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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.12.2018

Unspektakulär aber gut

Die Anomalie in der Finsternis
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Sehr gespannt war ich, als ich die sehr hochwertige Hardcover Ausgabe von " Die Anomalie der Finsternis" in den Finger hatte. 360 klein beschriebene Seiten, die eine sehr gut und logisch erzählte Geschichte ...

Sehr gespannt war ich, als ich die sehr hochwertige Hardcover Ausgabe von " Die Anomalie der Finsternis" in den Finger hatte. 360 klein beschriebene Seiten, die eine sehr gut und logisch erzählte Geschichte aufweist, die mir sehr gut gefallen hat.

zur Geschichte: Leo und Lucy kennen sich seit Ihren Kindertagen und sind beide verrückt nach dem Wunsch für die Raumfahrtbehörde zu arbeiten. Beide schaffen es mit ihren Prüfungen, doch ihre Wege trennen sich. Leo darf eine Ausbildung als Astronaut in Köln beginnen und Lucy entdeckt bei Ihrer Arbeit in Spanien etwas im All, das eine Mission auslösen könnte und sie mit Leo zusammen ins All bringen wird....

Personen : Nein die klassische Liebesgeschichte hält sich hier schön in Grenzen und Leo ist der Außenseiter, das Genie, das Weichei und gewinnt erst langsam an Charisma und Ausstrahlung. Lucy wurde mir bis jetzt nicht wirklich warm aber es gibt viele gute Charaktere an die man sich schnell gewöhnt.

Mission: Es ist die erste längere Raumfahrt nach dem Mondbesuch für Menschen und es gibt viele technische Details, die aber erstaunlich gut für Laien, logisch dargestellt werden ohne zu überfordern. Das an sich ist schon eine Kunst und sehr gut gelöst ohne mit viel Phantasie sich etwas einbilden zu müssen.

Der Aufbau ist klar von den ersten Überlegungen bis zur Mission... An Bord erst einmal angekommen und nach der Ausbildung, steht die Richtung fest und die ersten Probleme im All fangen an... Ees entwickelt sich eine sehr flüssig und gut erzählte Geschichte, die für 5 Sterne noch ein bisschen spannender sein dürfte. 4 Sterne mit Luft nach oben sind trotzdem eine klare Empfehlung.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Sehr gute Idee und spannend geschrieben

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich NSA von Eschbach lesen und war total gespannt, da ich bis jetzt alle seine Bücher verschlungen habe und auch nach diesem Buch bin ich nicht enttäuscht, wobei ...


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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich NSA von Eschbach lesen und war total gespannt, da ich bis jetzt alle seine Bücher verschlungen habe und auch nach diesem Buch bin ich nicht enttäuscht, wobei er sich auf neues Terrain wagt.

Geschichte: Helene wird als sogenannte Programmstrickerin vom Nationalen Sicherheits- Amt eingestellt und ist dafür zuständig, Programme und Auswertungen zu erstellen, die ihre männlichen Kollegen anfordern. Deutschland hatte sehr früh die Computer entdeckt und ist nach dem ersten Weltkrieg weiterhin führend in dieser Technik, obwohl die anderen Staaten alle Patente dem deutschen Volk abgenommen hatten. Es gibt tragbare Volkstelefone und es wird bargeldlos bezahlt. Hitler ist an die Macht gekommen und hat Polen eingenommen. Um nicht von der Gestapo übernommen zu werden , versucht das NSA , Hitler zu beweisen, dass sie durch Ihre Überwachungsprogramme und Auswertungen einen größeren Beitrag leisten können, als unter der Aufsicht der Gestapo... Helene gerät durch das Programmieren in große Konflikte mit sich und ihrem Gewissen, da sie dabei hilft, versteckte Menschen aufzuspüren, wobei sie doch selbst einen Deserteur versteckt hält.....

Das Buch startet stark und legt direkt 1942 los, wobei das Leben von Helene rückblickend erzählt wird. Ebenfalls ein Hauptakteur ist Eugen, der ebenfalls als Analyst im NSA arbeitet und hauptsächlich eigene Ziele verfolgt, die auch in seiner Vergangenheit zu finden sind.
Dazu spannt er auch Helene ein, die für ihn programmiert und er den Ruhm abschöpfen kann. Die Idee, Computer und ihre möglichen Auswirkungen auf den Verlauf des 2. Weltkriegs einzubauen ist grandios aber es wurde zum Ende hin, manchmal einfach zu viel und das neue Terrain, ist eine Liebesgeschichte die sich in mancher Hinsicht nicht so ganz einfach darstellt und man die Unerfahrenheit Eschbachs mit diesem Thema zeigt. Das ändert aber nichts daran, dass es spannend beschrieben ist und man es nicht aus den Händen legen will.

