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Veröffentlicht am 26.03.2017

Nicht wie erwartet, aber dennoch gut

Alice im Zombieland
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Inhalt:
Am Abend ihres 16. Geburtstags sieht Alice eine Wolke in Form eines weißen Kaninchens am Himmel. Es ist der Abend an dem sie ihre gesamte Familie bei einem von Zombies verursachten Autounfall verliert. ...

Inhalt:
Am Abend ihres 16. Geburtstags sieht Alice eine Wolke in Form eines weißen Kaninchens am Himmel. Es ist der Abend an dem sie ihre gesamte Familie bei einem von Zombies verursachten Autounfall verliert. Zuvor wollte sie nie wahr haben, was ihr Vater ihr über die Monster erzählt hat, die er sieht und hielt ihn für verrückt. Nun weiß sie, dass er Recht hatte und will ihre Familie rächen. Auf ihrer neuen Schule, der Asher High, welche sie nach ihrem Umzug zu ihren Großeltern besucht, lernt sie den mysteriösen Cole und seine Clique kennen, welche ebenfalls die Zombies bekämpfen, deshalb schließt Alice sich ihnen an. Aber die Gefahr droht von mehr als nur einer Seite…

Meinung:
Eigentlich hatte ich bei „Alice im Zombieland“, wie wahrscheinlich viele andere aufgrund des Titels auch, eine mit Zombies angereicherte Neuerzählung des Kinderbuchklassikers „Alice im Wunderland“ erwartet. Tatsächlich weißt diese Geschichte aber nur sehr wenige Andeutungen auf die ursprüngliche Geschichte auf z. B. in den Kapitelüberschriften wie etwa gleich die erste „Hinunter in den Zombiebau“, „Kopf ab!“ oder „Eine teuflische Teegesellschaft“. Die weiße Kaninchenwolke ist die am häufigsten auftauchende Anlehnung an die Geschichte von Lewis Carroll. Wirkliche Gemeinsamkeiten mit der Storyline von „Alice im Wunderland“ konnte ich keine feststellen, was schon damit beginnt, dass es kein „Zombieland“ in dem Sinne gibt, sondern diese in unserer Welt auftauchen.

Der Einstieg in die Geschichte mit dem Unfall und dem Tod von Alice‘ Familie ist wirklich sehr ergreifend und fesselnd geschrieben. Irgendwann lässt das aber nach und erst ab etwa der Hälfte des Buches hat man wieder das Gefühl, dass jetzt auch wirklich was passiert.

Alice wirkt, vor allem Äußerlich, sehr zerbrechlich und gelangt auch hin und wieder an ihre Grenzen, was in Anbetracht ihrer Erlebnisse nicht weiter verwunderlich ist. Tatsächlich legt sie aber auch eine unglaubliche Stärke und Willenskraft an den Tag. Besonders schmerzhaft (nicht nur für sie, sondern auch für den Leser) ist der Verlust ihrer kleinen Schwester Emma, die Alice über alles liebt. Sie wird durchgehend von Schuldgefühlen geplagt, da sie ihre Familie dazu überredet hat abends noch das Haus zu verlassen und deshalb alle umgekommen sind. Diese Schuldgefühle treiben sie in ihrem Kampf gegen die Zombies aber auch an. Auch wenn ich Alice wirklich sehr gerne mochte, ging es mir irgendwann doch auf den Zeiger, dass sie die Zombies lange, obwohl sie sie mehrfach gesehen hat, für Trugbilder und sich selbst für verrückt und paranoid hält.

Cole ist der Anführer einer Gruppe die Zombies jagen, was in der Schule natürlich niemand weiß. Der Bad Boy mit den violetten Augen fasziniert Alice vom ersten Moment an, auch wenn sie mehrfach vor ihm gewarnt wird. Die Mitglieder seiner Gruppe gelten als Außenseiter, schwänzen oft den Unterricht und kommen dann oft schwer verletzt wieder zurück.
Er wirkt nicht nur taff, er ist es auch, hat aber trotz seiner vorschnellen Fäuste auch eine softe Seite und will seine Freunde und vor allem Alice beschützen, auch wenn er weiß, dass er sie nicht vor allem was da draußen lauert bewahren kann.

