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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2024

Gutes Buch, teils aber auch verschenktem Potenzial

In Case We Trust
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Das Buch wird mit der Serie „Suits“ verglichen bzw. auch beworben. Es geht um junge Anwälte, die in einer Kanzlei neu anfangen und in einem Wettstreit untereinander konkurrieren, zugleich aber auch „Leidensgenossen“ ...

Das Buch wird mit der Serie „Suits“ verglichen bzw. auch beworben. Es geht um junge Anwälte, die in einer Kanzlei neu anfangen und in einem Wettstreit untereinander konkurrieren, zugleich aber auch „Leidensgenossen“ und dadurch Freunde werden.

Das Cover ist edel und zurückgenommen. Mir gefallen die Farben und auch die Details wie das Wappen/Logo der Kanzlei.

Der Schreibstil der Autorin hat mich sehr gut gefallen! Er war sehr flüssig und angenehm zu lesen. Viele Textstellen haben mich inspiriert und dem Buch Tiefgang gebracht, von dem ich zu Beginn gar nicht ausgegangen bin. Tatsächlich hat man bei den Szenen innerhalb der Kanzlei leicht die Vibes von Anwaltsserien wie „Suits“ oder „How to get away with murder“, was mir gefallen hat.

In der Geschichte lernen wir die Anfänger Gracie und Ira kenne, deren erste Begegnung wohl kaum blöder hätte ausfallen können und natürlich werden sie in einem Team eingeteilt. Die Hauptcharaktere sind schön ausgearbeitet, die Nebencharaktere haben hingegen oft eine konkrete Rolle, nur kurze Momente und bleiben ansonsten eher blass und farblos. Es hätte der Geschichte bestimmt etwas mehr Leben verliehen, wenn die Gruppe mehr zusammen erlebt hätte. Da es noch Folgebände geben wird, bin ich gespannt, wie sich die Clique ggf. noch weiterentwickelt. Gerade Laurel hat mir in diesem Teil sehr gefallen; das Ende macht schon direkt neugierig auf Band 2.

Nun aber noch zu Band 1:
Gracie hat viele Ängste und Selbstzweifel. Sie steht sich damit größtenteils selbst im Weg, war für mich durch ihre Macken und Fehler aber auch authentisch. Ira, der ihr Fels in der Brandung wird, war wirklich immer ein Fixpunkt, selbst für mich beim Lesen. Sein Charakter har mir sehr gefallen, weil er auf der einen Seite sehr tiefergehende und wissenschaftlich angehaucht war, auf der anderen Seite hat er auch viel Geduld, Weisheit und Liebe gezeigt. Wirklich sehr süß und empathisch!

Während man zu Beginn noch dachte, dass die Anwaltsarbeit, die Hierarchien in der Kanzlei und „der Fall“ ein Hauptstrang sind, ebbte dieser Strang leider irgendwann ab, flammte teilweise noch einmal auf, wurde aber auch zum Ende hin eher mit einem „Ach, da war ja noch was“ abgetan. Das fand ich schade, weil hier bestimmt Potenzial geschlummert hätte. Es hätte mehr Spannung erzeugt werden können.

Die Lovestory hat sich in einem schönen Tempo entwickelt. Mir gefielen die kleinen Etappen, die den Vertrauensaufbau dargestellt haben

Alles in allem eine schöne Lovestory, die Anwalts- bzw. wohl eher Büro-Vibes mit sich bringt. EIniges bleibt relativ oberflächlich, was aus meiner Sicht echt schade ist und Potenzial verschenkt, z. B. Die Freundschaft zu Cassidy, die Beziehung unter den Anfängern, die schwierigen Beziehungen zu den Vätern, der Gerichtsfall etc.

Ein gutes Buch für zwischendurch; trotz wirklich gutem Schreibstil reicht es für mich allerdings nicht 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Mein erster Fitzek - viele Wendungen und verschlechterte Charaktere

Passagier 23
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Dieses Buch har mir eine Freundin als Einstieg in Psychothriller zum Geburtstag geschenkt., damit ich das Genre für mich einfach mal testen kann.

