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Veröffentlicht am 10.07.2018

Der Kreidemann

Der Kreidemann
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Ich habe "Der Kreidemann" als Hörbuch gehört, welches von Devid Striesow gelesen wird. Der Leser war mir bis dato unbekannt, aber ich finde er hat seine Sache ganz gut gemacht. Striesow hat seine Stimme ...

Ich habe "Der Kreidemann" als Hörbuch gehört, welches von Devid Striesow gelesen wird. Der Leser war mir bis dato unbekannt, aber ich finde er hat seine Sache ganz gut gemacht. Striesow hat seine Stimme vielfältig eingesetzt und man konnte sich die unterschiedlichen Figuren gut vorstellen. Leider ist der Vorleser schon fast das Beste an dem ganzen Buch.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei Zeitperspektiven. Zum einen befinden wir uns im Jahr 1986, in dem wir Eddie und seine Freunde kennen lernen und durch ihre Kindheit begleiten. Sie haben Sommerferien und verbringen diese gemeinsam, wobei sie einige Abenteuer erleben und am Ende eine Leiche finden. Sonderlich sympathisch war mir keines der Kinder, alle wirken klischeehaft und leicht austauschbar. Es bleibt einem niemand groß im Gedächtnis.
Bei der zweiten Perspektive befinden wir uns im Jahr 2016. Dreißig Jahre später ist Ed ein Eigenbrödler, hat nichts aus seinem Leben gemacht und ist darüber hinaus auch noch Alkoholiker geworden. Seine Mitbewohnerin und Freundin war mir ebenfalls sehr suspekt.

Während sich die Abschnitte aus Eddies Kindheit eher als ein Jugendroman lesen, so herrscht bei den Kapiteln der Gegenwart gähnende Langeweile. Für mich kam überhaupt keine Spannung auf, was ich angesichts der Tatsache, dass es sich hier um einen Thriller handeln soll allerdings erwartet hätte. Die Autorin versucht zwar einige Überraschungen einzubauen, allerdings sind diese derart inszeniert, dass sie wenig bis gar nicht überzeugen können. Die Geschichte plätschert vor sich hin und nach einem langgezogenen Mittelteil endet die Handlung in einem unspektakulären und vorhersehbaren Schluss.

Veröffentlicht am 05.07.2018

Das Lied der Krähen

Das Lied der Krähen
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"Das Lied der Krähen" wurde sehr stark gehyped und meistens lässt mich das eher skeptisch werden, so auch dieses Mal. Ich habe lange überlegt ob ich dieses Buch lesen möchte oder nicht und mich letztendlich ...

"Das Lied der Krähen" wurde sehr stark gehyped und meistens lässt mich das eher skeptisch werden, so auch dieses Mal. Ich habe lange überlegt ob ich dieses Buch lesen möchte oder nicht und mich letztendlich dann doch dafür entschieden. Die Neugier hat gesiegt ;)

Die "Krähen", wie die Mitglieder von Kaz' Gruppe genannt werden, könnten nicht unterschiedlicher sein. Aber mir hat das gut gefallen, denn so ist wirklich für jeden Leser eine Figur dabei mit der man sympathisiert und sich verbunden fühlt.
Ich mochte Inej sehr gerne und Nina, da mich deren Lebensgeschichten auch sehr berührt hat. Aber auch die anderen Figuren haben eine interessante Vergangenheit und am Ende entsteht ein Team, bei dem sich auch wirklich jeder auf den anderen verlassen kann.
Leider gibt es auch einen Kritikpunkt im Hinblick auf die Protagonisten. Vom Alter her sind alle um die 17 Jahre alt und das passt leider überhaupt nicht. Die Fähigkeiten und die Erfahrungen, die die Figuren mit sich bringen setzen ein viel höheres Alter voraus, ich würde sagen mindestens Mitte 20.

