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Veröffentlicht am 27.12.2022

Lebensmittelspekulation

Letzte Ernte
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Der Koch Xavier Kieffer möchte sich in diesem Jahr an der Sommerkirmes beteiligen. Natürlich mit etwas handfestem und so werden Kartoffeln für traditionelle Puffer geschält. Auch seine Freundin Valerie ...

Der Koch Xavier Kieffer möchte sich in diesem Jahr an der Sommerkirmes beteiligen. Natürlich mit etwas handfestem und so werden Kartoffeln für traditionelle Puffer geschält. Auch seine Freundin Valerie Gabin ist dabei und gleich am ersten Abend geraten sie in eine Schlägerei, die sofort merkwürdig erscheint. Am nächsten Morgen ist ein Mann tot und Xavier hat eine Keycard und einen Schlüsselbund gefunden. Wie hängt alles zusammen und kann er der Polizei noch trauen, nachdem er relativ schlechte Erfahrungen mit dem zuständigen Kommissar gemacht hat?
In diesem Band geht es zwar um Lebensmittel, besser gesagt Spekulation mit Lebensmitteln, aber gekocht wird relativ wenig.
Der Autor hat sich wieder einmal in ein Thema eingearbeitet, dass er auch Laien nahebringen möchte. Der internationale Rohstoffhandel ist für mich eher kompliziert und auch nichts, was für mich zur Unterhaltungsliteratur gehört, aber Tom Hillenbrand hat es wieder einmal geschafft mich zu fesseln. Lokalkolorit und Humor kommen nicht zu kurz und ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Der Kriminalfall an sich war dabei eher Nebensache und auch nicht sonderlich spannend, aber insgesamt kann ich alle Bücher des Autors nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.12.2022

Für alle Fans des Brettspiels

Die Legenden von Andor: Varkurs Erwachen
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Ich mag das Spiel Andor, würde mich aber nicht als großen Fan davon bezeichnen. Mit Graphik Novels bin ich bisher eher nicht in Berührung gekommen. Trotzdem wollte ich diesem Buch eine Chance geben, da ...

Ich mag das Spiel Andor, würde mich aber nicht als großen Fan davon bezeichnen. Mit Graphik Novels bin ich bisher eher nicht in Berührung gekommen. Trotzdem wollte ich diesem Buch eine Chance geben, da ich schon das Cover wirklich schön fand.
Und auch beim ersten Blick auf die Illustrationen im Inneren war ich begeistert, der Zeichenstil hat mir sofort gefallen.
Die Story war soweit gut, nicht zu tiefgründig, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Ranja rettet Varkur und bricht mit ihm aus der Enge und Eintönigkeit ihres Heimatdorfes aus. Ein paar Überraschungen gibt es im Laufe der Geschichte, die viel zu schnell vorbei ist.
Als kleinen Bonus gibt es noch Zusatzkarten für das Spiel, das rundet alles nochmal ab.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Starker Anfang, danach wirds leider schächer

Das letzte Grab
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Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, diese Version habe ich leider hier nicht zum Rezensieren gefunden.

Das Cover gibt schon Hinweise darauf, dass dieses Hörbuch nicht (nur) in Deutschland spielt. Doch ...

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört, diese Version habe ich leider hier nicht zum Rezensieren gefunden.

Das Cover gibt schon Hinweise darauf, dass dieses Hörbuch nicht (nur) in Deutschland spielt. Doch es beginnt recht bodenständig, mit der Anwältin Carla Winter. Zuerst habe ich mich sehr gefreut mit Carla eine starke, selbstbewußte und moderne Hauptfigur zu haben. Denn Carla setzt sich nicht nur vor Gericht als Strafrechtsantwältin durch, sondern hat auch gern One-Night-Stands mit jüngeren Männern. Sie hat kein Problem damit, sich zu nehmen, was sie im Leben haben möchte. Von ihrem Mann Felix hat sie sich getrennt, weil sie eine andere Lebensvorstellung hatte. Alles in allem war ich von ihrer unabhängigen Art begeistert. Schon nach sehr kurzer Hörzeit wurde ich dann aber auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Carlas Exmann wird in der Türkei tot aufgefunden (streng genommen muss man sagen, die Leiche ist nicht identifizierbar, DNA gibt es nicht … da klingelt bei erfahrenen Krimilesern natürlich etwas) und es wird klar, wie sehr Carla noch an Felix hängt. Deshalb kümmert sie sich auch um Überführung und Begräbnis.
Ihr junger Liebhaber wird derweil in ihrem Haus ermordet, sie selbst gerät in Lebensgefahr und muss ihre Verfolger abschütteln.
Wie ich schon angedeutet habe, hat mich die Figur der Carla enttäuscht. Nach einem starken Anfang bleibt nur noch eine Frau, die ihrer gescheiterten Ehe hinterhertrauert und wirklich null Führungsverhalten gegenüber ihrer angestellten Sekretärin hat. Aber gut, es geht hier ja auch um einen Kriminalfall. Der ist dadurch spannend, dass es um geraubte Kulturschätze und fremde Länder geht. Dieser Teil ist gut gemacht, die Auflösung ist am Ende aber eher haarsträubend und wenig logisch. Die klassischen Krimielemente kommen vor, an einigen Stellen habe ich mir ein wenig mehr Raffinesse und Kreativität gewünscht.
Insgesamt hat mich das Hörbuch unterhalten, wirklich überzeugen konnte es mich aber leider nicht.

