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Tarika

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Veröffentlicht am 09.03.2017

Antike und Magie

Schattenkrone
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Der junge Prinz Alex steht im Schatten seines mächtigen Vaters. Er muss sich an einem Hof voller Verrat und Intrigen beweisen. Nur durch die kluge Wahl von Verbündeten kann es ihm gelingen, die von den ...

Der junge Prinz Alex steht im Schatten seines mächtigen Vaters. Er muss sich an einem Hof voller Verrat und Intrigen beweisen. Nur durch die kluge Wahl von Verbündeten kann es ihm gelingen, die von den Göttern verlassene Welt vor dem Untergang zu bewahren. Alex wählt die schöne Blutmagierin Kat. Ihre Fähigkeiten könnten am Ende zwischen Sieg und Niederlage entscheiden. Doch Kat ist gefährlicher als er glaubt. Und sie hat einen Plan. (Klappentext)

„Schattenkrone“ ist der erste Band des Fantasy-Epos „Royal Blood“. Fantasy-Romane sind eh mein Ding, das Cover ist toll und der Inhalt hört sich ja auch erst mal vielversprechend an. Was mir zu dem Zeitpunkt noch nicht klar war, dass das Geschehen 340 v. Chr. stattfindet und einen tatsächlichen Hintergrund hat, was sich aber als sehr spannend herausgestellt hat. Die Autorin Eleanor Herman hat es tatsächlich geschafft, die Geschichte Alexanders aus Makedonien mit Fantasy-Elementen zu verbinden und eine interessante Erzählung zu verfassen. Der Teil ist ihr auch sehr gut gelungen, denn ich hatte wirklich immer wieder das Gefühl, dass ich mich in der Antike bewege.
Die Geschichte wird im Präsens erzählt, was zum einen für eine in der Vergangenheit spielende Geschichte irgendwie nicht so ganz glücklich ist, außerdem wirken durch die Wahl der Erzählzeit viele ergänzende Beschreibungen leicht fehl am Platz. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit das den Übersetzerinnen in die Schuhe zu schieben ist. Dennoch fand ich es manchmal leicht befremdlich.
Was mir auch nicht so gefallen hat, aber das ist sicherlich Geschmackssache, ist die Tatsache, dass Namen der Protagonisten häufig abgekürzt werden. So wird Katerina zu Kat, Alexander zu Alex, Zofia zu Zo etc. Vielleicht kann man sich so die Namen leichter merken, aber mich hat es häufig ein wenig gestört, da es für mich nicht in diese antike Umgebung passt.
Das Buch ist insgesamt in fünf Akte aufgeteilt, die sich gefühlt auch an dem griechischen Drama orientieren. Der erste Akt dient zur Einführung der handelnden Personen, außerdem kündigt sich der dramatische Konflikt an. Ich muss hier gestehen, dass ich tatsächlich etwas gebraucht hatte, bis ich im Geschehen drin war, denn jedes Kapitel dient zur Vorstellungen eines Charakters. Weiterhin wechseln sich immer wieder die Erzählperspektiven ab. Im zweiten Akt verschärft sich die Situation und es kommt hier zu ersten Kämpfen, die wirklich sehr spannend beschrieben werden. Der dritte Akt stellt schließlich einen Höhepunkt in der Handlung dar, in dem wir eine ganze Menge erfahren. Der vierte Akt arbeitet auf die bevorstehende Katastrophe im fünften Akt hin. Das ist der Autorin tatsächlich gut gelungen. Dafür bleiben die Charaktere in mancher Hinsicht oberflächlich, manchmal sind ihre Beweggründe nicht ganz klar. Das Potential ist durchaus vorhanden, vielleicht wird es im nächsten Band besser. Dafür sind die Beschreibungen, um die Charaktere ins richtige Ambiente zu setzen, umso schöner geworden. Das Ende wirkt etwas offen, es gibt noch einige Fragen. Vor allem bleibt offen, was mit Zofia passiert, von der ich gerne noch mehr gelesen hätte, aber ich lege meine Hoffnung hier einfach in den zweiten Band.

An und für sich ist „Schattenkrone“ ein interessanter und spannender historischer Fantasy-Roman, der trotz kleiner Schwächen gut unterhält. Den zweiten Band werde ich sicher auch noch lesen.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Eine schöne Liebesgeschichte

Glückssterne
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Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären ...

