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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2018

Spektakulärer Raub aber nur durschnittliches Hörspiel

Der Helicopter Coup
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Ich war sehr neugierig, da dieses Hörbuch auf einer wahren Begebenheit basiert. Einem der spektakulärsten Einbrüche in der schwedischen Geschichte mit einem Helikopter.

Geschichte: 4 Personen, die unterschiedlicher ...

Ich war sehr neugierig, da dieses Hörbuch auf einer wahren Begebenheit basiert. Einem der spektakulärsten Einbrüche in der schwedischen Geschichte mit einem Helikopter.

Geschichte: 4 Personen, die unterschiedlicher nicht sein können, beschließen ein Wertpapierdepot mittels eines Helikopters berauben zu wollen und haben Erfolg oder gibt es einen Haken ?

Die Geschichte beschreibt ausführlich jede einzelne Person und auch dessen Beweggründe diesen Raub ausführen zu wollen. Ab dem ersten Gespräch bis zur Planung und zum Verwerfen verschiedener Pläne, verfolgen wir die Aktivitäten aller Beteiligten. Verrat oder auch Pfusch stoppen und werfen die 4 zurück. Das Ausschalten der Polizeihelikopter und die Sperrung der Straßen. Mit vielen Helfern kann es organisiert werden.

Das Problem daran ist nicht der Sprecher, denn Uve Teschner liest sehr gut und ist sicherlich ein professioneller und Routinierter Sprecher aber die Protagonisten kommen nicht wirklich an. Man fragt sich permanent, wieso bei diesen Dilettanten das ganze halbwegs funktionieren kann. Es gibt wie immer bei solchen Verbrechen den Moment des Respekts aber der hält sich in Grenzen weil man die 4 Räuber kennt und eigentlich keiner von denen sympathisch ist.

Daher plätschert die Geschichte mit vielen Längen vor sich hin, bis am Ende der spannende Teil dann recht kurz abgehandelt wird. Ohne das Ende zu verraten... Es gibt noch eine Überraschung !

Für mich ein durchschnittliches Hörbuch, das sich etwas gezogen hat aber sicherlich ein sehr interessantes Thema behandelt. Es hätte mehr sein können!

Veröffentlicht am 09.09.2018

Wer Kayankaya noch nicht kennt, muss sich das Buch besorgen

Ein Mann, ein Mord
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Auch 25 Jahre nach Erscheinen dieses Buches, hat der 3.Fall des Privatdetektivs Kayankaya nichts an Spaß und Unterhaltung verloren. Für mich immer noch einer der besten "deutschen " Ermittler.

Geschichte: ...

Auch 25 Jahre nach Erscheinen dieses Buches, hat der 3.Fall des Privatdetektivs Kayankaya nichts an Spaß und Unterhaltung verloren. Für mich immer noch einer der besten "deutschen " Ermittler.

Geschichte: Kayankaya wie immer Pleite , bekommt von seinem Vermieter eine 30% Mieterhöhung aufgebrummt und überlegt gerade , wie er aus der Sache herauskommt, als ein Besucher in sein 1 Zimmer Büro kommt und eine Entführung seiner Thailändischen Freundin aufgeklärt haben möchte. Kayankaya macht sich auf die Suche....

Super Dialoge , die auch heute noch für gute Laune sorgen und die Krimis nach Art von Dashiel Hammet , einfach klasse sind. Direkte Dialoge ohne viel Hin und Her, sind die Spezialität des türkischen Detektivs, der kein einziges Wort türkisch kann, aber dafür Hessisch.
Bsp. " Es handelt sich um eine Entführung" / " Wer oder Was ?" / "Meine Freundin" / "Wann" / "Heute!" / " Auf die Idee sie könnte beim Frühstücken sein oder beim Friseur, sind sie aber schon selbst gekommen?" / "Der Fall liegt anders, d.h. ich weiß wo sie ist " / " Nicht gerade üblich bei einer Entführung ."

Ironie, Selbstkritik, Kritik am deutschen Beamtentum, Behörden und Kriminellen. Kayankay kann einfach die Klappe nicht halten und bekommt auch öfters einige Schläge auf dieselbige.Niemand rechnet allerdings mit der Zielstrebigkeit mit der er seine Fälle im Frankfurter Großstadtmillieu löst und dabei egal mit wem, Kontakt aufnimmt und Bündnisse schmiedet um das Ziel zu erreichen. Dabei bekommen alle Ihr Fett ab, sei es der Bordellbesitzer, Zuhälter, Schläger oder sonstige Kleinkriminelle. Fesseln, packend, spannend und nach wie vor aktuell.

