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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2018

Überraschende Geschichte, stark erzählt!

Der Flügelschlag des Glücks
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Der Umschlag und der Klappentext hatten mich dazu bewogen, das Buch zu kaufen und ich war sehr neugierig und konnte es kaum erwarten, diese Geschichte zu lesen. Erwartet hatte ich eine Tragödie und Familiengeschichte ...

Der Umschlag und der Klappentext hatten mich dazu bewogen, das Buch zu kaufen und ich war sehr neugierig und konnte es kaum erwarten, diese Geschichte zu lesen. Erwartet hatte ich eine Tragödie und Familiengeschichte die einem ans Herz geht. Aber irgendwie kam es ganz anders als gedacht und auch der Schreibstil war ungewöhnlich. Das zu erklären ist schwer aber zuerst...

die Geschichte: Lorelei Bird, Mutter von 4 Kindern ist versessen darauf Ostern mit allen Angehörigen zu feiern. Alle Kinder müssen die selbst verpackten Schokoeier suchen, unabhängig davon wie alt sie sind. Die etwas schräge Mutter entwickelt im Laufe der Zeit ein Messie Syndrom und sammelt in ihrem Haus alles was niemand brauchen kann. Im Zusammenhang mit diesem Hintergrund wachsen die 4 Kinder auf und verlieren als Erwachsene komplett den Kontakt zueinander. Als Lorelei stirbt, treffen sie sich alle wieder in ihrem Familienhaus....

Das Buch schwankt wunderbar zwischen der Vergangenheit, Lorelei und ihr der Gegenwart hin und her. Stück für Stück erfährt der Leser ein Detail nach dem anderen. Wieso sind die Geschwister zerstritten. Was ist mit dem Vater und warum sind es nur noch 3 Kinder ? Jede Geschichte mit Hintergrund wird erzählt und das Ende ist Überraschend.

Der Erzählstil ist irgendwie anders. Idylle funktioniert auch irgendwie nicht und trotzdem kann man das Buch nicht aus der Hand legen. Faszinierend beschreibt es am Besten. Alle Personen sind klar ausgearbeitet und wachsen einem ans Herz, trotz ihrer vielen Fehler und falschen Entscheidungen leidet man und freut sich. Das Gefühl in eine andere Welt abtauchen zu können, stellt sich bei mir normal nur in Fantasy oder Krimi/ Thriller ein, aber hier ist es sehr gut getroffen und ist auf seine Art spannend und prickelnd. Die Krankheit der Mutter, ihre Briefe an ihren Brieffreund, so viele Coming Outs und verrückte Einstellungen in einer Familie, macht sie am Ende doch Realitätsnah, aber auch besonders.

Zielkreis ist sicher für Menschen, die an starken Familiengeschichten Interesse haben und sich für Beziehungen und Gefühle erwärmen können. Die Spannung ergibt sich aus den überraschenden Details, die immer wieder auftauchen und der Lösung einer großen Tragödie, die sich in der Vergangenheit abgespielt hat und alles entzweit hat.

Es war eine sehr gute Unterhaltung . 1 Stern Abzug für die Tatsache, dass es spektakulärer klang als gedacht. Absolut zu empfehlen

Veröffentlicht am 27.10.2018

Viel Potential aber nicht umwerfend

Zeitflucht
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Ich habe jetzt ein paar Wochen gewartet um den Roman nochmal sacken zu lassen, da ich direkt danach nicht so wirklich wusste, wie ich das Buch bewerten sollte. Das Cover ist sehr ansprechend in weiß mit ...

Ich habe jetzt ein paar Wochen gewartet um den Roman nochmal sacken zu lassen, da ich direkt danach nicht so wirklich wusste, wie ich das Buch bewerten sollte. Das Cover ist sehr ansprechend in weiß mit den wunderschön gemalten Figuren und sticht sofort ins Auge. Die 252 Seiten lassen sich schnell lesen und die Aufgliederung in die verschiedenen Protagonisten ist klar und deutlich.

Geschichte: Ein Autounfall lässt Enya, Ihre erste Leiche als Polizistin sehen und überaus motiviert , möchte sie gerne an dem Fall ermitteln. Ihr Kollege bremst sie jedoch stark aus und glaubt an einen normalen Unfall. Das Opfer indessen gehörte zu einer Gruppe verschworener Freunde, deren Leben nun langsam aufgerollt wird und die Ihre vergangen 8 Jahre und deren Entwicklung langsam Revue passieren lassen und die sich neu begegnen. Die Überraschungen, die dabei entdeckt werden, lässt alles in einem anderen Licht erscheinen...

