Bislang schwächstes Buch von Nicholas Sparks
Seit du bei mir bistInhalt (Klappentext):
Mit 34 glaub Russell auf der absoluten Glücksseite des Lebens zu stehen: Er hat eine umwerfende Frau und eine süße kleine Tochter, ein wunderschönes Haus und beruflichen Erfolg. Aber ...
Inhalt (Klappentext):
Mit 34 glaub Russell auf der absoluten Glücksseite des Lebens zu stehen: Er hat eine umwerfende Frau und eine süße kleine Tochter, ein wunderschönes Haus und beruflichen Erfolg. Aber dann zerbricht sein Traum binnen kürzester Zeit: Er verliert seinen Job und in seiner Ehe zeigen sich gefährliche Risse. Plötzlich steht er als alleinerziehender Vater da und fühlt sich vollkommen überfordert. Doch noch größere Herausforderungen warten auf ihn – und mit ihnen die Chance auf ein neues Glück.
Meinung:
Seit ich letztes Jahr eine Lesung mit Nicholas Sparks und Alexander Wussow besucht habe, wollte ich unbedingt mal ein Hörbuch "der beiden" anhören, da ich Nicholas' Bücher absolut liebe, aber auch Alexanders Stimme und Erzählweise einfach großartig fand. Mit „Seit du bei mir bist“ war es nun soweit und ich war leider aus mehreren Gründen enttäuscht davon.
Zum einen lag das an der Story selbst, die oft über längere Strecken einfach unglaublich langatmig ist.
Auch die für das Hörbuch vorgenommenen Kürzungen fielen immer wieder auf, man hatte hin und wieder das Gefühl etwas nicht mitbekommen zu haben.
Und zum anderen lag es, ich konnte es selbst kaum glauben, am Sprecher. Auf der Lesung fand ich Alexander Wussow großartig, auf CD konnte er mich nicht so ganz überzeugen. Auch wenn ich seine Stimme sehr gerne mag, so wurde für mich doch zu wenig variiert, sodass ich oft, vor allem bei längeren Dialogen, Probleme hatte zu erkennen wer da gerade was gesagt hat.
Mit zwei (Schlüssel-)Charakteren – Protagonist Russell und seiner (Ex-)Frau Vivian – konnte ich nicht wirklich viel anfangen. Russell selbst ist ein ziemlicher Softie, von dem man sich oft mehr Rückgrat wünscht. Er lässt sich wirklich ständig von seiner (Ex-)Frau Vivian unterbuttern. Irgendwo ist es zwar realistisch, denn im wahren Leben sind wir ja auch nicht alle immer stark und holen uns das, was wir wollen, aber mit der Zeit ist er einfach anstrengend geworden, denn ewig will man so was halt auch nicht lesen bzw. hören. Und in meinen Augen hat Russ auch keine wirkliche Charakterentwicklung erlebt. Zumindest ist er ein guter Vater für seine Tochter, aber auch um diese hätte er mehr kämpfen können.
Vivian ist ein wirkliches Biest, und das ist noch nett ausgedrückt. Ich habe selten einen Buchcharakter so sehr verabscheut wie sie. Man regt sich wirklich ständig über sie, ihr Verhalten und ihre Aussagen auf. Russell bezeichnet sie als gute Mutter, das ist aber auch ihre einzige gute Eigenschaft, ansonsten ist sie egoistisch, habsüchtig, rücksichtslos, verschwenderisch und boshaft. Ihre wenigen guten Momente gehen im Gegensatz dazu leider wirklich unter.
Russells Familie hingegen fand ich sehr sympathisch, insbesondere seine Schwester Marge, eine sehr freundliche Person, zu der Russell eine sehr enge Beziehung hat und deren Rat er über alles schätzt. Aber auch die Eltern der beiden, Marges Frau Liz und Russells Tochter London mochte ich sehr.
Der Lovestory wird so wenig Beachtung geschenkt (liegt vielleicht aber auch an der Kürzung?), dass es meiner Meinung nach schon fast besser gewesen wäre ganz darauf zu verzichten, da der Fokus der Geschichte auf Russells Beziehung zu seiner Tochter und seinem „Neustart“, wenn man so möchte, liegt. Emily ist ihm sicher eine gute Freundin und eine große Stütze in dieser Zeit des Umbruchs, aber man hat nicht so wirklich gemerkt, dass es gefunkt hat und die Romantik, auf die man sich ja bei einem Sparks freut, hat mir hier schon enorm gefehlt.
Zum Ende hin kamen dann zumindest noch ein paar Emotionen (außer Frust und Wut) auf, allerdings zu wenige, um die bisherige Handlung wett zu machen und das typische Sparks-Feeling wird nur durch einen (Neben-)Handlungsstrang hervorgerufen. Das Ende selbst war dann schon etwas kitschig und irgendwie hat sich alles zu leicht aufgelöst.
Fazit:
Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass das Nicholas Sparks‘ schwächstes Buch bisher ist, und das obwohl sich der Klappentext eigentlich so vielversprechend angehört hat.