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Veröffentlicht am 13.12.2017

City on Fire

City on Fire
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Garth Risk Hallberg beschreibt in seinem famosen Buch “City on Fire” Momentaufnahmen von fünf Menschen in New York im Jahr 1977. Ein Schneesturm tobt über New York, die Feuerwerke erhellen die Metropole ...

Garth Risk Hallberg beschreibt in seinem famosen Buch “City on Fire” Momentaufnahmen von fünf Menschen in New York im Jahr 1977. Ein Schneesturm tobt über New York, die Feuerwerke erhellen die Metropole und im Central Park fallen Schüsse – dies alles geschieht in der Neujahrsnacht des Jahres 1977. Diese Ereignisse bringen die reichen Erben William und Regan Hamilton Sweeney, die aus der Vorstadt stammenden Punk-Kids Sam und Charlie, den afroamerikanischen Lehrer Mercer, der seit längerem versucht seinen ersten großen Roman zu schreiben, sowie den Reporter Richard und den älteren Polizisten Larry zusammen.

Der erste Satz im Prolog:

“In New York kann man sich alles bringen lassen.”

Und im ersten Teil des Buches, dass die Zeit von Dezember 1976-Januar 1977 abdeckt, lautet der erste Satz:

“Ein Weihnachtsbaum kam die Eleventh Avenue herauf.”

Aufhänger der Geschichte sind die Schüsse auf eine junge Frau sind, dennoch der Debütroman City on Fire von Garth Risk Hallberg kein Krimi oder Thriller. Die beschriebenen Menschen in dem Buch scheinen in irgendeiner Art und Weise mit der jungen Frau bekannt zu sein und alles scheint irgendwie eine Rolle zu spielen. Die Figuren stammen allesamt aus verschiedenen Gesellschaftsschichten, sie haben alle Träume, sie haben alle eine eigene Geschichte. Wie Charlie, der aus der Vorstadt stammt und dort behütet aufwächst, bis er ein Mädchen namens Sam kennenlernt und durch sie in Kontakt zur Punkszene kommt. Sam – die eigentlich Samantha heißt, studiert Photographie und ist Herausgeberin eines Magazins, das Punks und Musik zum Thema hat. Im Buch findet sich – was ich wundervoll fand – ein Abdruck dieses Magazins. Es finden sich weitere Grafiken im Buch, die jeweils zu den Stellen des Buches passen und sehr hochwertig und ansprechend gestaltet sind – sehr toll!

Dann gibt es noch die beiden reichen Erben William und Regan. William lebt mit seinem Freund Mercer zusammen. In vergangenen Zeiten war er Mitglied einer Punkband namens Ex Post Facto, die von den beiden oben genannten Personen Sam und Charlie sehr bewundert wird. So hängt alles irgendwie miteinander … Der Roman ist wie ein Spinnennetz, je mehr man liest umso mehr sieht man wie alles zusammenhängt, miteinander verwebt ist. Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen Exkurse in die Musik-, Kunst- und Literaturgeschichte – der Autor scheint ein belesener und sehr interessierter Mensch zu sein.

Die zahlreichen Rückblenden im Leben der Personen des Buches helfen, die Entwicklung derer zu verstehen. Es blieb keine Frage offen und die Geschichte und die Personen sind so geschickt miteinander verknüpft, dass es nie langweilig, das Buch zu lesen. Er erzählt auch nicht chronologisch, so dass die Geschichte nie vorhersehbar ist, sondern auch mit einigen Überraschungen aufwartet – supergenial!

Fazit: Ein 1000 Seiten starker Wälzer, der sich lohnt! Auch wenn es am Anfang etwas zäh ist, lohnt sich das dranbleiben an der Geschichte. Lasst euch auch nicht von den vielen Protagonisten und deren Schicksal entmutigen oder verunsichern. Es ist ein Buch, das langsam kommt, aber dann geballt wie ein Feuerball das Interesse in Brand setzt – ich war on fire – total! Auch lohnenswert: Die vielen genialen Beschreibungen der Metropole New York! Im Buch liegt auch ein Lesezeichen, auf dem die verschiedenen Personen aufgeführt sind, damit man nicht den Überblick verliert – traumhaft!

Veröffentlicht am 13.12.2017

ABC der Selbstbestimmung

Alphabet des selbstbestimmten Lebens
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Das neue Buch “Alphabet des selbstbestimmten Lebens” von Anja Förster und Peter Kreuz ist ganz wundervoll von Andros Link illustriert. Die 26 Buchstaben von “A wie Autopilot” bis “Z wie Zackzackzack” laden ...

