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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2021

Unscheinbar

Unter dem Sturm
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Das Cover verrät zunächst gar nichts und ist relativ Unscheinbar gehalten. Es könnte auch ein Sachbuch sein aber der Titel " Unter dem Sturm", lässt sich auch nicht mit dem Cover in Verbindung verbringen. ...

Das Cover verrät zunächst gar nichts und ist relativ Unscheinbar gehalten. Es könnte auch ein Sachbuch sein aber der Titel " Unter dem Sturm", lässt sich auch nicht mit dem Cover in Verbindung verbringen. Und doch am Ende war ich alles andere als enttäuscht....

Südschweden 1994. Nach einem Brand , bei dem auch der junge Polizist Vidar seine Hilfe anbietet, wird zu einem späteren Zeitpunkt der Leichnam einer jungen Frau entdeckt, die aber scheinbar bereits vor dem Brand totgeschlagen wurde. Doch die Indizien und auch die Spuren, zeigen klar auf einen Mann, von dem man so etwas erwarten würde , doch ist dem wirklich so ... ?

Ein kleines Dorf, indem jeder jeden kennt und dann passiert eine schreckliche Tat und alle Vorurteile der Bewohner scheinen ja auch zu treffen, doch unabhängig der Tat , ist jeder schnell dabei, den Fall Gedanklich abzuschließen und der vermeintliche Täter wird weggesperrt. Niemand macht sich weitere Gedanken ob und welche Auswirkungen das auf das Leben, der gesamten betroffenen Familie hat, die weiter ausgegrenzt wird und vor allem des kleinen 9 Jährigen Isac, der mit seinem Onkel jeden Sonntag die Welt entdeckt hat. Der ganze Fall erscheint mir sehr realistisch und vor allen sind die Darsteller auch wirklich authentisch mit Ihren Sorgen und Befürchtungen.

Der Schreibstil ist sehr gelungen, da dieser Roman an sich kein Thriller ist und das Tempo eher gemächlich, besteht die Kunst darin eine Geschichte zu erzählen, die in keinem Fall langweilig ist und trotzdem einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Auch die zeitlichen Sprünge von 1994 nach 2004 und schlussendlich nach 2017 erlauben viel Spielraum für die handelnden Personen und Ihre Entwicklung. Isac als 9 Jähriger, Isac mit 18 und Isac als 30 Jähriger und was dazwischen alles passiert ist. Genial gemacht ! Den Autor kannte ich noch gar nicht und werde sicherlich auf Entdeckungstour gehen.

Für mich eine klare Empfehlung als Kriminalroman. Es ist zwar wie immer eine eher düstere Stimmung bei einem schwedischen Krimi, aber das Tempo ist nicht hoch und hier liegt der Schwerpunkt eher darauf, wie die Geschichte erzählt wird, als das spektakulär ein Spannungshöhepunkt nach dem anderen folgt.
Für mich 4 sehr gute Sterne !

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Veröffentlicht am 09.07.2021

Außergewöhnlich und Einzigartig

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Schon lange auf dem Stapel liegend, leuchtet das Cover selbst im Dunkeln heraus und will unbedingt gelesen werden. Und es hat sich gelohnt ...

Eine Welt irgendwo, gefühlt Ende des 18.Jahrhunderts. Es ...

Schon lange auf dem Stapel liegend, leuchtet das Cover selbst im Dunkeln heraus und will unbedingt gelesen werden. Und es hat sich gelohnt ...

Eine Welt irgendwo, gefühlt Ende des 18.Jahrhunderts. Es gibt keinen Strom aber etwas ähnliches mit Namen Aether, welches die Häuser mit Licht versorgt und das "Reich" in die Moderne führen soll. Straßenbahnen und erste Autos mit Aether-Triebwerk gibt es.

Miles Singer, ein magisch begabter Arzt, der seine Magie aber verbergen muss, kehrte aus dem Krieg zurück und arbeitet als Psychater in der Betreuung von Patienten die ein Trauma aus dem Krieg zurückbehalten haben. Magie indessen, ist nur den Sturmsängern erlaubt, die für das Wetter zuständig sind. Eines Tages bringt ein Unbekannter einen Mann zur Klinik der im sterben liegt. Sofort erkennt Miles, dass der Mann voll von Magie besessen ist und auch mit seinen letzten Atemzügen genau wusste warum er zu Miles gebracht werden wollte. Finden Sie meinen Mörder , sind seine letzten Worte....