Ich hatte beim Klappentext mehr an eine klassische Ermittlungsgeschichte gedacht, wobei die Polizistin eigentlich mehr nur die Nebenrolle bekam. Die einzelnen Protagonisten sind klar dargestellt und Ihre Gedankenwelt wird ausgebreitet. Ein Buch über Beziehungen, mißverstandene Gedankengänge und das Ende einer Freundschaft oder doch der Beginn einer neuen Freundschaft ?

Es wird nach und nach viel über die Personen aufgedeckt und genau darum handelt es sich. Um Gefühlswelten, Flucht aus der vorherigen Welt und ein kompletter Neuanfang aller und ihre Beziehungen zueinander.

Es hat mich schlicht und ergreifend einfach nicht berührt und auch jetzt mit etwas Abstand gelingt es mir nicht , eine Begeisterung aufzubringen. Der Schreibstil ist nicht schlecht aber ich hatte zu keinem Zeitpunkt einen Bezug oder Sympathie für eine der handelnden Personen aufbringen können. Auch den tieferen Sinn, der mir sicherlich nicht entgangen ist, kann ich nachvollziehen aber auch das berührt mich gar nicht. So ist ein gut gemachtes und mit viel potential versehenes Buch einfach an mir vorbeigeplätschert.

3 Sterne für das Potential und die gute Idee und auch für den Schreibstil und die Aufgliederung. 2 Sterne Abzug da es nicht gefunkt hat.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Langsamer Anfang und spannendes Ende

Der Abgrund in dir
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich von einem meiner Lieblingsautoren seine neueste Veröffentlichung im Diogenes Verlag lesen und bin wie immer begeistert, da der Schreibstil von Dennis Lehane wirklich ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich von einem meiner Lieblingsautoren seine neueste Veröffentlichung im Diogenes Verlag lesen und bin wie immer begeistert, da der Schreibstil von Dennis Lehane wirklich beeindruckend ist. Dieses Buch steigert sich von Seite zu Seite um mit einem großen Finale alle zu verwundern.
Geschichte: Rachel Childs ist eine Journalistin, die sich über kleine Reportagen immer weiter an die großen Stories heranmacht. Endlich wird Sie für eine sehr große Geschichte nach Haiti geschickt um eine Katastrophe zu schreiben, da passiert dort etwas , das Ihr ganzes Leben verändert. Sie bekommt Panikattacken und hat große Probleme das Haus überhaupt zu verlassen. Bis Sie auf Brian trifft, der Sie langsam aber sicher aufbaut und Ihr Leben verändert. Doch ist dieser Mann wirklich der gute Samariter und Verständnisvolle Mann, den Sie geheiratet hat oder was verbirgt sich hinter der Fasade ......
Das Buch startet langsam mit der Geschichte von Rachel und es scheint wirklich als ob 100 Seiten absolut nichts passieren würde, wobei der Schreibstil und die Vorstellungskraft doch stark durchscheinen. Man leidet und fühlt mit Rachel und hat den Eindruck in einem Drama dabei zu sein, wobei es doch endlich auch einmal etwas gutes geben sollte. Nichts Spektakuläres, man lernt Rachel kennen und weiß noch nicht so wirklich ob Sie sympathisch ist oder warum Sie nicht einfach nur dumm ist, da Sie keinen Terapheuten aufsucht, der ihr hilft.
Doch dann kommt der 2. Teil des Buches und das Buch legt an Spannung zu und wir lernen neue Protagonisten kennen, die alle eine große Rolle spielen und sehr deutlich dargestellt sind. Die Geschichte nimmt weiter an Fahrt auf und wird komplett überraschend und die Auflösung ist sehr gut. Ich bin begeistert und der Erzähler hätte vielleicht den Anfang etwas verkürzen können aber sonst gibt es keine Kritik. Eine klare Empfehlung für alle Thriller Fans.

Veröffentlicht am 05.10.2018

Wunderschöne Geschichte aus der neuen Welt

Als das Leben unsere Träume fand
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Es sollte mein erster Band von Luca di Fulvio sein und ich war total gespannt, bis ich das tolle Cover und das Taschenbuch in der Hand halten konnte. Unbelastet wollte ich das Buch lesen, obwohl ich schon ...

Es sollte mein erster Band von Luca di Fulvio sein und ich war total gespannt, bis ich das tolle Cover und das Taschenbuch in der Hand halten konnte. Unbelastet wollte ich das Buch lesen, obwohl ich schon einiges gehört hatte und schon immer etwas von ihm lesen wollte. Vorab , ich wurde nicht enttäuscht! 764 Seiten , die wie im Flug vorbeigleiten und eine andere Welt öffnen, in die jeder eintauchen kann.

