Profilbild von Tarika

Tarika

Lesejury Profi
offline

Tarika ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Tarika über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.06.2017

Schnelles Wissen über das Higgs-Teilchen

Die Entdeckung des Higgs-Teilchens
0

Im Oktober 2013 setzte der Nobelpreis für Peter Higgs und François Englert den vorläufigen Höhepunkt in der verrückten Geschichte um das sogenannte Gottesteilchen, das Higgs-Boson. Schon im Juli des Vorjahres ...

Im Oktober 2013 setzte der Nobelpreis für Peter Higgs und François Englert den vorläufigen Höhepunkt in der verrückten Geschichte um das sogenannte Gottesteilchen, das Higgs-Boson. Schon im Juli des Vorjahres hatten die Physiker weltweit gejubelt: Mehr als fünfzig Jahre nachdem Peter Higgs und andere Wissenschaftler die Existenz des Teilchens theoretisch begründet hatten, war es im gigantischen Teilchenbeschleuniger CERN gefunden worden. Jetzt erzählen Harald Lesch und seine Co-Autoren, warum sich rund um das Higgs-Teilchen so viele skurrile Missverständnisse und mediale Sensationen ranken. Gewohnt kurzweilig und gut verständlich enthüllen sie, wie aus dem verzweifelt gesuchten „gottverdammten Teilchen“ das Gottesteilchen wurde, dass der Urknall nicht simuliert werden kann und dass Schwarze Löcher nicht unbedingt alles verschlingende Monster sind. Dabei wird deutlich, dass die Suche nach den geheimnisvollen Kräften, die das Universum, unsere Erde und letztlich auch uns Menschen zusammenhalten, ein noch längst nicht beendetes wissenschaftliches Abenteuer ist. (Klappentext)

Wir schreiben das Jahr 2012, als nach lange Suche endlich das Higgs-Teilchen nachgewiesen werden konnte. Was es so mit dem Teilchen, diesem gottverdammten Teilchen, dass nun wirklich kein Gottesteilchen ist, auf sich hat, versuchen uns Harald Lesch und sieben seiner Studenten nahe zu bringen. Dabei steuern sie uns nicht nur durch Irrtümer der Medien, sondern auch gekonnt durch die Mikrophysik, sowie auch durch die Funktionsweisen des LHC am CERN und einigem mehr. Der Laie, der idealerweise zumindest rudimentäre Kenntnisse in der Physik haben sollte, wird hier durchaus in einem Flotten Schritt durch die Kapitel gejagt, sind aber im Grunde zum größten Teil leicht verständlich. Nur ein Kapitel widmet sich etwas mehr der Theoretischen Physik.
Einziges Manko: Ich hatte zum Teil das Gefühl, dass jeder Autor für sich einfach mal drauf losgeschrieben hat, sodass man manche Informationen doppelt erhält, also eine Themenvorgabe ein wenig fehlte. Aber bekanntlich hält doppelt ja besser. Dennoch hat das nichts am Unterhaltungswert der einzelnen Aufsätze geändert und interessant war es auf jeden Fall.

Für den Laien ein schneller Einstieg rund um das Higgs-Boson. Das Buch liefert einiges an gut verständlichen Informationen und weckt die Neugierde, sich intensiver mit der Materie zu beschäftigen. 

Veröffentlicht am 08.06.2017

Wirklich mal was Anderes

Keine Zeit für Arschlöcher!
0

Mit dem Tod seiner Mutter 2014 hat Horst Lichter angefangen, seine Geschichte neu aufzusetzen. Denn ihm ist wieder einmal klargeworden: Das Leben ist kein Ponyhof. In diesem aufrüttelnden Hörbuch erzählt ...

Mit dem Tod seiner Mutter 2014 hat Horst Lichter angefangen, seine Geschichte neu aufzusetzen. Denn ihm ist wieder einmal klargeworden: Das Leben ist kein Ponyhof. In diesem aufrüttelnden Hörbuch erzählt Horst Lichter von seiner bewegten Lebensgeschichte und was ihn zum Umdenken gebracht hat. Warum es so wichtig ist, sein Leben neu in die Hand zu nehmen, es bewusst zu leben und seinen Humor nie zu verlieren. (Klappentext)

