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Veröffentlicht am 17.05.2017

Geniale SciFi, die sowohl humorvoll als auch kritisch ist

Krieg der Klone - Die Trilogie
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John Perry ist 75 Jahre alt, doch er will mehr. Also macht er einen Neuanfang bei der KVA, der Kolonialen Verteidigungsarmee. Diese bestreitet in einer fernen Zukunft einen interstellaren Krieg gegen feindliche ...

John Perry ist 75 Jahre alt, doch er will mehr. Also macht er einen Neuanfang bei der KVA, der Kolonialen Verteidigungsarmee. Diese bestreitet in einer fernen Zukunft einen interstellaren Krieg gegen feindliche Alien-Invasionen. Ihre Mittel sind sehr bizarr, denn sie rekrutieren nur alte Menschen von der Erde. Was zunächst seltsam klingt, macht aber durchaus Sinn, denn das Bewusstsein dieser alten Rekruten wir in ihre jüngeren Klone übertragen. Einziges Manko: Sie verpflichten sich 10 Jahre in der KVA zu dienen, sofern sie das überleben…

Mit diesem Band erhalten wir die ersten drei Romane von John Scalzis „Krieg der Klone“. Enthalten sind die folgenden Titel: Krieg der Klone, Geisterbrigaden und Die letzte Kolonie.

Ich war ziemlich begeistert von diesem Band und den drei Geschichten. Scalzis Schreibstil ist einfach sehr angenehm zu lesen. Manchmal ist die Sprache etwas flapsig, aber das ist kein Abbruch für die Geschichte. Die Idee dahinter fand ich grandios, intelligent und spannend. Vor allem aber fand ich auch die Kritik, die er immer wieder durch die Geschichten hindurch ausdrückt, sehr genial. Was auf keinen Fall zu kurz kommt, ist der Humor. Ich musste doch immer wieder sehr lachen und das gilt für jeden der drei Titel.
Im ersten Band schafft er vor allem seine Welt und wir erfahren schon einiges darüber. Im zweiten Teil „Geisterbrigaden“ geht Scalzi noch tiefer in sein geschaffenes Universum, es gibt noch mehr interessante Gedankenspiele und Gespräche. Dies schafft er ebenfalls mit „Die letzte Kolonie“. Besonders gelungen finde ich, dass man auch immer wieder Charakteren begegnet, die schon im ersten Teil eingeführt worden sind und die sich im nächsten und/oder übernächsten Teil weiterentwickeln. Die somit erschaffene Welt wirkt so umso größer und interessanter.
Besonders gefallen hat mir aber auch, dass sich die verschiedenen Bände durchaus voneinander unterscheiden. Während wir im ersten Band „Krieg der Klone“ noch den 75 Jahre alten John Perry auf seinem Weg als KVA-Rekrut erleben, begleiten wir in „Geisterbrigaden“ einen Soldaten der Spezialeinheit, deren Körper aus genetischem Fremdmaterial hergestellt wurden. In „Die letzte Kolonie“ begegnen wir wieder John Perry, der den Auftrag erhält, die Leitung einer neugegründeten Kolonie zu übernehmen. Doch dieser Planet ist sowohl von Alien als auch der KVA (Menschen) heiß umkämpft.

Drei spannende und unterhaltsame Geschichten erhalten wir hier in diesem Buch, die es alle wert sind, gelesen zu werden. Scalzi „Krieg der Klone“ konnte mich gut unterhalten, war humorvoll, aber lässt einen auch nachdenklich zurück.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Gute Ideen für gesundes Essen für Kleinkinder

Kochen für Kleinkinder
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Was kann ich meinem Kind nach dem Brei der Babyzeit anbieten? Wie sollte das Essen aussehen? Wieviel Obst, Gemüse, Getreide etc. braucht mein Kind? Wie kann ich es gut versorgen und ihm dennoch schmackhaftes ...

Was kann ich meinem Kind nach dem Brei der Babyzeit anbieten? Wie sollte das Essen aussehen? Wieviel Obst, Gemüse, Getreide etc. braucht mein Kind? Wie kann ich es gut versorgen und ihm dennoch schmackhaftes Essen anbieten? Dies und ähnlich Fragen stellte ich mir, als mein Sohn dem Babykostalter entwuchs und Brei plötzlich Vergangenheit wurde.

