht nur schön und beliebt, sondern hat auch noch gute Noten und einen tollen Freund. Es könnte nicht besser laufen, wenn sie nicht in ...

Das Leben der 17-jährigen Celestine scheint perfekt, denn sie ist nicht nur schön und beliebt, sondern hat auch noch gute Noten und einen tollen Freund. Es könnte nicht besser laufen, wenn sie nicht in einem Moment des Mitgefühls einem Fehlerhaften hätte helfen wollen. Denn in ihrer Welt werden die Fehlerhaften gebrandmarkt und die „perfekten“ Menschen halten sich von ihnen fern. Denn auch wenn es kein Verbrechen ist, ein Fehlerhafter zu sein, so wird man mit einer Gefängnisstrafe geahndet. Durch ihren Verstoß gegen diese Regel, kommt Celestine selbst in die Lage, entweder des Verbrechens angeklagt zu werden, oder schlimmer noch, selbst als Fehlerhafte aus der Gesellschaft ausgestoßen zu werden…

»Ich weiß nicht mehr, was richtig und was falsch ist. […] Meine schwarzweiße Welt ist undeutlich und grau.« (S. 145)

Cecelia Ahern ist durch ihre Liebesromane bekannt geworden, umso spannender ist es, dass sie mit „Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ ihren ersten Jugendroman, eine Dystopie, verfasst hat. Dieser Roman bildet zudem auch den ersten Teil einer Dilogie.
Der flüssige Schreibstil von Cecelia Ahern hat mich begeistert: bildhaft, gefühlvoll und sprachgewaltig macht sie uns bekannt mit einer Welt der scheinbaren Perfektion. Angenehm fand ich auch hier die kurzen Kapitel, selten mehr als 10 Seiten lang, die für diese doch temporeiche Geschichte gut passen. Zudem schafft es die Autorin, die Spannung über den Handlungsverlauf hoch zu halten, denn man will immer wissen, wie es weitergeht.

Die Welt, die Cecelia Ahern hier zeichnet, ist faszinierend, wenn auch erschreckend. Neben dem normalen Gericht, dass die gewöhnlichen Verbrechen verfolgt, gibt es noch die Gilde, die einen Blick auf ihre Bürger wirft, ob sie sich in der Gesellschaft moralisch oder ethisch falsch verhalten. All jene, die auffallen, werden als fehlerhaft verurteilt und gebrandmarkt. Im Gegensatz zu einer Gefängnisstrafe gilt man lebenslang als fehlerhaft und kann diesen Makel auch über den Tod hinaus nicht loswerden. Man bekommt strenge Auflagen, wie man nun zu leben hat und wird stets von einem sogenannten „Whistleblower“ kontrolliert, ob man diese auch einhält. Verstöße werden bestraft. Fehlerhafte stehen so ziemlich alleine da, ihnen zu helfen, ist untersagt und Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnisstrafe geahndet. Ziemlich deutlich schafft die Autorin hier eine Zwei-Klassengesellschaft. Doch in die Nische der Fehlerhaften kann fast jeder Bürger fallen, und schneller als man denkt. Man liest deutlich die Gesellschaftskritik heraus und man spürt hier sehr gut die Ungerechtigkeit gegenüber den Fehlerhaften, auch werden sie selten wie Menschen behandelt. Die Umsetzung dieses Themas ist der Autorin sehr gut gelungen und man fängt an darüber nachzudenken, was es denn im Einzelnen auch für uns bedeutet.

Die Protagonistin Celestine macht während der Geschichte eine ziemliche Wandlung mit. Zunächst scheint sie selbst perfekt zu sein und glaubt an das System der Gilde. Aber gerade Ereignisse in ihrer Umgebung lassen sie nachdenken, wie fehlerhaft die sogenannten Fehlerhaften wirklich sind. Ist das System fair? Ist es menschlich? Und was ist mit der Regel, dass man Fehlerhaften nicht helfen darf? Für Celestine war die Welt bisher schwarz-weiß, doch plötzlich ändert sich alles und als sie selbst aus Mitgefühl einem Fehlerhaften hilft, gerät sie selbst in das System und muss sich seitdem Dingen stellen, die sie bisher nicht kannte. Man enttäuscht sie, sie wird gar gedemütigt, aber all das macht sie stark und sie lernt daraus. Sie wird stärker und sie wächst daran, auch wenn sie alles nie wollte.

