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Veröffentlicht am 03.12.2016

Interessante und faszinierende Geschichten vom fünften Kontinent

Australien, wie wir es sehen
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Australien, ein Land voller Gegensätze, Weite, Abenteuer und Faszination. In „Australien, wie wir es sehen“ haben die Herausgeber Erik Lorenz und Thomas Bauer 18 verschiedene Geschichten gesammelt, die ...

Australien, ein Land voller Gegensätze, Weite, Abenteuer und Faszination. In „Australien, wie wir es sehen“ haben die Herausgeber Erik Lorenz und Thomas Bauer 18 verschiedene Geschichten gesammelt, die von 18 verschiedenen Autoren verfasst wurden. Die Autoren sind Einheimische, Zugewanderte und Reisende. Sie alle erzählen von ihren persönlichen Erlebnissen in Down Under. Dabei wird zum Beispiel von Weihnachten am Strand, Streifzügen mit einem Tierzirkus, einer Wanderung quer durch das Outback und Geschichten rund um und mit Aborigines.

Das Buch gliedern sich in drei große Abschnitte. Der erste Abschnitt „Australien spüren“ berichten die Autoren aus ihren Biografien, was es heißt, in Australien zu Hause zu sein. Die Geschichten sind dabei alt, aber einige auch aus neuerer Zeit und stammen von Einheimischen, aber auch von Auswanderern. Im zweiten Abschnitt „Australien entdecken“ begeben wir uns gemeinsam mit vielen Autoren auf Entdeckungsreise durch den roten Kontinent und erfahren so einiges an Abenteuern, die diese Menschen dort erleben durften. Im dritten und letzten Abschnitt „Australien begreifen“ erfahren wir spezielle Aspekte von Australien, zum Beispiel Weihnachten im Sommer, Melbourne als beste Stadt der Welt und wie ein australisches Haus aussieht.
Meiner Meinung nach, eine sehr gute Gliederung, die allerdings in der mir vorliegenden Ebook-Version nicht zur Geltung kommt und man leider nicht weiß, welche Kapitel zu welchem Abschnitt gehören, vor allem, wenn wie hier im Vorwort die Rede davon ist.
Die Geschichten empfand ich alle sehr unterschiedlich. So groß und facettenreich wie das Land ist, so verschieden sind auch die Geschichten. Gemeinsam hatten alle lediglich, dass sie viele interessante Aspekte über Australien und auch deren Bewohner preisgegeben haben, worüber man häufig gar nichts weiß. Alle Geschichten sind doch sehr persönlich und dadurch fühlt man sich dem Land der Regenbogenschlange doch sehr nahe. Dadurch, dass es 18 verschiedene Autoren sind, sind auch die Schreibstile sehr unterschiedlich. Manche Geschichten habe ich regelrecht verschlungen, so wie die Geschichten im letzten Abschnitt. Sie waren kurz, informativ und meines Erachtens sehr unterhaltsam. Bei den Berichten aus dem mittleren Teil gab es so einige Längen, hier war leider der Zirkusbericht so gar nichts meins, da ich es einfach recht langweilig fand. Aber das ist vermutlich Geschmackssache.

„Australien, wie wir es sehen“ ist eine gelungene Geschichtensammlung, die dem Leser Land und Leute auf besondere Art und Weise näherbringt. Wer allerdings Bilder erwartet, der wird hier leider enttäuscht, denn es handelt sich um keinen Bildband. Wer sich für Australien interessiert, dem kann ich dieses Buch empfehlen, da es einen ganz anderen Einblick bietet.

Veröffentlicht am 15.11.2016

»Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem, was wirklich zählt.«

Und nebenan warten die Sterne
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Erika Blair und ihre Tochter Annie haben einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Ein Zugunglück hat Erikas Tochter Kristen aus dem Leben der Blairs gerissen. Annie macht sich große Vorwürfe und gibt ...

Erika Blair und ihre Tochter Annie haben einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Ein Zugunglück hat Erikas Tochter Kristen aus dem Leben der Blairs gerissen. Annie macht sich große Vorwürfe und gibt sich die Schuld am Tod ihrer Schwester, denn sie hätte eigentlich mit in dem verunglückten Zug sitzen sollen. Sie versucht Trost bei ihrer Mutter zu finden, doch diese stürzt sich in Arbeit, um mit dem Verlust klarzukommen. Doch Annie fällt es schwer, den Tod von Kristen zu akzeptieren und fängt an zu glauben, dass sie noch lebt und begibt sich auf die Suche nach ihr.

