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Veröffentlicht am 08.08.2018

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Das Hörbuch wird von Charles Brauer gelesen und ich fand seine Stimme recht angenehm. Große Variation hatte er nicht, aber er spricht sehr ruhig und man kann ihm gut zuhören ohne abzuschweifen. Ich konnte ...

Das Hörbuch wird von Charles Brauer gelesen und ich fand seine Stimme recht angenehm. Große Variation hatte er nicht, aber er spricht sehr ruhig und man kann ihm gut zuhören ohne abzuschweifen. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinfallen lassen.

Ich bin etwas zwiegespalten wie ich das Hörbuch tatsächlich bewerten soll. Ich höre immer während dem Autofahren und habe mich recht gut unterhalten gefühlt. Allerdings hatte ich mehrfach das Gefühl, dass mir die Geschichte eventuell etwas zu langatmig und zäh gewesen wäre, wenn ich es selbst gelesen hätte.

John Grisham greift für gewöhnlich Themen auf, in denen benachteiligte Menschen für ihr Recht kämpfen und für Gerechtigkeit. Auch wenn mir die Geschichte der drei Studenten manchmal nicht ganz realistisch schien, so verstehe ich doch Grisham's Ansätze dahinter. Er prangert die freie Marktwirtschaft an, deren System mehr und mehr ins Rudern gerät, da es nur auf Gewinnmaximierung aufbaut und keinerlei Rücksicht auf den einzelnen Menschen nimmt.

Mark, Zola und Todd waren mir sehr sympathische Protagonisten und zu Beginn erfährt man erst einmal mehr über jeden einzelnen von ihnen. Dabei findet man ua. heraus, wieso jeder der drei sich für ein Jurastudium an der doch sehr fragwürdigen privaten Hochschule entschieden hat. Nachdem die Gruppe kurz vor dem Abschluss merkt, dass sie einem großen Betrug erlegen sind, beschließen sie sich zu rächen und diese Korruption aufzudecken. Und sie schmieden einen sehr gefährlichen Plan, bei dem keiner der drei ahnen kann wohin er führen wird.

Da es John Grisham vor allem um die wirtschaftliche und rechtliche Seite geht, darf man hier keinen spannenden Action-Roman erwarten. Der Autor geht vor allem bei den juristischen Fakten sehr ins Detail und die Geschichte wird ruhig erzählt, folgt aber einem relativ flottem Tempo. Im Nachwort beteuert der Autor, der selbst Jurist ist, dass er mit juristischen und realistischen Aspekten etwas großzügig umgegangen ist, aber dennoch hat man das Gefühl, dass die Geschichte genau so auch wirklich passieren könnte.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Odinskind

Die Rabenringe - Odinskind (Bd. 1)
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Wie ihr wisst bin ich ein großer Fan vom Arctis Verlag, da sie einfach wundervolle Bücher herausgeben, die so ganz anders sind als das was man sonst liest. Bislang konnte mich jedes Buch begeistern und ...

Wie ihr wisst bin ich ein großer Fan vom Arctis Verlag, da sie einfach wundervolle Bücher herausgeben, die so ganz anders sind als das was man sonst liest. Bislang konnte mich jedes Buch begeistern und auch dieses Mal war das wieder der Fall.

Als Leser erlebt man die Geschichte abwechselnd aus drei Erzählperspektiven. So lernt man die Figuren sehr gut kennen und es viel mir leicht mich in sie hinein zu versetzen.

Zu allererst wäre da Hirka. Sie lebt mit ihrem Vater am Rande eines Dorfes und fällt vor allen Dingen dadurch auf, dass sie im Gegensatz zu allen anderen Ymlingen keinen Schwanz hat. Ein Unfall, wie Hirka und auch der Rest der Gemeinde glaubt. Erst mit 15 Jahren erfährt sie die Wahrheit und daraufhin ändert sich ihr Leben schlagartig. Sollte jemand dieses Geheimnis lüften, so wäre ihr Leben in Gefahr. Mich hat es erstaunt wie schnell sich Hirka an ihre neue Lebenssituation anpassen kann und was für eine Kämpfernatur sie ist. Damit hatte ich anfangs gar nicht gerechnet. Für mich war sie eine tolle Protagonistin und ich bin mir sicher, dass man in den folgenden Bände eine weitere Entwicklung bei ihr sehen wird.

