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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2021

Leichte Sommerlektüre , mit kleinen Abstrichen

Möwensommer
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Eigentlich läuft es für Lina hervorragend, sie liebt ihre Arbeit im Blumenladen, ihre Heimat Norderney und kommt gut mit ihrer Familie klar. Wenn da nicht die Liebe wäre, b.z.w das Fehlen . Unglücklich ...

Eigentlich läuft es für Lina hervorragend, sie liebt ihre Arbeit im Blumenladen, ihre Heimat Norderney und kommt gut mit ihrer Familie klar. Wenn da nicht die Liebe wäre, b.z.w das Fehlen . Unglücklich verliebt in ihren besten Freund Mattis , den sie schon seit Kindertagen kennt, beginnt sie eine Affäre mit einem neuen Kollegen ihres Bruders. Kann Bent Linas große Liebe werden?
Möwensommer ist ein flüssig geschriebener leichter Sommerroman , der mir einige vergnügliche Stunden beschert hat. Kleine Abstriche gab es allerdings für mich. Lina fehlt es für mich ein wenig an "Ecken und Kanten", dagegen waren einige Nebenfiguren liebevoll ausgearbeitet. Die Schilderungen von Norderney sind gut bei mir angekommen, gerade richtig, sie vermitteln das Feeling von Strand, Wasser und auch mal vom Sturmwetter. Sehr bildhaft auch die Beschreibung des Blumenladen, ich hatte ihn genau vor meinen Augen. Was mich dagegen wieder ein bißchen gestört hat, ist eine Szene am Ende, es erschien mir doch ziemlich melodramatisch. Das es vorher sehbar war, hat mich weniger gestört . Wer eine leichte Sommerlektüre sucht, sollte trotzdem bei Möwensommer zugreifen.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Verbrecher nehmt euch in Acht !

Der Donnerstagsmordclub (Die Mordclub-Serie 1)
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Joyce,fast 80, lebt in Choopers Chase, eine Wohnanlage für bessergestellte Senioren.Sie wundert sich, als sie von einer Mitbewohnerin nach ihrem fachlichen Wissen als ehemalige Krankenschwester gefragt ...

Joyce,fast 80, lebt in Choopers Chase, eine Wohnanlage für bessergestellte Senioren.Sie wundert sich, als sie von einer Mitbewohnerin nach ihrem fachlichen Wissen als ehemalige Krankenschwester gefragt wird . Eine Einladung zu einem Club der immer Donnerstags tagt erfolgt bald. Ziel des Clubs, ungelöste Kriminalfälle. In alten Akten zu stöbern , ist aber immer eine andere Sache , als mit zu erleben, wie bald einige Morde in unmittelbarer Umgebung geschehen. Aber der Donnerstagsmordclub ist eher begeistert , als erschreckt und ermittelt ...
Die Protagonistin Joyce hat mir sehr gut gefallen, sie erzählt frei Schnauze, und vergleicht auch gerne mal heute mit früher.( nicht immer politisch korrekt) Dies geschieht oft in einem trockenen ,britischen Humor und man kann öfter mal schmunzeln über die Seniorengang. Der Fall ist interessant , mit einigen Wendungen und Verdächtigen, aber die vier Senioren und ihre Freundschaft stehen klar im Vordergrund der Story. Der Schreibstil ist angenehm und Schwierigkeiten der Story zu folgen hatte ich nicht, aber zweimal musste ich doch zurück blättern um mich noch mal zu vergewissern , wie es jetzt genau war .Ich mag diese etwas altmodisch anmutende Geschichte sehr gerne und könnte mir auch eine ganze Reihe mit dem Donnerstagsmordclub vorstellen.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Was erzählt man wirklich von sich ?

So wie du mich kennst
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Karla und Marie, zwei Schwestern, die sich sehr nahe standen. Doch Marie starb vor wenigen Tagen und Karla bringt die Urne zur Bestattung nach Hause. Noch einmal fliegt Karla nach New York um Maries Wohnung ...

Karla und Marie, zwei Schwestern, die sich sehr nahe standen. Doch Marie starb vor wenigen Tagen und Karla bringt die Urne zur Bestattung nach Hause. Noch einmal fliegt Karla nach New York um Maries Wohnung auf zu lösen. Bei der Durchsicht von Maries privaten Sachen stößt sie auf merkwürdige Fotos , Fotos voller Gewalt gegen eine Nachbarin. Karla versucht nach zu vollziehen, was Marie in ihren letzten Tagen wirklich beschäftig hat und warum die erfolgreiche Fotografin diesen Fotos viel Aufmerksamkeit gewidmet hat.
"So wie du mich kennst" würde ich als stille, tiefgründige Geschichte bezeichnen, im Vordergrund steht das Grundthema , was man wirklich von sich preis gibt. Auch wenn man denkt, man weiß alles über eine Person, sind es fast immer die Situationen und Begebenheiten ,die verschwiegen wurden, die Probleme machen. Diese Geschichte regt zum nachdenken an, warum es vor allem Frauen sind, die Dinge ,die sie sehr mitnehmen und beschäftigen , für sich behalten. Die falsche Einschätzung, doch irgendwie selber Schuld zu sein ? Kein Verständnis oder Hilfe zu finden?
Im Laufe der Geschichte erfährt man nicht nur Karlas Gedanken , die ich sehr gut nach vollziehen konnte, sondern auch Marie erhält eine Stimme und schildert ihre letzten Tage und was sie sehr bewegte und warum sie die Nachbarin beobachte. Beeindruckt hat mich die Schilderung der verschiedenen Welten , in der die Schwestern lebten. Karla ist eigentlich nie außer regelmässigen Besuchen bei Marie weit über ihr Dorf hinaus gekommen und hatte keinen großen beruflichen Ehrgeiz und auf der anderen Seite Marie, erfolgreiche Fotografin in New York . Und doch war der Kontakt der Schwestern bestens , bis auf eine Sache. Auch wenn auf einigen Seiten nicht viel passierte , konnte mich der Roman über die volle Länge fesseln , der Schreibstil ist sehr ausdrucksstark und feinfühlig. Er hat volle fünf Sterne verdient und wird mir sicher noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Den Leser auf Distanz haltend ,aber trotzdem berührend

Die Beichte einer Nacht
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Heleen kann nachts nicht schlafen und möchte sich auch einiges von der Seele reden. Dies geschieht an einem bedrückenden Ort, einer geschloßenen Nervenklinik , und die Zustände sind um 1930 noch ganz anders ...

Heleen kann nachts nicht schlafen und möchte sich auch einiges von der Seele reden. Dies geschieht an einem bedrückenden Ort, einer geschloßenen Nervenklinik , und die Zustände sind um 1930 noch ganz anders als heute. Im Monolog erzählt Heleen der Nachtschwester ihre Lebensgeschichte und welche Situation sie in die Klinik brachte. Schon ihre Kindheit und Jugend war alles andere als leicht, neun jüngere Geschwister um die man sich mit kümmern muss, kein Wunder das man sich ein leichteres, schöneres Leben wünscht.
Ein wenig hat es gedauert, bis ich mich eingelesen habe, der Schreibstil ist teilweise etwas abgehackt und distanziert, aber trotzdem hat mich die Geschichte nicht los gelassen .Ich denke , es spiegelt auch sehr gut die finanziellen , gesellschaftlichen und moralischen Zwänge wieder, mit denen sich eine Frau um 1930 abgeben musste. Die Autorin hat einiges an selber erlebten in " Die Beichte einer Nacht" verarbeitet. Obwohl ich sonst andere Lektüre bevorzuge, war ich von der ganzen Geschichte faziniert und beeindruckt .Da man schon früh ahnt, das Heelen eine schreckliche Tat gegangen hat, will man alles darüber wissen , und es entwickelt sich eine fast thrillerartige Spannung. An einem Abend gelesen , aber noch lange in meinem Gedächtnis. Auch wenn die Geschichte schon fast 100 Jahre alt ist, wirkt sie überraschend modern und ich kann sie nur jedem empfehlen, der mal eine etwas andere Lektüre lesen möchte.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Harte Kindheit , im Genremix

Der Junge, der das Universum verschlang
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Anfang der 1980er Jahre, Eli und August , der seit einem Unfall nicht mehr spricht, zwei Teenager , leben in einem schwierigen Umfeld. Ihr Aufpasser ist ein ehemaliger Sträfling, der als Ausbrecherkönig ...

Anfang der 1980er Jahre, Eli und August , der seit einem Unfall nicht mehr spricht, zwei Teenager , leben in einem schwierigen Umfeld. Ihr Aufpasser ist ein ehemaliger Sträfling, der als Ausbrecherkönig gilt. Mutter und Stiefvater kümmern sich zwar recht liebevoll um die Beiden, dealen aber in großen Mengen und begehen den Fehler , ihre Lieferanten zu betrügen und sich mit einem großen Drogenboss an zu legen . Es kommt zu einer schrecklichen Tat, ihr Stiefvater wird verschleppt und ihre Mutter muss eine Gefängnisstrafe absitzen .Die beiden Brüder halten weiterhin zusammen und wollen alles zum Guten ändern.
Ich hätte beinahe zu Beginn des Romans aufgegeben , und ihn nicht gelesen. Die ersten Kapitel haben mich recht verwirrt und mit einigen ausufernden Beschreibungen konnte ich nicht viel anfangen, der Schreibstil konnte mich nicht fesseln .Im Laufe der Geschichte wurde es besser und ab Mitte konnte mich die Story doch noch packen und ich konnte ihn zufrieden beenden. Trotzdem konnte ich die Begeisterung mancher Leser nicht ganz beipflichten. Die Grundstory findet bei mir Anklang, aber es kommen für mich zu viele störende Elemente hinzu , für mich hätte es keinen Ausflug in das Fantasy Genre geben sollen. Auch das Ende war mir einfach "zu viel", es ist unterhaltsam , aber auch sehr an den Haaren herbei gezogen . Manche Situationen werden nicht aufgeklärt und der Leser soll sich wahrscheinlich selber einen Reim darauf machen. Wem würde ich " Der Junge, der das Universum verschlang " empfehlen? Normalen Krimi und Thrillerlesern eher nicht, eher Lesern , die auch mal ein Buch fernab der gängigen Literatur lesen.

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