SPOILER: Wunderschönes Cover trifft auf totale Enttäuschung
Bestimmt schön im SommerBestimmt schön im Sommer ist der Debütroman von Marlene Fleißig. Sie erzählt von Maria, die nach dem Tod ihrer Schwester Adela aus Galicien nach Deutschland geflüchtet ist. Hier nimmt sie verbotenerweise ...
Bestimmt schön im Sommer ist der Debütroman von Marlene Fleißig. Sie erzählt von Maria, die nach dem Tod ihrer Schwester Adela aus Galicien nach Deutschland geflüchtet ist. Hier nimmt sie verbotenerweise Adelas Studienplatz an und kämpft sich erfolglos durch verschiedene Minijobs. Von ihrem Freund Luis hat sie sich anscheinend gerade getrennt. Er nimmt alles mit und lässt ihr nur den „Bulimie-Hund“ namens Hund zurück. Ihre beste Freundin Eno (Mutter zweier Kinder, Partymaus) rät Maria nach 5 Jahren nun endlich mal nach Galicien zu ihren Eltern zurückzukehren.
Maria hat den Kontakt zu ihren Eltern weitgehend abgebrochen, denn sie hat die stille Trauer nach dem Tod ihrer Schwester nicht mehr ausgehalten. Außerdem konnte sie ihre Zuneigung zu Mateu (Adela Freund) nicht mehr unterdrücken.
Also besucht Maria ihre Eltern, das Resultat davon ist, ihre Mutter weint und ihr Vater flucht, säuft und ignoriert sie.
Nach und nach bekommt man Rückblicke von Marias toter Schwester geschildert. Der Roman wirft mehr und mehr Fragen auf, anstatt diese zu beantworten.
Hat sich Adela umgebracht, weil sie ihre Schwester mit ihrem Freund erwischt hat? War es ein Unfall weil sie einen Percebeiro in den Wellen retten wollte? Sie hat sich aber schon länger von ihrem Freund Mateu und ihrer Familie abgewandt. Eigentlich habe ich beim Lesen das Gefühl, dass Adela eine Psychose entwickelt hat. Ich mache das z.B. daran fest, dass Adela Streifzüge durch die Wälder macht, mit den Tieren spricht, in ihr Essen weint, usw.
Für mich war der Schreibstil sehr schwierig, denn ich wusste oft nicht: „bin ich jetzt in der Gegenwart? Ist es die Vergangenheit von Adela? Oder doch von Maria?“. Der ganze Roman war für mich sehr verwirrend. Außerdem hat er auf mich sehr negativ und depressiv gewirkt –das hat sich auch direkt auf mich ausgewirkt.
Das Ende war für mich auch furchtbar. Ich hätte mir irgendwie ein annäherndes happy end gewünscht.
Auch der letzte Lügentag (letzte Seite) wirft für mich Fragen auf.
Ich muss sagen ich bin leider komplett enttäuscht von dem Buch. Ich hatte vielleicht zu hohe Erwartungen. Aber das wunderschöne Cover lässt einen vielleicht zu sehr hoffen.