Ein Buch das man nicht so schnell vergisst
Die Antwort auf VielleichtMein Eindruck:
Zitat (Pos. 832):
„Hm… ich würde ja eher sagen, vielleicht ist das Zünglein an der Waage von Möglich und Unmöglich, und in welche Richtung sie sich neigt, hängt davon ab was wir selbst bereit ...
Mein Eindruck:
Zitat (Pos. 832):
„Hm… ich würde ja eher sagen, vielleicht ist das Zünglein an der Waage von Möglich und Unmöglich, und in welche Richtung sie sich neigt, hängt davon ab was wir selbst bereit sind, in die Waagschale zu werfen.“
Eigentlich lese ich ja mittlerweile eher selten Liebesromane, da es hier meistens nichts mehr gibt, was mich überraschen kann. Es ist ja doch meist das gleiche, beide lernen sich kennen, es gibt erstmal Schwierigkeiten, die es zu meistern gilt und am Ende gibt es ein Happy End. Aber der Klappentext von „Die Antwort auf Vielleicht“ hat mich schon vor Monaten neugierig gemacht, denn er versprach mir ein wenig mehr, als die üblichen Liebesromane.
Hat der Klappentext meine Erwartungen erfüllt?
Ja, das hat er! Sogar mehr als das.
Adam lebt mit seinen 25 Jahren immer noch bei seiner Oma und ist Taxifahrer. Und er ist… ein Träumer… Er träumt davon, irgendwann einmal den höchsten Berg zu besteigen… Aber findet immer wieder Gründe und Ausreden es nicht zu tun…
Jessi, eine junge und hübsche Frau, die in ihrem Leben noch so viel vor hat, aber todkrank ist. Die sich nichts sehnlicher wünscht, so lange wie möglich zu leben, zu überleben, um ihre kleine Tochter nicht alleine lassen zu müssen, um ihr Kind aufwachsen zu sehen, um für ihre Tochter da zu sein…
Schon der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht, da der Autor über einen wundervollen leichten Schreibstil verfügt, der sich wunderbar flüssig lesen lässt. Hendrik Winter schafft es, dem Leser sämtliche Emotionen auf eine sehr schöne Art und Weise rüberzubringen, den Leser das fühlen zu lassen, was die Protagonisten fühlen und erleben. Der Autor schreibt dieses Buch nach wahren Begebenheiten, die er selbst erlebte und vielleicht macht genau diese Tatsache, diese Geschichte so lebendig.
Ich habe bei diesem Buch mitgelacht, mitgelitten, mitgehofft und mitgeweint. Und wer mich kennt, weiß, dass ich selten bei Büchern weine. Hendrik Winter hat es mit diesem Buch geschafft, meine Gefühlswelt so auf den Kopf zu stellen, dass ich einfach nicht anders konnte. Ich fühlte mich als Teil der Geschichte. Als Wanderer während Adam und Jessi einen Berg besteigen, als neugieriger Gast, als sie gemeinsam Essen gehen und als gespannter Zuhörer, als Jessi vor Adam steht und ihre Texte vorbringt.
Poetryslam ist hier auch ein gutes Stichwort! Denn all jene, die Poetryslam genauso gerne mögen wie ich, kommen hier auch voll auf ihre Kosten. Die Texte sind leicht, aber mit so viel Tiefe versehen, das man darin versinkt. Von mir aus hätte es ruhig ein wenig mehr solche Textstellen geben können.
Zitat (Pos. 2174):
„Kein Mensch ist wirklich frei, da gibt’s nichts zu beschönigen,
Tu dies, tu das, lerne, strebe, sammle, folge den Königen.
Doch gepflasterte Wege führen selten in unbekanntes Land,
und selbst der stärkste Geist bricht,
ist er dutzendfach gegen diese Mauern gerannt.“
Aber nicht nur diese Texte sind tiefgründig, sondern das gesamte Buch, das auch eine kleine Botschaft an alle da draußen versendet: Lebt jetzt, traut euch JETZT. Lebt eure Träume und wartet nicht, bis es zu spät sein könnte, denn das Leben könnte sich von heute auf morgen schlagartig ändern.
Ich weiß nicht, ob ich noch erwähnen muss, dass die Charaktere absolut stimmig, sympathisch und authentisch wirken. Man spürt, das dem Autor sehr viel daran liegt, dem Leser die Nähe zu den Charakteren zu vermitteln, was ihm wunderbar gelungen ist.
Fazit:
Eine Geschichte, mitten aus dem Leben, die auf eine wundervolle und gefühlvolle Art die wichtige Botschaft überbringt: Lebe jetzt, verwirkliche deine Träume, denn das Leben kann voller Überraschungen sein. Ganz klare Leseempfehlung.