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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2018

Große Erwartungen, schwacher Verlauf

The House - Du warst nie wirklich sicher
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Jack und Syd sind auf den ersten Blick ein sympathisches und normales Paar. Sie suchen ein gemeinsames Haus und werden schließlich überraschend ausgewählt, obwohl sie sicher die Bewerber mit dem geringsten ...

Jack und Syd sind auf den ersten Blick ein sympathisches und normales Paar. Sie suchen ein gemeinsames Haus und werden schließlich überraschend ausgewählt, obwohl sie sicher die Bewerber mit dem geringsten Budget waren. Syd liebt das Haus, Jack ist eher skeptisch. Schon nach kurzer Zeit geschehen einige seltsame Dinge, unter anderem findet Jack einen geheimnisvollen Karton auf dem Dachboden.
Eine große Rolle spielt auch das Nachbarmädchen Elsie, die Syd an ihre eigene – traurige – Kindheit erinnert.

Das Buch ist etwas besonderes, weil es in Tagebuchform geschrieben ist. Dabei wechseln sich Syd und Jack ab, antworten sich teilweise sogar gegenseitig auf ihre Einträge. Das hat mir sehr gefallen und ich konnte es gut lesen.
Leider bleibt die Geschichte hinter Stil, Beschreibung und Cover zurück. Anfangs war ich gefesselt, die Idee ist wirklich gut und weckt Erwartungen. Die wurden, da ich einen Thriller erwartet hatte, nicht erfüllt. Dabei ist das Buch interessant, driftet aber in ein verwirrendes und eher unrealistisches Szenario ab, ohne dass die Spannung wirklich aufrecht erhalten wird. Für mich war es ein großes Manko, dass das Haus eine eher untergeordnete Rolle spielt. Es ist ein Puzzleteil, aber mehr nicht.

Das ärgerliche ist, dass dieses Buch mit einer anderen Aufmachung sicher weniger Enttäuschung hervorgerufen hätte. So hat es mich leider nicht wirklich überzeugt.

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  • Atmosphäre
  • Psychologie
  • Erzählstil
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.08.2018

Großartiger Münsterlandkrimi

Totenbauer
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Dies ist der zweite Krimi rund um die Kommissare Tenbrink und Betram. Man kann ihn lesen ohne den Vorgänger zu kennen, die private Entwicklung der Figuren knüpft allerdings direkt an „Galgenhügel“ an.

In ...

Dies ist der zweite Krimi rund um die Kommissare Tenbrink und Betram. Man kann ihn lesen ohne den Vorgänger zu kennen, die private Entwicklung der Figuren knüpft allerdings direkt an „Galgenhügel“ an.

In einer beschaulichen Kleinstadt im Münsterland verstirbt ein junger Mann auf einer Parkbank. Man hat die tödlichen Verletzungen durch einem Schlag auf den Kopf zugefügt, doch er kann noch etwas von einem toten Bauern sagen. Zunächst hilft das natürlich nicht bei der Tätersuche. Schon bei der ersten Befragung an der Arbeitsstelle des Toten gibt es erste Vermutungen … hier kann der Leser wunderbar miträtseln und eigene Theorien aufstellen. Wie auch im gesamten Verlauf des Buches, denn es gibt immer wieder Hinweise, aber auch falsche Fährten. Die Sache ist ziemlich verzwickt, es gibt wirtschaftliche und private Verwicklungen.


Neben der wirklich spannenden und gut konstruierten Krimihandlung gibt es natürlich reichlich Lokalkolorit. Die typisch münsterländische Lebensart wird treffend beschrieben, was teilweise sehr humorvoll geschieht.

Die Ermittler, vor allem Tenbrink nehmen natürlich auch eine große Rolle ein. Dabei arbeitet Tenbrink nicht, da er noch krank geschrieben ist. Körperlich geht es allerdings immer besser, am meisten machen ihm seine Gedächtnislücken zu schaffen.

An Tenbrinks Stelle muss es also einen neuen Vorgesetzten geben und das stößt nicht bei allen auf Akzeptanz. Auch Polizist Bertram, den wir aus dem ersten Band kennen, hat damit so seine Probleme. Zusätzlich gerät sein Liebesleben zusehends aus den Fugen und er bekommt unerwarteten Besuch.


Autor Tom Finnek ist es gelungen, einen spannenden Krimi zu schreiben, bei dem man gut mitermitteln kann. Was mich besonders gefreut hat ist, dass die Ermittler sich dabei nie dumm gestellt haben und – auf Grundlage der Hinweise – logisch gehandelt haben. Aber natürlich wusste ich trotzdem bis zuletzt nicht, wer es denn nun war. Eine wirklich gute Krimihandlung ist bei Regiokrimis ja wirklich selten. Und trotzdem gibt es hier auch Platz für sympathische Figuren, die gut ausgearbeitet sind. Am Ende ist der Mord aufgeklärt, aber man möchte unbedingt wissen, wie es mit den Ermittlern weitergeht – diese Reihe macht süchtig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 01.08.2018

Urkomischer Hamburg-Krimi

Meerjungfrauen morden besser
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Eigentlich dürfte man zu diesem Buch gar keine Rezension schreiben – man muss es selber lesen. Tatjana Kruse hat mit "Meerjungfrauen morden besser" eine würdige Fortsetzung zu "Gärtner war‘s nicht" geliefert. ...

Eigentlich dürfte man zu diesem Buch gar keine Rezension schreiben – man muss es selber lesen. Tatjana Kruse hat mit "Meerjungfrauen morden besser" eine würdige Fortsetzung zu "Gärtner war‘s nicht" geliefert. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen, man kann ihn auch lesen ohne den Vorgänger zu kennen. Aber wer kann, sollte die Reihe in der richtigen Reihenfolge lesen. So viel sei schon verraten: Es wird weiter gehen mit den „Schnüffelschwestern“.