Fazit: Wer Kayankaya noch nicht kennt, unbedingt die Bücher besorgen. Traumhaft gut !

Veröffentlicht am 09.09.2018

Gute Geschichte für Zwischendurch

Die toten Katzen von London
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Im Rahmen einer Hör-Runde, durfte ich die 4 CD von Mark Billingham und " Die Toten Katzen von London" anhören. Da ich noch nie etwas von dem Autor gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf die Geschichte ...


Im Rahmen einer Hör-Runde, durfte ich die 4 CD von Mark Billingham und " Die Toten Katzen von London" anhören. Da ich noch nie etwas von dem Autor gelesen hatte, war ich sehr neugierig auf die Geschichte und vor allem auf den Schreib-bzw. Erzählstil.

Geschichte: In London werden immer mehr Katzen ermordet und teilweise stark verstümmelt. Was sich wie ein Fall für den Tierschutz anhört, wird aufgrund des starken öffentlichen Interesses an Tom Thorne ( Detective Inspector) übergeben, der sich darum kümmern soll. Nur sehr unwillig, lässt dieser sich auf den Fall ein bis er auf die Vermutung kommt, das die Ermordung der Katzen vielleicht nur ein Vorspiel sein könnte, bei dem auch Menschen die Opfer sein könnten....

Uwe Teschner als Sprecher macht ein sehr guten Job und vermittelt die verschiedenen Protagonisten sehr gut an den Hörer und macht die ganze Sache spannend. Der Erzählstil ist flüssig und die Geschichte baut sich am Anfang durch viele verschiedene Ereignisse auf , die zunächst verwirren können, aber durch geschicktes Zusammenfügen, den Überblick behalten lassen. Für mich eine gut erzählte Geschichte für Zwischendurch bei der Autofahrt.

Tom Thorne hat mich persönlich nicht wirklich angesprochen aber das ist wirklich eine reine Geschmackssache und die Auflösung des Falls , war für mich wirklich zu einfach und eher von einem Zufall geprägt, den ich schon zu oft gesehen habe und von daher jetzt nicht viel neues entdecken kann. Der Anfang und die Geschichte selbst sind wirklich gut aufgebaut und hat mir gut gefallen. Wäre nicht das Ende und die für mich nicht so tollen Hauptakteure, die mich einfach nicht berühren, wäre das Ergebnis bei mir besser ausgefallen. So kann ich nur eine für mich durchschnittliche bis gute Bewertung konstatieren.

Anscheinend ist das auch mittlerweile der 15.Fall von Tom Thorne und somit fehlt mir vielleicht auch Vorgeschichte,die mir den Detective besser vorstellen , oder sympathischer werden lassen.
Ich habe es ohne jegliche Kenntnisse der vorherigen Fälle gehört und man kann das durchaus eigenständig anhören, ich denke es wäre besser schon ein paar Fälle zu kennen.

Veröffentlicht am 03.09.2018

Düstere und kalte Zukunftsversion

Die Hochhausspringerin
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und kalte Zukunftsversion
Im Rahmen einer Lesung durfte ich ein Exemplar der Hochhausspringerin bekommen und war von Anfang an etwas gespalten. Es ist kalt, es ist unpersönlich und trotzdem kann man nicht ...

und kalte Zukunftsversion
Im Rahmen einer Lesung durfte ich ein Exemplar der Hochhausspringerin bekommen und war von Anfang an etwas gespalten. Es ist kalt, es ist unpersönlich und trotzdem kann man nicht aufhören zu lesen. Liegt es daran, dass diese Zukunftsversion nicht so weit weg ist von unserer Realität und wir gewissen Bereiche bereits im Ansatz erkennen oder ist die Vorstellung, das es so werden könnte, einfach nur schrecklich.


zur Geschichte: Riva ist eine Hochhausspringerin mit sehr vielen Fans, die jedes Detail Ihres Lebens oder Ihrer Launen kennen und täglich darauf warten etwas neues vorgesetzt zu bekommen. Als talentiertes Kind aus den armseligen Randzonen entdeckt, wurde ihre Karriere schnell ausgebaut, doch plötzlich funktioniert Riva nicht mehr wie sie soll und weigert sich strikt, weiter zu trainieren oder auch nur sich aus Ihrem goldenen Zimmer zu bewegen. Eine Firma bestehend aus Psychologen wird dazu eingesetzt, Riva wieder auf die Spur zu bringen. Es wird der erste größere Auftrag für Hitomi, auf die ein sehr großer Erfolgsdruck ausgeübt wird.....