Neben Hirka wäre da noch Rime, ihr bester Freund. Er ist der Sohn einer berühmten Ratsfamilie und hat es nicht leicht, als er sich dazu entschließt seine eigenen Ziele zu verfolgen und nicht den ihm vorbestimmten Weg einzuschlagen. Rima versucht Hirka irgendwie zu helfen, wobei das meistens gar nicht mal so einfach ist. Ich hab ihn sehr in mein Herz geschlossen und es war toll mitanzusehen, wie er für seine eigenen Wünsche kämpft und sich nicht dem Willen anderer beugt.

Die dritte Perspektive erlebt man aus der Sicht von Urd, der nach dem Tod seines Vaters, dessen Platz im Rat einnimmt. Mir viel es zu Beginn sehr schwer Urd zu durchschauen und einschätzen zu können. Er wirkt sehr geheimnisvoll und scheint aber mehr über Hirka und ihre Vergangenheit zu wissen. Ein interessanter Charakter, den man auf keinen Fall unterschätzen sollte.

Das Setting hat mich total umgehauen und ich bin hin und weg! Nicht nur die Beschreibungen der Landschaften und Örtlichkeiten, sondern auch die vielen Elemente der nordischen Mythologie, die die Autorin einfließen lässt, machen das Buch zu etwas ganz besonderem. Siri Petterson hat viele lebendige Bilder in meinem Kopf geschaffen, durch die ich das Gefühl hatte direkt mitten im Geschehen zu sein und nicht nur von außerhalb zuzusehen. Ich bin komplett in der Welt versunken und habe wirklich alles um mich herum vergessen.

Der Schreibstil ist bildgewaltig und sehr lebhaft und man fliegt regelrecht durch die Seiten. Ich hatte das Buch binnen zwei Tage ausgelesen und kann es gar nicht abwarten den nächsten Band verschlingen zu können. Es gibt einen fiesen Cliffhanger zum Schluss und einige offene Fragen, die im zweiten Teil geklärt werden dürften. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt!

Veröffentlicht am 05.08.2018

Das Nachtfräuleinspiel

Das Nachtfräuleinspiel
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Vorab möchte ich direkt sagen, dass ich das Buch leider abbrechen musste und nur bis Seite 119 gelesen habe. Daher bezieht sich folgende Rezension auch nur auf den von mir gelesenen Teil und nicht das ...

Vorab möchte ich direkt sagen, dass ich das Buch leider abbrechen musste und nur bis Seite 119 gelesen habe. Daher bezieht sich folgende Rezension auch nur auf den von mir gelesenen Teil und nicht das gesamte Buch.

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Zum einen wäre da Annamaria im Jahr 1986, dann 1968 Liana und das Jahr 2017 mit Liane van der Berg.
Zunächst haben mich die ständigen Zeitsprünge in meinem Lesefluss etwas gestört, da sie sehr abrupt kamen. Je weiter ich gelesen habe umso besser hab ich in die Geschichte und die Figuren hinein gefunden, aber leider hat mich das Buch nicht packen können.

Das Thema der Handlung ist hoch interessant und eine tolle Wahl der Autorin, aber leider konnte sie nicht richtig zu mir durchdringen. Die Figuren haben mich nicht berührt, ihre Geschichte mich nicht gefesselt und ich verspüre leider so gar keine Lust weiter zu lesen und zu erfahren was noch geschehen wird.

Aus diesem Grund lege ich das Buch erst einmal beiseite. Vielleicht gebe ich ihm irgendwann noch einmal eine Chance, aber aktuell sieht es eher nicht danach aus.

Veröffentlicht am 04.08.2018

Leichenblässe

Leichenblässe
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Die ersten beiden Bände der Reihe haben mir total gut gefallen und daher wollte ich den nächsten Teil so schnell wie möglich auch lesen. Das ist nun schon ein bisschen her und ich habe mir wirklich schwer ...