Lori Nelson Spielman schafft es, den Leser mitzunehmen und in diese Geschichte mit Herz abtauchen zu lassen. Ihr Schreibstil ist dabei sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Annie und Erika erzählt, wobei die Kapitel aus Erika in der Ich-Perspektive geschrieben sind, ferner sind die Kapitel aber namentlich gekennzeichnet, sodass man nicht den Überblick verlieren kann.
Die Protagonisten sind gut dargestellt, man kann ihr Handeln nachvollziehen und man merkt auch, wie sie sich verändern. Für Annie ist es nicht leicht, mit dem Tod von Kristen klarzukommen, und sie hat die Hoffnung, dass wider aller Erwartungen ihre Schwester dennoch lebt. Diese Hoffnung hat es sogar geschafft, mich selbst ein wenig hoffen zu lassen, obwohl für mich feststand, dass Kristen nicht leben kann. Ich fand es dennoch erstaunlich, wie die Autorin es schaffte, die Hoffnung im Leser keimen zu lassen. Allgemein sind hier die Emotionen sehr gut herübergekommen und auch den Konflikt, der zwischen Erika und Annie entsteht, ist nachvollziehbar und treibt die Geschichte unter anderem voran.
Weiterhin gibt es in diesem Buch viele sehr schöne Sprüche, die vor allem Erika helfen. Mir haben sie sehr gut gefallen, da sie viel Wahrheit enthalten.

„Und nebenan warten die Sterne“ von Lori Nelson Spielman ist ein sehr schöner, aber auch emotionaler Roman, der zum Nachdenken anregt. Was zählt wirklich im Leben? Gerne spreche ich meine Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 11.11.2016

»Die Wellen sind mein Kopf. Alles ist da. Alles. Aber es bewegt sich.« (S. 36)

Tage zwischen Ebbe und Flut
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Felix ist 70 Jahre alt und hat Alzheimer. Sein größter Wunsch ist es, einmal im Leben eine Kreuzfahrt zu machen. Seine Tochter Judith will ihm seinen Herzenswunsch erfüllen, wird aber noch von Mutter Ellen ...

Felix ist 70 Jahre alt und hat Alzheimer. Sein größter Wunsch ist es, einmal im Leben eine Kreuzfahrt zu machen. Seine Tochter Judith will ihm seinen Herzenswunsch erfüllen, wird aber noch von Mutter Ellen und ihrer Nichte Fabienne begleitet. Für Felix gestaltet sich alles als großes Abenteuer, doch die drei Frauen haben mit ihren ganz eigenen Lastern zu kämpfen.

»Im Grunde ist das alles Trauer am lebenden Objekt, denn meinen Vater gibt‘s schon lange nicht mehr.« (S. 127)

Mit „Tage zwischen Ebbe und Flut“ setzt Carin Müller die Segel auf dem schwierigen Thema Alzheimer. Die Fahrt gelingt, auch wenn die Reise oft durch schwere Gewässer führt, aber auch durch ruhiges Wasser der Sonne entgegen. Sehr einfühlsam beschreibt sie das Leben mit dem an Alzheimer erkrankten Felix und seiner Familie, verdeutlicht die Hoch und Tiefs und ist doch stets ehrlich mit dem Leser. Man merkt, dass die Autorin selbst Erfahrung bezüglich der Krankheit hat und sie weiß, wovon sie schreibt. Hinzu kommt auch ihr sehr angenehmer Schreibstil, der sehr gut zu lesen ist und man fliegt nur so über die Seiten, denn trotz dem schwierigen Grundthema ist das Buch trotz allem humorvoll geschrieben.
Die vier Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum einen ist hier Felix, von dem man trotz des Alzheimers noch so viel mitbekommt, auch wenn er selbst manchmal nicht mehr so alles weiß. Aber von ihm zu lesen, hat mich immer besonders mitfühlen lassen. Seine Frau Ellen hat es auch nicht leicht, und auch hier möchte man sagen, man spürt die Last, die diese Krankheit auch für deren Angehörige mit sich bringt. Natürlich sind bei ihr noch ganz andere Dinge nicht so ganz im rechten Los und Ellen erscheint zunächst schwierig, was meistens Tochter Judith abbekommt. Sie kämpft mit ihren eigenen Lasten und so wird auch für sie die Kreuzfahrt zur Erkenntnis führen, genau wie für die junge Fabienne.

»Jeder Mensch braucht Liebe, und ich wünsche dir so sehr, dass du deine Liebe findest. Denn dann wird die ganze Welt bunter.« (S. 220)

„Tage zwischen Ebbe und Flut“ von Carin Müller ist ein Buch, dass ich von ganzem Herzen weiterempfehlen kann. Ein Buch voller schöner, aber auch nachdenklicher Momente. Ein Buch, das das Herz berührt!  

Veröffentlicht am 11.11.2016

Nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge um den Kindle zu recyceln

101 Anwendungen für einen toten Kindle
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Ein Kindle bzw. E-Reader findet sich heutzutage fast nahezu in jedem Haushalt, ist er doch praktisch, da man seine ganze Bibliothek in dem kleinen Gerät überall hin mitnehmen kann. Doch was macht man eigentlich, ...

