Enttäuschend...
Bannwald„Enttäuschend“ wäre zu viel gesagt, aber von „Genial“ ist es meilenweit entfernt. Interessante Idee, die leider durch mangelnd erfolgreiche Ausarbeitung an Spannung verlor. Anstrengende Charaktere, schleppende ...
„Enttäuschend“ wäre zu viel gesagt, aber von „Genial“ ist es meilenweit entfernt. Interessante Idee, die leider durch mangelnd erfolgreiche Ausarbeitung an Spannung verlor. Anstrengende Charaktere, schleppende Schreibweise und ziemlich klischeehaft...
Inhalt:
Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen Tauren. Als die 17-jährige Robin auf den jungen Tauren Emilian trifft, ist sie sich sicher, dass er sie töten wird. Doch Robin gelingt es zu fliehen – scheinbar. Erst später wird ihr bewusst: er hat sie laufen lassen. Warum? Als Robin dann ein Reh mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken tötet, ist sie zutiefst erschüttert. Was ist mit ihr? Robin trägt ein Geheimnis in sich, und es gibt nur einen, der davon weiß – ihr größter Feind.
meine Meinung:
Ich. Debüts. Und neugierig machende Klappentexte.
Es konnte nicht viel schiefgehen, immerhin waren die Bewertungen großteils positiv und das Buch selbst wirkte auch sehr spannend.
Ich meine – Hallooooo – zwei Völker, wo das eine „Gut“ ist und das andere „Böse“ konnte für mich nicht schlecht abschneiden.
Ähm...tjaaa...ich habe es gelesen und es war ja auch gut. Irgendwie, aber eben nicht das, was ich erwartet bzw. erhofft hatte.
Ich beginne jetzt einfach einmal mit der Hauptprotagonistin:
Robin.
Robin ist...gut, nach über 300 Seiten sollte man meinen, dass ich Robin kenne, aber das tue ich nicht. Sie ist im ganzen Buch so undurchsichtig dargestellt, dass man nur ihre Wesen kennenlernen konnte, welches sie zeigte und das war nicht immer das Gelbe vom Ei.
Robin war oft egoistisch, starrköpfig, auf sich bezogen und triefte vor Selbstmitleid. Wie es den anderen ging, war ihr im Grunde egal, obwohl sie immer das Gegenteil behauptete.
Kurz gesagt, Robin war ein anstrengender Charakter, den man nicht durchschauen konnte, weil sie einfach als leere Hülle dargestellt worden war.
Emilian ist der Bad Boy schlecht hin. Ein Tauren, also der Feind, sollte man meinen. Ich weiß nicht, aber Emilian wirkte teilweise zu aufgesetzt. Zu sehr um sie bemüht. Zu herzlich. Es war nicht glaubhaft, dass ein kaltblütiger Mörder, was die Tauren nun mal waren, plötzlich zum Softie mutiert.
Laurin war auch einer dieser „wichtigen“, aber total anstrengenden Charakteren, denn er ist Robins bester Freund und zudem „heimlich“ in sie verliebt. Selbstlos wie er ist, verkneift er sich sein Geständnis, was aber sinnlos ist, denn a. Robin hat sowieso keine Interesse und b. es ist so auffällig, dass Robin jedes Mal aufs Neue hofft, dass er nicht weiterspricht. Tolle beste Freundin, oder?
Die Idee mit den Sternenvölkern, die etwas mit den Sternzeichen zu tun haben, ist gut, aber leider passte die Ausarbeitung nicht, denn diese Information mit den Sternzeichen erfährt man erst in der Mitte des Buches. Vorher weiß man nur über Tauren und Leonen Bescheid und rätselt, warum zwei Völker im Wald leben, obwohl es nicht weit entfernt eine Zivilisation mit Autos, Strom und co gibt. Aber auch über ihre Entstehung erfährt man bis zum Ende nichts. Diese Welt bleibt ein Mysterium!
Die Schreibweise war leider auch ein Schwachpunkt, denn die Sätze waren kurz und abgehakt, was den Lesefluss gehörig beeinflusste und das Weiterlesen ab und an echt schwer machte.
Fazit:
Gute Idee, mangelnd gute Umsetzung. Schwierige Charaktere treffen auf Klischee. Manche Handlungsstränge waren nicht glaubwürdig (hust Robin kann nach 5 Tagen gut kämpfen hust) und minderten so die Lesefreude. Interessanterweise möchte ich die Fortsetzung „Blutwald“ dennoch irgendwann einmal lesen, vielleicht, weil ich hoffe, dass der 2. Band der Trilogie besser ist. Ich habe schon öfters Bücher gelesen, deren Fortsetzungen besser waren, als die Vorgänger. Ich hoffe, dass es hier so ist. Ich gebe dem Buch 2,5 von 5 Federn, da es zwar vielversprechend klang, aber meine Erwartungen nicht standhalten konnte.