Aber von vorn: Konny und Kriemhild sind ungleiche Zwillingen, die zusammen eine Pension betreiben. Mit ihnen wohnen dort noch Amenhotep (Konnys Nacktkater) und der Kommodore (Kriemhilds verstorbener Mann – er wohnt also sozusagen in seiner Urne).
Als die beiden von einer Hochzeit (der des Gärtners aus dem ersten Teil) nach Hause kommen, ist die Pension verwüstet. Alles ist kurz und klein geschlagen und sie finden eine Drohung vor: Die Schwestern sollen Geld aushändigen, dass der Kommodore den Verbrechern vorenthalten hat. Eigentlich kann das gar nicht sein, aber die beiden Schwestern forschen natürlich trotzdem nach.

Obwohl ich zugeben muss, dass ich so viele Morde gar nicht erwartet habe, ist dies natürlich kein typischer Krimi. Ich war allerdings ziemlich überrascht, wer letztendlich die Fäden gezogen hat… da hat mich die Autorin gründlich hinters Licht geführt. Es ist also spannend, aber vor allem ist das Buch urkomisch. Tatjana Kruse hat eine unglaublich gute Beobachtungsgabe und kann die Situationskomik grandios in ihrem Büchern umsetzen. Die Typen sind ein wenig überzeichnet, aber wenn man ehrlich ist, erkennt man sie alle aus dem eigenen Bekanntenkreis wieder.

Eine Sache darf nicht unerwähnt bleiben: Konny ist nicht nur Hobby-Ermittlerin, sondern sie ist die Kummerkasten-Konny für eine Frauenzeitschrift. Ihre Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens („Wann ist man zu alt um Poledance zu lernen?“) sind einfach schön!

Veröffentlicht am 31.07.2018

Cyberdrachen, Raumschiffe und Teeniewahnsinn

Gork der Schreckliche
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Vorname Gork, Mittelname der, Nachname Schreckliche. So stellt sich der Teenie-Drache vor, der auf die Militärakademie „WarWings“ geht und seine große Liebe sucht. Eigentlich hat er seine große Liebe schon ...

Vorname Gork, Mittelname der, Nachname Schreckliche. So stellt sich der Teenie-Drache vor, der auf die Militärakademie „WarWings“ geht und seine große Liebe sucht. Eigentlich hat er seine große Liebe schon gefunden, aber die Drachendame weiß noch nichts davon. Gork hat sich nicht getraut mit ihr zu reden, weil er nicht so bösartig und mächtig ist wie die anderen Drachen. Das liegt vor allem an seinem Herz, dass viel zu groß ist. Und an seinen Hörnern, die viel zu klein sind. So kann er niemanden beeindrucken. Hilfe erwartet er nicht nur von seinem Opa, Dr. Schrecklich, sondern auch von seinem Raumschiff und seiner Roboter-Drachen-Freundin Fribby.

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, denn Cover, Klappentext und Leseprobe haben mich direkt angesprochen. Allerdings muss ich sagen, dass alle drei nicht sehr viel über das Buch aussagen. Auch wenn ich das Cover super finde, passt es einfach nicht. Es geht um Raumschiffe, Gewalt und Cyberdrachen. Die Beschreibungen sind manchmal verworren, meistens skurril und bizarr. Es gibt eine durchgehende Handlung, die einen einzigen Tag im Leben Gorks beschreibt. Unterbrochen wird die Geschichte allerdings immer wieder durch Einschübe oder Rückblenden.

Alles in allem ein Buch für alle, die auch Walter Moers „Hildgunst von Mythenmetz“ mögen – gepaart mit Raumschiffen, Robotern und Planeteneroberung.

Veröffentlicht am 23.07.2018

Meine Erwartungen waren zu hoch

A Stranger in the House
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Karen und Tom sind glücklich verheiratet und führen ein weitgehend sorgenfreies Leben. Tom kommt eines Tages nach Hause und Karen ist nicht da. Scheinbar hat sie gerade das Abendessen vorbereitet, als ...

Karen und Tom sind glücklich verheiratet und führen ein weitgehend sorgenfreies Leben. Tom kommt eines Tages nach Hause und Karen ist nicht da. Scheinbar hat sie gerade das Abendessen vorbereitet, als sie plötzlich aus dem Haus gelaufen und mit dem Auto weg gefahren ist. Nach einer Weile stellt sich heraus, dass sie einen Unfall hatte und nun unter einer Amnesie leidet.
Als in der Nähe des Unfallortes eine Leiche gefunden wird, gerät Karen unter Verdacht...

Das Buch ist gut lesbar und hat mich nicht durch zu viele Personen verwirrt. Außer Karen und Tom gibt es noch die Nachbarin Brigid und den ermittelnden Polizisten. Das war es eigentlich. Leider konnte ich zu keiner der Figuren eine richtige Bindung aufbauen. Mit niemandem habe ich mitgefiebert, eigentlich hätte es fast jeder sein können, da alle irgendwie schräg sind.
Wer letztendlich der Mörder ist und wer unschuldig, war bis zum Schluss nicht klar, man kann sehr gut miträtseln. Obwohl ich nicht auf der richtigen Spur war und das Buch einige Überraschungen bereit hielt, konnte es mich trotzdem nicht überzeugen. Mein großes Problem war, dass ich sowieso mit einer überraschenden Wendung gerechnet hatte. Die kam dann auch, hat bei mir aber nicht ausgereicht um dem Buch Spannung zu verleihen.

Trotzdem, es war unterhaltsam und nicht schlecht. Im Bereich Psychothriller gibt es zwar viele bessere, aber zum zwischendurch lesen ist dieser ganz gut.

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