Von den Nebencharakteren mochte ich Frosty und ganz besonders Kat am liebsten. Ich wünschte ich könnte auch mit Kat befreundet sein, die zwar sehr von sich selbst überzeugt ist, aber in keinster Weise arrogant oder überheblich sondern einfach nur liebenswert. Ihrer On-Off-Liebe Frosty, der sie wirklich ehrlich liebt und mit allem was er tut eigentlich nur beschützen will, ist sie eigentlich total verfallen, aber auch oft enttäuscht von ihm, da er offensichtlich Geheimnisse vor ihr hat.

Den Schreibstil von Gena Showalter fand ich sehr schön und bildlich. Hier eine meiner Lieblingsstellen aus einem Monolog, den Alice an ihre tote Mutter an deren Grab richtet:
„Ich denke oft an den Tag, als du in diesem schwarzen Kleid zu mir in die Schule gekommen bist, um mit meinen Lehrern zu reden. […] Und ich hätte schwören können, dass die Welt sich auf einmal langsamer drehte und Gott ein bisschen Backgroundmusik spielen ließ, um deinen Auftritt zu untermalen. [...]“

Allerdings finde ich auch, dass manches Mal etwas an Wirkung durch die Übersetzung verloren gegangen ist. Es ist aber keineswegs schlecht übersetzt, nur ging es zumindest mir so, dass ich mir an der einen oder anderen Stelle gedacht habe: „Das klingt und wirkt auf Englisch ganz anders.“

Das Ende mag für manch einen sehr überraschend sein, ich hatte hingegen schon etwas in die Richtung vermutet, nichtsdestotrotz hat es auch für mich noch einen „ Oh Sh*t“-Moment bereit gehalten.

Ich habe noch die alte Hardcover-Ausgabe mit dem übernommenen Original-Cover gelesen, welches einfach um Welten schöner ist als das neue der Taschenbuchausgabe, deren Cover meiner Meinung nach irgendwie nichtssagend ist.

The White Rabbit Chronicles Reihe:
Band 1: Alice im Zombieland
Band 2: Rückkehr ins Zombieland
Band 3: Showdown im Zombieland
Band 4: Verrat im Zombieland

Fazit:
„Alice im Zombieland“ war definitiv anders als ich es erwartet hatte, keine zombiehafte Neuerzählung von „Alice im Wunderland“. Dennoch hat mir diese spannende und emotionale Geschichte gut gefallen, auch wenn sie nach einem guten Anfang etwas brauch, um wieder ins Rollen zu kommen.

Veröffentlicht am 26.02.2017

Lustige Geschichte grandios von Annette Frier gelesen

Dann press doch selber, Frau Dokta!
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Inhalt:
Dr. Josephine Chaos ist Assistenzärztin für Geburtshilfe aus Leidenschaft, die ihren Job liebt, egal wie hektisch und turbulent dieser manchmal sein kann - und zum vierten Mal ungewollt schwanger.
In ...

Inhalt:
Dr. Josephine Chaos ist Assistenzärztin für Geburtshilfe aus Leidenschaft, die ihren Job liebt, egal wie hektisch und turbulent dieser manchmal sein kann - und zum vierten Mal ungewollt schwanger.
In dieser Geschichte berichtet sie aus ihrem völlig verrückten Klinik-Alltag, in dem sie aber nichtsdestotrotz aufgeht, und (am Rande auch) über ihre eigene Schwangerschaft.