Fitzek hat einen Ruf in Deutschland, wobei es unterschiedliche ...

Dieses Buch har mir eine Freundin als Einstieg in Psychothriller zum Geburtstag geschenkt., damit ich das Genre für mich einfach mal testen kann.

Fitzek hat einen Ruf in Deutschland, wobei es unterschiedliche Lesegruppen gibt. Ich hatte keine konkreten Erwartungen und habe mir weder Rezessionen noch andere Klappentexte zum Vergleich angeguckt. Völlig unbefangen ging ich also auf die Reise - oder besser gesagt, an Bord der Sultan of the Seas.

Man lernt viele unterschiedliche Charaktere kennen, die einen intensiver, die anderen nur flüchtig. Trotzdem hatte ich nach den ersten Kapiteln (und das ganze Buch über) einen guten Überblick, wer wer ist und wer mit wem im Zusammenhang steht. Jede Sicht liefert andere Puzzelteile, die nicht immer gleich zusammen zupassen scheinen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich konnte mir die Situationen, Dialoge und die allgemeine Atmosphäre gut vorstellen (obwohl ich noch nie selbst eine Kreuzfahrt gemacht und auch noch nicht viele Filme/Dokus gesehen habe). Durch die kurzen Kapitel fiel das Lesen leicht und für die Art der Erzählung fand ich die Einteilung auch gut gewählt.

Die Charaktere waren gut umschrieben und hatten differenzierte Persönlichkeiten. Es war authentisch, dass jeder seine eigenen Probleme und Lösungsansätze hatte und hier durchaus Konflikte bzw. unterschiedliche Motive (teilweise auch versteckte) vorhanden waren. Manchmal habe ich die Personen aber trotzdem nicht ganz verstanden. :D

Insgesamt hat die Geschichte viele interessante und für mich nicht direkt vorhersehbare Wendungen. Der Thriller war absolut nicht blutig und auch nicht angsteinflößend. Ja, es gab einige Situation, die vielleicht etwas brenzliger waren, aber (ohne Vergleiche zu haben) fand ich diese Szenen doch relativ „harmlos“. Ein richtiges Nervenkitzel-Erlebnis blieb für mich leider aus. Das Gedankenkonstrukt war interessant und gut umschrieben. Ob die Geschichte mich jedoch länger im Bann halten wird, wage ich eher zu bezweifeln. Mein Gefühl ordnet das Buch zwischen 3 bis 4 Sterne. Ein guter und seidiger Einstieg, aber der nächste Thriller darf gern etwas mehr auf die Pauke und das Adrenalin schlagen

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Rückkehr nach Ardeal mit spannendem Cliffhanger

WiccaCreed | Schuld & Sünde
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Band 2 startet zwei Jahre nach Band 1 und sorgt bereits auf der zweiten Seite für eine ungeahnte Überraschung. Anfangs glaubte ich erst, vielleicht etwas missverstanden zu haben - aber Valea betont im ...

Band 2 startet zwei Jahre nach Band 1 und sorgt bereits auf der zweiten Seite für eine ungeahnte Überraschung. Anfangs glaubte ich erst, vielleicht etwas missverstanden zu haben - aber Valea betont im Darauffolgenden sooo oft, dass XXX, sodass ein Missverständnis schnell ausgeschlossen werden konnte. Eine Wendung, die ich so nach Band 1 auf jeden Fall nicht erwartet habe.

Nun aber zur Geschichte: Valea kehrt nach Ardeal zurück, weil sie sich bereit fühlt, zugleich aber auch den Tod ihrer Schwester verhindern will. Die Hexenkönigin herrscht über das Land und ein Krieg scheint in greifbarer Nähe, tritt aber trotz dem Ende von Band 1 nicht ein.
Wie genau die letzten zwei Jahre in Ardeal aussehen, bleibt auch eher verschwommen. Nach der Finalszene hätte ich schon einen Kampf vermutet - aber scheinbar kam die Hexenkönigin einfach nur zurück, hat das Schloss übernommen und keine Gegenwehr erhalten (eigene Mutmaßungen).