Das neue Buch “Alphabet des selbstbestimmten Lebens” von Anja Förster und Peter Kreuz ist ganz wundervoll von Andros Link illustriert. Die 26 Buchstaben von “A wie Autopilot” bis “Z wie Zackzackzack” laden als Impulsgeber ein, sich mit dem eigenen Leben zu beschäftigen. Und zwar selbstbestimmt.

Einige Wörter hätte ich jetzt in diesem Buch nicht erwartet wie z. B. Eudaimonia oder Trimurti, jedoch sind diese Begriffe nicht störend, sondern entpuppen sich als außerordentlich lehrreich . Es ist ein Buch mit wenig Text, dafür aber umso gehalt- und effektvoller. Denn: “Wahre Helden folgen keinem Vorbild!” (gelesen unter “H wie Helden”).

Fazit: Das Buch ist ein sehr empfehlenswerter Mutmacher, unsere alltäglichen Pfade zu verlassen und seinen eigenen Weg zu gehen – selbstbestimmt. Die liebevollen Illustrationen alleine sind schon den Kauf des Buches wert – absolute optische Hingucker. Fragen Sie sich jeden Tag: Wie gelingt es, die beste Version unserer selbst zu werden? Und lassen Sie sich vom Alltag nicht entmutigen – im Gegenteil !

Veröffentlicht am 13.12.2017

Gründe fürs Landleben

111 Gründe, aufs Land zu ziehen
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“111 Gründe, aufs Land zu ziehen” von Erika Thimel und Karin Michaelis ist ein amüsanter Ratgeber und eine Liebeserklärung an das gute Leben. Der Trend ist – spätestens seit der Flut an Landzeitschriften ...

“111 Gründe, aufs Land zu ziehen” von Erika Thimel und Karin Michaelis ist ein amüsanter Ratgeber und eine Liebeserklärung an das gute Leben. Der Trend ist – spätestens seit der Flut an Landzeitschriften klar zu erkennen: Immer mehr Menschen träumen von einem Leben auf dem Land. Die Autorinnen liefern sehr viele überzeugende Argumente, doch aufs Land zu ziehen: die Sterne leuchten heller, Ehen halten länger, der Kindergeburtstag ist kein Statussymbol, Dreck besser als Allergie ist, es ist der ideale Standort fürs Homeoffice (Achtung: Vorher bitte unbedingt die Internetverbindung prüfen!! Kann aber auch ein gutes Argument für Digital Detox sein – man hat kein Netz ), weil pendeln Zeit schenkt, man ist öfter gut gelaunt, Grün entspannt usw.

Insgesamt haben die beiden Autorinnen 111 Gründe zusammengetragen, in denen sie mit viel Humor erklären, warum sie das Leben auf dem Land so lieben.

Fazit: Ein Buch für alle Unentschlossenen – nach der Lektüre möchte man sofort auf dem Land leben – gut, dass ich das bereits tue ? … Sehr empfehlenswert und kurzweilig – auch ein prima Geschenk!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Hummelreiter Friedrich Löwenmaul

Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul
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Ein wundervolles Fantasy-Debüt hat uns Verena Reinhardt mit ihrem spannenden Abenteuerroman “Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul” beschert.

Die in Wiesbaden geborene Autorin Verena Reinhardt, die über ...

Ein wundervolles Fantasy-Debüt hat uns Verena Reinhardt mit ihrem spannenden Abenteuerroman “Der Hummelreiter Friedrich Löwenmaul” beschert.

Die in Wiesbaden geborene Autorin Verena Reinhardt, die über das Bestäubungsverfahren der Honigbiene promovierte, schreibt über Friedrich Löwenmaul, der als letzter Spross einer berühmten Familie von Hummelreitern angehört. Er soll gemeinsam mit der herrlich gold gestreiften Hummel Hieronymus Brumsel im Auftrag der Königin Ophrys von Südwärts den Norden des Landes ausspionieren, denn vor dort aus droht Gefahr. Und dabei erleben die beiden natürlich jede Menge Abenteuer. Wird es den beiden am Ende gelingen den drohenden Krieg in Skarnland zu verhindern – gemeinsam mit allen Insekten und sonstigen kuriosen Kreaturen?