Die Welt rund um Ketterdam und das Eistribunal ist grundsätzlich sehr interessant und viel Potenzial, allerdings wird dieses von der Autorin nicht voll genutzt. Mir kam die Umgebung sehr klein vor, als würde man sich kaum von der Stelle bewegen. Sowohl von der Welt selbst, als auch vom Eistribunal gibt es Karten, aber dennoch hätte ich mir auch im Buch eine bildgewaltigere Sprache gewünscht, damit man besser in die Geschichte eintauchen kann.

Insgesamt lässt sich sagen, dass man die erste Hälfte der Geschichte als eine Art Aufbau sehen kann. Erst ab der zweiten Hälfte nimmt das Tempo zu und man erlebt deutlich mehr Action und Aufregung. Aber selbst dann noch bleibt die Handlung weitestgehend vorhersehbar und auch der Cliffhanger am Schluss lässt keine große Spannung aufkommen. Den Hype um das Buch kann ich daher nicht wirklich nachvollziehen.

Veröffentlicht am 04.07.2018

Die Engelsmühle

Die Engelsmühle
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Nachdem ich ein großer Fan von Andreas Gruber bin und mir der erste Fall der Reihe "Die schwarze Dame" sehr gut gefallen hat, musste ich diesen Band unbedingt auch lesen. Und was soll ich sagen, Gruber ...

Nachdem ich ein großer Fan von Andreas Gruber bin und mir der erste Fall der Reihe "Die schwarze Dame" sehr gut gefallen hat, musste ich diesen Band unbedingt auch lesen. Und was soll ich sagen, Gruber hat mich wie immer von sich überzeugen können und mir einige spannende Lesestunden beschert.

Während der erste Fall in Prag spielt, so wird Peter Hogart dieses Mal in seiner Heimatstadt Wien tätig. Das hat mich sehr gefreut, denn dadurch lernt man nicht nur ihn, sondern auch sein privates Umfeld besser kennen. Seine Nichte mochte ich besonders gerne, denn sie will unbedingt in Hogarts Fußstapfen treten und selbst Detektivin werden, wovon Hogart allerdings nicht sonderlich viel hält.

Anfangs wirkt der Fall noch sehr konfus, wobei ich mir dann doch relativ schnell eine Lösung überlegt hatte und mir hier auch ziemlich sicher war. Die Spannung ist konstant sehr hoch gehalten und das Buch entwickelt sich zu einem Pageturner, den man nicht mehr aus der Hand legen kann. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse fast und als dann der Täter offenbart wird und dessen Hintergründe war ich mehr als baff. Ich hatte mit vielen gerechnet, aber nicht mit sowas. Grandios gelöst von Gruber und fesselnd ohne Ende. Ich bin total begeistert und hoffe stark, dass die Reihe bald fortgesetzt wird, ich liebe Peter Hogart als Ermittler!

Veröffentlicht am 01.07.2018

Der zauberhafte Trödelladen

Der zauberhafte Trödelladen
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Endlich!!! Das warten ist vorbei und es ist wieder Zeit einen weiteren Abstecher in die Valerie Lane zu unternehmen. Das Warten auf diesen neuen Band war echt schlimm und daher ist es auch wenig verwunderlich, ...

Endlich!!! Das warten ist vorbei und es ist wieder Zeit einen weiteren Abstecher in die Valerie Lane zu unternehmen. Das Warten auf diesen neuen Band war echt schlimm und daher ist es auch wenig verwunderlich, dass ich das Buch nicht gelesen, sondern vielmehr inhaliert habe.

Wie bereits von den beiden ersten Bänden bekannt, spielt in jedem Buch der Reihe, eine der fünf Frauen die Hauptrolle. Dieses Mal lernen wir Ruby näher kennen. Sie ist die jüngste im Bunde und wird daher von allen meist nur "Kleines" genannt. Durch ihre schüchterne Art kannte ich sie bislang von allen Frauen am wenigsten, da sie oft fast ein bisschen unter geht. Umso schöner, sie nun endlich besser kennen zu lernen.

Ich muss sagen, dass Ruby mich gleich mehrfach überraschen konnte. Zum einen finde ich es bewundernswert mit welcher Geduld sie sich um ihren Vater kümmert und wie sehr sie dafür selbst zurück steckt. Sie hat eine sehr selbstlose Art an sich und die anderen Mädels können sich glücklich schätzen eine so tolle Freundin zu haben!