Ein Kindle bzw. E-Reader findet sich heutzutage fast nahezu in jedem Haushalt, ist er doch praktisch, da man seine ganze Bibliothek in dem kleinen Gerät überall hin mitnehmen kann. Doch was macht man eigentlich, wenn der geliebte E-Reader stirbt? „101 Anwendungen für einen toten Kindle“ bietet hier Lösungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel als Fächer, als besonders modisches Accessoire, Schneidebrett und vieles mehr.

Das Büchlein besteht hauptsächlich aus Illustrationen, die die neue Verwendungsart des toten Kindle zeigen. Keine Frage, die Illustrationen sind sehr gut, aber nicht sehr detailreich, sodass man beim erneuten Anschauen nichts Neues entdecken kann. Man kann quasi beim ersten Blick auf das Bild die Gesamtheit dessen erfassen. Die „Anwendungsgebiete“ umfassen die Gebiete Dekoration, Freizeit, Körperpflege, Tiere, Arbeitsplatz, Sport, Kunst, Accessoires, für Zuhause, den praktischen Gebrauch, Waffen und Krieg sowie Makabres. Viele der Zeichnungen fand ich durchaus lustig, bei manchen habe ich innerlich allerdings nur den Kopf geschüttelt, weil es einfach nur so ziemlicher Quatsch war. Unterhaltung ist auf jeden Fall gegeben, wenn diese auch nicht wirklich lange anhält. Die Bilder sind schnell durchgesehen und was dann? Was macht man eigentlich dann mit dem Büchlein, vor allem, wenn der Kindle doch noch nicht tot ist? Nicht ganz ernstgemeinte Vorschläge meinerseits sind daher: Benutzung als Klolektüre, zum Ausmalen oder als Fliegenklatsche.

„101 Anwendungen für einen toten Kindle“ bietet Unterhaltung mit ansprechenden Zeichnungen, aber ob man es witzig findet oder nicht, ist hier ganz eindeutig Geschmackssache.

Veröffentlicht am 31.10.2016

50 spannende Erkenntnisse aus der Welt der Wissenschaft

»Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie«
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In »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie« sammelt der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer die besten Erkenntnisse aus der Naturwissenschaft. Insgesamt widmet er sich 50 Wissenschaftlern ...

In »Noch wichtiger als das Wissen ist die Phantasie« sammelt der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer die besten Erkenntnisse aus der Naturwissenschaft. Insgesamt widmet er sich 50 Wissenschaftlern aus den Bereichen Astronomie, Physik, Mathematik, Informatik, Naturforschung, Biologie, Chemie, Medizin, Molekularbiologie und Genetik. Dabei widmet er sich Größen wie Galilei, Kepler, Newton über Marie Curie, Lise Meitner, Einstein, Schrödinger bis hin zu Feynman, sowie Darwin, Gauß und noch vielen anderen bekannten Wissenschaftlern.

Ernst Peter Fischer schreibt nicht nur informativ, sondern er stellt in seinem Buch 50 Forscher in einem kurzen Portrait vor, ein jedes wird von einem kurzen passenden Zitat begleitet. Weiterhin gestaltet sich die Gliederung des Buches nach den folgenden Themenbereichen:
- Erkenntnisse aus Astronomie und Physik (22 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Mathematik und Informatik (5 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Naturforschung und Biologie (5 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Chemie und Medizin (7 Kurzportraits)
- Erkenntnisse aus Molekularbiologie und Genetik (7 Kurzportraits)
- Noch mehr Erkenntnisse (4 Kurzportraits)
Das Hauptaugenmerk liegt folglich auf der Astronomie und der Physik. Angenehm sind die kurzen Portraits dennoch zu lesen, die meisten in etwa 4-5 Seiten lang. Dadurch kann man, wenn man es denn möchte, immer mal wieder zwischendurch ein, zwei Portraits lesen, was ich sehr angenehm fand. So wird man nicht mit zu viel Informationen auf einmal „überflutet“. Wer sich allerdings für eines oder mehrere der Themenbereiche bereits interessiert, wird vermutlich nicht nur auf sehr viele bekannte Namen stoßen, sondern natürlich auch auf deren Erkenntnisse und Entdeckungen, die in dem Fall dem Leser nicht neu sind. Dennoch fand ich es interessant und auch angenehm, alles nochmal in einem schönen kompakten Format zu lesen.

Ein schönes Sachbuch über Wissen und Erkenntnis, die berühmte Forscher erlangt haben. Sehr angenehm zu lesen, auch für diejenigen, die gerne mal „zwischendurch“ gerne mal ein paar Seiten lesen.