BOUM ist nicht La Boum - leider
BoumWas habe ich mir von „Boum“ erwartet? Natürlich einen mit spitzer Feder geschriebenen Roman voller tabuloser, böser Satire. Soweit so gut. Diesen Anspruch hat Lisa Eckhart auf jeden Fall wieder bravourös ...
Was habe ich mir von „Boum“ erwartet? Natürlich einen mit spitzer Feder geschriebenen Roman voller tabuloser, böser Satire. Soweit so gut. Diesen Anspruch hat Lisa Eckhart auf jeden Fall wieder bravourös gemeistert. Das Cover – der reinste Hingucker.
Weshalb sich meine Begeisterung dennoch in Grenzen hält, lässt sich nicht so einfach erklären. Immerhin will ich ja nicht für eine Kulturbanausin gehalten werden. Außerdem bin ich noch immer ein großer Fan und bewundere die Künstlerin Lisa Eckhart für Ihre Fähigkeit mit der Sprache generell umzugehen. Aber dieses Buch? Keine Frage, es hat super begonnen, auch spannend, wie ein Krimi, aber dann ...
Die blutjunge, naive Aloisia aus der österreichischen Provinz, die in Paris auf die fantasievollsten Figuren trifft, kann eigentlich keine autobiografische Version von La Eckhart sein. Dafür spricht sie mir zu wenig. Vielleicht ist sie eine Mischung aus ihr und Prinzessin Peach.
Ich habe die Geschichte insgesamt nicht wirklich verstanden, deshalb fällt es mir schwer, eine Zusammenfassung zu schreiben. Boum ist für mich so etwas wie eine Horrorversion für Erwachsene von Alice im Wunderland und schon dieses Buch habe ich nie verstanden.
Statt einem weißen Kaninchen folgt Aloisia einem vermeintlichen Serienmörder in die Katakomben von Paris. Von dort gibt es eine Verbindung ins Reich der „Veuf“, die dort wie Heidi Klum über einen bizarren Haufen junger Mädchen regiert.
Die Geschichte ist wirklich ziemlich abstrus und ausgefallen. Ich glaube nicht, dass ich das Buch gerne selbst gelesen hätte. Mit der Stimme von Lisa Eckhart fiel das Eintauchen und Abtauchen in diese (Alb-)Traumwelt leichter.
Sicher, zwischen drinnen gab es immer wieder tolle Sätze, wo man aufwacht. Sich denkt: Wow! Aber mir fehlte dann doch eine gewisse Struktur in der Handlung. Ein Ende, das man versteht. Auch wenn sehr viele Botschaften dabei waren, die ich verstanden habe, war es mir dann doch insgesamt zu derb und ordinär. Wenn ich mir vorstelle, dieses Buch wird eines Tages verfilmt. Na dann gute Nacht! Wer will sowas sehen?
Was bleibt? Ich bin noch immer eine Verehrerin der Autorin, aber eine verwirrte.
Ich habe etwas zu hohe Erwartungen in die Handlung gesetzt. Das banale Ende war für mich unbefriedigend.