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Veröffentlicht am 08.09.2017

Eine gelungene Dystopie

Die Perfekten
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In der Geschichte begleiten wir Rain oder Prinzessin Rajana bei ihrer Reise oder besser ihrem Aufstieg von einer Ghost zu einer Gesegneten und erleben, wie die Welt um sie herum zerbricht - langsam aber ...

In der Geschichte begleiten wir Rain oder Prinzessin Rajana bei ihrer Reise oder besser ihrem Aufstieg von einer Ghost zu einer Gesegneten und erleben, wie die Welt um sie herum zerbricht - langsam aber unaufhaltsam. Der Kampf zwischen den Rebellen und den Gesegneten wird immer unerbittlicher und droht alles zu vernichten.

Die Gesegneten, oder auch die Perfeken genannt, leben in Städten voller Wohlstand und Annehmlichkeiten, während die meisten Menschen in Grey leben und für ihr Leben hart arbeiten müssen und unter den schlimmen Bedingungen leiden. (Krankheiten, vergiftete Flüsse, Smog, keine wirklich funktionierende Infrastruktur, geschweige denn wirklich sauberes Wasser oder genügend Essen)

Dieses Ungleichgewicht erzürnt die Menschen und steigert Ihren Unmut gegenüber den Gesegneten, was Öl ins Feuer gießt und das Faß zum Überlaufen bringt.

Rajana wird geliebt und gehasst zu gleichen Teilen, denn sie verkörpert Hoffnung und stellt etwas dar, was es nicht geben darf: ein Ghost der zur Gesegneten wird, sie bringt Chaos in die "Perfekte Welt".
Sowohl die Gesegneten, als auch die Rebellen wollen sie für ihre Zwecke einspannen und sich damit den Sieg holen. Aber kann es einen Sieger geben, wenn Krieg ausbricht?

Aber gibt es wirklich Perfektion?
Ist Perfektion erstrebenswert?
Was ist Perfektion?

Fazit:

Caroline Brinkmann schafft in dieser Dystopie eine düstere Stimmung, die auch durch all den Prunk in den Zirkeln der Gesegneten nicht aufgelockert werden kann.
Ständig wird einem das Elend der Menschen in Grey vor Augen geführt, welches im krassen Gegenteil zu dem Überfluss der Gesegneten steht.
Die Geschichte bewegt sich konstant auf hohem Niveau und hat für mich nie den Reiz oder die Spannung verloren.

Mit Rain hat die Autorin ein starke und authentische Protagonistin geschaffen, die Ihr Ziel nicht aus den Augen verliert und dabei Mensch bleibt mit allen Zweifeln, Vorurteilen, Ängsten, ihrer Wut und ihrer Trauer.

Mit Lark und Hail gibt es zwei weitere Figuren, die wichtig sind für die Entwicklung der Geschichte und die ebenfalls wunderbar dargestellt werden.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut zu lesen. Sie bringt die Stimmung realistisch rüber und ich habe mich dabei erwischt, dass ich den Smog schmecken konnte und ein ganze Welt vor meinem inneren Auge entstanden ist.
Ich war gefangen in der Geschichte und habe gelesen, wann immer ich die Chance hatte.

Einen winzigen Kritikpunkt habe ich an der Aufteilung im EBook: Manchmal hätte ich mir einen Absatz gewünscht, damit besser abgegrenzt gewesen wäre, wenn die Perspektive der Erzählung wechselt.

Das Ende ist ein Ende, aber es ist auch offen und ermöglicht dem Leser sich seine eigenen Gedanken zu machen, wie es weiter gehen könnte. Vielleicht gibt es auch eine Fortsetzung, die ich auch auf jeden Fall lesen würde.

Ein Satz in diesem Buch hat mich persönlich sehr berührt und ihm Stimme ich aus vollem Herzen zu:
"Nicht die Gene machen Dich perfekt, sondern Dein Wesen"

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für die Geschichte von Rain und einer Dystopie, die zwar Heranwachsende im Mittelpunkt hat, aber definitiv nicht nur für junge Leser geeignet ist.