Diese Mischung aus Fantasy und Krimi, dazu die sehr düstere Atmosphäre von Aeland und die Sturmsinger, die jeden magisch begabten verfolgen.Ein Krieg, der viele Opfer gekostet hat, auch wenn Aeland gewann ! Ein Schreibstil der mich Tage nachdem es gelesen war, noch begeisterte und ein Antiheld der über sich hinaus wächst.

Es ist einfach immer düster, als ob dort niemand Lebensfreude hat. Der einzige Lichtblick ist ein Amarathine, ein magisch begabtes Wesen aus der Totenwelt, der Miles hilft, den Mörder zu suchen.

Es ist nicht die klassische Fantasy a la " der kleine Hobbit " sondern hat seine eigene Nische gefunden. Auch die versteckte Liebesgeschichte ist ungewöhnlich und der Autor hat damit etwas ganz neues geschaffen. Irgendwie erinnert mich alles trotzdem an " Steampunk" Romane.

Eine klare Empfehlung für die 2019 erschienene Ausgabe des Romans und sicherlich ein kleines " Highlight" für die Fantasy Fans, die sich auch an düsteren Romanen erfreuen können. 5 Sterne !!!

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Es wird eigentlich immer Besser

Skulduggery Pleasant - Folge 3 - Die Diablerie bittet zum Sterben
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Schon beim lesen ein Genuß, aber als Hörbuch einfach Genial. Der Sprecher ( Rainer Strecker) schafft es unnachahmlich jeder Gestalt eine eigene Stimme zu geben und diese Geschichte so zu erzählen, dass ...

Schon beim lesen ein Genuß, aber als Hörbuch einfach Genial. Der Sprecher ( Rainer Strecker) schafft es unnachahmlich jeder Gestalt eine eigene Stimme zu geben und diese Geschichte so zu erzählen, dass der Hörer lachen aber auch entsetzt sein kann. Eine Jugenderzählung ? Ich wünschte jede Erwachsenengeschichte würde mit so viel Spaß und Leidenschaft erzählt werden. Zur Geschichte:

Immer mehr Teleporter werden umgebracht und niemand sieht den Sinn der dahinter steckt. Als ein unausgebildeter junger Teleporter übrig bleibt, heften sich Skulduggery und Wallküre an seine Fersen um ihn zu beschützen. Das Tor für die Gesichtslosen Götter soll geöffnet werden und dazu wird anscheinend ein Teleporter benötigt. Sollte die Diablery den Teleporter erwischen und das Tor geöfffnet werden, wäre das das Ende der Welt, wie wir sie kennen und daher darf das nicht passieren...

Die Serie hat nicht umsonst so viel Erfolg, da die Charaktere einfach alle herausragen. Die Bösen haben Ihren Platz redlich verdient und alles lebt von den Dialogen, die so Genial und direkt sind. Die Bösen freuen sich darauf Wallküre zu töten und die Ideen sind einfach nur Originell und Einzigartig. Dem Charme dieser Erzählung nicht zu erliegen, ist eigentlich unmöglich.

Ohne die ersten beiden Teile würde ich jedoch davon abraten, quer einzusteigen, da einfach jeder Charakter sich von Anfang an entwickelt hat, dass jeder den Spaß der dahinter steckt, auch voll genießen kann.

Klare Empfehlung an alle jung gebliebenen Fantasy-Hörer. Der Sprecher ist ein Genuß und diese Serie sowieso. 5 Sterne !!!!

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Krimi und Historisch und einfach Genial geschrieben

Der zweite Sohn des Normannen
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Wilburgfos, England 1086. Der junge Roger lebt relativ sorglos am Hofe, jedoch herrscht noch immer eine große Diskussion zwischen Angelsachsen und Normannen. Die Dänen zählen als dritte Gruppe zählen dann ...

Wilburgfos, England 1086. Der junge Roger lebt relativ sorglos am Hofe, jedoch herrscht noch immer eine große Diskussion zwischen Angelsachsen und Normannen. Die Dänen zählen als dritte Gruppe zählen dann schon eher zur untersten Kaste. William der Ältere Halbbruder von Roger und Erbe von Wilburgfos ist an Arroganz auf seine normannische Herkunft kaum zu überbieten und nutzt jede Gelegenheit seinen Angelsächsischen Bruder ( Roger hatte einen anderen Vater) nieder zu machen. Was als harmloser Wettkampf beginnt, endet in einem Duell mit echten Waffen zwischen William und Brandolf, einem Dänischen Freund Rogers. Als sich der kleine Bruder Brandolfs mit einem Messer auf William stürzt und dieser dabei umkommt, ist nichts mehr wie es war....

