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Veröffentlicht am 29.08.2017

Mathematische Kopfrechen-Zaubertricks

Mathe to go
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Wer die Rechentricks aus diesem Buch kennt, kann seinen Taschenrechner in den Ruhestand schicken. Denn multiplizieren, auch mit größeren Zahlen, quadrieren, dividieren, Wurzel ziehen und logarithmieren ...

Wer die Rechentricks aus diesem Buch kennt, kann seinen Taschenrechner in den Ruhestand schicken. Denn multiplizieren, auch mit größeren Zahlen, quadrieren, dividieren, Wurzel ziehen und logarithmieren kann man auch ohne das technische Hilfsmittel und mit den Tricks aus diesem Buch wird das auch noch kinderleicht. Außerdem verspricht das Buch „Zaubertricks“ und „coole Cocktails“.

»Denn Mathematik ist auch die Wissenschaft der besseren Befriedigung.« (S. 12)

Der deutsche Mathematiker, 1960 in Oberkirchen geboren, promovierte 1987 an der Harvard University in Cambridge, USA. Anschließend lehrte er bis 1991 an der University of California in Berkeley. Zurzeit ist er Professor für Mathematik und Statistik in der Universität München. Hesse veröffentlichte unter anderem Bücher zur angewandten Wahrscheinlichkeitstheorie, aber auch unterhaltsame Bücher über das mathematische Denken wie „Das kleine Einmaleins des klaren Denkens: 22 Denkwerkzeuge für ein besseres Leben“.

Sehr unterhaltsam führt uns Hesse an die magischen Kopfrechen-Tricks heran. Ich fand seinen Schreibstil etwas ungewöhnlich oder auch unerwartet, denn er schreibt so ziemlich locker und beim Lesen hat man eher das Gefühl, dass der Mathematiker vor einem steht und fröhlich vor sich hin plaudert und uns, den Lesern, mal im Vorbeigehen erklärt, wie das denn eigentlich so ist mit dem Rechnen im Kopf. Nebenbei fließen geniale Zaubertricks, natürlich mathematische, ein, die der man durchaus auf Partys jeden beeindrucken könnte. Zwischendurch, wie es auch der Klappentext verspricht, gibt es ein paar „coole Cocktails“, also Rezepte dafür. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass der Autor sich selbst nicht so ernst nimmt, aber was er hier an Tricks verrät, schlägt so ziemlich alles, was ich vorher kannte. Meistens dachte ich nur: „Hätte ich das mal schon in meiner Schulzeit gewusst!“ Zum Glück lernt der Mensch nie aus und somit freue ich mich, dass ich jetzt noch so einiges gelernt habe.
Tricks gibt es übrigens en masse. Angefangen mit der Erklärung, wie man mit den Fingern schnelle Multiplikationen berechnen, nähert er sich schnell Größerem. Nämlich größeren Zahlen, dem Quadrieren, wir machen eine kleine Exkursion zu römischen Zahlen, die sehr interessant ist. Division, Wurzeln und Logarithmen berechnen, für all das hat Hesse unglaublich geniale Tipps und Tricks, die sich lohnen zu kennen. Außerdem gibt er noch eine Anleitung, wie man schnell eine Probe durchführen kann und ein Rezept, um von einem beliebigen Datum den dazugehörigen Wochentag zu berechnen.

Meiner Meinung nach sind das wirklich hilfreiche Tricks, die eigentlich jeder kennen sollte. Zudem ist das Buch auch wirklich unterhaltsam, so dass ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Der Mensch von morgen: Leben in einem düsteren Technologiezeitalter?

Homo Deus
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In seinem neuen Buch „Homo Deus“ beschäftigt sich Yuval Noah Harari mit der Zukunft, genauer gesagt mit einer möglichen Menschheit der Zukunft. Hunger, Krankheit und Krieg gehören in dieser Zukunftsvision ...

In seinem neuen Buch „Homo Deus“ beschäftigt sich Yuval Noah Harari mit der Zukunft, genauer gesagt mit einer möglichen Menschheit der Zukunft. Hunger, Krankheit und Krieg gehören in dieser Zukunftsvision der Vergangenheit an, Homo Sapiens steht an einer Grenze und wann wir er den Homo Deus erschaffen, einen durch Technik verbesserten Menschen? Einen Homo Deus, der sich vom Homo Sapiens deutlich mehr unterscheidet als dieser vom Neandertaler. Harari fragt sich, was dann aus der Menschheit wird, aus dem Humanismus, wenn Maschinen geschaffen werden, die in allerlei Hinsicht besser sind als wir. Was ist, wenn wir uns in unserem Streben nach Gesundheit, Glück und Macht soweit von dem Entfernen, was wir Menschen nennen? Sind wir dann überhaupt noch Menschen?