Dagmar von Cramms „Kochen für Kleinkinder“ konnte mich hier tatsächlich gut beraten. Neben informativen Teilen wie „Ist mein Kind gut versorgt?“, „Was braucht mein Kind ab 1 Jahr?“ gibt es auch hilfreiche Tipps, was man bei Ess-Problemen (Kind zu dick/dünn), aber auch bei Bauchschmerzen, Fieber, Durchfall, Verstopfung etc. machen kann. Für mich stellte dieser erste informative Part wirklich einen guten Rat dar, der belehrend wirkt.
Danach gliedert sich das Buch in die Bereiche „Frühstück“, Snacks zum Mitnehmen“, „Extrawurst: Schnelles Essen fürs Kind“ und „Gemeinsames Essen“.
Der erste Part „Frühstück“ gestaltet sich aus einem Rezept für ein Urkornbrot, verschiedene Aufstriche und Frühstücksdrinks und Müslis. Es ist im Grunde für jede Art von Esser etwas dabei. In „Snacks zum Mitnehmen“ findet sich ein zuckerfreies Rezept für Bananenkekse, Sandwiches, Wraps, Knusperstangen, Waffeln und mehr. Die beiden letzten Bereiche „Extrawurst: Schnelles Essen fürs Kind“ und „Gemeinsames Essen“ beinhalten verschiedene warme Rezepte von Woknudeln über Tomaten-Couscous bis hin zu Kartoffelröstis mit Tsatsiki. Die Rezepte von „Extrawurst: Schnelles Essen fürs Kind“ und „Gemeinsames Essen“ reichen laut Angaben für 1 manchmal auch 2 Kinderportionen, die im letzten Teil für 1 Kind und 1 Erwachsenen. Ich finde diese Mengenangabe sehr gut und will man doch mal mehr kochen, dann muss man einfach mehr kochen, was im Grunde auch kein Problem darstellen sollte.
Weiterhin sind die Rezepte so, dass ich die Gerichte auch als Erwachsener essen würde, vielleicht würde man sich die Erwachsenenportion etwas mehr würzen, aber das ist eh Geschmackssache. Gefallen hat mir an dem Buch auch, dass die Rezepte so vielfältig sind. Weiterhin sind die Gerichte recht einfach nachzukochen bzw. -backen. Bisher war mein Kind von allem, was ich bisher probiert habe, ziemlich begeistert. Einige der süßen Rezepte sind sogar frei von industriellem Zucker, wie die Bananenkekse, der Fruchtaufstrich, die Schoko-Mascarpone u.v.m.
Ebenfalls positiv: Zu den Rezepten gibt es oft Tipps, Varianten und /oder Infos, was auch einfach wahnsinnig nützlich ist. Jedes Rezept hat zudem ein Schlagwort, wie z.B. Verdauungsanregend, für Eilige, viel Folsäure, viel Eisen etc. und vegetarische Gerichte sind zudem entsprechend gekennzeichnet. Weiterhin findet man eine Angabe, welche Menge aus dem vorliegenden Rezept entsteht, eine ungefähre Zubereitungszeit sowie Nährwertangaben.
Ansonsten lassen die vom mir getesteten Gerichte problemlos zubereiten und auch die Zutaten sind meistens leicht zu bekommen (im Supermarkt, Drogerie oder Reformhaus). Geeignet sind die Gerichte für 1-3 Jahre (Kleinkindalter), aber sicher finden auch etwas ältere Kinder das Essen noch schmackhaft.

Alles in allem ein gutes Kochbuch für Kleinkinder, das gute Tipps für gesundes Essen ab dem ersten Jahr liefert. Meinem Sohn schmeckt es und ich als Mama bin zufrieden, was will man mehr?

Veröffentlicht am 17.05.2017

Tolles Set aus Backbuch und Minimuffin-Blech

Mini-Muffins - Süß, saftig & pikant -Set
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Mini-Muffins? Klingt süß, ist toll und Muffins backe ich doch eh gerne. Aber sind die kleinen Muffins nicht eher was für Kinder? Nicht unbedingt, denn es gibt sie in allen möglichen Variationen.

Ich ...

Mini-Muffins? Klingt süß, ist toll und Muffins backe ich doch eh gerne. Aber sind die kleinen Muffins nicht eher was für Kinder? Nicht unbedingt, denn es gibt sie in allen möglichen Variationen.

