Profilbild von TheBookStorys

TheBookStorys

Lesejury Profi
offline

TheBookStorys ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit TheBookStorys über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.02.2019

Ein humorvolles, lehrreiches Sachbuch!

Darm mit Charme
0

Mit dem beenden dieses Buches habe ich mein erstes „richtiges“ Sachbuch beendet, denn zu den Genres, die ich gerne lese, hat das Genre nie dazu gehört. Eventuell ändert sich dies jetzt, denn ich war mehr ...

Mit dem beenden dieses Buches habe ich mein erstes „richtiges“ Sachbuch beendet, denn zu den Genres, die ich gerne lese, hat das Genre nie dazu gehört. Eventuell ändert sich dies jetzt, denn ich war mehr als begeistert von diesem Buch.

Giulia Enders erzählt uns in diesem Buch alles rund um das Thema „Darm“. Was hängt mit dem Darm zusammen, wie arbeitet er, was produziert er, mit was ist er verbunden, welche Stimmungen kann er in uns auslösen, wie funktioniert auf Toilette gehen und brechen, wie nehmen wir Vitamine auf und was sind eigentlich Bakterien? All das und noch viel viel mehr lehrt uns die Autorin auf eine humorvolle und sehr lehrreiche Art und Weise.

Den Schreibstil fand ich, für mich, perfekt. Denn meine größte Angst war, dass ich mir all die Informationen weder merken kann noch, dass ich alles verstehen werde. Aber doch, ich habe alles verstanden, denn wir bekommen wirklich sehr lustig und leicht verklickert wie unser Körper nun funktioniert. Ich habe so viel über mein Wohlbefinden gelernt und auch viel mehr als nur über den Darm, denn er hängt mit mehr in unserem Körper zusammen, als man denkt. Oder eher als ich dachte.

Natürlich kann ich euch nicht erzählen was die Autorin uns alles erzählt, weil dann bräuchtet ihr das Buch nicht mehr lesen. Deswegen halte ich es kurz und sage euch: Lest dieses Buch, denn man fliegt förmlich durch die Seiten!

Veröffentlicht am 14.02.2019

Straßensymphonie

Straßensymphonie
0

Oft kaufe ich Bücher, vor allem eBooks, nur weil mir das Cover sehr gut gefällt. So auch bei Straßensymphonie, denn ich finde das Cover sehr magisch und mit großartigen Farben gestaltet. Leider musste ...

Oft kaufe ich Bücher, vor allem eBooks, nur weil mir das Cover sehr gut gefällt. So auch bei Straßensymphonie, denn ich finde das Cover sehr magisch und mit großartigen Farben gestaltet. Leider musste ich mal wieder feststellen, dass das äußere oft nicht so großartig ist, wie das innere. Denn dieses Buch war (leider, leider) mein erster Flop im Jahre 2019.

In dieser Geschichte geht es um Kat, welche eine Gestaltwandlerin ist und in einer Bar für Gestaltwandler arbeitet. Früher hat sie sehr gerne mit ihrem Vater zusammen gesungen, jedoch kann sie dies, seit dem Tod des Vaters, nicht mehr. Sie ist emotional sehr gebrochen und versucht so gut es geht ihr Leben zu leben, bis dann auf einmal eine Band in die Bar kommt, die eine Sängerin sucht. Und so geht Kat mit Levi, Micah und Liz auf eine Reise nach Bremen wo ein Musik Contest stattfindet, bei welchem sie natürlich gewinnen wollen.

Diese Kurzbeschreibung des eBooks hat mich neugierig gemacht, da ich noch kein wirkliches Buch über das Gestaltwandeln gelesen habe. Es hat mir versprochen, dass das Hauptthema Musik ist. Jedoch geht es ungefähr bis zur Hälfte der Geschichte vorrangig um Musik und auf einmal geht die Geschichte in eine ganz andere Richtung. Dies war im ersten Moment nicht mal so schlimm oder verkehrt, aber irgendwie war es ab dem Zeitpunkt einfach nur noch eine Aneinanderreihung von Geschehnissen und langgezogen Beschreibungen.

Am Anfang des Buches fühlte ich beim Lesen noch eine magische Atmosphäre, welche jedoch nach den ersten fünfzig Seiten komplett weg war. Kat war für mich eine Persönlichkeit, die ich im realen Leben niemals mögen könnte. Für mich war sie eine nervige, naive und zickige Person, welche die Dramaqueen höchstpersönlich ist. Ebenso Levi, er ist ganz genauso, denn auch er überdramatisiert alles Mögliche. Für mich muss ein Protagonist nicht sympathisch sein, aber ich sollte seine Handlungen und Gedanken doch verstehen können, denn ich möchte wenigstens verstehen oder wissen wieso sie so oder so handeln. Aber bei jeder Handlung oder bei jedem Gedanken dachte ich: „Was? Wie bitte…?!“. Ich war öfters während dem lesen einfach nur geschockt, da ich während einer Szene in der ich Angst und „Grusel“ empfinden möchte keine erotischen Gedankengänge lesen will. Viele Gedanken waren für mich fehl am Platz.