Jahre nach dem ersten Teil, spielt die Geschichte mit neuen Akteuren an alter Stätte, doch plötzlich tauchen aus dem ersten Teil bekannte Namen auf, allen Voran Oswulf der Ausbilder der jungen Ritteranwärter und natürlich auch Sir Geoffrey, der Herrscher von Wilburgfos und Vater von William. Da Roger nicht gut genug für Sir Geoffrey ist, versucht dieser alles und mit jeglichen Intrigen, Roger als Erbe abzulehnen.

Die Charaktere sind sehr gut gestaltet und Roger entwickelt sich im Laufe des Buches so dass es immer spannender wird und der Leser wirklich mitleidet bis sich der Roman vom historischen schon fast zu einem Krimi umwandelt.

Oswulf im ersten Teil noch der Held, der viel erdulden muss, wirkt im 2 .Teil wesentlich unscheinbarer und man wünscht sich dass er Roger unter die Arme greift, doch es ist so gut aufgebaut, dass sich immer die Frage stellt, sind Rogers Freunde auch wirklich seine Freunde ? Vieles bleibt offen bis zum Schluß, der mit einer richtigen Überraschung endet.

Wer auf historisches England mit einem spannenden Krimi steht, wird hier nicht enttäuscht werden. Auch kann der band durchaus allein stehend gelesen werden, aber.... mit dem ersten Teil macht das alles wesentlich mehr Sinn ! Klare Empfehlung 5 Sterne !!!

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Veröffentlicht am 08.07.2021

Perfekter Abschluß

NEBEL
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Teil 3 einer wirklich in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Trilogie über Hulda und der Mordkommission Reykjavik.

Hulda erlebt Ihr persönliches Desaster als sie Ihre Tochter verliert und in einem Tief landet. ...

Teil 3 einer wirklich in jeder Hinsicht ungewöhnlichen Trilogie über Hulda und der Mordkommission Reykjavik.

Hulda erlebt Ihr persönliches Desaster als sie Ihre Tochter verliert und in einem Tief landet. Mit schlechtem Gewissen, da sie vorher einen Fall von einem vermissten Mädchen nicht abschließen konnte, will Sie trotzdem nicht zu Hause bleiben und bekommt einen Fall zugewiesen, der im abgeschiedenen Teil Islands liegt. Eine einsame Farm, die im Winter von allem abgeschnitten ist und auf der die örtliche Polizei ein entsetzliches Drama entdeckt hat, wird Hulda aus Ihrer Lethargie herauslösen ?

Nach einem Anfang und einem Ende, erleben wir Hulda in der Mitte Ihres Lebens. Nachdem bereits in den ersten beiden Teilen die Stimmung düsterer nicht sein kann, habe ich den Eindruck dass hier noch weiter die Atmosphäre in den Keller gerutscht ist. Dunkler geht es kaum. Absolute Trostlosigkeit, verbunden mit einem Schreibstil der einen nicht aufhören lässt, zu lesen und einfach nur Grandios ist. Es ist so schwer zu beschreiben, aber diese Reihe ist besonders und hinterlässt eine Traurigkeit die Ihresgleichen sucht.

Für Island kann man nur hoffen, dass diese Stimmung eher die Ausnahme ist, sonst müsste da die größte Depression herrschen. Vor allem klingt hier oft die Gesellschaftskritik durch, dass Frauen wesentlich mehr machen müssen um anerkannt zu werden und trotz der besseren Ausbildung, werde sie anscheinend in der Reihenfolge hinten angestellt. So auch Hulda, die immer länger arbeitet als die anderen und immer auch an Feiertagen die Drecksarbeit macht , während Ihre Kollegen das nicht mal respektieren. Echte Freundschaft oder Ehrlichkeit sind hier Fehlanzeige genau wie Kollegialität Mangelware ist.

Ihr Mann ist ebenfalls ein Beispiel dafür, wie eine Ehe aus dem Ruder läuft, aber keiner die Ruder wieder an sich ziehen kann. Es gibt eigentlich keinen Grund sich so ein Buch anzutun und doch ist es mit das Beste was ich aus Island gelesen habe. Diese Trilogie und dieser Abschluss haben Suchtcharakter ! 5 Sterne , darunter geht gar nichts...

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