Ich finde, dass dieses Set eine sehr praktische Anschaffung ist. Neben dem Backbuch mit insgesamt 25 Rezepten erhält man auch gleichzeitig ein gutes Backblech.
Das Backblech ist sehr gut, allerdings ist dies wohl die Minivariante der Minis, denn handelsübliche Minimuffin-Papierförmchen passen hier nicht rein (ich habe welche von DM). Dafür lässt sich aber auch gut ohne Papierförmchen backen und es klebt nicht ans, sodass sich die Förmchen auch so gut herauslösen lassen. Leider sind die Muffins dennoch viel zu klein, um sie danach in Papierförmchen zu setzen, denn das sieht eher aus wie gewollt und nicht gekonnt.
Das Backbuch selbst sehr gut gegliedert. Neben einem kleinen Vorwort der Autorin gibt es ein „ABC des Muffin-Backens“ mit vielen hilfreichen Tipps, außerdem gibt es am Ende weitere „Tipps und Tricks“. Der Hauptteil dieses Buches besteht natürlich aus den Rezepten. Insgesamt 25 verschiedene Muffins stellt uns Luisse Lilienthal vor. 20 davon sind süße Muffins und 5 sind herzhafte Muffins. Zudem wird neben der Backzeit auch eine Zubereitungszeit angegeben, was ich immer sehr praktisch finde. Die von uns getesteten Rezepte waren sehr schmackhaft und auch gut nachzumachen. Das einzige Problem, auf das ich beim Nachbacken gestoßen bin, ist die Tatsache, dass das Blech zu klein für die Mengenangabe ist. (Oder aber die Mengen zu groß für das kleine Blech.) Sollte man die Förmchen nur bis zu 3/4 befüllen, so musste ich mein die Förmchen oft bis annähernd zum Rand befüllen, damit ich den Teig überhaupt loswerde. Bei einem der herzhaften Muffins hatte ich trotz dieser Methode immer noch genügend übrig, um etwa ein Viertel bis halbes Blech damit zu befüllen. Die Zutaten sind allerdings nur für ein Blech mit 24 Förmchen vorgesehen. Daher gehe ich davon aus, dass das mitgelieferte Blech einfach zu klein ist. Es gibt auch etwas größere Minimuffin-Backbleche. Diese wären vielleicht besser geeignet.

Alles in allem aber ein schönes Set um gleich mit dem Backen durchzustarten, man muss nur noch die Zutaten besorgen. Die Minimuffins sehen nicht nur niedlich aus, sondern sind auch sehr lecker.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Die Sache mit der Zeit…

Zeitfieber
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Wir sind besessen von der Zeit, davon, sie zu messen, zu kontrollieren, zu verkaufen, sie unvergänglich und sinnerfüllt zu machen. Wie sind wir derart unter das Diktat der Zeit geraten und was lässt sich ...

Wir sind besessen von der Zeit, davon, sie zu messen, zu kontrollieren, zu verkaufen, sie unvergänglich und sinnerfüllt zu machen. Wie sind wir derart unter das Diktat der Zeit geraten und was lässt sich dagegenhalten?
Die Geschichten dieses Buches führen auf die Spuren unserer Zeitbesessenheit. Ein Engländer kehrt aus Kalkutta heim, weigert sich aber, seine Uhr auf die heimische Zeitzone umzustellen. Beethovens symphonische Wünsche werden übergangen. Ein Augenblick im Krieg wird auf alle Zeit festgehalten. Der Fahrplan kommt mit der Dampflok. Eine Frau entwirft eine Uhr mit Zehnstundenzifferblatt und erfindet den Kalender neu. Ein britischer Uhrmacher wetteifert mit der uhrengewaltigen Schweiz. Und Prinz Charles unternimmt den Versuch, die Zeit in einem Ort stillstehen zu lassen.
Simon Garfield nimmt uns in seinem neuen Buch mit auf eine höchst unterhaltsame Zeitreise. (Klappentext)