Die Rückkehr zu den bekannten Charakteren har mir gefallen, auch viele der neuen Charaktere (besonders vom ersten Herr) mochte ich schnell gern. Wie sein Vorgänger spielt auch dieser Teil fast ausschließlich in dem bekannten Schloss bzw. im davor aufgestellten Kriegslager (dessen Sinn sich mir das ganze Buch über nicht wirklich erschlossen hat, weil es ja keinen direkten Krieg gibt).

Bis zur Hälfte plätschert die Geschichte leider vor sich hin. Der Fokus ist sehr auf Valeas Hexenkräfte und ihre Position unter den Hexen ausgelegt. Interaktionen zwischen ihr und ihren alten Freunden sind eher kühl. Das Interesse zu den letzten zwei Jahren ist auch eher gering bis gar nicht vorhanden. Was für den Leser hier durchaus interessant sein könnte, scheint die Charaktere im Buch nicht wirklich zu beschäftigen - seltsam :/
Gespräche mit Nikolai sind oberflächlich und die Aussprache kommt verhältnismäßig sehr spät.

Nach der ersten Hälfte nahm der Spannungsbogen zu. Neven hat als Neuling etwas neuen Schwung herein gebracht und so langsam kam der Kampfwille in Valea auf. Sie konnte Verbündete und Vertraute (wieder) gewinnen.

Viel Interaktion mit der Hexenkönigin hat es ebenfalls nicht gegeben, sodass Celesta bisher leider nicht wirklich greifbar für mich ist. Sie wird als böse und skrupellos beschrieben, eigentlich bestraft sie die ganze Zeit nur jemanden und hängt an Nikolai. Sie scheucht ihn wie ein kleines Hündchen und himmelt ihn zugleich trotzdem vor Valea immer total an. Aus meiner Sicht hat sich diese Beschreibung immer und immer wiederholt. Das Buch verschenkt daher Potenzial, da die Grundidee und die Welt eigentlich echt cool sind. Schade drum :/

Das Ende (ein Ball und mehrere Enthüllungen) passieren auf den letzten 40 Seiten dann doch auch sehr schnell (im Vergleich). Es ist wieder ein Marah-Ende mit Paukenschlag und lässt einen mit vielen Fragen zurück.

Zum Glück kommt Band 3 in wenigen Tagen. Aufgrund des Wandels in der zweiten Hälfte erfolgt die Bewertung trotz vieler sonstiger Kritikpunkte. So hat z. B. das Lektorat auch bei diesem Teil nur bedingt funktioniert. An einigen Stellen waren falsche Satzzeichen, Sätze aus Dialogen wurden scheinbar im Nachgang gestrichen, die Antworten darauf blieben jedoch. Zudem war der Satzbau manchmal falsch - sowas sollte eigentlich nicht vorkommen!

Fazit: ich bin gespannt auf den letzten Teil, jedoch von diesem Teil auch enttäuscht um das liegengebliebene Potenzial. Hoffentlich werden die vielen Fragen noch geklärt und nicht einfach un den Teppich gekehrt.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Interessantes Auftakt

WiccaCreed | Zeichen & Omen
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Vorweg einmal: ich mag Bücher von Marah Woolf sehr gern und habe zur neuesten Reihe schon viel Positives gehört.

Dieses Mal geht es nach Ardeal, das Land, der Wicca, Hexer und Strigoi, Mir hat die Atmosphäre ...

Vorweg einmal: ich mag Bücher von Marah Woolf sehr gern und habe zur neuesten Reihe schon viel Positives gehört.

Dieses Mal geht es nach Ardeal, das Land, der Wicca, Hexer und Strigoi, Mir hat die Atmosphäre aus dem Buch sehr gefallen. Es gibt keine Technik, stattdessen ist es eher alles mitteralterlich und ritterlich angehaucht. Viele Geheimnisse liegen vor, sodass man während des Lesens auch immer wieder nach Puzzelteilen für die Lösung und die Zusammenhänge sucht. Das mochte ich an dem Buch gern.
Charaktere, deren erster Auftritt vielleicht eher negativ wirkte, entwickeln sich zu Weggefährten und eh man sich versieht, hat Valea einige um sich, die Bekannte und Freunde werden, obwohl sie über Jahre in der Menschenwelt verbracht und den direkten Bezug zu ihrer Heimat (eigentlich) verloren hat. Die Dynamik und auch die unterschiedlichen Völker fand ich hierbei gut beschrieben - die Botschaft, unabhängig des Volkes Freundschaften und Verbindungen zu schließen ist auch heute teils ein aktuelles und wichtiges Thema.