Die Protagonisten sind gut beschrieben und man mag sie oder einfach gar nicht. Nicht jeder ist 100% Böse oder 100% gut, was ein positiven Effekt ausmacht. Natürlich gibt es die SS und viele die blind jedem Befehl folgen, aber auch viele die sich ihre Gedanken machen. Es ist ein Buch das zum nachdenken viel Raum lässt und viel Phantasie, was alles möglich gewesen wäre, durch die Computer. Vor allem hätte das in einem totalen Überwachungsstaat geendet, der noch mehr das Individuum eingegrenzt hätte.

Es ist eine klare Leseempfehlung trotz 1 Stern Abzug, der wirklich nur dafür steht, dass der Autor am Ende etwas übertrieben hat. Absolut lesenswert !

Veröffentlicht am 10.11.2018

Interessanter Fall, teilweiselangatmig aber spannend

Die Opfer, die man bringt
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Dies war mein erster Fall von Sebastian Bergmann und ich war total überrascht, weil alles sehr ungewöhnlich von Anfang bis Ende war. Das war kein klassischer Ermittler sondern eine ganze Abteilung und ...

Dies war mein erster Fall von Sebastian Bergmann und ich war total überrascht, weil alles sehr ungewöhnlich von Anfang bis Ende war. Das war kein klassischer Ermittler sondern eine ganze Abteilung und es hat mir gefallen.

Geschichte: Eine Frau wird mit einer Spritze betäubt und vergewaltigt, mit einem Jutesack über dem Kopf liegen gelassen. Die Kriminalabteilung mit Vanja ermittelt und es kommt zu einer weiteren Vergewaltigung und bei einer dritten wird die Frau nur als Leiche gefunden. Anneli schaltet Sebastian Bergmann , als Kriminalpsychologen ein um ein Täterprofil zu erstellen. Das Elend beginnt damit , da Vanja auf keinen Fall mit Sebastian arbeiten will und verlässt ihren Job, um wieder bei der Reichsmordkommission in Stockholm zu arbeiten, doch die werden ebenfalls eingeschaltet um den Mord und die Vergewaltigungsserie aufzuklären und Vanja trifft doch wieder auf Sebastian....

Man muss einfach sagen, dass der reine Kriminalfall warscheinlich in einem drittel der Seiten aufgeklärt wäre und die restlichen Seiten werden wir bis ins kleinste Detail mit den privaten Leben und Problemen aller Protagonisten versorgt. Daher auch 1 Stern Abzug, denn die Beschreibungen sind wirklich sehr langatmig und sehr detailliert und teilweise dachte ich wirklich, dass ich jetzt eher ein Drehbuch lese, als ein Krimi.

Auf der anderen Seite , kommt der Leser auch ohne Vorkenntnisse der anderen Teile wunderbar klar, weil er im Laufe des Buches alles wichtige im Zwischenmenschlichen Bereich der vorhergehenden Fälle erklärt bekommt und damit gut zurecht kommt.

Sebastian ist der merkwürdigste Ermittler , wobei das auch nicht stimmt, da alle aus dem Team gleichermaßen vorkommen und es wirklich keinen Star in der Truppe gibt. Sebastian wird von fast niemand gemocht und es ist erstaunlich, dass der Psychologe so oft in ein Fettnäpfchen tritt, daher sehr ungewöhnlich als Ermittler. Auch der Rest der Truppe hat alle Macken und teilweise sehr gravierende. Es ist sicher, dass weitere Teile folgen müssen, da zwar der Fall abgeschlossen wurde aber die Akteure haben dann doch noch einiges zu enthüllen.

Gut gemacht und 4 Sterne für die mal etwas komplett andere Erzählweise und Aufbau des Krimis. Auch ohne Vorkenntnisse kann an dieser Stelle weitere Teile gelesen werden und das ist schon mal sehr gut. Das Ende war überraschend und damit hat sich das alles schon gelohnt.

