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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2016

Die Kleidermacherin

Die Kleidermacherin
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Der Roman beginnt leider recht zäh und ich musste mich zu Beginn regelrecht durchbeißen, manchmal hätte ich das Buch am liebsten zur Seite gelegt. Die Charaktere wirken zunächst unnahbar und man fühlt ...

Der Roman beginnt leider recht zäh und ich musste mich zu Beginn regelrecht durchbeißen, manchmal hätte ich das Buch am liebsten zur Seite gelegt. Die Charaktere wirken zunächst unnahbar und man fühlt sich wie ein unbeteiligter Zuschauer, der nur zufällig das Geschehen beobachtet. Erst im letzten Drittel als die Spannung langsam in einem Höhepunkt gipfelt konnte ich mich in die Figuren hineinversetzen und mit ihnen erleben. Im Verlauf der Geschichte begegnet man vielen verschiedenen Schichten der Gesellschaft und deren Leben wird gut beleuchtet. Auch war es für mich sehr interessant einmal hinter die Kulissen eines so beeindruckendes Modehauses blicken zu können. Die einzelnen Abläufe, der Alltag der Angestellten und vieles mehr, werden ausführlich geschildert und liefern einen tollen Einblick in die damalige Zeit. Ich konnte die vielen wertvollen Stoffe sowie die erlesenen Schmuckstücke genau vor mir sehen und wäre am liebsten selbst einmal Kundin in einem solchen Modehaus gewesen.
Laia ist für mich keine ganz einfache Hauptfigur. Sie wirkt gerade zu Beginn unnahbar und hat ihre Gefühle tief in sich vergraben. Ihr Leben ist alles andere als leicht und kaum hat sie einen Schicksalsschlag überwunden, so ereilt sie der nächste.
Bis zur ersten Hälfte des Buches hat die Autorin leider einige Zeitsprünge eingebaut, die es mir teilweise stark erschwert haben dem Geschehen folgen zu können. Man fühlte sich hin und her gerissen und das hat meinen Lesefluss leider mehrfach gestört. Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass das Buch sich lohnt auch wenn die ersten Kapitel recht langatmig zu lesen sind.

Veröffentlicht am 22.12.2016

Die Therapie

Die Therapie
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Bei "Die Therapie" handelt es sich um den Debütroman von Sebastian Fitzek, welcher nun schon vor knapp 10 Jahren veröffentlicht wurde. Ich war gespannt wie dieses Buch ist, da sich der Schreibstil der ...

Bei "Die Therapie" handelt es sich um den Debütroman von Sebastian Fitzek, welcher nun schon vor knapp 10 Jahren veröffentlicht wurde. Ich war gespannt wie dieses Buch ist, da sich der Schreibstil der Autoren ja oftmals im Laufe der Jahre entwickelt und verändert. Dennoch war es für mich wenig überraschend, dass ich auch dieses Mal von Beginn an gefesselt von der Story war.
Über den Inhalt möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, da ich damit nur die Spannung nehmen würde. Das Thema Schizophrenie ist gut ausgearbeitet und man merkt deutlich wie genau Herr Fitzek recherchiert hat. Auch das finde ich immer wieder beeindruckend an seinen Büchern, denn selbst schwierige Themen bringt er dem Leser einfach nahe ohne dabei mit Fachwörtern um sich zu werfen.
Dieses Mal thematisiert Sebastian Fitzek Wahnvorstellungen und deren Ursachen, Schizophrenie ist hier das Stichwort. Dabei steigert er die Spannung von Kapitel zu Kapitel und man kann schließlich nicht mehr aufhören zu lesen, so sehr wird man von den Geschehnissen eingenommen. Dabei schafft der Autor es gekonnt den Leser zu verwirren und auf falsche Fährten zu führen. Ich weiß nicht wie viele Theorien ich aufgestellt und wieder verworfen habe, es waren unzählige. Es bleibt bis zum Schluss höchst aufregend und erst auf den letzten Seiten versteht man das ganze Ausmaß der Geschichte. Einfach beeindruckend wie Sebastian Fitzek, das immer wieder schafft. Noch kein anderer Autor konnte mich derart fesseln und in die Irre führen.

