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Veröffentlicht am 27.06.2017

Interessanter als gedacht!

Nathan der Weise
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Interessanter als gedacht! Ich wollte es nie lesen, weil es mich nicht ansprach, aber jetzt, danach, bin ich positiv überrascht!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Christentum, Judentum und Islam: Die gegenseitige ...

Interessanter als gedacht! Ich wollte es nie lesen, weil es mich nicht ansprach, aber jetzt, danach, bin ich positiv überrascht!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Christentum, Judentum und Islam: Die gegenseitige Verwandtschaft und Untrennbarkeit der drei großen monotheistischen Religionen bilden den Kern von Lessings Klassiker „Nathan der Weise“. Die Figur des Nathan ist Sinnbild geworden für gegenseitige Toleranz und Menschlichkeit. Die von ihm vorgetragene Interpretation der Ringparabel, die der Frage nach der einen, „wahren“ Religion nachgeht, gilt als Schlüsseltext der Aufklärung. Dabei ist das bis heute aufgeführte Theaterstück ein Plädoyer für den aufklärerischen Toleranzgedanken.

meine Meinung:
„Nathan der Weise“, in der Schule durchgesprochen, aber Interesse es zu lesen hatte ich nie. Dann kam die Matura zur Sprache und ich dachte mir „Hey, also Aufklärung“ wäre doch ein tolles Thema.“
Mir fehlte noch ein Buch so entschied ich mich für „Nathan der Weise“ und um ehrlich zu sein, ich ich bin positiv überrascht.
Die Aussage ist klar verständlich, die Handlung zog sich nur am Anfang unendlich in die Länge und die Charaktere waren auch annehmbar.

Die Frage, welche Religion die einzig wahre ist, wird erst im dritten Aufzug, also im „Höhepunkt“ besprochen, in Form der „Ringparabel“.
Doch nicht genug, Lessing zeigt auch, dass diese These, dass alle Religionen in Harmonie zusammenleben können, am Ende des Buches.
Kurz: Ich bin überraschend begeistert, vor allem, weil wir in der jetzigen Zeit sowieso mit der IS so zu kämpfen haben, erinnert Lessings Werk einen daran, dass die Frage der „richtigen“ Religion schon immer allgegenwärtig war.

Die Ausführung der Religionen sind anders, aber die Basis ist überall gleich: Wir sollen für einander da sein, nicht töten und das Gute anstreben.

Die Charaktere sind vielschichtig, auch wenn vor allem die Christen im Buch launischer wirken, als die anderen. Keine Ahnung, warum Lessing das tat, aber es ist deutlich. Daja, der Tempelherr wirken einfach viel emotionaler, warum...das ist die Frage aller Fragen O.o

Fazit:
Ein faszinierendes Stück aus der Zeit der literarischen Aufklärung! Lessing versuchte damit die Differenz, welche zwischen den Religionen gab, zu beseitigen, etwas, was wir heute genauso noch gebrauchen könnten. Ein Stück, welches nach wie vor sehr aktuell ist!
4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.06.2017

Mir kam es eher wie eine Abrechnung vor.

Brief an den Vater
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Kafkas Versuch, all seine Gefühle gegenüber seines Vaters abzuarbeiten. Mir kam es eher wie eine Abrechnung vor.

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Franz Kafkas Brief hat den Vater nie erreicht. Ein sehr persönlicher ...

Kafkas Versuch, all seine Gefühle gegenüber seines Vaters abzuarbeiten. Mir kam es eher wie eine Abrechnung vor.

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Franz Kafkas Brief hat den Vater nie erreicht. Ein sehr persönlicher Text, der Franz Sicht der Vater-Sohn-Beziehung beschreibt. Er schreibt über seine Gefühle, seinen Empfindungen, seinen Erinnerungen. Ein tief ehrlicher Brief, der persönliche Einblicke in das Leben des Schriftstellers gibt.

meine Meinung:
Das Kafkas Kindheit nicht leicht war, dass wusste ich bereits. Viele seiner Werke haben Aspekte seines Lebens innbegriffen. Er schrieb sein Leben nieder, bzw. seine tiefsten Gefühle und verbaute sie in Werken wie „Die Verwandlung“ oder „Das Schloss“.
Das Gefühl des Missverstanden werden oder die Konflikte, welcher er immer mit dem Vater hatte.
Dass er es seinen Vater nie recht machen konnte, dass sein Vater so viel verlangt hat und doch nie zufrieden war. Dass der Vater nur sein eigenes Leben als gelungen angesehen hat und Franz Erfolg nie akzeptieren wollte.