Geschichte: Rocco aus einem kleinen Ort in Sizilien, will nicht wie sein Vater , ein Mafioso und Mörder sein, doch der Pate des Dorfes erwartet seinen Treueschwur. Rocco versucht sich zu weigern aber das ist nicht so einfach, wenn alle im Dorf dem Paten gehören.
Rosetta, ebenfalls aus Sizilien , hat den Hof ihres Vaters geerbt. Doch da zu dieser Zeit, Frauen kaum etwas zu sagen hatten, wird sie jeden Tag genötigt, alles verkaufen zu müssen. Der Baron will ihr Grundstück und seine Macht reicht ebenfalls in das gesamte Dorf hinein.
Raquel, eine kleine Jüdin in Russland überlebt ein Massaker der Russen an der jüdischen Gemeinde und schließt sich dem zwielichtigen Amos an, der die jungen Mädchen nach Buenos Aires zu reichen Juden bringen will, damit sie dort arbeiten.

Alle Drei brechen aus Ihrer Heimat auf und versuchen die Vergangenheit hinter sich zu lassen und Ihr Glück neu zu finden.Doch die neue Welt hat nicht auf die Drei gewartet und sie müssen kämpfen.

Das Buch ist wie ein Märchen geschrieben und ich denke man sollte es auch so lesen. Wer zuviel Realität erwartet, wird vermutlich stark enttäuscht werden.Wer sich jedoch dem Charme eines Märchens
öffnen kann, erlebt eine wunderschöne Geschichte mit Helden und richtig Bösen. Teilweise Blutig oder sogar brutal, teilweise leidet man mit den Protagonisten und man freut sich mit Ihnen. Es ist alles dabei und mir hat es sehr gut gefallen. Der Aufbau ist gelungen, der Schreibstil sehr flüssig und di Fulvio ist ein großer Erzähler. Die Handlungsstränge sind aufgeteilt und jede Geschichte ist spannend bis alles ineinander fließt und das große Finale wartet.

Ich bin stark begeistert und liebe solche Geschichten, die einen mitreißen und von Anfang bis Ende nicht langweilen. Absolut Klasse !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Emotionalität
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.09.2018

Klassische SciFi spannend und gut erzählt

Solijon-Zyklus / Solijon
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das bereits 2.SciFi Taschenbuch von Giuseppe Alfe lesen und während mich schon der Vorgänger (Hovokk)fasziniert hat, steigert sich in diesem Band die Spannung und auch ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich das bereits 2.SciFi Taschenbuch von Giuseppe Alfe lesen und während mich schon der Vorgänger (Hovokk)fasziniert hat, steigert sich in diesem Band die Spannung und auch der Schreibstil ist meiner Meinung noch etwas besser geworden. Und wir waren schon auf einem hohen Niveau.

Das Buch erscheint im Neobooks Verlag mit 588 Seiten.

Geschichte: Während der einstige Kriegsheld und Forscher Ulysses Magnus auf einem verbotenen Planeten einen Jungen findet und seine Geschichte versucht zu ergründen, bekommt weit ab,auf Terra Captain Matthew Miles den Auftrag eine Crew zusammenzustellen und sich auf die Suche nach dem Kriegsschiff Tide zu machen, die in einem Randsektor verschollen ist. Auf diesem Schiff, war der Befehlshaber sein Vater,was die Suche noch verschärft.Zeitgleich tauchen in den Randzonen immer wieder seltsame Lichtobjekte auf, die nicht angemessen werden können....

Beide Erzählstränge laufen zunächst unabhängig voneinander her und geben einen sehr ausführlichen Einblick der Protagonisten ab, die alle sehr gut herausgearbeitet sind und die einem auch im Kopf bleiben, ohne ein Lexikon benutzen zu müssen.

Der Erzählstil ist, obwohl manchmal sehr ausschweifend auf Details eingegangen wird, sehr flüssig und die Zeilen schwimmen nur so vorbei. Die Geschichte nimmt sich seine Bahn und ich kann nur sagen, dass ich permanent Lust hatte weiterzulesen. Das Ende ist offen und es wird einen 2. Teil geben auf den ich mich sehr freue.

Dieses Buch kann allene gelesen werden, aber die Freude ist umso größer, wenn man vorher Hovokk gelesen hat, da die Akteure hier wieder auftauchen und auch eine große Rolle spielen. Während Hovokk auch alleine gut da steht, wird in Solijon die Geschichte weiter erzählt und das ist ein großes Vergnügen.

Für mich persönlich 5 Sterne und eine klare Empfehlung an alle SciFi Freunde.