Ebenso genervt hat mich die Geschwindigkeit des Buches, denn es gibt hier eine Liebesgeschichte, die sich auf den ersten Seiten schon entwickelt, man bekommt aber gar nicht den Funken mit, bei der die Personen sich verlieben. Ich war einfach nur perplex als sie auf einmal innig miteinander umgingen, als würden sie sich schon Jahre kennen. Ich konnte diese Liebesgeschichte einfach nicht ernst nehmen. Es wurde somit zu viel Wert auf Beschreibungen gelegt, welche mich nicht interessiert haben. Zum Beispiel auf Kats übermäßigen Kaffee Konsum, ihren Kleidungsstil, ihr Hungergefühl und ihre Schwärmereien. Wir lesen in diesem Buch gefühlt zehn Mal den Satz, dass irgendjemandes Magen knurrt und bestimmt über zwanzig Mal das Kat Kaffee trinkt. Also es kann sein das manche Leser sowas mögen, aber mein Geschmack ist es definitiv nicht, denn ich habe schon nach dem ersten Mal gecheckt wie gerne Kat Kaffee trinkt. Für mich sind sowas keine schönen Beschreibungen neben der Hauptgeschichte, sondern einfach unnötige Beschreibungen die zum Beispiel mehr in die Erläuterung der Liebesgeschichte oder der späteren Geschehnisse einfließen sollten.

Das Ende hat mir dann das ganze Buch komplett versaut. So ein naives und unmoralisch Ende habe ich noch nie in einem Jugendbuch gelesen. Also wenn ich darüber nachdenke das eventuell 11- oder 12-jährige dieses Buch lesen wird mir wirklich schlecht. Ich möchte natürlich nicht spoilern und vielleicht ist für manche meine Meinung übertrieben, aber ich war wirklich geschockt. Und auch das Ende wurde viel zu schnell abgehandelt.


Natürlich gilt wie immer: Bildet euch eure eigene Meinung. Was mir nicht gefällt, kann euch umso mehr gefallen. Dies waren aber die Gefühle und Eindrücke, welche ich während des Lesens dieser Geschichte hatte.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Emotionalste, realistischste Geschichte!

Winterpferde
0

Noch nie habe ich Buch gelesen, welches mir so unfassbar gut gefallen hat, und zwar in jeder Hinsicht. Sei es die Idee, die Umsetzung, die Charaktere, die Beschreibungen, der Schreibstil überhaupt, die ...

Noch nie habe ich Buch gelesen, welches mir so unfassbar gut gefallen hat, und zwar in jeder Hinsicht. Sei es die Idee, die Umsetzung, die Charaktere, die Beschreibungen, der Schreibstil überhaupt, die Spannung, die Geschehnisse oder das Ende. Mir hat jedes Wort dieser Geschichte den Atem geraubt. Ich möchte das jeder Mensch auf dieser Welt diese Geschichte liest.

Wir verfolgen in diesem Buch Kalinka und Max. Kalinka ist ein jüdisches Mädchen welches 1941 in der Ukraine lebt und vor der deutschen Armee fliehen muss, die ihre ganze Familie ausgelöscht hat. Max hingegen lebt auf Askania Nowa, einem Naturreservat in der Ukraine (dieses existiert wirklich), welches von den deutschen eingenommen wird. Max kann jedoch sehr gut Deutsch, da das Naturreservat von einem deutschen Baron, der vielen exotischen Tieren ein zu Hause geben wollte, erschaffen wurde. Max lernte von dem Baron und seiner Gemahlin die deutsche Sprache und wird deswegen von den deutschen gut behandelt und geduldet. Jedoch findet er das, was die Deutschen machen, alles andere als gerecht und hilft Kalinka. Diese versteht sich ausgesprochen gut mit den Przewalski Pferden, welche vor dem aussterben bedroht und den deutschen, wegen ihrer Sturheit und da man sie nicht zähmen geschweige denn reiten kann, ein Dorn im Auge sind. Max versucht nun alles um Kalinka und die zwei Pferde vor der Armee zu verstecken, jedoch verliert der Hauptmann immer mehr Vertrauen gegenüber Max. So müssen sich die zwei Pferde und Kalinka, mit dem Wolfshund Taras auf die Flucht begeben.