Ihr Vater hat eine Marotte was das Essen betrifft und ich muss gestehen, im Laufe der Geschichte habe ich immer der neuen Woche entgegen gefiebert, nur um zu erfahren, welches Essen der Vater dieses Mal möchte.

Ruby führt den Trödelladen ihrer verstorbenen Mutter und gibt sich dabei alle Mühe, damit diese auf sie Stolz sein kann. Sie hat es dabei nicht immer leicht. Ich persönlich hätte im Bezug auf Ruby's Vergangenheit etwas mehr erwartet. Das war dann alles doch recht einfach gehalten und weit weniger spektakulär wie es sich für mich im Klappentext angehört hat.

In jeder Geschichte dieser Reihe versteckt sich eine kleine Moral für das Leben und einen selbst und dieses Mal möchte die Autorin zeigen, dass es sich lohnen kann für seine Träume zu kämpfen. Ich persönlich nehme für mich mit, dass es nicht unbedingt schlecht sein muss altes oder gewohntes über den Haufen zu werfen. Im Gegenteil, manchmal muss man einfach loslassen, um einen Neuanfang wagen und das große Glück oder seinen eigenen Weg finden zu können. Mich hat die Geschichte wieder sehr berührt und nun heisst es wieder warten, bis der nächste Band erscheinen wird.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Schneemann

Schneemann (Ein Harry-Hole-Krimi 7)
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Jo Nesbo ist allgemein beliebter Autor und nun habe ich endlich auch ein Buch von ihm gelesen. Ich hatte mich für "Schneemann" entschieden, da ich anschließend gerne noch die Verfilmung dazu anschauen ...

Jo Nesbo ist allgemein beliebter Autor und nun habe ich endlich auch ein Buch von ihm gelesen. Ich hatte mich für "Schneemann" entschieden, da ich anschließend gerne noch die Verfilmung dazu anschauen möchte.

Anfangs hatte ich erst einmal etwas Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Der Schreibstil von Jo Nesbo ist sehr ausschweifend und mir persönlich oft zu langwierig. Die Hauptfigur wird äußerst detailliert und lange beschrieben und auch im weiteren Verlauf verliert der Autor sich immer wieder in Erklärungen wie und warum etwas passiert. Das hätte man auch deutlich kürzer fassen können und dem Leser zutrauen, ein paar Ereignisse auch mit eigener Denkkraft zu verstehen.

Harry Hole, die Hauptfigur, war für mich eher durchschnittlich. Vom Leben gezeichnet, mit Alkoholproblemen, und arbeitet lieber alleine als im Team. Zudem scheint er zu denken, dass Regeln und Vorschriften nur bedingt für ihn zu gelten scheinen. Das ist so alles nichts neues und wenig einfallsreich. Richtig überzeugt hat mich dieser Ermittler daher nicht.

Ich bin etwas zwiegespalten und es fällt mir schwer eine abschließende Meinung zu finden. Auf der einen Seite hat die Geschichte wirklich viel Potenzial. Es gibt viele spannende Momente und ich habe mehrere Theorien gehabt, die ich dann zumeist doch wieder komplett über den Haufen werfen musste.
Auf der anderen Seite wiederum gab es viele Ereignisse bei denen ich einfach nur den Kopf schütteln konnte. Es wird mitunter immer unrealistischer und bei der Hauptfigur bekommt man bisweilen das Gefühl es handle sich um Superman, der selbst von Kugeln durchlöchert noch weiter ermitteln würde. Diese wiederholten realitätsfernen Momente haben einiges an Spannung heraus genommen.

Nach einigen falschen Fährten hat mich die Auflösung des Falls dann doch sehr überrascht. Sie ist durchaus nahe liegend und plausibel, allerdings kam es mir so vor, als wäre Harry Hole eher zufällig auf die Lösung gekommen und mit großer Ermittlungsarbeit hatte das nichts zu tun.