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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2019

Antiheldin

Kalix. Werwölfin von London
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Kalix , 17, liebt nicht nur die Musik der 70iger Jahre Mädelsband Runaways, sie ist selbst eine Ausreisserin.
Unterernährt, verdreckt und abhängig von der ehemaligen Modedroge Laudanum fristet sie in einer ...

Kalix , 17, liebt nicht nur die Musik der 70iger Jahre Mädelsband Runaways, sie ist selbst eine Ausreisserin.
Unterernährt, verdreckt und abhängig von der ehemaligen Modedroge Laudanum fristet sie in einer verlassenen Lagerhalle ein kümmerliches Leben. Erschwerend kommt hinzu : Kalix ist eine junge Werwölfin. Vom eigenen Clan verstossen, gejagt und in Abwesenheit verurteilt.Durch Zufall findet sie Unterschlupf  und Hilfe bei Daniel und Moonglow, zwei Studenten die  bald ungewollt munter mitmischen.

In erster Linie richtet sich der Roman an eine junge Leserschaft . Als ich die kurze Ankündigung gelesen hatte, war ich überzeugt ziemlichen Stumpfsinn lesen zu müssen. Angenehm überrascht  von Kalix, die mir trotz ihrer reichlichen Fehler sofort sympatisch ist.Sie kommt mir manchmal eher wie ein aus dem Nest gefallenes Vögelchen vor , ich bin mir sicher, viele werden diese Antiheldin in ihr Herz schließen.
Die Geschichte wird in einfachen, manchmal sehr einfachen,  kurzen Sätzen erzählt, in einer eher schlichten Sprache.Absolut kein anspruchsvolles Buch,  doch der Autor hat einige orginelle Ideen einfließen lassen.Viele Handlungsstränge und Schicksale  laufen immer wieder zusammen, dadurch kommt keine Langeweile auf.Ernste Themen wie Drogensucht , Magersucht, Ritzen ,Depressionen kommen genau so vor wie herrlich skurile Nebencharaktere wie eine modeverückte Feuergöttin. Martin Millar kann das hohe Tempo der Geschichte bis zum Ende halten,  bis  auf einige kurze Durchhänger zum Ende hin.  Leider gibt es noch einen  Logikfehler der negativ auffällt, solche Kleinigkeiten stören mich einfach ( Altersangaben ).
Wer ein Fantasy Buch von hohen literarischen Wert lesen möchte , Finger weg von Kalix. Wer sich köstlich amüsieren möchte , einfach ein wenig Zerstreuung sucht, mal ein etwas " durchgeknalltes Buch "braucht. - Ja- Kalix !

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.12.2019

Kurzweiliges Lesevergnügen

Magdalenas Garten
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Magdalenas Mutter verstarb schon in jungen Jahren , ihren Vater hat sie nie kennengelernt . Sie weiß nur das ihre Mutter ihn auf Elba kennenlernte .Sie nimmt einen Job als Reisebegleitung an , um besser ...

Magdalenas Mutter verstarb schon in jungen Jahren , ihren Vater hat sie nie kennengelernt . Sie weiß nur das ihre Mutter ihn auf Elba kennenlernte .Sie nimmt einen Job als Reisebegleitung an , um besser nach ihrem Vater suchen zu können . Welch ein Staunen , als sie tatsächlich das Lokal findet , in dem sich einst ihre Eltern fotografieren ließen.Danach verlässt sie kurzfristig das Glück , die Reisegruppe zieht ohne Magdalena weiter , sie erleidet einen Unfall . Sie landet bei Nina und Matteo , die sich rührend um sie kümmern. Besonders Nina unterstützt sie bei ihrer Suche nach ihrem Vater. Zuerst scheint es aussichtslos, Magdalena folgt einigen falschen Fährten ,verliebt sich in den Falschen und lernt einiges über sich selbst.
Sehr leicht ,locker und flüssig zu lesen, man ist von Anfang an in der Geschichte drin . Stefanie Gerstenberger hat mit Magdalena eine sehr symphatische , realistische Protagonistin geschaffen .Obwohl sie einige Fehler und Macken hat , wurde ich mit ihr sofort " warm".Genauso gut sind die Beschreibungen von Orten und Landschaften gelungen , ideal für einen Sommerroman.Ein Buch mit Romantik und Atmosphäre ,unterschwelligen Humor und sehr liebevoll gezeichneten Figuren.
Kleine Minuspunkte sind mir aber doch aufgefallen.Im ersten Drittel gibt es einige Längen , danach gewinnt sie aber wieder an Leichtigkeit .Aus der gefährlichen  Szene mit Liebhaber Roberto hätte man noch etwas mehr machen können. Aber es sind nur kleine negative Punkte , dies hält mich nicht davon ab, Magdalenas Garten zauberhaft zu finden.