Von Anfang an konnte mich diese Geschichte berühren und ergreifen. Wir spüren die Verluste welche Kalinka erleiden musste, das Gefühl fehl am Platz zu sein, da ihr niemand helfen möchte. Denn natürlich hat jeder Angst vor der deutschen Armee. Wir spüren wir stark dieses 14-jährige, eigentlich noch kleine Mädchen, ist und was sie schon alles erleben musste, wie weit sie von zu Hause weg ist. All diese Emotionen und Erlebnisse kann man als Leser natürlich nicht nachvollziehen, aber spüren und verstehen. Ich habe die ganze Zeit mir Kalinka mitgefühlt und war erstaunt wie stark und reif dieses Mädchen ist. Ebenso Max, welcher mir als Charakter auch sehr tief ins Herz ging, der alles in seiner Macht Stehende versucht um Kalinka und die Pferde zu retten und sich sogar selbst in Gefahr bringt. Ich bin sprachlos, begeistert und unfassbar froh diese Geschichte entdeckt zu haben.

Der Schreibstil von Philip Kerr lässt den Leser jedes Wort aufsaugen, man hat alles was er schreibt bildlich vor Augen, was man in manchen Situationen lieber nicht hätte. Man spürt alles, man sieht alles und man hört alles. Dieses Buch war, zumindest für mich, ein rundum Erlebnis. Denn ich habe die Schüsse gehört, ich habe die Motoren Geräusche gehört, ich habe das schnauben der Pferde wahrgenommen und ich habe die Geschichte selbst erlebt. Noch nie war ein Buch für mich so realistisch wie dieses. Ich kann das Gefühl während des Lesens gar nicht beschreiben. Auch die deutschen waren extrem authentisch dargestellt und genauso, wie man es sich vorstellt, haben die meisten gehandelt und gedacht.

Wie ihr merkt bin ich zutiefst beeindruckt von dieser Geschichte. Philip Kerr hat mit diesem Buch ein Meisterwerk erschaffen, dass mein neues Lieblingsbuch geworden ist. Ich könnte noch viele Zeilen schreiben wie berührend und herzerwärmend und gleichzeitig traurig diese Geschichte ist. Jedoch möchte ich viel lieber jedem ans Herz legen: „Lest bitte dieses Buch!“

Veröffentlicht am 25.01.2019

Der Alchimist

Der Alchimist
0

Der Alchimist ist ein Buch, ähnlich wie „der kleine Prinz“, dass sehr zum Nachdenken anregt. Jedoch hat es definitiv mehr Inhalt, welcher auch einen roten Faden besitzt, was mir deutlich besser gefallen ...

Der Alchimist ist ein Buch, ähnlich wie „der kleine Prinz“, dass sehr zum Nachdenken anregt. Jedoch hat es definitiv mehr Inhalt, welcher auch einen roten Faden besitzt, was mir deutlich besser gefallen hat. Denn obwohl es ein philosophischer Roman ist, steckt doch eine richtige Geschichte dahinter. Und diese hat mich mehr als nur überrascht.

Wir verfolgen Santiago, einen andalusischen Hirten, welcher immer wieder ein und denselben Traum hat: Er findet am Fuße der Pyramiden einen Schatz. Nun ist die Frage ob er sein vertrautes Leben und seine Schafe aufgeben soll, um diesen Schatz zu finden. Er muss sich entscheiden: Soll er diese weite Reise, welche eventuell gefahren und viel Geld fordert, in Angriff nehmen nur wegen eines Traums? Ja. Santiago ist mutig genug und macht sich auf eine Reise voller Abenteuer.

Die Reise von Santiago zu verfolgen war nicht nur interessant, sondern auch sehr lehrreich. Wir können jedes empfinden von Santiago nachempfinden, zum Beispiel ist er sich natürlich sehr unsicher ob er seine geliebten Schafe zurücklassen soll, nur um einen Schatz zu suchen der in seinen Träumen erscheint. Ebenso hat er immer wieder Höhen und Tiefen auf seiner langen und beschwerlichen Reise, die wir als Leser genau zu Spüren bekommen. Auch lernt er sehr viele Menschen auf seinem Weg kennen, welche die ihn weiterbringen und welche die ihn Rückschläge erleiden lassen. Wir können uns also aus vielen Situationen, Bekanntschaften und Handlungen unsere Lehren ziehen. Dies ist eine sehr lehrreiche Geschichte.

Das Ende hat mich jedoch sehr überrascht, denn ich habe zwar mit einem tiefsinnigen Ende gerechnet aus dem man als Leser eine Lehre ziehen kann, aber nicht mit einem das mich so erstarren und erstaunen lässt. Ich musste während dem lesen des Endes dauerhaft lächeln und staunen, also der Autor hat genau meinen Geschmack getroffen. Ebenso bei dem Schreibstil, der uns jede Umgebung, Person und Situation detailliert und interessant schildert. Auch die Erschaffung der Welt und der Personen in ihr war großartig, sowie die komplette Idee der Geschichte.

