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Veröffentlicht am 21.02.2017

Amüsante Anekdoten

Alles, was mein kleiner Sohn über die Welt wissen muss
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„Ich werde immer dein Papa sein. Daran solltest du dich gewöhnen.Ich bitte dich um Entschuldigung. Für alles, was ich in den kommenden achtzehn Jahren tun werde. Für alles, was ich versäumen werde. Alles, ...

„Ich werde immer dein Papa sein. Daran solltest du dich gewöhnen.Ich bitte dich um Entschuldigung. Für alles, was ich in den kommenden achtzehn Jahren tun werde. Für alles, was ich versäumen werde. Alles, was ich nicht verstehe. Für all die Situationen, in denen ich dir schrecklich peinlich bin. Alle Ferienlager, bei denen ich mich freiwillig als Helfer melde. Alle Freundinnen, die du niemals zum Essen mit nach Hause bringst. Dafür, dass ich meinen Mama-lag-falsch-Papa-hatte-Recht-Tanz vor anderen Leuten aufführe.Für das eine Mal, wenn deine Schule alle Eltern zu einem Brennball-Turnier einlädt und ich die Sache ein kleines bisschen zu ernst nehme. Und für mein T-Shirt mit der Aufschrift ‚Echte Männer wiegen über 90 Kilo‘.“ (Klappentext)

Mit „Alles, was mein kleiner Sohn über die Welt wissen muss“ schreibt Fredrik Backman einen Brief an seinen Sohn, in dem er ihm versucht die Welt zu erklären, sich für das entschuldigt, was er alles Peinliche in den kommenden Jahren anstellen wird, aber er erklärt auch, dass er ihn liebt und das auf eine hinreißende Art. Aber nicht nur erklärt er, wie sehr er seinen Sohn liebt, es ist auch gleichzeitig eine wundervolle Liebeserklärung an seine Frau.
Da ich selbst Mutter eines kleinen Jungen bin, fand ich viele der Anekdoten, die Herr Backman zum Besten gab, einfach nur wunderbar komisch und musste herzlich lachen. Viele Geschichten versteht man aber auch nur dann richtig, wenn man selbst eigene Kinder hat. Aber nicht nur das, er erklärt auch zum Beispiel IKEA oder den Aufbau von „einfach aufbaubaren“ Kindermöbeln, was einfach nur sehr amüsant zu lesen ist. Es klappt eben nicht immer alles so, wie es soll. Gerade das macht die Anekdoten von Fredrik Backman so schön, sie sind einfach ehrlich.

Das kleine Büchlein ist auf jeden Fall ein schönes und amüsantes Buch, nicht nur für Eltern, es ist witzig und ehrlich.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Anfangs leider ziemlich zäh

Rat der Neun - Gezeichnet
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In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Gabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert ...

In einer Galaxie, in der Gewalt und Rache das Leben der Völker beherrschen, besitzt jeder Mensch eine besondere Gabe, eine einzigartige Kraft, die seine Zukunft mitgestaltet. Doch nicht jeder profitiert von seiner Gabe …
Cyra ist die Schwester des brutalen Tyrannen Ryzek. Ihre Gabe bedeutet Schmerz, aber auch Macht – was ihr Bruder gezielt gegen seine Feinde einsetzt. Doch Cyra ist mehr als bloß eine Waffe in Ryzeks Händen: Sie ist stark und viel klüger, als er denkt.
Akos stammt aus einem friedliebenden Volk und steht absolut loyal zu seiner Familie. Als Akos und sein Bruder von Ryzek gefangen genommen werden, trifft er auf Cyra. Er würde alles dafür tun, seinen Bruder zu retten und mit ihm zu fliehen, doch mächtige Feinde stehen ihm im Weg. Akos und Cyra müssen sich entscheiden: sich gegenseitig zu helfen oder zu zerstören … (Klappentext)


Veronicas Roth neuestes Werk „Rat der Neun – Gezeichnet“ wollte ich natürlich schnell lesen bzw. in diesem Fall hören. Voller Vorfreude und mit hohen Erwartungen ging es also ans Lesen. Leider ebbte die Vorfreude schnell ab und die die hohen Erwartungen schoss ich auch schnell in den Wind.
Gut die erste Hälfte des Hörbuches fand ich ziemlich anstrengend, ich fand nicht wirklich hinein. Anfangs werden viele Charaktere, Völker und deren Eigenarten, viele Informationen und viele Beschreibungen ihrer Welt überrumpeln den Leser zunächst einmal. Ehrlich gesagt, konnte ich mir davon auch nicht alles merken und schnell plätscherte das Vorgelesene nur so vor sich hin. Zwischendurch überlegte ich auch, ob ich nicht abbrechen sollte, aber so leicht habe ich dann doch nicht aufgegeben und wurde belohnt. Etwa ab der Mitte, also in der zweiten Hälfte schafft es Veronica Roth den Bogen zu bekommen und es wird endlich Spannend. Ab diesem Zeitpunkt habe ich gerne gehört und endlich bin ich auch da angekommen, wo ich hinwollte. Nämlich in der Geschichte. Schließlich konnte dieser Teil mich dann doch noch begeistern und plötzlich war die Story so spannend, dass es gar nicht schnell genug von den beiden Vorlesern gelesen wurde.