Der Brief beinhaltet so viele Aspekte von Franz Kafkas Leben. Die Angst, welche er von seinem Vater gehabt hat, den beinahe schon panischen Versuch, ihm alles Recht zu machen, wobei er jedes Mal wieder daran gescheitert ist.
Der Verwirrtheit, welche er im Bezug auf Glauben und Religion empfunden hat.
Der Verwirrtheit im Bezug auf seine Herkunft.
Seine großen Angst, die verhinderte, dass er je geheiratet hat, denn obwohl er verlobt war, wich er immer zurück, aus Angst, das Ebenbild seines Vaters zu werden.

Tief berührend und sehr schockierend.
Der Brief war Franz Versuch mit der Vergangenheit zu schließen, schade, dass der Vater ihn nie gelesen hat, vielleicht hätte es so endlich Aussprache gegeben...oder einen großen Streit.

Fazit:
Franz Kafka schaffte es nie, sich von seinen Vater zu lösen. Der Brief bringt einen tiefen Einblick in Franz Leben und Vergangenheit und lässt einen schockiert zurück. Tief berührend und schockierend.
4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.06.2017

..wenigstens einmal sollte man es gelesen haben!

Deutschland. Ein Wintermärchen. Textausgabe mit Kommentar und Materialien
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Heines erster Deutschlandbesuch nach 13 Jahren...wenigstens einmal sollte man es gelesen haben!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Eine Reise durch Deutschland von Paris aus nach Hamburg im Jahre 1843 nimmt Heine ...

Heines erster Deutschlandbesuch nach 13 Jahren...wenigstens einmal sollte man es gelesen haben!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Eine Reise durch Deutschland von Paris aus nach Hamburg im Jahre 1843 nimmt Heine zum Anlass einer ironischen Bestandsaufnahme der sozialen und politischen Wirklichkeit seiner Zeit. Das -Wintermärchen- ist in Wahrheit ein tief pessimistisches Bild des deutschen -politischen Winters- und ein höchst engagiertes sozialrevolutionäres Programm. gegen Nationalismus und religiöse Bevormundung. Für ein erfülltes Leben in Frieden und Freiheit.

meine Meinung:
Heinrich Heine zeigt in „Deutschland. Ein Wintermärchen“, dass sich Deutschland zur damaligen Zeit nicht verändert hat. Literatur im Vormärz teilte sich damals in zwei Richtungen, die Deutschen hatten den radikaleren Weg eingeschlagen, wollten etwas mit ihrer Literatur verändern.
Der Grund, dass Heine das Land verlassen musste und daher in Frankreich lebte.

Dieses Versepos hat er als Reisebericht geschrieben, er wollte seine Empfindungen seines Deutschlandbesuches aufschreiben und war über dessen Zustand schockiert.
Starr. Kalt. Unverändert. Wie im Winter.
Trostlos. Kalt. Ohne Zukunft.
So empfand Heine die damalige Situation Deutschlands.
Die Politik und die Gesellschaft sind dieselben. Keine Veränderung...und die Zukunft sieht – laut Heine – auch nicht rosiger aus.

Fazit:
Es war auf jeden Fall ein sehr interessanter Einblick in Heines Gedanken und Meinung. Wie er wohl die heutige Situation finden würde? Dieses sarkastische, lyrische Werk hat mich jedenfalls sehr zum Nachdenken animiert. Einmal sollte man es wenigstens gelesen haben!
Es lohnt sich – ehrlich! 4 von 5 Sterne!

Veröffentlicht am 27.06.2017

Ein wirklich tolles Werk der Romantik!

Der Sandmann
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Achtung SPOILER

Verwirrt. Das war ich, aber nach längeren Überlegen kam die Begeisterung! Ein wirklich tolles Werk der Romantik!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Ein Juwel der Schwarzen Romantik in der Bibliothek ...