Veröffentlicht am 30.11.2019

Neubeginn und alte Schuld

Dornentöchter
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1936 geschah ein grausiges Verbrechen in Tasmanien.In ihrem malerischen Haus wurde die Schriftstellerin Pearl Tatlow brutal ermordet.Jahre später erbt ihre Enkelin Sadie Jeffreys dieses Haus. Sie zieht ...

1936 geschah ein grausiges Verbrechen in Tasmanien.In ihrem malerischen Haus wurde die Schriftstellerin Pearl Tatlow brutal ermordet.Jahre später erbt ihre Enkelin Sadie Jeffreys dieses Haus. Sie zieht nicht nur ein, sondern will das jahrzehnte zurück liegende Rätsel um den Tod ihrer Großmutter lösen.Pearl konnte Eines sehr gut: sich durch ihre provokante, arrogante Art Feinde machen.Hatte sie es einfachübertrieben und der Täter gehörte zu ihren Bekannten, oder war sie doch ein zufälliges Opfer eines Herumtreibers.Je weiter Sadie und ihre Tochter in der Vergangenheit wühlen, umso erstaunlichere Taten kommen wieder ans Tageslicht. 
Die zweigeteilte Handlung auf verschiedenen Zeitebenen gefällt mir sehr gut und macht Dornentöchter kurzweilig und spannend.Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu verstehen.Eine Familiengeschichte vereint mit Krimihandlung und ein wenig Gruselelemente,die Mischung machts!Hauptfigur Sadie und ihre Tochter sind nett und sympathisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar.Aber der wahre "Star" für mich ist die exzentrische,unmögliche Pearl.Über manche Dinge mag man heute lachen können , aber im Grundcharakter war sie schrecklich selbstsüchtig und kannte keine Moral.Eine Frau, der man im wirklichen Leben am besten aus dem Weg geht, aber als Romanfigur sehr unterhaltsam, schillernd und anders als die sonstigen netten Mädchen und Frauen .Positiv aufgefallen sind mir die Landschaftsbeschreibungen,sie finde ich sehr gelungen. Leider verliert Dornentöchter gegen Ende ein wenig, der Schluß und die Aufklärung des Mordes kommen etwas plötzlich und wirkt auf mich ein wenig an den Haaren herbeigezogen.Auch werden nicht alle Fragen restlos beantwortet.Aber nun gut, nach der langen Zeit kann nun wirklich nicht alles geklärt werden. 
Cover:Fünf Sterne auf jeden Fall für die wunderschöne Aufmachung des Buches, davon bin ich restlos begeistert.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Spannend, mit einigen brutalen,blutigen Schilderungen

Der Schock
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1969 ist ein zehnjähriger Junge noch hilflos seinem gewalttätigen Vater ausgeliefert.Gewalt an Kindern wirkt sicher auf die meisten Leser besonders erschreckend .Doch was wird aus manchen gequälten und ...