„Keine Zeit für Arschlöcher!“ ist bereits ein sehr einprägsamer Titel. Doch was es tatsächlich auf sich hat, wurde mir erst nach und nach beim Hören bewusst. Übrigens liest Herr Lichter selbst sein Buch, was es noch wirkungsvoller macht.
Horst Lichter erzählt ganz ungeniert von seinem Leben, von seiner Mutter und ihrem Tod, sowie einigen anderen Dingen. Ganz nachdenklich wird der angeschlagene Ton und der lustige Kerl, den man aus dem Fernsehen kennt, kann man sich fast nicht mehr vorstellen. Wer bereits einen Menschen an Krebs verloren hat und das in ähnlich kurzer Zeit, dem wird die Anfangsgeschichte von Herrn Lichter vermutlich besonders nahegehen. Aber natürlich erzählt er viel mehr, denn es kommt so einiges hier zusammen.
Aber was Horst Lichter hier vor allem erklärt, er zeigt, dass er nicht nur Koch, nicht nur Clown ist, er ist ein Mensch und wie jeder Mensch hat er verschiedene Gefühle, er ist nicht immer nur lustig, denn das Leben ist es einfach nicht immer. Ihm hat das Leben bittere Zitronen gegeben, doch er hat es immer wieder geschafft, daraus eine leckere Zitrone zu machen. Genau deshalb gibt er den Lesern auch den Ratschlag, hör auf dein Herz. Denn wir alle sollten mehr auf das hören, was uns unser Herz sagt. Dies und viele Ratschläge habe ich sicher mitgenommen, aber auch viel erfahren, was den Menschen Horst Lichter ausmacht, aber auch dass er trotz der Schicksalsschläge noch ein netter Mensch geblieben ist, zumindest denen gegenüber, die es verdienen.

Dieses Hörbuch war anders, als ich erwartet hatte, aber es gab mir einen Einblick zu dem Menschen Horst Lichter und ich sehe nun nicht mehr nur der TV-Koch. Außerdem konnte ich tatsächlich was für mich mitnehmen, daher kann ich „Keine Zeit für Arschlöcher! … hör auf dein Herz“ wirklich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 27.05.2017

»Es sind interessante Zeiten, in denen wir leben.«

Galaktische Mission
0

Die Koloniale Verteidigungsarmee wurde gegründet, um die von den Menschen besiedelten Planeten vor den Angriffen der Außerirdischen zu schützen. Im Konflikt mit dem Konklave, einem Zusammenschluss Hunderter ...

Die Koloniale Verteidigungsarmee wurde gegründet, um die von den Menschen besiedelten Planeten vor den Angriffen der Außerirdischen zu schützen. Im Konflikt mit dem Konklave, einem Zusammenschluss Hunderter Alienzivilisationen, kommt es nun zu einem gefährlichen Patt – und eine geheime Terrororganisation nutzt diese Schwäche aus und stachelt eine Revolte an. Können Lieutenant Harry Wilson, Diplomat Hart Schmidt und ihr Team das Universum vor einem katastrophalen Krieg bewahren?

Die ersten drei Romane von John Scalzis „Krieg der Klone“ haben mich sehr begeistert, also lag es nahe, auch weitere Romane dieser Reihe zu lesen. „Galaktische Mission“ konnte mich allerdings nicht ganz so begeistern wie die anderen Bände.
John Scalzi schreibt auch diesen Roman sehr angenehm und es liest sich einfach sehr gut. Die Geschichte besteht eigentlich aus vier verschiedenen Einzelgeschichten mit jeweils anderen Protagonisten sowie anderen Erzählstilen. Dennoch schafft er es, dass die Handlung immer fortschreitet. Ein wenig fällt es schwer so richtig eine Verbindung oder Sympathie zu einer der Figuren aufzubauen, sowie die Tatsache, dass alles aus einer Ich-Perpektive geschrieben wird, stört ein wenig den Lesefluss.
Was ich allerdings etwas anstrengend fand, waren die vielen politischen Logikketten und so fand ich die viele Politik einfach manchmal etwas ermüdend, denn streckendweise scheint es wirklich nur um Politik und Diplomatie zu gehen. Leider hatte ich das nicht erwartet und ich fand es deshalb weniger unterhaltsam. Zumal ich die ersten Bände zum „Krieg der Klone“ regelrecht verschlungen habe.

„Galaktische Mission“ kann mit den anderen Bänden vom „Krieg der Klone“ nicht mithalten und erscheint vergleichsweise weniger unterhaltsam. Zudem ist der politische Diskurs ermüdend zu lesen.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Anders als erwartet

Die verliebten Riesen
0

Die kauzigen Riesen Pelinka und Satlasch wohnen zu zweit in ihrer einsamen Hütte. Eigentlich ganz nett, aber auf die Dauer ziemlich langweilig. Verlieben wäre schön, denken sich die beiden. Zum Beispiel ...

Die kauzigen Riesen Pelinka und Satlasch wohnen zu zweit in ihrer einsamen Hütte. Eigentlich ganz nett, aber auf die Dauer ziemlich langweilig. Verlieben wäre schön, denken sich die beiden. Zum Beispiel in die Riesinnen Ariane und Amanda, die ein paar Täler weiter leben sollen. Als Pelinka und Satlasch unverhofft in den Besitz eines Riesenmopeds kommen, gibt es daher kein Halten mehr: Sie machen sich auf, um die Liebe zu finden. Doch unterwegs passieren ihnen so einige Missgeschicke. Klar, denn die beiden sind nicht nur riesig verliebt, sondern auch riesig tollpatschig. (Klappentext)