Achtung SPOILER

Verwirrt. Das war ich, aber nach längeren Überlegen kam die Begeisterung! Ein wirklich tolles Werk der Romantik!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Ein Juwel der Schwarzen Romantik in der Bibliothek der Erstausgaben: Die faszinierende Erzählung von 1816 vom Studenten Nathaniel, dessen Begegnung mit dem Wetterglashändler Coppola traumatische Kindheitserinnerungen weckt, besticht durch einen facettenreichen Handlungsstrang und einen unerschöpflichen Motivreichtum.

meine Meinung:
Zugegeben, ich war nach beenden des Werkes zu allererst schockiert. Ich wusste nicht, was ich jetzt denken sollte, es passierte dafür einfach zu viel auf so wenigen Seiten. Zuerst schüttelte ich den Kopf, dann lachte ich und dann versuchte ich den Inhalt zu analysieren.
Hoffmann war einfach ein Genie. Nur er schaffte es, dass er eine Novelle so vollstopft und der Leser trotzdem total begeistert davon ist, obwohl es so irrsinnig wirkt.
Einem so verwirrt.
Einem zum Rekapitulieren des Gelesenen zwingt.

Nathaniel hatte schon eine schwierige Kindheit, die er mit einem schweren Trauma überstand. Dann seine Studienzeit, die gut begann, aber schlecht änderte, denn sein Trauma kam an die Oberfläche und veränderte ihn total.

Ich war wirklich verwirrt.
Nathaniel bringt sich um, will vorher seine – angebliche – große Liebe umbringen und das nur weil sein – anscheinend – geheilter Wahnsinn wieder ausbrach?
Zuvor passiert aber auch noch so unglaublich viel!
Nathaniel beschreibt in einen Brief seine Kindheit und seine Erfahrung mit dem Sandmann. Das Trauma kam also wieder in sein Leben zurück. In ähnlicher Gestalt aber anderen Namen...jedenfalls glaubt Nathaniel daran.
Es war faszinierend zu lesen, wie Nathaniel sich in ein Mädchen verliebte, dass NICHT seine Verlobte war. Wie er diesem „Mädchen“ alle Menschlichkeit angedichtet hatte, nur damit er am Ende erkennt dass dieses Wesen kein Mensch war, sondern nur eine Maschine.
Der Wahnsinn der darauf folgte war dementsprechend auch nicht sehr überraschend, aber der Auslöser des ganzen war es.
Ein Mann. Laut Nathaniel „der Sandmann“ und Mörder seines Vaters: Coppola.

Der auktoriale Erzähler spornte den Leser einfach nur noch mehr an. Hoffmann schlüpfte dabei in die Rolle eines Schriftstellers, der diese Geschichte gerade erfahren hat und es einfach niederschreiben musste. Sehr interessant!

Als Interpretation kann man Nathaniels Wahnsinn nehmen, der durch ein Kindertraume entstanden und nie richtig Therapiert worden war. Man kann es sich als Leser – jedenfalls scheint es mir so – aussuchen, ob man Nathaniels Lebensweg als „dunklen Einfluss von außen“ sehen will oder als dummer und gleichzeitig schrecklicher Zufall. Hoffmann zeigte mit diesem Werk, dass „Universalpoesie“ tatsächlich in einem einzigen Werk vorhanden sein kann:
Gefühle.
Wissenschaft.
Dunkles.
Es beinhaltet alles und machte es so unglaublich spannend!

Fazit:
Ein wirklich sehr gelungenes Werk aus der Zeit der „Romantik“. Ich wusste nicht was mich erwartete, aber das es SO kam, hätte ich nie erwartet!
E.T.A. Hoffmann zeigte mir, dass er wirklich ein Allround-Talent war und – verrückt oder nicht – wirklich tolle Ideen für seine Werke hatte!
4,5 von 5 Sterne für dieses unglaubliche Werk und höchst verwirrende Werk!

Veröffentlicht am 27.06.2017

Ein toller 3. Teil

Lillian 3: Zum Glück gibt's die Erinnerung
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Schockiert. Überrascht. Begeistert. Schockiert. Ein toller 3. Teil und hoffentlich nicht der letzte der Lilian-Reihe!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Trotz ihres scheinbar normalen Teenagerdaseins führt Lillian ...