Valea hat mir als Hauptcharakterzug gefallen. Nikolai war immer der Retter in der Not, was auf einer Seite süß war, aber da hat mir leider etwas mehr „Kante“ gefehlt.

Allgemein sind mir im Buch leichtere Fehler im Schriftbild aufgefallen, Es fehlten Anführungszeichen, wenn jemand zu reden begann oder endete. Aus Sophia wurde an einer Stelle Sophie. Vielleicht war dies nur bei der Erstauflage. Es sind nur Kleinigkeiten, aber es fiel mir beim Lesen auf und hat mich dann auch irgendwie gestört. :/

Insgesamt ein guter Auftakt für eine neue Drilogie, besonders das Ende lässt viel Raum für die weiteren Entwicklungen. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird. Anderes als erhofft, bisher kein „Jahreshighlight“, aber trotzdem ein gutes Buch. Emotional bin ich dem Buch leider auch noch nicht verfallen. Das war bei anderen Büchern von Marah schon ganz anders. Mal sehen, wie die Folgebänder ausfallen werden.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Twisted-Reihe Band 2 - Bridget & Rhys

Twisted Games
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Twisted Games ist der zweite Teil der Twisted-Reihe. Direkt am Anfang heißt es, dass die Bücher grundsätzlich einzeln gelesen werden können. Da Band 2 aber eine Zeit parallel zu Band 1 spielt und dort ...

Twisted Games ist der zweite Teil der Twisted-Reihe. Direkt am Anfang heißt es, dass die Bücher grundsätzlich einzeln gelesen werden können. Da Band 2 aber eine Zeit parallel zu Band 1 spielt und dort Geschehens aufgreift, empfehle ich persönlich, wenn beide Teile zu lesen

Etwas klischeehaft geht es in der Story um eine Prinzessin und ihren Bodyguard, die sich verlieben, was „ nicht sein darf“. Trotz vieler Klischees gab es für mich auch viele schöne Momente zwischen den beiden, die ich sehr mochte. Bridget und Rhys mochte ich tatsächlich auch schon im ersten Teil. Die Beziehung der beiden entwickelt sich durch Konflikte und unterschiedliche Ansichten- und man kann beiden Standpunkten absolut keinen Vorwurf machen und sie für sich verstehen. Das mochte ich. Genauso wie, dass die Ereignisse sich nicht überstürzt haben, sondern die Geschichte eigentlich vier Jahre umschließt. Beim Lesen vergisst man das manchmal, aber das macht es für mich realistischer auf der Vertrauens-/ Gefühlsebene.

Die eingeführten Charaktere haben alle eine konkrete Rolle, sodass es eigentlich keine Figur gibt, die Fehl am Platz ist. Die familiäre Entwicklung war- ähnlich wie im ersten Teil- für mich wieder etwas zu "schicksalhaft".
Es waren schon seeeehr viele Dinge, die hier zusammen gekommen sind, die für mich SO nicht authentisch/ realistisch waren. I mean: really?!

Bridget mochte ich als Protagonistin sehr. Sie ist sehr klug, stark und kämpferisch. Rhys wirkt im Gegensatz zu Alex menschlicher, wobei auch er aus meiner Sicht ein klares Besitzempfindungsproblem hat (gibt es das Wort so überhaupt?) :D

einige Szenen ließen mich sprachlos zurück, aber irgendwie kann man bei der Reihe auch nicht mit dem Lesen aufhören.

Insgesamt ein gutes Buch für zwischendurch mit Spice, aber auch durchaus an den entscheidenen Stellen vorhersehbar und teilweise „too much“ und etwas drüber.

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