Meinung:
„Dann press doch selber, Frau Dokta! – Aus dem Klinik-Alltag einer furchtlosen Frauenärztin“ von Dr. Josephine Chaos hatte ich schon länger ins Auge gefasst, da nicht nur die Kurzbeschreibung sondern sogar schon der Titel allein gute Unterhaltung verspricht.
Nun habe ich es endlich als Hörbuch angehört, was eine sehr gute Entscheidung war, da Annette Frier die Geschichte wahnsinnig gut liest, als ob sie selbst Frau Dr. Chaos wäre, und damit den Spaß mit diesem Buch sogar nochmal steigert. Man merkt, dass Frau Frier Schauspielerfahrung hat, denn sie bringt alle Emotionen jeglicher Art sehr gut rüber und liest dieses sowieso schon sehr lustige Buch auch noch auf eine sehr humorvolle Art und Weise, sodass einige Lacher vorprogrammiert sind. Hier würde ich also tatsächlich die Hörbuch-Version empfehlen, was ich normalerweise nicht tue, da ich eigentlich sonst lieber selber lese. Die Unterhaltung, die ich mir von dieser Geschichte versprochen habe, habe ich also definitiv erhalten.

Das die Autorin sehr wahrscheinlich aus Datenschutzgründen nicht die richtigen Namen ihrer Kollegen und Patienten verwenden konnte ist ein richtiger Glücksfall, denn die Pseudonyme, die Frau Dr. Chaos, welche ebenfalls ein solches verwendet, stattdessen für diese parat hat macht das Ganze noch lustiger. Am liebsten mochte ich, trotz seiner eher wenigen Auftritte, „den Mann“ womit der Gatte von Frau Doktor gemeint ist und die italienische Hebamme O Sole Mia – kurz Soli.

Aber am besten sind natürlich die Schilderungen über die Patientinnen, werdenden Väter und die Geburten. Meine eigenen Erfahrungen im Medizin-Bereich sind zwar sehr beschränkt, reichen aber dennoch aus, um mir vorstellen zu können, dass es wirklich genauso auf einer Entbindungsstation zugeht.

Was ich allerdings nicht glauben konnte ist, dass Josephine ihre Schwangerschaft so lange – im Prinzip bis zum Ende – geheim halten konnte, und falls doch frage ich mich schon was in diesem Krankenhaus für Leute auf der ENTBINGUNSSTATION arbeiten. Gerade da müsste es doch sofort jemanden auffallen.

Fazit:
Ich bin schon dabei den Nachfolger dieses super lustigen Titels anzuhören, welcher zwar leider nicht mehr von Annette Frier gelesen wird, aber trotzdem sehr amüsant ist.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Schöner Start einer neuen Reihe, der mich aber doch nicht ganz überzeugen konnte

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Inhalt:
Das „Knight’s“ gilt als das neue Trendlokal in Boston. Allerdings kommt mit dem Erfolg für den Inhaber und Küchenchef Andrew Knight auch der Stress, so ist es nicht verwunderlich, dass Andrew einige ...

Inhalt:
Das „Knight’s“ gilt als das neue Trendlokal in Boston. Allerdings kommt mit dem Erfolg für den Inhaber und Küchenchef Andrew Knight auch der Stress, so ist es nicht verwunderlich, dass Andrew einige Monate nach Eröffnung seines Restaurants alles über den Kopf wächst und er sich ausgebrannt fühlt. Ein spontaner Kurzurlaub in Maine soll Andrews Akkus wieder auffüllen und ihm damit seine Freude am Kochen wieder bringen. Als er in dem kleinen Küstenörtchen Sunport strandet, trifft er auf Brooke Day, die ebenfalls Köchin und total gestresst ist, wenn auch aus anderen Gründen als Andrew. Denn sie muss im Restaurant ihrer Familie jeden Tag allein um deren Existenz kämpfen, da ihre Mutter krank ist und ihr Vater sich um sie kümmert. Dabei ist das Crab Inn eigentlich ein echter Geheimtipp, bloß vielleicht etwas zu geheim, denn es verirren sich zu wenige Gäste dort hin und dementsprechend ist die finanzielle Situation des Restaurants. Aber es wäre doch gelacht, wenn Andrew Brooke nicht dabei helfen könnte das Restaurant wieder auf die Beine zu bringen. Nur dumm, dass Andrew irgendwie vergessen hat Brooke zu erzählen, dass er selber auch Koch ist…