»Die Menschen haben üblicherweise Angst vor Veränderungen, weil sie das Unbekannte fürchten. Doch die größte Konstante der Geschichte ist die, dass sich alles verändert.» (S. 97)

Yuval Noah Harari, geboren 1976 in Haifa, Israel, promovierte 2002 an der Oxford University. Der Historiker lehrt seit 2005 Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem. Er beschäftigt sich derzeit mit Weltgeschichte und makrohistorischen Prozessen. Seine populärwissenschaftliche Monographie „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ wurde zum Weltbestseller und in fast 40 Sprachen übersetzt.

Harari schafft es, mit seinem anschaulichen, kurzweiligen Schreibstil, die Leser mitzunehmen. Manchmal mag er gar zu übertreiben in seinen Anschauungen, was andererseits aber auch wieder dazu führt, dass man darüber nachdenkt, was er da schreibt. Kann das wirklich so sein bzw. werden? Wieviel Wahrheit steckt darin? Und wenn es eine mögliche Option ist, was kann ich dafür oder dagegen unternehmen? Ganz klar schafft es Harari, dass man über das, was er schreibt, nachdenkt und eine Diskussion sucht, mit sich selbst oder mit anderen. Denn das Thema des Buches verlangt es einfach, dass man sich damit auseinandersetzt.
Der Aufbau des Buches besteht aus einer knapp 100 Seiten langen Einleitung, der neuen menschlichen Agenda sowie drei Teilen (Homo sapiens erobert die Welt, Homo sapiens gibt der Welt einen Sinn, Homo sapiens verliert die Kontrolle).
Während er sich in der Einleitung noch damit beschäftigt, wie aus dem Jäger und Sammler der heutige Homo sapiens werden konnte, der viele Ursachen für Tode zu früheren Zeiten – Hunger, Krankheit, Krieg – dezimiert hat, so schafft er es in den nächsten Teilen einen Bogen zu schlagen von der Entwicklung, wie der Mensch seine Umwelt beeinflusst hat, wie sich der Humanismus entwickelt hat bis schließlich zum jetzigen Zeitpunkt und darüber hinaus. Während homo sapiens in den ersten beiden Teilen noch an Kontrolle gewinnt, so verliert er im letzten Teil zunehmend die Kontrolle, denn wenn alle Prozesse automatisiert werden, wo bleibt hier die Kontrolle? Entscheidungen werden Algorithmen überlassen und eine Datenreligion, der Dataismus, löst zunehmend humanistische Werte wie Individualismus, Seele und den freien Willen ab.

»Doch sobald die Menschen ihre funktionale Bedeutung für das Netzwerk verlieren, werden sie erkennen, dass sie gar nicht die Krone der Schöpfung sind. […] Rückblickend betrachtet, wird die Menschheit nichts weiter gewesen sein als ein leichtes Kräuseln im großen kosmischen Datenstrom.« (S.534)

„Homo Deus“ ist intelligent, unvoreingenommen und notwendig. So düster die Zukunftsvision von Harari auch sein mag, so sehr regt sie zum Nachdenken an. Dennoch kann das Buch auf hohem Niveau unterhalten!

Veröffentlicht am 24.08.2017

Die Farben des Regenbogens kennenlernen

Meine ersten Farben
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Mit diesem Buch kann das Kind die ersten Farben lernen, ist aber weiterhin interessant, da dieses zudem auch um ein Fühlseiten besitzt.

Insgesamt werden zehn Farben auf fünf Doppelseiten behandelt, auf ...

Mit diesem Buch kann das Kind die ersten Farben lernen, ist aber weiterhin interessant, da dieses zudem auch um ein Fühlseiten besitzt.

Insgesamt werden zehn Farben auf fünf Doppelseiten behandelt, auf der letzten Doppelseiten werden alle Farben bzw. alle Gegenstände oder Tiere in den Farben noch einmal abgebildet, zum selber entdecken und erkennen.
Als Motive gibt es hier folgendes zu entdecken: gelbe Sonne, rote Erdbeere, grünes Blatt, blaues T-Shirt, oranger Fisch, lila Trauben, pinke Stiefel, grauer Elefant, schwarze Katze, weißer Schneemann. Die Fühlelemente reichen hier von Strukturen fühlen, verschiedene Stoffe oder auch das Fell der Katze. Für meinen Geschmack wurde hier viel mit Glitzer gearbeitet, denn drei der zehn Motive besitzen als Fühleffekt eigentlich nur Glitzer, aber das mag jeder sehen wie er mag.
Was mir hier bei dem Buch auch gut gefallen hat, ist, dass man auch hier im Hintergrund die Farbe, um die es geht, heller wiederholt sieht, es ist also kein weißer Hintergrund. Ausnahmen bilden die Farben schwarz und weiß.

Zum ersten Farben lernen finde ich dieses Pappbuch gut, denn es ist zum einen deutlich, um welche Farbe es geht, zum anderen sind die Illustrationen klar und nicht überladen.

Veröffentlicht am 24.08.2017

Mal ein anderes Traktorbuch!

