Der Kreidemann
Der KreidemannIch habe "Der Kreidemann" als Hörbuch gehört, welches von Devid Striesow gelesen wird. Der Leser war mir bis dato unbekannt, aber ich finde er hat seine Sache ganz gut gemacht. Striesow hat seine Stimme ...
Ich habe "Der Kreidemann" als Hörbuch gehört, welches von Devid Striesow gelesen wird. Der Leser war mir bis dato unbekannt, aber ich finde er hat seine Sache ganz gut gemacht. Striesow hat seine Stimme vielfältig eingesetzt und man konnte sich die unterschiedlichen Figuren gut vorstellen. Leider ist der Vorleser schon fast das Beste an dem ganzen Buch.
Erzählt wird die Geschichte aus zwei Zeitperspektiven. Zum einen befinden wir uns im Jahr 1986, in dem wir Eddie und seine Freunde kennen lernen und durch ihre Kindheit begleiten. Sie haben Sommerferien und verbringen diese gemeinsam, wobei sie einige Abenteuer erleben und am Ende eine Leiche finden. Sonderlich sympathisch war mir keines der Kinder, alle wirken klischeehaft und leicht austauschbar. Es bleibt einem niemand groß im Gedächtnis.
Bei der zweiten Perspektive befinden wir uns im Jahr 2016. Dreißig Jahre später ist Ed ein Eigenbrödler, hat nichts aus seinem Leben gemacht und ist darüber hinaus auch noch Alkoholiker geworden. Seine Mitbewohnerin und Freundin war mir ebenfalls sehr suspekt.
Während sich die Abschnitte aus Eddies Kindheit eher als ein Jugendroman lesen, so herrscht bei den Kapiteln der Gegenwart gähnende Langeweile. Für mich kam überhaupt keine Spannung auf, was ich angesichts der Tatsache, dass es sich hier um einen Thriller handeln soll allerdings erwartet hätte. Die Autorin versucht zwar einige Überraschungen einzubauen, allerdings sind diese derart inszeniert, dass sie wenig bis gar nicht überzeugen können. Die Geschichte plätschert vor sich hin und nach einem langgezogenen Mittelteil endet die Handlung in einem unspektakulären und vorhersehbaren Schluss.