Gelesen wird das Hörbuch übrigens von Laura Maire und Shenja Lacher. Laura Maire liest hier den Part von Cyra, deren Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Shenja Lacher liest Akos Teil aus der Erzähler-Perspektive. Die Sprecher lesen gut, betont und mit Variation in der Stimme. Allerdings hat mir persönlich Shenja Lachers Stimme nicht ganz so gut gefallen, sodass ich immer froh war, wenn die Geschichte wieder aus Sicht von Cyra erzählt wurde, da mir die Stimme von Laure Maire besser gefällt. Aber das ist Geschmackssache.

Ansonsten ist die Grundstimmung des (Hör-)Buches doch eher düster. Es dreht sich viel um Schmerz oder Kampf, letztendlich ist Cyras besondere Gabe Schmerz. Auch vor Folter macht die Autorin nicht halt, vielleicht also nichts für sanftere Gemüter. Die Figuren kämpfen auch alle mit ihren Lastern, sind also keineswegs perfekt, hinzu kommt noch eine sehr ausgeklügelte Welt, die Roth hier zum Leben erweckt. Spannung und Action kommt dann leider erst im zweiten Teil des (Hör-)Buches auf, wären da nicht die vielen Längen im ersten Teil, bei dem bei mir Langeweile aufkam, wäre „Gezeichnet“ ein sehr tolles (Hör-)Buch gewesen. Meiner Meinung nach wurde gerade am Anfang einiges an Potential verschenkt.

Nur der zweite Teil des (Hör-)Buches sowie die komplexe Welt, die Roth erschaffen hat, retten „Gezeichnet“. Der Beginn des (Hör-)Buches ist in meinen Augen leider langweilig und zäh.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Interessante und faszinierende Geschichten vom fünften Kontinent

Australien, wie wir es sehen
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Australien, ein Land voller Gegensätze, Weite, Abenteuer und Faszination. In „Australien, wie wir es sehen“ haben die Herausgeber Erik Lorenz und Thomas Bauer 18 verschiedene Geschichten gesammelt, die ...

Australien, ein Land voller Gegensätze, Weite, Abenteuer und Faszination. In „Australien, wie wir es sehen“ haben die Herausgeber Erik Lorenz und Thomas Bauer 18 verschiedene Geschichten gesammelt, die von 18 verschiedenen Autoren verfasst wurden. Die Autoren sind Einheimische, Zugewanderte und Reisende. Sie alle erzählen von ihren persönlichen Erlebnissen in Down Under. Dabei wird zum Beispiel von Weihnachten am Strand, Streifzügen mit einem Tierzirkus, einer Wanderung quer durch das Outback und Geschichten rund um und mit Aborigines.

Das Buch gliedern sich in drei große Abschnitte. Der erste Abschnitt „Australien spüren“ berichten die Autoren aus ihren Biografien, was es heißt, in Australien zu Hause zu sein. Die Geschichten sind dabei alt, aber einige auch aus neuerer Zeit und stammen von Einheimischen, aber auch von Auswanderern. Im zweiten Abschnitt „Australien entdecken“ begeben wir uns gemeinsam mit vielen Autoren auf Entdeckungsreise durch den roten Kontinent und erfahren so einiges an Abenteuern, die diese Menschen dort erleben durften. Im dritten und letzten Abschnitt „Australien begreifen“ erfahren wir spezielle Aspekte von Australien, zum Beispiel Weihnachten im Sommer, Melbourne als beste Stadt der Welt und wie ein australisches Haus aussieht.
Meiner Meinung nach, eine sehr gute Gliederung, die allerdings in der mir vorliegenden Ebook-Version nicht zur Geltung kommt und man leider nicht weiß, welche Kapitel zu welchem Abschnitt gehören, vor allem, wenn wie hier im Vorwort die Rede davon ist.
Die Geschichten empfand ich alle sehr unterschiedlich. So groß und facettenreich wie das Land ist, so verschieden sind auch die Geschichten. Gemeinsam hatten alle lediglich, dass sie viele interessante Aspekte über Australien und auch deren Bewohner preisgegeben haben, worüber man häufig gar nichts weiß. Alle Geschichten sind doch sehr persönlich und dadurch fühlt man sich dem Land der Regenbogenschlange doch sehr nahe. Dadurch, dass es 18 verschiedene Autoren sind, sind auch die Schreibstile sehr unterschiedlich. Manche Geschichten habe ich regelrecht verschlungen, so wie die Geschichten im letzten Abschnitt. Sie waren kurz, informativ und meines Erachtens sehr unterhaltsam. Bei den Berichten aus dem mittleren Teil gab es so einige Längen, hier war leider der Zirkusbericht so gar nichts meins, da ich es einfach recht langweilig fand. Aber das ist vermutlich Geschmackssache.