Klare Empfehlung, mit der Einschränkung, viel Zeit für die Vorstellung und privaten Probleme der Protagonisten mitzubringen.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Korruption bis in höchste Kreise

Mehr Bier
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Auch im 2. Fall des Türkischen Detektivs Kayankaya, der kein Wort türkisch kann , ist von Anfang an wieder Vollgas angesagt und es wird kein Wort vertan, sondern die Geschichte kommt direkt zum Punkt.

zur ...

Auch im 2. Fall des Türkischen Detektivs Kayankaya, der kein Wort türkisch kann , ist von Anfang an wieder Vollgas angesagt und es wird kein Wort vertan, sondern die Geschichte kommt direkt zum Punkt.

zur Geschichte: Bei den Chemiewerken Bollig wird ein Attentat ausgeübt, der Nachtwächter wird niedergeschlagen und der Inhaber mit mehreren Schüssen hingerichtet. Ein einfaches Attentat von Umweltschützern ? 4 Personen sind schnell in Untersuchungshaft, aber lt. Aussage des Nachtwächters soll es noch einen 5. Mann gegeben haben. Der Anwalt der 4 Attentäter engagiert Kayankaya um den 5.Mann zu finden. Dieser braucht nicht lange um die ersten Diskrepanzen in den Aussagen zu entdecken und er ermittelt wobei die Verdächtigen bis in die höchsten Kreise reichen und auch die Witwe hätte durchaus ihre Gründe....

Absolut starkes Buch mit einem wie immer sehr direkten Detektiv, der sich mit alles und jedem sofort anlegt und wie immer in viele brenzlige Situationen kommt. Die Sprache ist direkt und es wird keine Zeit vergeudet. Von Anfang geht es zielgerichtet zur Sache und es werden keine Gefangenen gemacht.

Die Geschichte ist wie immer intelligent gemacht. Kayankaya ist einfach nur ein total guter Typ und nach wie vor einer der besten Ermittler, die es je gab, in meinen Augen.

1 Stern Abzug, weil das starke Buch trotzdem noch stärkere Brüder hat.

Veröffentlicht am 04.11.2018

Sehr bizarre Familiengeschichte

Das Hotel New Hampshire
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Ich hatte schon oft von dem Film gehört und von der Geschichte, wollte mir aber lieber unbedingt das Buch anschauen um alle Details mitzubekommen. Endlich habe ich es gepackt das Buch zu lesen. Vielleicht ...

Ich hatte schon oft von dem Film gehört und von der Geschichte, wollte mir aber lieber unbedingt das Buch anschauen um alle Details mitzubekommen. Endlich habe ich es gepackt das Buch zu lesen. Vielleicht hätte ich es jedoch eher vor vielen Jahren lesen sollen, als noch "Garp" oder "Gottes Werk und Teufels Beitrag" wirkliche Klassiker waren, aber bis auf die Zeit in der es spielt hat es mir gut gefallen.

Geschichte: John, drittes Kinde einer Familie aus New Hampshire erzählt in der "Ich " Form über die Erlebnisse, seitdem sein Vater, seine Mutter kennengelernt hatte, über den Kauf eines Bären, die Arbeit im ersten Hotel New Hampshire, über Freunde, Freude, Leid und alles was einer insgesamt 7 Köpfigen Familie alles passieren kann und konnte. Über Gefühle, die Liebe zur Schwester, die Homosexualität des Bruders, über den Haushund "Kummer", über die Reise nach Wien und über Trauer und Todesfälle.

Wer dieses Buch als verrückt beschreiben würde, hätte nicht unrecht! Lachen, Weinen und absoluter Unsinn liegen hier total nah beisammen. Jede Person wird im Detail mit allen Unarten oder Heldentaten beschrieben, die die Familie auf ihrem Weg begegnen oder begleiten. Skurriles, brutales , verlogenes aber auch wirklich schöne Momente , die einem das Buch sehr nahe bringen. Es zu beschrieben ist irgendwie nur schwer möglich. Wer kauft schon einen Bären, der gerne mit dem Motorrad mitfährt?

John ist der Erzähler und vielleicht der normalste in der Familie und man benötigt viel Zeit und viel Ruhe um alles auf sich wirken zu lassen. Gelingt das, kann sich jeder auf eine sehr schöne Geschichte freuen.

Fazit: auch nach vielen Jahren immer noch zu empfehlen. 1 Stern Abzug weil nichts und niemand Gottes Werk und Teufels Beitrag toppen kann.