Zeit ist relativ, „Zeitfieber“ von Simon Garfield ist relativ – relativ interessant, relativ langweilig, relativ voll an Informationen. Nun mag man sich wundern, warum sollte man denn seine Zeit in ein 380 Seiten starkes Buch investieren? Eine gute Antwort auf diese Frage habe ich nicht. Denn als „höchst unterhaltsam“ habe ich diese Zeitreise nicht empfunden und während zumindest zweidrittel des Buches noch eine halbwegs erkennbarer roter Faden erkennbar ist, verliert sich der Autor am Ende in Geschichten, deren thematische Zusammengehörigkeit eher mit der Lupe suchen musste.
Auf keinen Fall aber will ich leugnen, dass es so einige faszinierende Fakten zu erfahren gab, wie z. B. dass es anfangs in den USA eine Vielzahl an verschiedenen Zeitzonen gab, bis man schließlich die Zeit vereinheitlicht hat, wobei die Erfindung des Fahrplans eine wesentliche Rolle spielte, oder warum ein Popsong drei Minuten dauern sollte und eine ganze Menge mehr an Informationen. Aber es gab auch immer wieder Stellen, die mehrere Seiten lang waren, die ich einfach nur gähnend langweilig fand.
Vielleicht lag es auch daran, dass ich etwas gänzlich anderes erwartet habe, etwas amüsanteres, und vielleicht auch mehr Wissen darüber, wie sich die Zeitmessung entwickelt hat. Stattdessen bekam ich eher ein Buch, mit verschiedenen Geschichten der Vergangenheit, die irgendwie mit Zeit zu tun haben, oder damit zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Zu diesem Buch möchte ich diesmal weder eine Empfehlung aussprechen, noch davon abraten. Die vielen Informationen in diesem Buch sind nämlich durchaus gut recherchiert und im Grunde ist „Zeitfieber“ voll von faszinierendem Wissen. Vielleicht braucht man für ein Buch über Zeit auch einfach genügend Zeit, um es in kleinen Portionen zu genießen.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Ein toller Sommerroman

Brausepulverherz
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Jiara lebt eigentlich in Hamburg, jobbt aber den Sommer über in einer Trattoria an der italienischen Riviera. Ihr ansonsten so strukturiertes Leben steht Kopf, als sie Milo trifft. Naja, von einem „Treffen“ ...

Jiara lebt eigentlich in Hamburg, jobbt aber den Sommer über in einer Trattoria an der italienischen Riviera. Ihr ansonsten so strukturiertes Leben steht Kopf, als sie Milo trifft. Naja, von einem „Treffen“ kann hier nicht die Rede sein, eher von einer Explosion, einem Tsunami, einem Feuerwerk. Nein, Letzeres wäre dann doch zu kitschig. Sofort ist da dieses Knistern und Kribbeln. Nur manchmal fühlt es sich eher an wie viele kleine Stromschläge – so grundverschieden sind die beiden. Und eigentlich darf das alles nicht sein: Jiara hat einen Freund, ein Leben und eine Zukunft in Hamburg – oder? (Klappentext)

Leonie Lastella nimmt den Leser ziemlich schnell durch ihren angenehmen Schreibstil gefangen und wenn man selbst im verregneten Deutschland sitzt, so kann man mit der Lektüre vom „Brausepulverherz“ schnell ins warme Italien abdriften. Besonders interessant, aber auch angenehm und für die Geschichte förderlich, fand ich, dass Lastella die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. An sich nichts Besonderes, aber sie erzählt die Geschichte Kapitelweise aus der Sicht von Jiara und Milo. Dadurch kann man sehr schnell sehr viel Nähe zu beiden Protagonisten aufbauen, was mir sehr gefallen hat. Das Gefühlsleben der beiden wird dem Leser also sehr schnell klar, besser als den beiden Protagonisten wohl. Aber auch die anderen auftretenden Figuren sind sehr gut geschildert.
Die Handlung an sich mag nicht neu sein, Frau verliebt sich in komplizierten Mann, der ist auch noch ein wahnsinnig gutaussehender Italiener, aber die Verpackung macht es. Und die wird hier wirklich mit einer Spannung geliefert, dass man im Grunde das Buch gar nicht mehr weglegen möchte. Zwischenzeitlich war ich mir nicht mal sicher, ob es mein gewünschtes Ende überhaupt noch geben kann, denn es ist zwischenzeitlich sehr dramatisch. Aber gerade diese Dramatik macht die Handlung so spannend. Wohlwollend möchte ich noch anmerken, dass „Brausepulverherz“ kein 08/15-Roman ist, also auch nicht besonders kitschig.

Ein wirklich schöner und lesenswerter Liebesroman, der nicht nur das Italienfeeling rüberbringt, sondern auch wirklich gut unterhalten kann.