Die ersten beiden Bände der Reihe haben mir total gut gefallen und daher wollte ich den nächsten Teil so schnell wie möglich auch lesen. Das ist nun schon ein bisschen her und ich habe mir wirklich schwer getan die richtigen Worte zu finden und mir eine klare Meinung zu bilden.

Typisch für diese Reihe sind ua. die sehr sehr sehr detailreichen Beschreibungen der Leichen und ihrer Verwesungszustände. Bei diesem Band hatte ich das Gefühl, dass der Autor versucht hat noch einmal eins drauf zu setzen und es wirkte auf mich noch ekliger als in den vorherigen Bänden. Gleichzeitig hat es mir das Gefühl gegeben, all das schon einmal gelesen zu haben. Mir hat es Neues, aufregendes und unbekanntes gefehlt. Die Geschichte wirkte zum Teil als hätte er altbekanntes hergenommen, in einen Topf geworfen, etwas umgerührt und wiederverwendet.

Die Story selbst ist teilweise sehr wirr und konfus. Simon Beckett wechselt urplötzlich die Schauplätze und Szenen und dadurch ist die Handlung sehr sprunghaft und unruhig. Hier wären etwas harmonischere Übergänge wünschenswert gewesen.

In der ersten Hälfte hab ich die sonst so fesselnde Spannung komplett vermisst, danach wurde es dann etwas besser. Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse dann schon fast und die Protagonisten stolpern von einer Leiche zur nächsten. Die Auflösung war überraschend und ich hatte mit dem Täter nicht gerechnet, allerdings hatte ich dieses mal auch niemand anderen groß im Visier. Der Autor legt zwar ein paar Köder aus, diese sind allerdings sehr leicht als falsche Fährte zu erkennen und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Leser darauf herein fällt.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Der Augenjäger

Der Augenjäger
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Bei "Der Augenjäger" handelt es sich um eine Fortsetzung zu "Der Augensammler" und ich würde definitiv sagen, dass es Sinn macht den ersten Band zu lesen. Man kann sie zwar auch einzeln lesen, aber in ...

Bei "Der Augenjäger" handelt es sich um eine Fortsetzung zu "Der Augensammler" und ich würde definitiv sagen, dass es Sinn macht den ersten Band zu lesen. Man kann sie zwar auch einzeln lesen, aber in "Der Augenjäger" wird man dann doch zu ein paar Dingen gespoilert, falls man den Vorgänger noch nicht kennt und das nimmt bei einem Thriller doch einiges an Spannung raus.

Als großer Fitzek-Fan durfte ich mir dieses Werk von ihm natürlich nicht entgehen lassen und ich muss sagen, ich konnte es kaum aus der Hand legen, so spannend wurde es. Die Ereignisse überschlagen sich teilweise fast und man bekommt kaum einmal Gelegenheit Luft zu holen. Genau dieses rasante Tempo liebe ich an Thrillern so sehr!

Die Stimmung ist insgesamt sehr düster und ich hatte die ganze Zeit über großes Mitleid mit den Opfern. Ich kann mir nicht einmal ansatzweise vorstellen welche Qualen sie durchleiden.

Einige Actionszenen allerdings haben mich nicht vollständig überzeugen können. Trotz Rippenbrüchen und zahlreicher anderer Verletzungen, bei denen die meisten Menschen wohl schon längst mit beiden Beinen im Sarg liegen würden, gelingt es den Protagonisten dennoch mühelos sich Kämpfe und Verfolgungsjagden zu liefern. Das war mir zum Teil etwas zu sehr an den Haaren herbei gezogen und etwas mehr Realitätssinn wäre schön gewesen und hätte der Geschichte wirklich gut getan.

Für gewöhnlich spielen die Hintergründe und die tiefsten Abgründe der menschlichen Psychologie eine große Rolle in den Werken des Autors. Hier muss man leider sagen, dass es etwas Abstriche gab und dafür mehr blutige Szenen Vorrang gefunden haben. Etwas schade, da ich den "normalen" Stil des Autors wirklich schätze.

Der Schluss war für mich überraschend, anders als erwartet aber dennoch passend. Nicht unbedingt das was man vermuten würde. Allerdings bin ich etwas nachdenklich zurück geblieben und musste die Geschichte erst einmal sacken lassen und verdauen.