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Veröffentlicht am 29.11.2022

Ein Kompromiss: Für begeisterte Vorleser:innen

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
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Ich bin ein großer Fan von Spielbüchern, in denen man selbst Entscheidungen treffen kann. Mittlerweile gibt es eine relativ große Auswahl mit verschiedenen Settings, aber dies war tatsächlich eines der ...

Ich bin ein großer Fan von Spielbüchern, in denen man selbst Entscheidungen treffen kann. Mittlerweile gibt es eine relativ große Auswahl mit verschiedenen Settings, aber dies war tatsächlich eines der ersten, dass explizit für zwei Personen konzipiert ist. Da mein Mann und ich gern mit Freunden das Kartenspiel „Die Crew“ spielen, konnte ich es kaum erwarten mit ihm dieses Buch durchzuspielen. Leider konnte es uns nicht ganz überzeugen.
Aber zuerst zum positiven: Es handelt sich eigentlich um zwei Bücher, damit man problemlos zu zweit lesen (bzw. vorlesen kann). Die Cover sind schön gestaltet und ergeben ein großes Bild, wenn man sie nebeneinander stellt. Die Regeln sind schnell gelesen, hier ist alles wirklich sehr einfach gehalten. Für das Solospiel gibt es natürlich auch eine Erklärung.
Die beiden eher dünnen Bücher sind jeweils aus der Perspektive von der weiblichen Cim und dem männlichen Prosper geschrieben. Für uns als Pärchen super, für eine andere Konstellation wird es vielleicht ein wenig weird. Ohne zu spoilern, aber so ganz kann ich mir eine Teenager-Mutter-Kombination beim Lesen jetzt nicht vorstellen.
Was mich bei anderen Spielbüchern manchmal stört ist, dass die einzelnen Absätze sehr kurz sind. So muss man sehr viel blättern, was nach einiger Zeit nervt. Das ist bei „Die Crew“ anders gelöst, hier sind die zu lesenden Abschnitte eher lang. So baut sich eine richtige Story auf und man lernt die einzelnen Charaktere besser kennen. Diese sind allerdings eher ein wenig flach, aber das ist vermutlich auch gar nicht der Anspruch des Buches.
Auch eine physikalisch richtige Darstellung der Astrodynamik darf hier nicht erwartet werden. Aus dramaturgischen Gründen werden Slingshots hier auch mal spontan verändert. Fachvokabular ist zwar vorhanden, theoretische Erklärungen finden sich aber glücklicherweise nicht.
Wie in allen Spielbüchern kann man auch hier scheitern und das wird sicherlich auch ein paar Mal passieren. Hier kommt man aber ganz schnell zurück zur letzten Entscheidung und muss nicht von vorn anfangen. An zwei Stellen wurden wir allerdings fehlgeleitet und die Verweise waren definitiv falsch. Das ist – gerade bei so vergleichsweise dünnen – Büchern wirklich ärgerlich.
Die eher seichte Story eignet sich gut für Young Adult Leser:innen, im Spiel zu zweit muss aber recht viel vorgelesen werden. Das ist für einige vermutlich nicht so einfach zu bewältigen, schließlich soll es dem Zuhörer oder der Zuhörerin auch gefallen. Die in grau gedruckten Texte sind dabei nicht ganz gleich so, dass das Mitlesen leider nicht funktioniert. Das hatte ich mir laut der Beschreibung zwar anders vorgestellt, uns hat es aber nicht gestört.

Insgesamt ein sehr schöner Ansatz, das Spielbuch für zwei Personen erlebbar zu machen. Die Entscheidungen trifft allerdings nur eine Person, Interaktion gibt es nicht. Das gegenseitige Vorlesen ist manchmal recht lang und könnte auch anders gelöst werden. Ich hätte mich zum Beispiel über verschiedene Informationen in den Büchern gefreut, die dann einen Austausch nötig gemacht hätten. Da man allerdings auch mit nur einem Buch die Geschichte solo durchspielen kann, doppelt sich quasi alles. Dieser Kompromiss tut dem ganzen nicht gut, wer allein spielen möchte kann lieber zu einem anderen Buch greifen. Und wer zu zweit ist, findet hier eben auch nicht das optimale Spielerlebnis.

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Veröffentlicht am 20.10.2022

Die Ü80 Hochzeit

Man muss sich nur trauen (Die Online-Omi 16)
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Nicht Renate, aber ihre Freundin Gertrud plant eine Hochzeit. Dass sie und ihr Freund beide schon über 80 sind, stört dabei natürlich nicht. Jedenfalls stört es Renate nicht, die alles genau plant. Brautkleid, ...

Nicht Renate, aber ihre Freundin Gertrud plant eine Hochzeit. Dass sie und ihr Freund beide schon über 80 sind, stört dabei natürlich nicht. Jedenfalls stört es Renate nicht, die alles genau plant. Brautkleid, Torte, Programm und nicht zu vergessen die Gästeliste. Alles liegt in ihrer Hand und sie lässt uns im gewohnten Online-Blog-Stil daran teilhaben. Da bleiben auch Tippfehler und Autokorrektur nicht aus, was das ganze noch lustiger macht.

Aber neben all den Hochzeitsvorbereitungen bekommt auch die jüngere Generation (die Knödelmädchen und -jungs) ihr Fett weg, obwohl Renate im Herzen selbst noch ziemlich jung ist.

Ich muss zugeben, dass ich die Cover der Reihe alle nicht besonders mag. Auch dieses gefällt mir gar nicht und hätte mich fast abgeschreckt. Letztendlich bin ich aber froh, das Buch gelesen zu haben, es hat mich gut unterhalten.

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