Meinung:
Mit „Geheimzutat Liebe“ startet Poppy J. Anderson, eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen, in ihre neue Reihe „Taste of Love“. Und auch diese Geschichte von ihr hat mir größtenteils gut gefallen, aber nicht so vom Hocker gerissen wie es normalerweise ihre Romane rund um die New York Titans tun. Auch dieses Buch liest sich zügig und es gibt immer mal wieder lustige Szenen und Unterhaltungen, aber für mich kamen diese doch nicht ganz an den Witz meiner Lieblingsfootballmannschaft ran.
Kulinarisch gesehen können die Titans wiederum diesem Werk ihrer gemeinsamen Verfasserin das Wasser nicht reichen Richtig cool wäre es natürlich wenn Brooke und Andrew, oder auch die zukünftigen Protagonisten dieser Reihe, mal für die Titans kochen würden Man sollte sich wenn man dieses Buch liest nämlich darauf gefasst machen, dass ständig von verschiedensten Köstlichkeiten berichtet wird, die man dann auch gerne umgehend verspeisen würde Zwei der im Buch genannten Gerichte kann man sogar originalgetreu selbst nachkochen, denn im Umschlag, hinter dem super schönen Cover, finden sich die Rezepte dazu.
Außerdem sind alle Schauplätze sehr gut beschrieben, so dass man das Gefühl hat mitten im Geschehen dabei zu sein.

Die weibliche Hauptrolle spielt in diesem Roman Brooke Day, eine starke und stolze junge Frau – mit einem unglaublichen Sturkopf! Anfangs tat sie mir vor allem leid, weil sie das ganze Restaurant quasi alleine stemmen muss und sich natürlich auch noch um ihre kranke Mutter sorgt, aber nach und nach hat sie immer mehr an Sympathie verloren und ich bin, obwohl ich einige ihrer Gedankengänge nachvollziehen konnte, nicht wirklich warm mit ihr geworden. Dabei ist nicht mal ihre Starrköpfigkeit das Problem, sondern dass sie einfach zu oft irrational und über reagiert. Sicher steht sie unter einer enormen Belastung, aber sie übertreibt es in meinen Augen einfach.

Auch Andrew ist bis an seine Grenzen erschöpft und gestresst, aber auch genauso erfolgreich mit seinem Restaurant. Seinen Vater (eigentlich seine ganze Familie) konnte er damit aber trotzdem noch nicht von sich überzeugen, was ich wirklich schade finde. Er ist ein richtig sympathischer und witziger Kerl, der es aber auch faustdick hinter den Ohren hat. Ihn mochte ich von den beiden Protagonisten lieber.

Was mir auch noch etwas auf den Keks gegangen ist, war dass ständig irgendjemand versucht hat Brooke und Andrew miteinander zu verkuppeln, dass können die beiden immerhin auch ohne Hilfe ganz gut Vor allem fand ich es aber komisch, dass diverse Bewohner Sunports das versuchen, obwohl sie Andrew doch gar nicht kennen!?! Vielleicht habe ich aber auch einfach zu wenig Kleinstadt-Erfahrung, um das verstehen zu können

Das Ende fand ich richtig süß, wenn auch wenig spektakulär. In einigen anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass das Ende als zu schnell empfunden wurde, ich fand es dagegen genau richtig.