Einer der größten Antagonisten in diesem Buch ist Oberster Richter Crevan. Man könnte meinen, er ist die Gilde. Anfangs ist klar, dass der Richter Celestine wohlgesonnen ist, da sie nicht nur treue Anhängerin der Gilde ist, sondern auch noch die Freundin seines Sohnes. Doch durch die Ereignisse fängt der Crevan an, sein wahres Gesicht zu zeigen und mutiert zu ihrem größten Feind. Welche hinterhältigen Ränkespiele er treibt und wie falsch die Werte der Gilde sind, wird im Verlauf zunehmend klarer. Doch Richter Crevan sitzt an der Spitze der Gilde, sein Wort ist Gesetz und so kann niemand sein falsches Spiel beenden und er waltet und verurteilt zu seinen persönlichen Gunsten.

»Angelina Tinder hatte recht, man will unsere Köpfe in Besitz nehmen. Aber ich werde niemanden mehr in meinen Kopf lassen, nie wieder.« (S. 245)

„Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ hat mich so ziemlich umgeworfen. Es ist brillant geschrieben, regt zum Nachdenken an und es ist von Anfang bis Ende einfach nur fesselnd. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen.

Veröffentlicht am 07.10.2016

Brillant recherchiert!

Winter is Coming
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Carolyne Larrington legt mit „Winter is coming – Die mittelalterliche Welt von Game of Thrones“ ein sehr aufschlussreiches und interessantes Sachbuch über die Zusammenhänge vom dem uns bekannten Mittelalter ...

Carolyne Larrington legt mit „Winter is coming – Die mittelalterliche Welt von Game of Thrones“ ein sehr aufschlussreiches und interessantes Sachbuch über die Zusammenhänge vom dem uns bekannten Mittelalter als auch der Welt von Game of Thrones vor. Es verrät uns wie das erstaunliche Universum von George R. R. Martin geschaffen ist. Carolyne Larrington schafft hier vor allem eins: Sie behält nicht nur die Fernsehserie im Blick, sondern auch die Bücher. So nimmt sie uns mit auf eine Reise vom Norden bis hin in den fernen Osten und lässt uns teil haben an dieser außergewöhnlichen Welt.

„Winter is coming.“ Welcher Fan der Serie, egal ob nun Fernsehserie oder Buchreihe, kennt diesen Ausspruch nicht! Glücklicherweise wurde dieser auch in der deutschen Übersetzung beibehalten, wodurch der Titel umso eingehender ist, der im Übrigen geprägt ist. Ein Blick unter die Schrift offenbart zudem den Eisernen Thron und so fühlt man sich schon vom Buchcover in der Welt von Game of Thrones gefangen und man weiß, wohin die Reise nun vermutlich gehen soll.
Doch bevor wir diese spannende Reise antreten, müssen ein paar Formalitäten geklärt werden. Generell sollte man bis einschließlich der 5. Staffel die Fernsehserie kennen, damit man nicht von zu heftigen Spoilern erfasst wird. Auf diese Tatsache wird aber auch bereits im Vorwort hingewiesen. Wer die Bücher (noch) nicht gelesen hat, hat allerdings kein Problem, da sich die Autorin vorwiegend auf die TV-Serie bezieht. Unterschiede und Ausflüge auf Buchebene, die Spoiler darstellen, sind zudem markiert in drei Graden von geringfügig über mittelschwer bis hin zu schwerwiegend. So kann der Leser selbst entscheiden, ob er diese Passagen lesen möchte. Zitate aus TV-Serie und Buch sind dementsprechend gekennzeichnet. Bei Buchzitaten durch die Angabe des entsprechenden Kapitels des betreffenden Buches. Da im deutschen die Bücher auch in zwei Teile aufgeteilt wurden, werden hier nicht nur die englischen Kapitel und Bücher erwähnt, sondern auch noch die deutschen Entsprechungen, sodass auch jeder, egal welche Ausgabe er letztendlich besitzt, die zitierte Stelle im Buch nachschlagen kann, sofern erwünscht.

