Nicht ganz das, was ich erhofft hatte
Nur ein TagAllysons Leben ist durchstrukturiert und bis ins kleinste Detail geplant. Nach dem Wunsch ihrer Eltern wird sie Medizin studieren. Doch die Europareise nach Abschluss der High-School verändert einiges. ...
Allysons Leben ist durchstrukturiert und bis ins kleinste Detail geplant. Nach dem Wunsch ihrer Eltern wird sie Medizin studieren. Doch die Europareise nach Abschluss der High-School verändert einiges. In England lernt sie Willem kennen, einen freien, ungebundenen Schauspieler, und zwischen den beiden knistert es sofort. Schließlich lädt er sie spontan ein, für einen Tag mit ihm nach Paris zu fahren. Allyson willigt, untypisch für sie, ein und begleitet Willem nach Paris, wo sie einen gemeinsamen Tag verbringen. Doch am nächsten Morgen ist Willem fort…
Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war mein Interesse geweckt. Ein angenehmer Schreibstil, eine spannende Geschichte, und auch die Charaktere erschienen mir interessant genug um ein Buch zu füllen. Doch leider musste ich feststellen, dass das Buch das, was mir in der Leseprobe positiv auffiel, im weiteren Verlauf nicht alles halten konnte.
Positiv war weiterhin der Schreibstil: angenehm, locker und flüssig zu lesen, sodass sich das Buch im gesamten doch recht schnell herunterlesen ließ, auch wenn die Geschichte stellenweise für mich uninteressant wurde, da sie mich leider bald nicht mehr fesselte. Erst gegen Ende wird es wieder interessant, denn hier passiert meiner Meinung nach wieder einiges. Zwischendurch plätschert die Geschichte eher so vor sich hin.
Zudem erschien mir Allysons Charakter schnell fade. Allyson macht und tut im Grunde, alles, was ihre Eltern von ihr erwarten. Ihre Mutter hat ihr Leben quasi durchgeplant und ihre Tochter hält sich daran. Ihren eigenen Interessen und Wünschen geht Allyson im Grunde kaum nach. Doch als sie Willem kennen lernt, verwandelt sie sich in „Lulu“, eine freiheitsliebende, spontane und selbstbewusste Frau – also in all das, was Allyson nicht ist. Doch mit Willems Verschwinden, verschwindet auch Lulu und zurück bleibt die alte Allyson. Dennoch kann Allyson den „Fesseln“ ihrer Eltern entkommen und diese Entwicklung zur selbstbewussten jungen Frau ist sehr gut nachgestellt, sodass es hier für mich wieder einen Pluspunkt gab. Trotz allem bleibt aber eine gewisse Unsicherheit bei ihr bestehen, auch gegen Ende des Buches noch.
„Nur ein Tag“ verspricht trotz allem kurzweilige Lesestunden. Leider wird es erst nach der ersten Hälfe spannend, lässt sich aber dennoch flüssig durchlesen. Auch wenn mich „Nur ein Tag“ nicht völlig mitreißen konnte, so werde ich dennoch den zweiten Teil „Und ein ganzes Jahr“ lesen, dass aus Willems Sicht berichtet.