1969 ist ein zehnjähriger Junge noch hilflos seinem gewalttätigen Vater ausgeliefert.Gewalt an Kindern wirkt sicher auf die meisten Leser besonders erschreckend .Doch was wird aus manchen gequälten und misshandelten Kindern wenn sie erwachsen sind? Überwinden sie ihre Vergangenheit oder werden sie zu einem brutalen , gefühlslosen Frauenmörder der keine Gnade kennt? 
Jan sorgt sich um seine Freundin Laura,die während eines Gewitters in Südfrankreich scheinbar spurlos verschwand.Nur ihr Handy bleibt zurück.Er macht sich auf die Suche und wird bald in eine Rolle gedrängt, die Jan alles abverlangt, immer scheint der Täter eine Stufe weiter ,als er selbst.Immer neue Fragen tauchen auf, auch muss Jan erkennen, das er vieles von Laura nicht wusste und sie der Schlüssel zu dem Täter ist. 
Eigentlich ein altes Rezept: Prolog aus der Vergangenheit eines misshandelten Kindes.Erster Gedanke eines Thrillersfan wird wahrscheinlich sein: "Der wird sich grausam rächen!"Ob es so ist, werde ich nicht verraten.Verraten kann ich aber, das es in Der Schock altbewährte Thrillerelemente gibt.Manches habe ich so oder ähnlich in einem anderen Buch schon gelesen .Aber rasant und spannend aneinander gefügt kommt keine Langeweile auf.Die gesamte Geschichte konnte mich durchgehend fesseln und überzeugen, unerwartete Wendungen geben den letzten Schliff.Der Schreibstil ist flüssig dies wird noch weiter durch kurze Kapitel erreicht.Kleine Minuspunkte:etwas weniger blutrünstge ,horrorartige Details hätten der Spannung keinen Abbruch getan.Für meinen Geschmack mutiert Jan ausserdem im letzten Drittel auf der Suche nach seiner Liebsten ein wenig zu sehr zum Helden.Das schmälert das Lesevergnügen aber kaum und ich fühlte mich gut unterhalten.Ich werde "Der Schock" allen Thrillerfans weiter empfehlen und er bekommt vier Punkte

Veröffentlicht am 28.11.2019

Freundinnen fürs Leben

Drei Frauen im R4
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Was für eine Überraschung für die drei Freundinnen Trudi, Nele und Renate.Sie bekommen zusammen eine Reise geschenkt, aber keine erholsame Wellnessreise,sondern einen Trip in die Vergangenheit.Die drei ...

Was für eine Überraschung für die drei Freundinnen Trudi, Nele und Renate.Sie bekommen zusammen eine Reise geschenkt, aber keine erholsame Wellnessreise,sondern einen Trip in die Vergangenheit.Die drei flotten Fünfzigjährigen sollen ihre ausgefallene Italienreise von 1981 nachholen.Mit R4, Patchouliduft ,Hippieklamotten und der damaligen geringen Reisekasse sollen sich die drei wieder jung und wagemutig fühlen.Besonders Trudi muss gute Miene zum für sie bösen Spiel machen, da eine der strengen Regeln auch der Verzicht auf Handy und Kreditkarten beinhaltet.Natürlich kann nicht alles glatt laufen ,und es spielen ein Hund und diverse junge Männer eine Rolle auf der Reise. 
Der einzige Nachteil an diesem Roman:er war zu schnell vorbei! Die Seiten flogen nur so dahin.Ohne große Erwartungen habe ich diesen Frauenroman gestartet,er erschien mir lustig und ich gehöre zur 50er Zielgruppe. 
Ich wurde angenehm überrascht,lustig ist "drei Frauen im R4" wirklich ,ohne im Klamauk auszuarten.Nicht nur die drei Freundinnen begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit,ich war mittendrin! Aber die Geschichte ist nicht nur lustig, es regt auch zum Nachdenken an, ob wir nicht heute mehr und mehr zum Sklaven der Technik und Geld werden.Sicher war früher nicht Alles besser, aber Manches schon!Und wahre Freundschaft wird jede Mode und Neuerung überstehen.Ich kann diesen Roman nur weiterempfehlen, nur sollte man altersmässig den Freundinnen nah sein , um die Erinnerungen voll auskosten zu können.