Friedrich Löwenmaul, der aus einer berühmten Familie von Hummelreitern stammt, ist zunächst gar nicht begeistert, mit Brumsel den Norden des Landes auszuspionieren. Als sich die bezaubernde Königin Ophrys dann als gefährliche Despotin entpuppt, droht große Gefahr. Die Ereignisse überschlagen sich. Wird es Friedrich gelingen, alle Insekten, Kleinsttiere und sonstige Lebewesen zu vereinen, um den großen Krieg von Skarnland zu verhindern?

Das Kinderbuch, das sich auch vorzüglich von Erwachsenen lesen lässt, ist sehr humorvoll und phantasievoll geschrieben, man muss beim Lesen sehr oft schmunzeln über das tolle Duo Friedrich Löwenmaul und Brumsel, der Hummel …

“Friedrich Löwenmaul stammte aus einer langen, ruhmreichen Ahnenreihe von Hummelreitern. Er selbst war allerdings das schwarze Schaf der Familie. Er konnte Hummeln nicht reiten. Er konnte sie nicht mal leiden. Als eines Abends eine dicke Hummel mit lautem Brummen auf seinem Balkon landete und seine Balkonblumen auszusaugen begann, erschreckte sich Friedrich deshalb ziemlich.” (Seite 9)

Die dargestellten Insekten-Charaktere sind sehr liebevoll und auch sehr detailliert beschrieben. Man kann sich die gefährlichen Hornissen und die zwielichtigen Seidenraupen und alle anderen sehr gut vorstellen. Während Friedrich am Anfang noch recht ängstlich wirkt, zeigt sich im Laufe des Buches sehr schnell, wie clever der kleine Bursche ist. Besonders angetan war ich von der Hummel Hieronymus Brumsel, der mit seiner Vorliebe für Naschereien sich selbst und Friedrich immer wieder in Abenteuer verstrickt.

Fazit: Ein wundervoller, abenteuerlicher, fantastischer und sehr lesenswerter Roman über kleine Helden, die wir tagtäglich um uns herumfliegen haben … Ich muss nun immer grinsen, wenn eine Hummel an mir vorbeifliegt und begrüße sie mit “Herzlich willkommen in unserem Garten, hochverehrter Hieronymus Brumsel” ! Super Lesestoff für die Sommerferien! Und auch als Geschenk sicher ein Volltreffer!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Die spinnen die Schweden ;-)

Wie Sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben
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So ein witziges und in der Form noch nie gesehenes Buch habe ich noch nicht gelesen! Henrik Lange hat mit “Wie Sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben” einen wahrlich herausragenden Leseschmaus ...

So ein witziges und in der Form noch nie gesehenes Buch habe ich noch nicht gelesen! Henrik Lange hat mit “Wie Sie den Schwedenkrimi des Jahrhunderts schreiben” einen wahrlich herausragenden Leseschmaus kreiert! Das Buch ist sicher kein Ratgeber im herkömmlichen Sinn, es ist eher eine witzige Abhandlung über das Schreiben erfolgreicher Schwedenkrimis anhand von bereits erfolgreichen Schwedenkrimis exemplarisch dargestellt … So beschreibt Henrik Lange den typischen Kommissar schon auf dem Cover ? … wer da nicht an Henning Mankell denkt ? … Der Autor selbst ist Comiczeichner, was man gar nicht merkt ? und Autor, der in Göteborg lebt.

Das Buch erzählt am Beispiel von Åke, einem typischen, schwedischen Kommissar, der einen Mord aufklären muss. Jedoch erzählt dies Henrik Lange nicht in Romanform, sondern er zeichnet das Geschehen und nutzt nur wenige kurze Erklärungen, um die Handlung darzustellen. Die Zeichnungen empfand ich als sehr authentisch mit einer großen Liebe zum Detail. So steht Kommissar Åke exemplarisch für alle Klischees eines typischen Schwedenkrimis!

Fazit: Prädikat sehr witzig, wertvoll und absolut empfehlenswert. Ein tolles Geschenk auch für Schwedenkrimi-Liebhaber – zum Schmunzeln! Sehr komisch und sehr liebevoll aufgemacht! Ich kann es nur empfehlen und für die Buchnotizen ist es der Juli-Kracher schlechthin! Also: Auf zum nächsten stationären Buchladen und zahlreich verschenken – eines solltet ihr jedoch für euch behalten !