Das Buch ist zudem in sinnvolle Abschnitte aufgeteilt. Zunächst geht durch ein kurzes Vorwort und Verwendete Abkürzungen zu einer Einleitung, die uns eine ungefähre Vorstellung von dem gibt, was uns nun im Hauptteil erwartet. Anschließend führen uns fünf ausführliche Kapitel (Das Herz des Landes, Der Norden, Der Westen, Jenseits der Meerenge, Der Osten) quer durch Westeros und Essos. Wir erfahren viel zu historischen Hintergründen zu den Werken von George R. R. Martin, sondern tauchen auch noch auf besondere Weise in die Welt von Game of Thrones ein. Nach der Lektüre dieses Buches fühlte ich mich nicht nur in Hinblick auf die das GoT-Universum klüger, sondern habe auch das Gefühl vieles über die mittelalterliche Geschichte gelernt zu haben. Abgerundet wird das alles durch ein Nachwort, dass einen Ausblick auf ein vermutetes Ende gibt. Nach dem eigentlichen Nachwort gibt es noch ein Nachwort zur deutschen Ausgabe. Hier geht die Autorin kurz auf die Autorin der sechsten Staffel ein. (Die englische Ausgabe ist bereits im Januar diesen Jahres erschienen, folglich bevor die sechste Staffel ausgestrahlt wurde.) Zu guter Letzt gibt es, wie man es von einem Buch dieses Umfangs erwartet, auch einen umfangreichen Anhang. Gut 30 Seiten des 320 Seiten starken Sachbuchs sind daher für Anmerkungen, Tipps zum Weiterlesen, Verzeichnis der Abbildungen (40 schwarz-weiß Abbildungen) sowie ein Register eingeplant.

Zum Schluss möchte ich noch auf den wunderbaren Schreibstil von Carolyne Larrington eingehen. Sie schreibt wunderbar mitreißend und kann ihre Leser gekonnt mitnehmen. Vor meinem geistigen Auge hatte ich tatsächlich das Gefühl, dass sie mich an die Hand nimmt und durch Westeros und Essos führt. Dabei ist ihre Recherche ist nicht nur umfangreich, sondern auch sehr gründlich. Kein Wunder, denn Carolyne Larrington ist Professor für englische Literatur des Mittelalters und lehrt am St John’s College in Oxford. Weiterhin möchte ich auch hier noch die hervorragende Leistung des Übersetzers anmerken, denn es galt hier nicht nur stumpf zu übersetzen, sondern Zitate mussten angepasst werden und Buchzitate mit den richtigen Buchkapiteln der deutschen Ausgabe versehen werden. Wer sich mit den Anmerkungen im Anhang beschäftigt, wird zudem merken, dass der Übersetzer auch noch viel mehr getan hat. Daher danke für diese tolle und hervorragende Arbeit.

„Winter is coming – Die mittelalterliche Welt von Game of Thrones“ von Carolyne Larrington macht Spaß, schafft Wissen und macht Lust, sich die Serie wieder einmal anzuschauen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Wenn es auch kein Must Read für Fans ist, so ist es doch empfehlenswert, vor allem für diejenigen, die mehr über die historischen Hintergründe zur George R. R. Martins fantastischer Welt erfahren möchten.

Veröffentlicht am 27.09.2016

The show must go on!

Endgame. Die Hoffnung
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Nachdem der Erdschlüssel gefunden wurde, müssen sich die neun überlebenden Spieler auf die Suche nach dem Himmelsschlüssel machen. Nur wenn der Himmelsschlüssel gefunden wird und mit dem Erdschlüssel vereint ...