Schockiert. Überrascht. Begeistert. Schockiert. Ein toller 3. Teil und hoffentlich nicht der letzte der Lilian-Reihe!

Inhalt:
[Inhaltsangabe]
Trotz ihres scheinbar normalen Teenagerdaseins führt Lillian ein gewagtes Doppelleben. Beobachtet, bewacht und in ständiger Gefahr – bereit, jederzeit vor ihren Verfolgern zu fliehen. Nur sich selbst kann sie nicht länger entkommen. Ihr innerer Wolf regt sich und gefährdet nicht nur ihr Geheimnis, sondern auch ihre Mitmenschen. Allem voran Luca, ihre große Liebe. Wie lange kann Lillian ihn dieser Bedrohung noch aussetzen? Mit dem Näherkommen ihrer Verfolger muss sich die Tochter des letzten Königs der Werwölfe schließlich der schwersten Entscheidung ihres Lebens stellen…

meine Meinung:
Der zweite Teil endete einfach nur unglaublich fies und das bedeutete also auch, dass der dritte Teil sehr schnell gelesen werden musste! Ich bin wirklich zufrieden mit dem Buch, denn es wurden nicht nur Gedanken und Ideen vom zweiten Teil ausgeführt, sondern auch neue Dinge aufgeworfen, die einen irritiert und ratlos zurücklassen.

Lilian hat sich verändert, was ja eigentlich kein Wunder ist, immerhin steckte sie noch nie zuvor so tief zwischen zwei Welten fest. Ihre Liebe zu Luca und ihr Verlangen nach Ihresgleichen machten ihr das Leben wirklich nicht leicht, aber sie wuchs daran und wurde nur stärker. Klar, Lil hat Fehler begangen, aber sie versuchte sie zu kitten...manche gelungen, andere weniger O.o

Luca war...tjaaa...er hatte es auch nicht gerade leicht. Er wollte Lil die Freiheit geben, die ein Werwolf wohl braucht, aber irgendwie kam es dann anders. Die zwei hatten im dritten Teil jedenfalls auch eine sehr turbulente Zeit, die das Herz des Lesers schwer werden ließ seufz.

Dean, Bill, Steven, Tracy und so weiter ^^ , ich liebe diese Nebencharakter einfach. Dean ist der perfekte große Bruder, ich bin sooo neidisch seufz xP
Die Charaktere sind wechselhaft, lebendig und geben dem ganzen Buch einfach etwas Besonders. Ich finde es einfach toll, was Felicitas Brandt mit der Ausarbeitung dieser Charas geschaffen hat!

Die Schreibweise war locker, flüssig und man fühlte sich in Lils Sicht sehr wohl. Ihre Gedanken waren vielseitig, spannend und erklärend zu gleich. Man lernt immer mehr aus ihrer Werwolf-Welt kennen und das ist toll.

Keine Frage, ich mochte das Buch, sehr sogar. Ich habe es verschlungen und genoss jeden Augenblick in dieser Welt, aber etwas fehlte einfach.
Vielleicht war es das Gefühl, dass die Autorin einfach zu viel wollte. Also viele Ideen einbringen wollte und sie auch erwähnt hatte, aber sie dann nicht weiter aufgeführt hat. Es passiert in dem Teil so unglaublich viel, man kommt als Leser schon fast außer Atem, aber es könnte NOCH mehr passieren, jedenfalls scheint es so, denn ständig wurden Dinge erwähnt, Ereignisse besprochen und dann nicht näher darauf eingegangen. Das fand ich persönlich sehr schade, aber vielleicht werden beim nächsten Teil (den es hoffentlich geben wird) diese Aspekte genauer erklärt und ergründet. Es würde mich freuen.

Fazit:
Ein wirklich gelungener dritte Teil, auch wenn man zuerst verwirrt ist, wenn es SO endet und man eigentlich dachte, dass es ein Abschluss wäre...naja, man lernt anscheinend nie aus xP
Anders als die Vorgänger, aber definitiv lesenswert! Die Charaktere sind verändert, die Idee teilweise zu viel, aber toll und spannend zu lesen! Von mir gibt es 4,5 von 5 Sterne und die Freude auf den (hoffentlich) 4. Teil ist groß!