Fazit:
Ein schöner Start in die neue Reihe von Poppy J. Anderson, welcher mich aber trotzdem nicht so sehr wie die New York Titans begeistern konnte. Ich habe die ganze Zeit noch auf eine dramatische Wendung oder etwas Spektakuläres gewartet (wie man es in den New York Titans Büchern eigentlich immer kann). Außerdem fand ich die Protagonistin nicht sonderlich sympathisch.
Nichtsdestotrotz bin ich schon auf den nächsten Band dieser Reihe, in dem es um Nick, den lebenslustigen und sehr sympathischen Souschef des „Knight’s“ gehen wird, gespannt.

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  • Stil
Veröffentlicht am 10.01.2017

Familie Barnett wieder auf Heiratsmission

Verlobung wider Willen
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Inhalt:
Zwei Jahre nach ihrem Debüt in London ist Penelope Barnett, die zweite Tochter der Viscountess of Panswick, immer noch unverheiratet. Dies ist allerdings nicht aus Mangel an Gelegenheiten der Fall, ...

Inhalt:
Zwei Jahre nach ihrem Debüt in London ist Penelope Barnett, die zweite Tochter der Viscountess of Panswick, immer noch unverheiratet. Dies ist allerdings nicht aus Mangel an Gelegenheiten der Fall, Penelope hat nämlich bereits vier Heiratsanträge abgelehnt, sondern aufgrund der großen Enttäuschung und ihrem gebrochenen Herzen, was sie beides in London durch einen gewissen Mr Henry Markfield erleiden musste. Ihre Mutter weiß davon allerdings nichts und verliert dementsprechend die Geduld mit ihrer Tochter, weshalb sie Penelope auch das Versprechen abnimmt den nächsten Antrag auf jeden Fall zu akzeptieren – egal von wem er kommen wird. Um der Sache noch weiter auf die Sprünge zu helfen, organisiert Lady Panswick einen Ball, während Penelope, auf Geheiß ihrer Mutter, einen schwer verwundeten Offizier pflegt, den die Viscountess für einen Verwandten hält. Ob sie damit wohl wirklich richtig liegt?

Meinung:
Nachdem Sophia Farago mich mit „Der Heiratsplan“ vollkommen überzeugt hatte, konnte ich es natürlich nicht erwarten auch den zweiten Teil der Lancroft Abbey Reihe zu lesen.
Auch „Verlobung wider Willen“ liest sich, wie auch sein Vorgänger, sehr schnell weg – zu Ungunsten meines Nachtschlafes
Dieser Band enthält, wie sein Vorgänger auch, einige Wendungen und Überraschungen, trotzdem ist schon sehr früh vorhersehbar wie das Ganze ausgehen wird. Ich finde das zwar nur mäßig schlimm, da ich mir dieses Ende gewünscht habe, aber „Der Heiratsplan“ war dann doch etwas spannender und hat mir deshalb eine Spur besser gefallen.

Penelope ist eine unglaublich liebenswerte und gutherzige junge Frau, die ihre Tiere und das Landleben über alles liebt. Die Behandlung ihrer Mutter hat sie wahrlich nicht verdient, die der Meinung ist, dass Penelope unbedingt so schnell wie möglich aus dem Haus muss, um dem jungen Glück ihres Bruders nicht im Weg zu sein. Lady Panswick ist offensichtlich eine liebende Mutter und meint es zwar bestimmt auch nur gut, aber das ist schon eine ziemlich verdrehte Ansicht.

Bei besagtem Bruder handelt es sich um Bertram, den Viscount of Panswick und damit den Erben von Lancroft Abbey. Von Bertram hat man zwar im letzten Band schon gelesen, allerdings lernt man ihn erst in diesem Teil kennen und ich fand ihn sofort sympathisch. Er ist ein herzensguter Kerl, würdiger Viscount und genauso liebenswert ist wie seine Geschwister. Da er sich in eine Herzogstochter verguckt hat und beabsichtigt diese zu heiraten, ist seine Mutter der Meinung, dass Penelope schnellstmöglich auch heiraten und das Haus verlassen muss. Bertram sieht das ganz anders und setzt sich rührend für das Glück seiner Schwester ein. Ich hoffe, dass er in einem weiteren Teil der Lancroft Abbey Reihe die Hauptrolle einnehmen wird, da ich mich sehr darüber freuen würde mehr von ihm zu lesen.