Veröffentlicht am 20.12.2016

Gated 1

Gated - Die letzten 12 Tage
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"Gated - Die letzten 12 Tage" ist ein packender, spannender Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich mit dem Themenschwerpunkt Sekte beschäftigt. Ich hatte bisher noch keine Bücher über Sekten gelesen und ...

"Gated - Die letzten 12 Tage" ist ein packender, spannender Auftakt zu einer neuen Reihe, die sich mit dem Themenschwerpunkt Sekte beschäftigt. Ich hatte bisher noch keine Bücher über Sekten gelesen und war daher gleich doppelt gespannt auf das Buch. Und ich wurde nicht enttäuscht.
Amy Christine Parker hat dieses Thema wirklich grandios umgesetzt und zeigt sehr anschaulich, wie der Alltag in einer Sekte wohl ablaufen könnte. Besonders spannend war für mich zu sehen, wie die Meinungen der Leute außerhalb auf die Mitglieder von Mandrodage Meadows wirken.
Hauptfigur der Geschichte ist Lyla, Mitglied der Sekte. Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob ich sie mag oder nicht. Zum einen ist sie sehr sympatisch, hilfsbereit und eine wirklich gute Freundin, die trotz aller Schicksalsschläge den Kopf nicht hängen lässt und immer für ihre Familie da ist. Zum anderen wiederum kann ich ihr Verhalten manchmal überhaupt nicht nachvollziehen, wie z.b. ihr Naivität die sie immer wieder an den Tag legt.
Cody ist ein Junge von außerhalb, aus der Stadt. Zwischen ihm und Lyla bahnt sich eine Liebe an und nach und nach erahnt er, in was für einer Gemeinde Lyla wirklich lebt. Hier war es sehr spannend die Meinungen und Gedanken von beiden Seiten im Bezug auf die Sekte zu sehen.
Auch eine wichtige und sehr interessante Figur ist der Anführer der Gemeinde, der sich >>Pioneer<< nennt. Ich fand es immer wieder sehr erschreckend, wie leicht er teilweise Menschen manipulieren und ihnen so seinen Willen aufdrängen kann. Ich hatte mehrfach das Gefühl, dass seine Anhänger fast schon willenlos und ihm komplett verfallen waren.
Obwohl das Buch recht spannend ist, gab es einige Momente die sehr vorhersehbar waren. Die Liebe zwischen Cody und Lyla, die sehr wichtig für den Fortgang der Geschichte ist, war mir etwas übereilt und dadurch nicht sehr glaubwürdig geschildert.
Seit Mai 2015 gibt es nun auch den zweiten Band der Reihe "Gated - Sie sind überall" und ich bin, trotz kleinerer Schwächen des ersten Bandes, schon sehr gespannt darauf wie die Geschichte weiter gehen wird.

Veröffentlicht am 20.12.2016

Gated 2

Gated - Sie sind überall
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Bereits beim ersten Band der Reihe fand ich es erschreckend und faszinierend zugleich welch enormen Druck eine Sekte auf Menschen ausüben kann, seit es auf die Mitglieder selbst oder Außenstehende. Lyla ...

