Im Hause Longbourns
Im Hause LongbournAls ich den Klappentext sah wusste ich sofort, dass ich dieses Buch haben MUSS! Ich liebe Jane Austen's Stolz und Vorurteil und nun einmal hinter die Kulissen sehen zu können und die Dienstboten und deren ...
Als ich den Klappentext sah wusste ich sofort, dass ich dieses Buch haben MUSS! Ich liebe Jane Austen's Stolz und Vorurteil und nun einmal hinter die Kulissen sehen zu können und die Dienstboten und deren Leben zu entdecken, einfach wundervoll. Ich möchte an dieser Stelle noch anmerken, dass man "Stolz und Vorurteil" nicht gelesen haben muss, um bei diesem Buch Freude und ein paar schöne Lesestunden zu haben.
Es war wirklich toll, wie immer wieder kleine Schlüsselszenen aus "Stolz und Vorurteil" in dieses Buch mit eingespannt wurden und ab und an durchblitzten.
Altbekannte Gesichter wie die Bennets, Mr. Bingley und Mr. Darcy tauchen zwar immer wieder auf, bleiben aber im Hintergrund, wodurch der Hauptfokus die ganze Zeit auf den Bediensteten liegt.
So lernen wir Mr. und Mrs Hill, die kleine Polly, James und natürlich Sarah näher kennen, wobei Sarah die Hauptfigur der Romans darstellt.
Sarah hat es nicht immer leicht und ihr Leben ist geprägt von Arbeit. Besonders der Waschtag ist ihr sehr verhasst, da es eine harte und nicht sehr angenehme Arbeit ist, bei der man das Gefühl hat, sie nimmt gar kein Ende. Doch trotz all dem hat Sarah Träume, sie möchte einmal ein besseres Leben, eines in dem sie nicht mehr die Wäsche anderer Leute säubern muss.
Als James schließlich auf Longbourn erscheint, fühlt sie sich magisch zu ihm angezogen. Doch ist er wirklich das was sie will? Und welches Geheimnis umgibt ihn?
Während man bei Jane Austen von tollen Bällen und bezaubernden Gesellschaften liest, erfährt man hier, was die Vergnügungen der Bennets für das Personal bedeuten. Zusätzliche Wäsche, den ganzen Abend im kalten bei der Kutsche stehen und auf die Herrschaften warten und viele schlaflose Nächte.
Jo Baker zeigt sehr eindrucksvoll auf, wie die Gesellschaft damals aufgebaut war, und wie schwer man es hatte sich nach oben zu arbeiten, wenn man aus ärmlichen Verhältnissen kam. Hier hatten die Mädchen und Frauen kaum Chancen, bei den Männern sah es ein wenig besser aus.