Es ist ein sehr düsterer und schwer zu beschreibender Roman, der sich mit dem Zwiespalt auseinandersetzt, den beide Frauen ertragen und mit dem Druck der auf beiden Frauen lastet, umzugehen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und der Schreibstil sicher gewöhnungsbedürftig. Ich war noch nie so Hin und Hergerissen zwischen furchtbar, und ich muss wissen wie das ausgeht.

Riva, die wirklich leidet und die mit nichts aus Ihrer Dämmerung herauszubekommen ist, als auf der anderen Seite Hitomi, die so in diese Welt eingewebt ist, dass sie sich selbst für eigene kleine Fehler in ihrem Computer einträgt. Es gibt die Welt im Zentrum, die um die Stars herum lebt, und eine andere Welt außerhalb, in der der Rest der Menschheit lebt aber völlig ohne Bedeutung oder ohne Luxus bleibt.

Für 5 Sterne fehlt mir die Überzeugung ein absolutes Highlight gelesen zu haben aber sonst ist dieses Buch, in jeder Hinsicht, einfach außergewöhnlich und wirklich schnell zu lesen.

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  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Idee
Veröffentlicht am 19.08.2018

Freuds abgebrochener Fall oder das Leben der Ida Adler

Ida
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Ich war sehr neugierig auf dieses Hörbuch und dachte, es geht mehr in die Psychoanalyse des Sigmund Freud aber das Buch behandelt eher das komplette Leben der Ida Adler als Biographie.

Geschichte: Ida ...

Ich war sehr neugierig auf dieses Hörbuch und dachte, es geht mehr in die Psychoanalyse des Sigmund Freud aber das Buch behandelt eher das komplette Leben der Ida Adler als Biographie.

Geschichte: Ida wächst zusammen mit Ihrem Bruder Otto in einer gut situierten Familie in Österreich auf. Die Mutter , beschäftigt mit ihrer Hauswirtschaft und eher streng und gar nicht zärtlich oder liebend, als auch Ihr Vater, auf einem Auge blind und mit dem anderen Auge kaum sehend. Ida ist schon früh die Pflegerin Ihres Vaters und das"Äuglein" Ihres Vaters, die alles beschreiben muss und auf jedes Klingeln reagiert, welches von ihrem Vater kommt. Bei einem Urlaub mit einem befreundeten Paar der Eltern, versucht der Mann " Hans" die Idee zu verführen. Idee rennt schreiend wegund versucht ihren Eltern das später zu erzählen, doch niemand glaubt ihr.... Im Gegenteil man schickt sie zu Dr. Freud....

Für mich handelt es sich um die sehr unspektakuläre Geschichte einer Frau, die einen berühmten Bruder und einen angesehenen Vater hatte, aber selbst, durch die Umstände in der sie aufwächst,
sehr oft krank wird und ich denke dadurch Aufmerksamkeit und gleichzeitig Ruhe vom Leben erhält. Ida entstammt einer gut situirten Familie und das merkt man auch dem Buch an. Sie leidet erstmals wirkliche Not im 2. Weltkrieg vor der Fahrt nach Amerika.

Das Buch ist sicherlich sehr flüssig und meiner Meinung nach etwas überbewertet. Es ist so viel Nichtssagendes erzählt, das man sich wirklich wundert, wie jemand so viel unwichtiges niederschreiben kann. Erstaunlicherweise gehört das allerdings zur Geschichte dazu und macht das Leben der Ida deutlicher, wobei mir das wirklich alles viel zu langweilig gewesen wäre.

Es wird nicht so viel, wie ich mir gewünscht hätte, über die Behandlung bei Sigmund Freud berichtet, dafür aber 1 CD komplett fast nur mit der Geschichte des Bruders, die jetzt weniger eine Rolle gespielt hätte.

Die Geschichte hat mich nie ergriffen und auch die Sprecherin im österreichischen Akzent hat das Buch teilweise weit von mir entfernt
Ich konnte keine Bindung finden und ich war die meiste Zeit sehr gelangweilt. Wer in die Zeit eintauchen will, findet sicher eine genaue Beschreibung aber sicher keine Spannung. Für mich Maximal gut gewollte 3 Sterne.