Trötsch Pappenbuch mit Rädern Mein großer roter Traktor
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Ferien auf dem Bauernhof sind toll! Erst recht mit dem großen roten Traktor Olaf. Ein lehrreiches und liebevoll gestaltetes Pappenbuch über die Arbeit eines Landwirts. Anschließender Spielspaß garantiert! ...

Ferien auf dem Bauernhof sind toll! Erst recht mit dem großen roten Traktor Olaf. Ein lehrreiches und liebevoll gestaltetes Pappenbuch über die Arbeit eines Landwirts. Anschließender Spielspaß garantiert! (Klappentext)

Als wir das Buch oder den Traktor – ich bin mir da jetzt über eine genaue Bezeichnung noch etwas unklar – dachte ich ehrlich gesagt: Ohje, das wird doch nie halten! Aber ich wurde eines besseren belehrt. Bisher, wir haben das Buch seit 2 Monaten im Dauereinsatz, hält es. Das Traktorbuch ist wirklich vielseitig, denn es kann zum einen als Traktor umherfahren, oder man schaut sie die Seiten an. Die Räder halten dabei wirklich gut, von denen sind insgesamt 4 angebracht, also zwei auf jeder Seite. Oben kann das Traktorbuch seitlich per Klettverschluss geschlossen bzw. geöffnet werden.
Mein Sohn, 14 Monate, entspricht nun nicht gerade der Zielgruppe, die liegt nämlich bei 3 bis 6 Jahren, aber auch er hat bereits Spaß am umherschieben des Buches, aber er schaut sich auch gerne die Bilder an, den Klettverschluss kann er dazu bereits alleine öffnen. Vorlesen interessiert ihn nicht so, denn meistens schauen wir nur die erste und letzte Seite an, denn hier kann man eine Katze und auf der letzten Seite einen Hund entdecken.
Sehr schön finde ich, dass man auf den einzelnen Seiten wirklich viel entdecken kann und so kann man auch ohne vorlesen viel sehen. Er hat daran sichtlich Spaß und ist auch immer neugierig, was dann „da?!“ zu sehen ist. Die Texte dazu finde ich persönlich auch sehr angenehm, leicht verständlich und es gibt einiges über die Landwirtschaft zu lernen, aber dazu kommen wir vermutlich erst etwas später. So bleibt das Buch aber hoffentlich noch eine Weile interessant.
Die Seiten sind übrigens aus stabiler Pappe, sodass dem Schiebespaß nichts im Wege steht.

Trotz meiner anfänglichen Skepsis hat mich dieses Buch doch positiv überrascht und die Freude, die mein Sohn an dem Traktorbuch hat, spricht für sich.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Damals als Musik noch das wichtigste war

Beste Absichten
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Ostberlin 1989. In einem Keller probt Die Seuche, eine Band, die Großes vorhat. Ihr einziger Fan ist zugleich ihr Manager. Äppstiehn tut, was er kann – und das ist nicht viel. Die Seuche spielt bei Familienfesten ...

Ostberlin 1989. In einem Keller probt Die Seuche, eine Band, die Großes vorhat. Ihr einziger Fan ist zugleich ihr Manager. Äppstiehn tut, was er kann – und das ist nicht viel. Die Seuche spielt bei Familienfesten und Geburtstagsfeiern und lässt sich in Autoschiebereien am Rande der Prager Botschaft verwickeln. Doch gegen die Wende ist sogar Äppstiehn machtlos. Plötzlich spielt Musik keine Rolle mehr. Aber geht das überhaupt? (Klappentext)

Thomas Brussig hat es wieder getan, er schreibt über das Ende der DDR. Diesmal erleben wir mit den Protagonisten das Ende aus musikalischer Sicht gesehen. Es ist faszinierend, wie er zwar immer wieder über ein Thema schreibt, es aber doch immer wieder anders erzählt wird und somit bisher noch nicht langweilig wird. Brussigs Schreibstil ist zudem wieder angenehm zu lesen und sprachlich wieder top. Kenner der DDR (und deren Musikszene) kommen hier voll auf ihre Kosten, denn alles, was man so kennt, wird hier verarbeitet. Manchmal mutet es auch etwas skurril an, was der Autor hier zusammenschreibt, hat aber auch einen erklärenden Charakter, der unterhält. Aber die Erlebnisse sind nicht nur durch die Musik geprägt, auch durch die Wende.
Die Charaktere zeichnen sich im Übrigen durch ihren Hang zur Musik aus, der Name der Band „Die Seuche“ ist schon gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte ist zudem aus Ich-Perspektive geschrieben, dem Protagonisten, der auf den Namen „Äppstiehn“ getauft wird. Äppstiehn kann im Grunde nicht viel, er kann weder singen und noch ein Musikinstrument spielen und wird dennoch Manager einer Band.

Ein kurzweiliger Roman für zwischendurch, der das Thema DDR / Ende der DDR in typischer Brussig-Manier aufgreift.