Wenn man dem Klappentext glaubt, sollte uns hier eine lustige Liebesgeschichte erwarten. Die Riesen Pelinka und Satlasch sind tatsächlich schwer verliebt, aber eigentlich geht es mehr um die Reise zu Ariane und Amanda, weniger um Gefühle. Doch die Reise dahin ist nicht leicht, die Menschen haben Angst vor den Riesen und verstecken sich, sodass sie notgedrungen Benzin klauen und als das nicht mehr geht, werden Zwerge ausgenutzt und in Lebensgefahr gebracht.
Jedoch ist nur Satlasch so auffällig in seinem negativen Verhalten, denn Pelinka ist an sich ein sehr liebenswürdiger Charakter. Zwar schaffen es die Zwerge auch hier Hilfe zu bekommen, aber zunächst eben nicht ohne die Riesen anzugreifen und sie mit Bier zu betäuben, dass sie auch klauen müssen. Eigentlich schade, dennoch wird klar, dass Bier nicht gerade gut ist und zu viel negativ wirken kann. Weiterhin haben die Zwerge ein Problem, denn da sie seit einiger Zeit ganz sorglos leben und auch nicht mehr in die Schule gehen, haben sie lesen, schreiben und rechnen verlernt. Nur noch die ganz alten Zwerge beherrschen diese Fähigkeiten und letztendlich zeigt es, wie wichtig das Lernen in der Schule ist.
Der gewählte Sprachstil ist ansonsten recht geeignet für Kinder ab 8 Jahren, allerdings gibt es das ein oder andere Wort im Dialekt, dass hinten im Buch auch erklärt ist, was ich nicht ganz so gelungen finde. Vielleicht sollte man das Buch beim ersten Lesen auch mit dem Kind gemeinsam lesen, damit man die Ereignisse mit dem Kind besprechen und erklären kann. Die Zeichnungen sind ok, sicherlich Geschmackssache, aber auch nicht überragend.

Das Buch lässt sich gut lesen, aufgrund mancher Themen sollte es mit jüngeren Lesern vielleicht besprochen und manche Sachverhalte erklärt werden.

Veröffentlicht am 25.05.2017

Spannender erster Teil in der CyberWorld!

Cyberworld 1.0: Mind Ripper
0

2038 gehört die Cyberworld zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Leute im Cyberclubs treffen oder mit seinem Avatar in ein interaktives Rollenspiel abtauchen – all das und viel mehr ist durch das Cyberworld ...

2038 gehört die Cyberworld zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Leute im Cyberclubs treffen oder mit seinem Avatar in ein interaktives Rollenspiel abtauchen – all das und viel mehr ist durch das Cyberworld möglich. Auch die Londoner Jugendlichen Jemma, Jamie und Zack verbringen hier ihre Freizeit und erleben virtuelle Abenteuer mit ihren Freunden. Doch als plötzlich Jugendliche währnend ihrem Besuch in der Cyberworld ins Koma fallen, machen sich die drei Jugendlichen auf die Suche nach Antworten…

Nadine Erdmann entführt uns in die virtuelle Cyberworld, doch wer nun denkt, dass Buch handele im Grunde lediglich davon, wie ein paar Jugendliche ein virtuelles Rollenspiel zocken, der irrt. Natürlich findet grob die Hälfte in Rollenspielen statt, da sich die Freunde dort auf die Suche nach Antworten begeben, was den drei Jungen im Koma zugestoßen ist. Doch spielt der andere Teil des Buches in der Realität. Dadurch kann die Autorin ihren Charakteren mehr Leben einhauchen, denn wir lernen sie auch über das Spiel hinaus kennen. Somit hatte ich das Gefühl, dass die Charaktere lebendiger wirken, man lernt quasi die Person hinter dem Zocker kennen.
Sehr angenehm ist auch der Schreibstil von Nadine Erdmann hervorzuheben. Ich hatte dadurch den Eindruck, nur so über die Zeilen zu fliegen.
Die Cyberworld an sich ist zudem mit viel Liebe zum Detail angefertigt. Man erfährt sehr gut, wie diese aufgebaut ist und die zum Beispiel das Verlassen der Cyberworld funktioniert. Während die Protagonisten in der Cyberworld sind, konnte man teilweise beim Lesen zudem vergessen, dass die Umgebung im Grunde nur virtuell ist. Meistens konnte man sich ihr Abenteuer sehr genau vorstellen. Weiterhin ist auch die Spielatmosphäre düster und ein klein wenig gruselig sogar. Dadurch war es einfach unglaublich spannend, diese Stellen zu lesen. Die Kämpfe waren zudem sehr unterhaltsam und actionreich.
Das Ende hin kommt dennoch nicht ganz so unerwartet, da man, wenn man ein wenig misstrauisch ist und ein wenig den Hinweisen folgt, die es im Buch gibt, auch in etwa darauf kommen kann. Nur den Grund, warum es so ist, konnte mich überraschen. Von daher war das Ende trotzdem von Interesse.
Auch wenn CyberWorld als Reihe angelegt ist, ist der erste Roman in sich abgeschlossen, sodass man nicht gezwungen ist, weiterzulesen. Allerdings konnte der erste Band meine Neugierde wecken und den zweiten Band möchte ich auf jeden Fall lesen.

Alles in allem ein sehr spannender SciFi-Roman, der für kurzweilige Stunden sorgt. Actionreiche Kämpfe sind garantiert. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung.