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Veröffentlicht am 13.12.2017

Wenn der Wind singt / Pinball 1973

Wenn der Wind singt / Pinball 1973
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Man erkennt die Romane dieses außergewöhnlichen und wundervollen japanischen Autors sofort beim Betreten einer Buchhandlung: Leuchtend bunte Farben auf dem Cover springen sofort ins Auge, der Autorenname ...

Man erkennt die Romane dieses außergewöhnlichen und wundervollen japanischen Autors sofort beim Betreten einer Buchhandlung: Leuchtend bunte Farben auf dem Cover springen sofort ins Auge, der Autorenname in großen weißen Lettern, der Titel etwas kleiner darunter. Man weiß sofort: Es gibt einen neuen Murakami.

Haruki Murakami ist mein absoluter Lieblingsautor, es scheint als würde er einfach immer drauflosschreiben, um zu sehen, was denn aus seinen Geschichten wird. Immer dabei: traurige und suchende Mittdreißiger, die in Bars herumhängen und Bier und Whiskey trinken, bis etwas völlig Unvorhergesehenes, meist fantastisches mit ihnen geschieht bzw. ihnen widerfährt.

Jetzt sind endlich die von Fans weltweit langersehnten ersten beiden Geschichten – Murakamis Frühwerke – der “Ratte-Trilogie” auf Deutsch erschienen (Zur Info: Wilde Schafsjagd bildet den Abschluß dieser Trilogie): Wenn der Wind singt/Pinball 1973. Für Fans des japanischen Kultstars ein absolutes Muss!

Wie immer wird die Geschichte von einem namenlose und nicht näher beschriebenen Mann erzählt. Dieser Erzähler, ein angehender Schriftsteller (man fragt sich immer wieder, ob es sich hier nicht auch um den Autor selbst handeln könnte) und sein Freund Ratte sowie eine Bar in Tokio sind der Mittelpunkt der ersten Kurzgeschichte des Buches.

Der Einstieg von “Wenn der Wind singt”:

“So etwas wie vollkommener Stil existiert nicht. Ebenso wenig wie vollkommene Verzweiflung”, erklärt mir ein Schriftsteller, den ich als Student zufällig kennengelernt habe.”



Und auch in Pinball 1973 schreibt Murakami einfach wild drauflos, ohne zu wissen, wo er hinmöchte … Dies wird auch in die Geschichte eingebaut:

„Sie schreiben gut. Ihre Argumentation ist schlüssig, aber Sie haben kein Thema.“

Dann hat Murakami die Idee, nach einem verschwundenen Flipperautomaten (!) zu suchen, verliert dann wohl beim Schreiben die Lust an dieser Idee und beendet sofort die gesamte Geschichte. Das ist Murakami . Jenseits aller Konventionen, er tut, was im Freude macht.

Fazit: Die beiden Erstlings-Kurzgeschichten sind wahrlich keine Meisterwerke, dies erklärt vermutlich, warum er diese all die Jahre nicht hat veröffentlichen lassen . Dennoch kann man schon in diesen beiden Geschichten das große Erzähltalent des späteren Autorentalents Haruki Murakami erkennen. Und genau deshalb sind sie für Murakami-Fans und auch für angehende Autoren ein absolutes Muss und sehr lehrreiche Geschichten. Es ist ein Blick auf die Welt, dass sich hinter unserer realen Welt noch etwas Wundersames verbirgt …. Zu empfehlen sei hier auch “Mister Aufziehvorgel” . Also: Unbedingt lesen, sammeln, verschenken !

Veröffentlicht am 13.12.2017

Vom Beruf Schriftsteller

Von Beruf Schriftsteller
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Seit vielen Jahren bin ich ein sehr großer Fan von Haruki Murakamis Büchern – sie alle erleuchten meine Buchregale ? … Nun hat Herr Murakami ein sehr interessantes und auch ein für seine bescheidenen ...


Seit vielen Jahren bin ich ein sehr großer Fan von Haruki Murakamis Büchern – sie alle erleuchten meine Buchregale ? … Nun hat Herr Murakami ein sehr interessantes und auch ein für seine bescheidenen Verhältnisse autobiographisches Buch mit dem Titel “Von Beruf Schriftsteller” geschrieben.
Ein Wunder, denn der Autor spricht nicht gerne von sich selbst, vielmehr lässt er immer seine Protagonisten für sich sprechen. Es ist ein wahrlich einmaliger Blick in das Arbeitszimmer des renommierten Autors und wahrlich auch ein Blick in sein Innerstes – in sein Herz, eine Seele.

“In allen Herzen herrscht Chaos in meinem, wie in Ihrem.”

Murakami schreibt über seine Strategie des Schreibens, zu der natürlich auch zählt, dass er selbst sehr viel liest. Er schreibt aber auch über seine Schreib-Philosophie, was ich als sehr bereichernd empfand und auch sehr gerne gelesen habe. Gut gefallen hat mir auch sein Essay über seine Karriere in Japan und im Ausland. Wir lesen von seinen Gefühlen, von seinen Gedanken und auch von seinen Beobachtungen. So gibt der stille und zurückgezogen lebende Murakami doch intensive Einblicke in seinen schriftstellerischen Alltag.

“Sich schon von Anfang über Romane auszulassen würde zu weit führen, also will ich Ihnen zuerst einmal etwas über Schriftsteller erzählen. Das ist konkreter, und ich glaube, es ist einfacher, sich dem Thema auf diese Weise zu nähern.”

Fazit: Tiefe, persönliche Einblicke in das Leben eines berühmten Schriftstellers, von der Schulzeit über seine Zeit als Barbesitzer bis hin zur Autorenkarriere! Er schreibt über Orginalität, Kreativität, Entwicklung, Schreibstrategien und noch vieles mehr! Ein sehr bereicherndes Buch für Murakami-Fans und angehende Schriftsteller – mögen es viele Menschen lesen!

Veröffentlicht am 13.12.2017

emma kauft ein

Emma kauft ein
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Welch zauberhaft, nostalgisch anmutendes Kinder-Wimmelbuch! Ich bin begeistert! Alice Melvin hat uns mit ihrem Kinderbuch “Emma kauft ein” wirklich reich beschenkt, es macht so viel Spaß in dem wundervoll ...

Welch zauberhaft, nostalgisch anmutendes Kinder-Wimmelbuch! Ich bin begeistert! Alice Melvin hat uns mit ihrem Kinderbuch “Emma kauft ein” wirklich reich beschenkt, es macht so viel Spaß in dem wundervoll illustrierten Buch und der ebenso charmant gereimten Geschichte zu blättern und immer entdeckt man noch ein liebevolles Detail. Sympathisch: Emma geht nicht ins nächste Einkaufszentrum besuche viele kleine, liebevoll ausgestattete Geschäfte. In dem Buch kann man mit kleineren Kindern zählen, staunen, die tollen Ladeneinrichtungen nach dem Aufklappen betrachten, reimen, etc. Das Wimmelbuch macht viel Freude und ist ein echter Eye-Catcher im Vintage-Style.

Fazit: Einfach nur zauberhaft! Ein tolles Geschenkt für vier- bis sechsjährige Kinder – nicht nur für Mädels! Bitte zahlreich kaufen und weiterverschenken!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Venedig

Venedig
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Und ich bummele gleich weiter – diesmal mit dem genialen und von mir hochgeschätzten Miroslav Sasek nach und in Venedig. Der Kunstmann Verlag hat ein wahres Meisterwerk herausgebracht. Die tollen Illustrationen ...

Und ich bummele gleich weiter – diesmal mit dem genialen und von mir hochgeschätzten Miroslav Sasek nach und in Venedig. Der Kunstmann Verlag hat ein wahres Meisterwerk herausgebracht. Die tollen Illustrationen und der kleine Text jeweils zu den Bildern machen Lust auf die Lagunenstadt. Auf herrlich dickem Papier lassen sich Saseks kleine Kunstwerke bestaunen, das Blättern macht Freude und das verursacht äußerst positive Gefühle, als wäre man tatsächlich in Venedig. Ein Meisterwerk eines ganz großen Künstlers. Ich liebe es!

Fazit: Ein Must-have für Italienliebhaber, für Kunstliebhaber und alle ästhetischen Menschen sowieso – für allen anderen: natürlich auch ! Kaufen – Staunen – Genießen!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Wie ihr wollt

Wie Ihr wollt
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In “Wie ihr wollt” von Inger-Maria Mahlke bekommt die jüngste Tochter des Herzogs von Suffolk Mary Grey die Möglichkeit, aus ihrer Sicht über die historischen Ereignisse während ihrer Zeit des Hausarrestes ...

In “Wie ihr wollt” von Inger-Maria Mahlke bekommt die jüngste Tochter des Herzogs von Suffolk Mary Grey die Möglichkeit, aus ihrer Sicht über die historischen Ereignisse während ihrer Zeit des Hausarrestes im Jahr 1571 (sie hatte geheiratet, ohne die Queen vorher zu fragen – tststs, das tut man doch nicht!) zu berichten .

Es ist – und ich schreibe hier, was ICH beim Lesen gefühlt habe – ein sehr komisches, aber auch anstrengendes Buch, zu Anfang hat es mich noch sehr amüsiert und zum Weiterlesen animiert, aber irgendwann – sorry Frau Mahlke – ging mir der Schreibstil doch etwas auf die Nerven. Ich konnte nicht mehr als vier Seiten pro Tag lesen und musste auch immer wieder pausieren und nach einer anderen Lektüre greifen. Nun es ist wie im Leben: Es gibt Bücher, mit denen kann man und es gibt Bücher, die sind halt einfach nicht für einen bestimmt. Ich bin mir sicher, es gibt viele Leser, die das Buch wundervoll finden. Vielleicht bin ich auch einfach zu positiv, der Sarkasmus der kleinwüchsigen Mary Grey ging mir einfach dann und wann gegen den Strich.

Musste immer an ein türkisches Sprichwort denken, das frei übersetzt bedeutet: “Hüte dich vor Menschen, deren Hintern zu nah am Boden hängt” – also vor kleinen Menschen ? …

Ich bin schließlich Mary Grey aus dem Weg gegangen, in dem ich das Buch bis Seite 185 versucht zu lesen, dann erleichtert zur Seite gelegt. Konnte und wollte nicht mehr weiterlesen und das passiert mir nicht so oft. Werde es einer – ebenfalls sarkastischen Bekannten schenken – die mag das Buch bestimmt gerne .

Was mir noch so gar nicht gefallen hat war das Autorinnenfoto mit Kippe auf der Umschlagseite (das Cover war ganz okay, die Farben haromonieren und es fällt ins Auge)!

Fazit: Kann man lesen, muss man aber nicht!