Karriere, Heirat, Kinder. Die Anwältin Josefine weiß genau, was sie vom Leben erwartet. Doch kurz vor der Hochzeit brennt Josefines Cousine mit einem Straßenmusiker nach Schottland durch, den legendären Familienring im Gepäck, den die Braut bei der Trauung tragen sollte. Als ihre abergläubische Großmutter daraufhin der Ehe ihren Segen verweigert, bleibt Josefine keine Wahl: Wutentbrannt reist sie dem schwarzen Schaf der Familie hinterher und gerät in den verregneten Highlands von einem Schlamassel in das nächste. Nicht nur einmal muss der charismatische Konditor Aidan der Braut in spe aus der Patsche helfen – dabei ist dieser Charmeur der Letzte, vor dem sie sich eine Blöße geben möchte. Aber der Zauber Schottlands lässt niemanden unberührt, und schon bald passieren seltsame Dinge mit Josefine, die so gar nicht in ihren Lebensplan passen... (Klappentext)

Der Klappentext klang so vielversprechend und machte mich einfach nur neugierig. Schließlich wird die Geschichte in Schottland spielen, was ja schon allein ein Grund dafür ist, „Glückssterne“ hören zu wollen. Doch der Anfang fiel mir dann leider schwer.
Gelesen wird das Hörbuch von Schauspielerin Jessica Schwarz, die das Vorlesen im Grunde ganz gut herüberbringt, allerdings braucht ich eine Weile, um mit ihrer Stimme warm zu werden. Aber nicht nur das erschwerte mir den Start, sondern die Geschichte braucht eine Weile bis sie richtig in Fahrt kommt und plätschert am Anfang nur so vor sich hin. Interessant wird es leider wirklich erst, als sie beschließt nach Schottland zu fliegen, um ihre Cousine zu suchen, und auf dem Flug dahin dem Schotten Aiden zu begegnen. Ab dem Moment läuft einfach nichts mehr so, wie Josefine es geplant hat und bringt Spannung für den Leser bzw. Hörer.
Sehr gut sind auch die Beschreibungen der schottischen Umgebung gelungen, sodass ich während dem Hören manchmal doch vor meinem geistigen Auge mich in Schottland befand. Hach, schön war es, wenn auch sehr regnerisch dort.
Ansonsten ist die Handlung streckenweise doch sehr vorhersehbar, aber meiner Meinung muss das in einem Liebesroman einfach so ablaufen. Das Ende konnte mich auch mit dem holprigen Start versöhnen.

„Glückssterne“ ist eine wirklich schöne Liebesgeschichte, die einfach das Herz erfreut und bei der man einfach mal vom Alltag abschalten kann.

Veröffentlicht am 09.03.2017

Amüsant, aber auch sehr realitätsnah

Frau Fröhlich sucht die Liebe ... und bleibt nicht lang allein
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»Mit über 40 geschieden oder getrennt und wieder auf Partnersuche? Das kann doch nicht so schwer sein, habe ich mir gedacht. Na, herzlichen Glückwunsch! Was voller Optimismus, Neugier und auch ein wenig ...

»Mit über 40 geschieden oder getrennt und wieder auf Partnersuche? Das kann doch nicht so schwer sein, habe ich mir gedacht. Na, herzlichen Glückwunsch! Was voller Optimismus, Neugier und auch ein wenig Naivität begann, entpuppt sich schnell als ein Dauerbesuch im Kuriositätenkabinett!«

Susanne Fröhlich und Constanze Kleis berichten hier - ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen - von ihrem Selbstversuch, die Liebe zu finden. Denn heutzutage scheint die Partnersuche nicht immer so einfach zu sein. Dating-Portale, Single-Event-Manager, aber auch Flirt-Ratgeber sollen bei der Suche nach der Liebe ja angeblich helfen, doch wie hilfreich sie wirklich sind, erfahren die Autorinnen hautnah.

Mich haben die Berichte über die Partnersuche ehrlich gesagt sehr amüsiert, aber leider sind sie auch sehr realitätsnah. Vielleicht gerade der Abstand und das Ganze nicht selbst erleiden zu müssen, machen diese Lektüre doch zu etwas Besonderem. Leider treffen die Erfahrungen, die die Autorinnen gemacht haben, aber nicht nur für auf 50+ zu, sondern sind wohl in allen anderen Altersklassen genauso zu finden. Die spitzen Kommentare zu manch einem ungeeigneten Partner oder die ein oder andere Kampfansage haben mir doch sehr gefallen. Aber nicht nur Dating-Portale werden im Selbstversuch getestet, auch Speed-Dating wird getestet. Die Erfahrungen der beiden Autorinnen haben mir allerdings nur gezeigt, dass – wäre ich noch auf dem Singlemarkt und ich bin froh, dass es nicht so ist – das alles nichts für mich wäre oder ich meine Erwartungen mächtig herunterschrauben würde. Denn das, was Frau Fröhlich (und Frau Kleis) berichten, warum manche Leute sich in solchen Portalen anmelden, entspricht ja leider auch der Wahrheit und ist nicht unbedingt an den Haaren herbeigezogen, auch wenn manche Begegnungen noch so skurril erscheinen.