Nachdem der Erdschlüssel gefunden wurde, müssen sich die neun überlebenden Spieler auf die Suche nach dem Himmelsschlüssel machen. Nur wenn der Himmelsschlüssel gefunden wird und mit dem Erdschlüssel vereint wird, kann das Spiel weiter gehen. Die Spieler kämpfen wieder gegeneinander, denn es kann nur einen Gewinner von Endgame geben. Oder kann Endgame vielleicht noch gestoppt werden?

James Frey hält auch in Die Hoffnung an seinem Schreibstil fest, den er schon in Die Auserwählten gewählt hatte. Die Kapitel sind kurz und immer aus der Sicht der betreffenden Spieler oder anderer wichtiger Figuren geschrieben. Da es aber mittlerweile haben sich einige Allianzen unter den Spielern gebildet und vielerorts treffen auch einige Spieler mehr als erhofft aufeinander.
Sehr gut gefallen hat mir, die kleine Liebelei zwischen Sarah und Jago. Zwei Spieler, die eigentlich auf den Tod verfeindet sein müssten, da sie aus verschiedenen Geschlechtern kommen. Aber Endgame zum Trotz sehen die beiden das anders. Mir gefiel ihr Miteinander und ich fand, dass es die doch sonst stellenweise recht gewaltsame und ernste Geschichte etwas auflockerte und ihnen etwas Menschliches gab. Aber keine Sorge, zu extrem ist die Verliebtheit zwischen den beiden nicht als dass sie arg stören würde.
Ganz spannend fand ich hier, dass sich auch eine weitere Partei in Endgame einmischt. Das gab der Handlung nochmal einen ziemlichen Kick, da sich dadurch weitere Möglichkeiten entwickeln, aber auch neue Gefahren für die anderen Spieler, was Jago und Sarah am eigenen Leib erfahren mussten. Die Einmischung dieser Partei ist natürlich nicht ganz ohne ein gewisses eignes Interesse.
Schließlich gibt es noch Hilal, der immer noch daran glaubt, dass Endgame gestoppt werden müsse und man es auch könne. Schließlich kommen auch einige andere Spieler zu der Überzeugung und versuchen genau dies zu tun.
Auch für Die Hoffnung spricht der Verlag eine Altersempfehlung ab 16 Jahren aus. Ich kann dieser nur beipflichten, da es doch Szenen mit viel Gewalt gibt, Blut fließt und die Spieler nicht zögerlich sind, was Gewalt angeht. Für zart besaitete Seelen ist Endgame sicher nichts, da es durchaus einfach stellenweise sehr brutal ist. Aber ehrlich gesagt wäre ich auch hier wieder enttäuscht gewesen, wenn es nicht auch hier diese gewissen Gewaltszenen gegebenen hätte. Es passt meiner Meinung nach zu Endgame und mich hat es nicht gestört, da es zur Handlung passt.

Ich hatte wieder großen Spaß bei Endgame und fühlte mich sehr gut unterhalten. Wer also Die Auserwählten gut fand, der wird sicher auch mit Die Hoffnung seinen Spaß haben. Schließlich will man auch wissen, wie es ausgeht. Ich jedenfalls bin nun schon auf den dritten und letzten Teil gespannt!
Für die Rätselfreudigen unter den Lesern: Auch im zweiten Endgame-Band geht das Kryptorätsel weiter und denen, die es lösen, haben die Chance auf einen Gewinn. Mehr Infos dazu gibt es auf der Endgame-Homepage.

Veröffentlicht am 27.09.2016

Endgame hat begonnen…

Endgame
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Als zwölf Meteoriten auf die Erde einschlagen, wissen wenige Auserwählte der Menschheit, was das bedeutet: Endgame hat begonnen. Zwölf Spieler machen sich auf den Weg, das Rätsel zu lösen und ihr Geschlecht ...

Als zwölf Meteoriten auf die Erde einschlagen, wissen wenige Auserwählte der Menschheit, was das bedeutet: Endgame hat begonnen. Zwölf Spieler machen sich auf den Weg, das Rätsel zu lösen und ihr Geschlecht vor der drohenden Vernichtung zu retten. Denn das Versagen eines Spielers bedeutet das Ende von etwa einem Zwölftel der Menschheit.

„Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey ist im Grunde mehr als nur ein Buch. Das Buch enthält geheime Botschaften und Links im Buch führen auf Krypto-Rätsel im Internet. Wer das Rätsel dann noch als Erster löst, gewinnt 500.000 Dollar in Gold. Hört sich eigentlich super an, aber die Rätsel haben es in sich und ich muss gestehen, dass ich noch keines lösen könnte. Aber darauf kommt es mir bei einem Buch nicht wirklich drauf an, denn für mich zählt der Inhalt.
Als ich das Buch das erste Mal in den Händen hielt, war ich vom Cover sehr begeistert: ein goldenes Cover mit zusätzlich in Gold aufgedruckten Buchstaben und schwarzer Schrift, was diesem dadurch beinahe schon etwas Extravagantes gibt, dennoch aber passend ist.
James Frey hat für „Engame – Die Auserwählten“ einen recht besonderen Schreibstil gewählt. Die Kapitel sind kurz und immer aus der Sicht eines der vielen Spieler geschrieben. Am Anfang bestand meine Sorge darin, dass ich bei zwölf verschiedenen Spielern schnell den Überblick verliere. Glücklicherweise war dem nicht so, denn die Personen werden nach und nach eingeführt und zur Not gibt es hinten im Buch immer noch einen kurzen Überblick über alle Spieler. Die kurzen Kapitel führen aber auch zu einem schnellen Szenenwechsel, was die Geschichte einfach spannend macht und man nicht erst 100 Seiten liest und sich fragen muss, was eigentlich mit diesen und jenem Spieler passiert ist. Ich fühlte mich beim Lesen so immer mitten im Geschehen drin, zumal viele Ereignisse im Buch auch zur gleichen Zeit spielen.
Eine weitere Befürchtung meinerseits war, dass es sich einfach nur um eine Art neues „Tribute von Panem“ handeln könnte, aber meiner Meinung nach ist es doch wieder ganz anders. Böse Zungen könnten nun behaupten, dass es doch auch so sei, denn schließlich „spielen“ in beiden Büchern Jugendliche gegeneinander um ihr Leben. Aber bei Endgame gibt es keine Regeln, außer der einen, die Schlüssel in der richtigen Reihenfolge zu finden. Auch war in „Endgame“ nirgends die Rede davon, dass sie sich wirklich gegenseitig töten müssen, und anderseits steht im Zweifelsfall nicht nur das eigene Leben auf dem Spiel, sondern das des ganzen Geschlechts.
Ein weiterer positiver Aspekt sind die vielen verschiedenen Schauplätze und die Informationen, die James Frey dazu recherchiert hat. Denn die meisten Schauplätze gibt es tatsächlich, er hat sie nur oft an die Geschichte des Buches angepasst, was mir aber sehr gefallen hat. Ab und zu habe ich mich sogar dabei erwischt, dass ich den ein oder anderen Schauplatz selbst recherchiert habe.
Der Verlag hat für das Buch eine Altersempfehlung ab 16 Jahren vorgeschlagen. Diese ist auch auf dem Buch auch aufgedruckt ist. Ich kann dieser nur beipflichten, da es doch Szenen mit viel Gewalt gibt, und dann und wann auch mal Blut fließt. Ehrlich gesagt wäre ich auch enttäuscht gewesen, wenn es bei so einem Buch nicht auch etwas brutaler zugegangen wäre, denn wenn man überlegt, dass die Spieler von klein auf für Endgame trainieren und darauf gedrillt werden, Endgame zu gewinnen, wäre alles andere unglaubwürdig gewesen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es hat mich wunderbar unterhalten. Darum kann ich es nur weiterempfehlen und gebe „Endgame – Die Auserwählten“ von James Frey 5 von 5 Sternen. Darüber hinaus kann ich jedem nur die kostenlosen Novellen ans Herz legen, da sie weitere Informationen zu den Charakteren liefern. Ich für meinen Teil werde nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten und hoffe derweil auf weitere Novellen oder versuche mich doch weiter an den Rätseln.