Profilbild von Thaliomee

Thaliomee

Lesejury Star
offline

Thaliomee ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Thaliomee über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2019

Mir fehlte hier etwas...

No time to eat
0

Der Titel klang für mich perfekt, denn genau das ist mein Problem an gesunder Ernährung: Ich habe keine Lust stundenlang in der Küche zu stehen.
Und gleich die ersten Seiten haben mich begeistert: Dort ...

Der Titel klang für mich perfekt, denn genau das ist mein Problem an gesunder Ernährung: Ich habe keine Lust stundenlang in der Küche zu stehen.
Und gleich die ersten Seiten haben mich begeistert: Dort wird klar gesagt, dass jeder, der dieses Buch liest sich gut (oder zumindest hinreichend gut) mit gesunder Ernährung auskennt. Wir wissen, dass Pommes und Chips mehr Kalorien haben als Äpfel und Mandarinen. Oder, dass eine große Cola sicher ungesünder als ein Wasser ist. Soweit so gut, der Stil gefiel mir auf Anhieb und ich konnte mich voll mit dem Inhalt identifizieren.
Danach ging es vor allem mit persönlichen Erfahrungen der Autorin weiter, was mich ein wenig ernüchtert hat. Erfolgreich, keine Gewichtsprobleme und superehrgeizig. In ihrem Urlaub besuchte sie regelmäßig Fitness-Camps. Das ist nichts schlechtes, im Gegenteil, aber vermutlich nicht gerade die Zielgruppe solcher Bücher. Wie auch immer, ich habe erst an diese Stelle bemerkt, dass dieses Buch eine Art verschriftlicher Podcast ist. Die üblichen Weisheiten (Zucker ist ungesund, bei Fetten wird in gute und schlechte unterschieden…) finden sich hier, gemischt mit praktischen Tipps.
Nach knapp 100 Seiten werden dann die 10 Punkte vorgestellt, die oft erwähnt werden. Das hätte ich mir irgendwie übersichtlicher und angeleiteter gewünscht.
Einige Anregungen sind natürlich dabei, aber ich vermisse realistische Beispiele und Umsetzungen. Es geht um Clean Eating, was ich für eine richtige und gute Herangehensweise halte. Das habe ich aber schon vorher gedacht (wie oben geschrieben: Dass der Apfel besser ist als die Chips ist kein Geheimtipp).
Vielleicht habe ich mehr erwartet, vielleicht auch einfach etwas anderes. Ich bin nicht enttäuscht vom Buch, es war mir nur nicht genug, während an anderen Stellen das Offensichtliche nochmals erläutert wurde.
Am Ende stehen einige Rezepte, sogar mit hübschen Farbfotos. Das wertet das Buch zwar ein wenig auf, trotzdem bleibt es für mich Mittelmaß.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Klufti und die Welt der Yogis

Herzblut
0

Herzblut“ ist Band 7 der Reihe und somit ist der Serienleser (oder Hörer) mit den Figuren schon weitestgehend vertraut. Im Mittelpunkt steht natürlich Kommissar Kluftinger, der kauzig und liebenswert ermittelt. ...

Herzblut“ ist Band 7 der Reihe und somit ist der Serienleser (oder Hörer) mit den Figuren schon weitestgehend vertraut. Im Mittelpunkt steht natürlich Kommissar Kluftinger, der kauzig und liebenswert ermittelt. Seine Frau Erika hält ihm den Rücken frei und Sohn Markus ist inzwischen mit der Japanerin Yumiko verlobt. Auch Kluftis Hausarzt Dr. Langhammer ist wieder als nervtötender Freund der Familie dabei und treibt den Kommissar schier zur Verzweiflung.

Der Fall hingegen ist mal wieder ziemlich spannend und ich habe lange gebraucht um auf die richtige Spur zu kommen. Zuerst gibt es nur einen mysteriösen Anruf, bei dem Klufti glaubt Ohrenzeuge eines Mordes zu werden. Er kann tatsächlich den Ort ermitteln und findet dort eine größere Menge Blut.

Der private Nebenschauplatz nimmt allerdings, wie immer, sehr viel Raum ein. Für mich dürfte es hier ruhig etwas weniger sein, insbesondere Slapstickeinlagen wie Kluftis Mutter, die ihm beim Abendbrot eine Salamischeibe unterm Tisch zusteckt, die dann in seiner Hosentasche landet finde ich eher befremdlich. An anderen Stellen muss ich zugeben, habe ich mich köstlich amüsiert.

Der größte Pluspunkt ist aber gemeinsame Lesung von beiden Autoren und Christian Baumann. Der Algäuer Dialekt ist herrlich und die Stimmung wird gut wiedergegeben. Aus diesem Grund gibt es 4 Sterne, beim Printbuch wären es wohl eher 3 gewesen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Konnte mich leider nicht überzeugen

Schatten über dem Odenwald (Alexandra König ermittelt 2)
0

Ich bin nicht nur ein Fan von Regio-Krimis, sondern habe auch Verwandtschaft im Odenwald. Leider hat mich dieses Buch sehr enttäuscht und ich musste mich ein wenig hindurchquälen. Der Grund ist, dass ich ...