Bereits beim ersten Band der Reihe fand ich es erschreckend und faszinierend zugleich welch enormen Druck eine Sekte auf Menschen ausüben kann, seit es auf die Mitglieder selbst oder Außenstehende. Lyla ist nun nicht mehr innerhalb der Sekte, sondern vorerst bei Cody unter gekommen. Wie alle anderen Teenager soll sie nun auch die öffentliche Schule besuchen und stoßt dabei mehr als nur einmal an ihre Grenzen. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre in der Situation von Lyla oder den anderen Teenagern der Sekte zu sein. Nicht nur die neuen Fächer, Regeln und Systeme, sondern auch die große Ablehnung und Anfeindungen der anderen; all das muss einen enormen Druck ausüben. Lyla ist innerlich total zerrissen und wirkt zunehmend unsicherer und verzweifelter. Ihre Gedanken und Taten konnte man dabei jederzeit sehr gut nachvollziehen und ihr Mut hat mich mehrfach erstaunt und begeistert.
Cody hat mir in diesem Band richtig gut gefallen. Er gibt sich große Mühe Lyla zu helfen in einen normalen Alltag hinein zu finden. Dabei ist er sehr rücksichtsvoll und achtet sehr auf ihre Gefühle und versucht ihr die nötige Zeit zu lassen sich an alles zu gewöhnen.
Das Verhalten der Sektenmitglieder hat mich mehrfach in Verwunderung versetzt und auch schockiert. Es war sehr faszinierend miterleben zu können wie viel Macht der Pioneer auch jetzt noch über seine Mitglieder hatte und wozu er diese nutzen kann.
Zum Schluss zieht Amy Christine Parker das Tempo noch einmal stark an und es wird richtig spannend. Die Seiten sind nur so dahin geflogen und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Ich war gefesselt von dem Geschehen und das Ende ist für mich mehr als nur gut gelungen.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Der Keller

Der Keller
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Für mich war "Der Keller" das erste Buch, welches ich von Minette Walters gelesen habe und das wird es wohl auch bleiben. Selten habe ich ein Buch derart als Zeitverschwendung empfunden als dieses hier. ...

Für mich war "Der Keller" das erste Buch, welches ich von Minette Walters gelesen habe und das wird es wohl auch bleiben. Selten habe ich ein Buch derart als Zeitverschwendung empfunden als dieses hier.
Muna hat viele traumatische Erlebnisse hinter sich und ist insgesamt sehr verschlossen. Sprechen ist ihr nie erlaubt und dementsprechend fällt es ihr auch nicht leicht. Dennoch ist sie um einiges klüger als alle anzunehmen scheinen. Ich bewundere auf der einen Seite ihre innere Stärke und das sie an dem Martyrium, das sie erlebt hat nicht zerbrochen ist, aber auf der anderen Seite kann ich ihre Handlungen meistens nicht einmal im Ansatz nachvollziehen. Vieles wirkt zu konstruiert und unrealistisch, ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mädchen in dieser Situation wirklich so reagieren könnte. Auch die restlichen Charaktere konnten mich nicht von sich überzeugen und sympathisch waren sie mir ebenfalls nicht. Natürlich sollte die Familie als die Bösewichte dargestellt werden, aber hier hat es die Autorin meiner Meinung nach etwas übertrieben und ich hatte mehrfach das Gefühl, dass sie es besonders darauf abgesehen hat die dunkelhäutige Familie schlecht darzustellen, eben wegen ihrer Hautfarbe. Da ich Rassismus in keinster Weise toleriere hat mir das überhaupt nicht gefallen und stark gestört.
Die Grundidee der Geschichte klingt eigentlich gut und lässt auf eine spannende Story hoffen. Aber bei der Hoffnung bleibt es dann auch. Das rasche Tempo beim Einstieg der Geschichte und die dort aufkeimende Spannung lassen schnell nach und weichen gähnender und endloser Langeweile. Nach der Hälfte des Buches hätte ich das Buch ohne Probleme zur Seite legen und aufhören können zu lesen, ein Ausgang der Geschichte hat mich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich interessiert. Dennoch habe ich mich tapfer auch durch die letzten Seiten gekämpft. Ein Höhepunkt, ein raffiniertes Ende oder ein gelungener Abschluss blieben leider aus. Stattdessen bleiben einige Fragen offen und diese würden sogar noch eine Fortsetzung möglich machen. Hoffen wir, das es nicht soweit kommt.