„Australien, wie wir es sehen“ ist eine gelungene Geschichtensammlung, die dem Leser Land und Leute auf besondere Art und Weise näherbringt. Wer allerdings Bilder erwartet, der wird hier leider enttäuscht, denn es handelt sich um keinen Bildband. Wer sich für Australien interessiert, dem kann ich dieses Buch empfehlen, da es einen ganz anderen Einblick bietet.

Veröffentlicht am 22.10.2016

Interessante Informationen über eine mögliche Besiedlung vom Mars

Unser Leben auf dem Mars
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Werden wir schon bald auf dem Mars leben? Was für viele noch nach guter Science-Fiction klingt, könnte nach dem preisgekrönten Wissenschaftsjournalisten und Zukunftsforscher Stephen Petranek bereits in ...

Werden wir schon bald auf dem Mars leben? Was für viele noch nach guter Science-Fiction klingt, könnte nach dem preisgekrönten Wissenschaftsjournalisten und Zukunftsforscher Stephen Petranek bereits in 20 Jahren möglich sein. Denn die Technologie dafür existiere bereits heute schon und Petranek zeigt auf, welche Möglichkeiten für eine Besiedlung vom Mars bestehen.

Das Buch beinhaltet einen kurzen Überblick und kann im Grunde am Stück hintereinander weg gelesen werden, da es nicht sehr lang ist. Durch die Kürze kann Petranek allerdings bei der Fülle der Information nicht ins Detail gehen und teilweise manche interessanten Aspekte nur oberflächlich ankratzen. Von den Plänen zur Besiedlung vom Mars schlägt der Autor einen Bogen von Wernher von Braun bis hin zu aktuellen Ideen von Elon Musk und SpaceX. Die Informationen und Spekulationen sind dabei sehr gut zusammengetragen und es gibt nur einige wenige Fehler, die im Vergleich zum Umfang des Buches relativ gering sind. Petranek schreibt zum Beispiel: „Wenn in einem Raumanzug der Sauerstoff ausgeht, dann kann ein Mensch noch so lange das ausgeatmete Kohlendioxid wieder einatmen, bis er das Bewusstsein verliert.“ Tatsache ist, dass man vermutlich eher an einer Kohlendioxidvergiftung sterben würde, lange bevor der Sauerstoff ausgegangen ist. Das Gehirn würde nämlich vorher eine höhere CO2-Konzentration registrieren und die Atemmuskulatur dazu veranlassen, schneller und flacher zu Atmen, wodurch noch weniger CO2 ausgeatmet wird. Die Folge ist ein steigendes Kohlendioxidgehalt im Blut, was schließlich zu einer Vergiftungserscheinung führt. Man wäre also tot bevor der gesamte Sauerstoff verbraucht wäre.

Kurz, dennoch interessante Informationen und Spekulationen darüber, wie wir auf dem Mars leben könnten. Trotz kleinerer Fehler, definitiv lesenswert um einen groben Überblick zu gewinnen.

Veröffentlicht am 22.10.2016

»Komm nach Hause… und räche dich an denen, die uns getötet haben!«

Post Mortem - Tränen aus Blut
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Der Profikiller Avram Kuyper erhält von seinem Bruder eine erschütternde Nachricht: »Komm nach Hause… und räche dich an denen, die uns getötet haben!«. Sein Bruder war Reporter und einer großen Sache auf ...

Der Profikiller Avram Kuyper erhält von seinem Bruder eine erschütternde Nachricht: »Komm nach Hause… und räche dich an denen, die uns getötet haben!«. Sein Bruder war Reporter und einer großen Sache auf der Spur, die ihm und seiner Familie zum Verhängnis wurde. Auch die Interpol-Agentin Emilia Ness erhält eine Nachricht, sie soll den Fall vor Gericht bringen. Unabhängig voneinander machen sich beide daran, den Mörder zu finden und stoßen dabei auf abscheuliche Horror-Videos…

Mark Roderick hat einen sehr angenehmen und bildhaften Schreibstil. Schnell ist man mitten im Geschehen und die Geschichte ist spannend erzählt, sodass man gerne weiterlesen möchte. Gegen Ende kommt es zudem zu einem ziemlich nervenaufreibenden Showdown.
Die Ermittlungsarbeit von Avram Kuyper und Emilia Ness ist durchaus sehr fesselnd. Dabei stoßen sie auf viele Hinweise und auch auf manche Details, Videos und andere Informationen, die teilweise ziemlich brutal und erschütternd sind. An vielen Stellen ist das Buch also nichts für schwache Nerven, da es teilweise abartig und eklig wird, aber – nicht vergessen – die beiden Protagonisten sind einem Monster auf den Fersen.
Stark im Vordergrund steht hier die Ermittlungsarbeit der beiden. Vermutlich erfährt man daher auch recht wenig Persönliches über Avram und Emilia, was der Geschichte aber keinen Abbruch gibt, sondern gefühlt erhält man genau so viel über die Protagonisten, wie es nötig ist, um sich ein Bild von den beiden zu machen.
„Tränen aus Blut“ bildet den ersten Band der „Post Mortem“-Reihe, ist aber dennoch abgeschlossen.

Mark Rodericks „Tränen aus Blut“ ist ein sehr spannend zu lesender Krimi, der aber nichts für schwache Nerven ist.