Neu lernen wir in diesem Band Lady Stonesdale kennen, die Nachbarin und Vertraute von Penelope. Sie hält nicht viel von den üblichen Sitten der noblen Gesellschaft und tut was ihr gefällt, weshalb ich sie direkt in mein Herz geschlossen habe. Sie hat immer ein offenes Ohr für Penelope und ihre Sorgen, die wie die Tochter für sie ist, die sie nie hatte, und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite.

Über das „Wiedersehen“ mit Penelopes älterer Schwester Frederica habe ich mich natürlich sehr gefreut, war in diesem Band aber auch ziemlich enttäuscht von ihr, u. a. (der andere Grund wäre ein Spoiler und wird deshalb hier ausgelassen) da sie genau wie ihre Mutter versucht ihre Schwester schnellstmöglich zu verheiraten. Und was für komische Vögel die beiden für Penelope erwählt haben, da fragt man sich schon ob Mutter und Tochter das wirklich ernst meinen oder so blind sind, dass sie nicht merken, dass diese Männer einfach nicht zu Penelope passen.

Fazit:
„Verlobung wider Willen“ ist ein schöner, aber dennoch etwas schwächerer, da sehr vorhersehbarer Nachfolger von „Der Heiratsplan“. Nichtsdestotrotz habe ich mich darüber gefreut mehr über die liebgewonnen Charaktere zu lesen und selbst wenn das Ende, so wie es gekommen ist, ziemlich früh absehbar war, war es doch mein Wunschende und deshalb ist das auch halb so schlimm für mich. Einen weiteren Teil der Lancroft Abbey Reihe (am liebsten mit Bertram in der Hauptrolle) würde ich sofort wieder lesen.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Von Spannung leider keine Spur

Letzte Ernte
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In "Letzte Ernte" von Tom Hillenbrand ermittelt der luxemburgische Koch Xavier Kieffer auf eigene Faust, nachdem ein Fremder seiner Freundin, in dem Zelt seines Standes auf dem größten Volksfest Luxemburgs, ...

In "Letzte Ernte" von Tom Hillenbrand ermittelt der luxemburgische Koch Xavier Kieffer auf eigene Faust, nachdem ein Fremder seiner Freundin, in dem Zelt seines Standes auf dem größten Volksfest Luxemburgs, einen Schlüsselbund und eine Magnetkarte zugesteckt hat und kurze Zeit später tot aufgefunden wird.

Selten musste ich mich, wie es bei diesem Buch leider der Fall war, dazu motivieren weiterzulesen, denn was zunächst mal ziemlich spannend klingt, ist es leider nicht. Das typische Mitfiebern wenn man einen Krimi liest hat mir hier komplett gefehlt und auch der kulinarische Teil ist für meinen Geschmack zu kurz gekommen, da Kieffer wegen seinen ganzen Ermittlungen kaum mehr in der Küche steht. Selbst mit den Charakteren konnte ich nicht wirklich warm werden, was vermutlich daran lag, dass einfach keinerlei Emotionen bei mir ankamen. Vor allem die Beziehung zwischen Xavier und Valérie erschien mir ziemlich kühl dafür, dass es eine Fernbeziehung ist und die beiden sich deshalb nicht sonderlich oft sehen können. Getoppt wird das Ganze dann noch von Fachjargon aus dem Börsenbereich und luxemburgischen Begriffen, die einem beide das Lesen nicht gerade erleichtern.

Alles in allem hatte ich mich auf "Letzte Ernte", das erste Buch aus der Reihe rund um Xavier Kieffer das ich gelesen habe, gefreut und wurde sehr enttäuscht, weshalb ich auch nicht das Bedürfnis habe die ersten beiden Bände nachträglich noch zu lesen.