Ich bin nicht nur ein Fan von Regio-Krimis, sondern habe auch Verwandtschaft im Odenwald. Leider hat mich dieses Buch sehr enttäuscht und ich musste mich ein wenig hindurchquälen. Der Grund ist, dass ich mit der Hauptfigur Alexandra überhaupt nicht warm wurde. Das mag daran liegen, dass ich den ersten Fall nicht kannte und deshalb nicht genau wusste, worauf ich mich einlasse.
Es beginnt damit, dass Alexandra und ihr Freund Tom (ein Polizist) frisch zusammengezogen sind und damit so ihre Problemchen haben. Diese Beziehungsprobleme ziehen sich durch und haben mich eher genervt. Der eigentliche Falls sieht zunächst aus wie ein Autounfall und so ganz habe ich nicht verstanden, warum Alexandra denkt, es wäre ein Mord gewesen. Aber sie reißt den Fall einfach an sich und ermittelt eigenständig. Ihr Polizistenfreund ist das scheinbar gewohnt und versorgt sie mit Interna rund um den Kriminalfall.
Am besten fand ich noch die Nebenfiguren, denn mit Alexandra und Tom konnte ich nur wenig anfangen. Er kommt eher grumelig daher, obwohl er sich einfach nur bemüht seine Arbeit vernünftig zu machen und sie benimmt sich wie ein rebellischer Teenager. Das ganze funktioniert in vielen Regiokrimis, hier leider nicht wirklich.

Wer den Vorgängerband mochte, wird sicher auch hier wieder seine Freude haben, für mich war es leider nichts.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Authentisch und beklemmend - Deutschland im kalten Krieg.

Roter Rabe. Ein Fall für Max Heller
0

Dieser Krimi spielt im Jahr 1951, als Deutschland sich mitten im kalten Krieg befindet. In Dresden ermittelt Kommissar Max Heller nun zum 4. Mal mit seinen Kollegen. Doch noch bevor es einen neuen Fall ...

Dieser Krimi spielt im Jahr 1951, als Deutschland sich mitten im kalten Krieg befindet. In Dresden ermittelt Kommissar Max Heller nun zum 4. Mal mit seinen Kollegen. Doch noch bevor es einen neuen Fall gibt, muss Heller sich von seiner Frau Karin verabschieden, die ihren Sohn in Westdeutschland besucht. Diese Reise will gut vorbereitet sein und ist auch nicht ungefährlich. Heller macht sich Sorgen um sie und muss sich gleichzeitig um Pflegetochter Anni kümmern, die in dieser Zeit mit ihm in Dresden bleibt.

Die Ermittlungen Hellers beginnen mit zwei Selbstmorden: Zeugen Jehovas wurden inhaftiert und haben sich in ihren Zellen selbst umgebracht. Beide auf die gleiche Art und zur gleichen Zeit, ohne miteinander Kontakt zu haben. Heller zweifelt und fängt an zu recherchieren. Dann geschehen weitere Selbstmorde, Unglücke und Unfälle. Irgendwann kann es kein Zufall mehr sein.


Die Ermittlungen an sich finde ich sehr spannend und ich habe mit dem verzweifelten Kommissar mitgefiebert. Es ist stellenweise komplex und verworren, ich war zwischendurch auf der völlig falschen Fährte. Die Häufung der Todesfälle war mir allerdings etwas zu viel, so geht ein Profikiller wohl eher nicht vor.

Die Nebenhandlungen fand ich dagegen gut gemacht und die Figuren sind interessant. Besonders die Atmosphäre von Mißtrauen und Angst wurde deutlich spürbar. Auch Heller kann seinen Kollegen nicht vollständig vertrauen, er ist sich zeitweise nicht einmal sicher, ob seine eigene Frau zu ihm zurückkehrt. Der Autor schafft es, die Konflikte dieser besonderen Zeit realistisch darzustellen und greifbar zu machen.


Gesprochen wird das Hörbuch von Heikko Deutschmann, der seine Sache wirklich gut macht. Er liest ruhig, aber mit den nötigen Emotionen und passt einfach gut zu dieser Reihe.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Ein ewas anderer Stephen King

Erhebung
0

Auch wenn das Buch kaum Seiten füllt, habe ich doch viel darüber nachgedacht.

Während man von Stephen King durchaus dicke Wälzer gewohnt ist, erinnert dieses Buch eher an die Kurzgeschichten, die oft ...

Auch wenn das Buch kaum Seiten füllt, habe ich doch viel darüber nachgedacht.

Während man von Stephen King durchaus dicke Wälzer gewohnt ist, erinnert dieses Buch eher an die Kurzgeschichten, die oft erfolgreich verfilmt wurden. Das Büchlein ist wirklich schnell gelesen, lässt dann aber doch noch lange einen Nachgeschmack zurück.

Es geht um Scott, der im Leben mittelmäßig erfolgreich ist und deutliches Übergewicht hat. Dann ändert sich plötzlich sein Gewicht, er wird immer leichter. Aber nicht dünner. Das Gewicht sinkt nicht nur täglich, es gibt noch eine mysteriöse Besonderheit: Es ist egal ob er mit oder ohne Kleidung auf die Waage steigt, sie zeigt dasselbe Gewicht an.

Scott lebt in einer Kleinstadt, dort kennt jeder jeden. Auch dies ist ein zentrales Element der Geschichte, denn die Atmosphäre ist geprägt von Vorurteilen und schnellen Etikettierungen. Die Handlung entwickelt sich aus den Figuren heraus und am Ende hat man das Gefühl, sehr viel gelesen zu haben. Während des Lesens habe ich mich die ganze Zeit gefragt, wie der Autor die Geschichte nun auflöst und das Ende hat mich doch etwas enttäuscht. Aber vielleicht musste es auch ein enttäuschendes Ende geben.

Mir hat das Büchlein gefallen und es hätte auch nicht dicker sein müssen.