Nach der Lektüre kann man allerdings sagen, vor allem durch die realitätsnahen Berichte, was einem auf der Suche nach der Liebe alles begegnen kann. Man mag es als Hilfe für die moderne Partnersuche sehen, was einen alles erwarten kann, oder es dient als abschreckendes Beispiel.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Wieder eine gute Umsetzung, allerdings mit einigen Abstrichen

Heliosphere 2265 - Folge 6: Die Bürde des Captains
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Sie müssen sterben: Jayden Cross, Noriko Ishida und Tess Kensington. Drei Namen, drei Personen, die die nächste Mission der HYPERION nicht überstehen dürfen. Die Anweisung dazu kommt direkt vom Präsidenten. ...

Sie müssen sterben: Jayden Cross, Noriko Ishida und Tess Kensington. Drei Namen, drei Personen, die die nächste Mission der HYPERION nicht überstehen dürfen. Die Anweisung dazu kommt direkt vom Präsidenten. Doch die Verräterin Sarah McCall hatte Jayden Cross vor den Ränkespielen der Mächtigen gewarnt. Wie wird sich Captain Cross entscheiden? Kann er die Katastrophe von sich und seiner Crew abwenden? Oder wird es seine letzte Mission, zu der er aufbricht?

Das Abenteuer rund um die Crew der HYPERION geht weiter und auch hier lässt sich über die technische Qualität der Folge nicht meckern: Die Sprecher sind mal wieder hervorragend besetzt, und bringen ihre Rollen wieder einmal sehr klasse rüber und verstehen es zudem Emotionen und Anspannung rüber zu bringen. Aufgewertet wird dies wieder mit den passenden Soundeffekten, sodass beim Hören wirklich Spannung aufkommt.
Was diesmal meiner Meinung nach allerdings ganz so gut gelungen ist, sind die Kürzungen, die vorgenommen werden mussten, damit das Hörspiel eine Länge von ca. 60 Minuten bekommt. Manchmal hatte ich das Gefühl, in einer falschen Szene zu sein, oder das mein Player die Reihenfolge der abzuspielenden Tracks durcheinandergebracht hat. Manche Szenen gingen sehr in die Tiefe, anderen fehlten aber gefühlt wichtige Informationen oder sind einfach zu kurz geraten. Abhilfe kann hier natürlich das E-Book liefern, das wie immer als Bonusmaterial in den Formaten epub, mobi und PDF mit auf der CD drauf ist. Hier wird alles ausführlicher geschildert.
Neben dem E-Book befindet sich auf der CD zusätzlich noch die MP3-Version des Hörspiels. Im CD-Booklet befindet sich diesmal ein Datenblatt zu Dr. Irina Petrova sowie ein Interview mit Manja Doering, die die Rolle der Lt.-Cmdr. Tess Kensington spricht.

Auch mit der sechsten Folge erhalten wir also eine qualitativ hochwertige Umsetzung, die an einigen Stellen für meinen Geschmack zu viel gekürzt wurde. Für mich mindert dies aber den Spaß an Heliosphere 2265 nicht, da ich die Reihe einfach genial finde.

Veröffentlicht am 21.02.2017

Fantastische Kurzgeschichte

Drachenreigen
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Die Kurzgeschichte „Drachenreigen“ von Kai Meyer erzählt die Geschichte zweier junger Liebenden, die sich in der Nacht des Drachenreigen treffen, der Nacht, in der sich die Drachen zu ihrem feurigen Paarungstanz ...

Die Kurzgeschichte „Drachenreigen“ von Kai Meyer erzählt die Geschichte zweier junger Liebenden, die sich in der Nacht des Drachenreigen treffen, der Nacht, in der sich die Drachen zu ihrem feurigen Paarungstanz am Himmel treffen. Im Schein des Drachenfeuers machen die beiden ihre ersten Erfahrungen mit der Liebe…

Die Kurzgeschichte von Kai Meyer ist nicht neu, denn sie erschien bereits2007 unter dem Titel „Komm, schweb mit mir, mein Amethyst“ in der von Wolfgang Hohlbein herausgegebenen Anthologie „Flammenflügel – Fantastische Drachengeschichten“. Die hier vorliegende Kurzgeschichte wurde vom Autor allerdings überarbeitet.
Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm, sehr bildhaft auch in der Kürze der Geschichte. Man kann sich bildlich vorstellen, wie sich die beiden jungen Menschen im Feuer des Drachenreigens näherkommen. Viel erfährt man nicht über sie oder ihn, dafür reicht die Länge nicht aus, dennoch kommt der Zauber vom Verliebtseins und der magische Moment dieser besonderen Nacht sehr gut herüber.

Eine durchaus fantastische und sanft erotische Kurzgeschichte, die doch verzaubern kann.