Für mich definitiv ein Höhepunkt des Jahres, den ich so schnell nicht vergessen werde. Eine große Empfehlung von mir.

Veröffentlicht am 19.01.2019

Whisper

Whisper
0

Schon lange ist es her, dass ich einen Jugendthriller gelesen habe, indem es zusätzlich noch um Geister geht. Tatsächlich habe ich schon mal einen gelesen, jedoch hat mir dieser überhaupt nicht gefallen. ...

Schon lange ist es her, dass ich einen Jugendthriller gelesen habe, indem es zusätzlich noch um Geister geht. Tatsächlich habe ich schon mal einen gelesen, jedoch hat mir dieser überhaupt nicht gefallen. Umso erfreuter war ich natürlich, dass mir diese Geschichte richtig gut gefallen hat. Denn für ein Jugendbuch ging es doch arg zur Sache.

Noa und ihre Mutter Kat, sowie deren „Schwuler“ Freund, wie er in der Geschichte betitelt wird, ziehen in ein Bauerndorf nähe Düsseldorf. Denn Kat ist eine berühmte deutsche Schauspielerin, die sich gerne auf ihre nächsten Rollen intensiv vorbereitet. So hat sie nun vor ein altes, über dreißig Jahre leerstehendes Haus, zu renovieren. Noa kommt mit dem Ruhm und der Art und Weise ihrer Mutter überhaupt nicht zurecht, sodass sie oft genervt ist. Doch langsam scheint Noa aus ihrem Tief zu erwachen als sie David kennenlernt. Ein sympathischer Junge, der ihnen beim renovieren hilft. Die beiden lernen sich besser kennen und kommen langsam oder sicher einem Geheimnis auf die Spur. Denn alle machen ein großes Geheimnis um die Vorbesitzer des Hauses, ebenso um den Dachboden des Hauses. Was steckt hinter den Gerüchten, dass die Tochter der Vorbesitzer verschwunden ist? Wieso will niemand reden?

Wir tasten uns als Leser langsam in die Geschichte rein, sodass doch einige Seiten vergehen bis die ersten Geschehnisse beginnen. So lernen wir Noa, Kat und Gilbert kennen, welche alle auf ihre verschrobene Art liebevolle, ehrliche und loyale Menschen sind. Auch wenn das Verhältnis von Noa zu Gilbert besser ist, als das zu ihrer Mutter, merken wir doch das Noa sie liebt. Sie ist einfach zutiefst verletzt von Kat. Wieso das so ist, erfahren wir im laufe des Buches. Bei den ersten Streifzügen durch das Dorf, lernen die drei in der Dorfkneipe einige Leute kennen, so auch David. Er kommt schon direkt am nächsten Tag und hilft beim Renovieren. Das renovieren zu begleiten, also aus etwas Altem etwas Neues zu erschaffen, hat mir sehr großen Spaß bereitet. Denn man konnte sich dieses alte zugige Haus mit seinen abblätternden Tapeten und alten Türen so unglaublich realistisch ausmalen, dass ich mich gefühlt habe als würde ich selbst in diesem Haus wohnen. Es erscheint der Familie jedoch merkwürdig, dass keiner über die Vorbesitzer sprechen möchte und dass der Dachboden des Hauses schwer verriegelt ist. Aber nicht nur diese Aspekte lassen Noa nachdenken, auch die Geschehnisse während dem Gläserrücken-Spiel, welches sie mit David und ihrer Familie spielt, ist alles andere als normal. So begeben sich Noa und David auf eine Reise voller Intrigen und gefährlichen Geschehnissen, die wir als Leser spannend verfolgen dürfen.

Ich hatte während dem lesen oft eine Gänsehaut, denn die Autorin schafft es eine sehr elektrische Spannung zu erzeugen. Während dem lesen ist man die ganze Zeit angespannt und wartet nur darauf, dass etwas Schreckliches passiert. Und dazu noch ihre realistischen Beschreibungen der Umgebung, den Charakteren und den Geschehnissen, macht das ganze unendlich interessant und spannend. Für mich war dieses Buch ein kleiner Film, der in meinem Kopf abgelaufen ist. Ebenso die Idee, weshalb sie in das Dorf ziehen und auch das Verhältnis zu Noas Mutter waren kleine, aber feine Details, die die Geschichte zusätzlich noch abgerundet haben.

Für mich war das ganze Buch eine sehr kreative, spannende und interessante Geschichte, welcher es an nichts gemangelt hat. Auf jeden Fall etwas für Jung und Alt, da es doch auch gerade zum Ende hin, welches ausgesprochen überragend gut war, heftig wird.