Die fünf Gaben
Die fünf Gaben (Valenias Töchter 1)Rebecca Ross hat mit ihrem Auftaktbuch “Die fünf Gaben” ein famoses Buch geschrieben, das ich sehr gerne gelesen habe.
Brienna wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Großvater auf. Er lässt sie im ...
Rebecca Ross hat mit ihrem Auftaktbuch “Die fünf Gaben” ein famoses Buch geschrieben, das ich sehr gerne gelesen habe.
Brienna wächst nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrem Großvater auf. Er lässt sie im Haus Magnalia zu einer Berufenen in eine der fünf Gaben (Kunst, Musik, Schauspiel, Esprit und Wissen) ausbilden. Als sie nach dem Ende ihrer Ausbildung der Sommersonnwende entgegenfiebert und sich auf ihren Gönner freut, wird alles anders, als sie es sich erhofft hat. Sie bekommt ihren Umhang nicht und ist somit keine Berufene. Alle ihre Freundinnen haben die Abschlußprüfung gemeistert und Brienna bekommt das Angebot von der Vorsteherin des Hauses Magnalia (sie hat keinen Namen und wird von den Schülerinnen nur mit Madame angeredet), erst einmal im Haus Magnalia zu verweilen. Dann geschehen merkwürdige Dinge mit ihr und mit der Hilfe ihrer Vorsteherin erhält sie das Angebot eines Lords aus dem Norden. Sie folgt ihm und muss nun auch Abschied von ihrem Lieblingslehrer und Master Cartier nehmen. Und nun beginnt das spannende Abenteuer, in dem Brienna mit einem neuen Namen ausgestattet, einen Bruder bekommt und ihrem Gönner und neuen Vater Aldéric Jourdain hilft, den König zu stürzen und ihre Vorfahren zu verraten. Und als sie dann schließlich Cartier, ihren (geliebten) Master, wieder begegnet, muss sie eine Entscheidung treffen: Soll sie weiter ihrer Familie oder ihrem Herzen folgen?
Brienna ist eine sehr unsichere junge Frau, die ohne ihre Eltern mit ihrem Großvater aufgewachsen ist. Dieser ist nicht gerade die Herzlichkeit in Person und auch ansonsten keine große Hilfe für Brienna und ihre Fragen, nach ihrem Vater. Erst im Haus Magnalia lernt sie so etwas wie Zusammenhalt mit ihren Gabenschwestern kennen. Die fünf Gaben sind faszinierend und die Mädchen, die auf die fünf Gaben verteilt sind, haben auch jeweils entsprechende Charakterzüge, die den Personen eine eigene Note geben in ihrer Persönlichkeit. Als Brienna ihrem neuen Vater folgt in ein neues Leben, erleben wir die Stärke in ihrer Person und auch ihren unglaublich scharfen Verstand. Sie wird mit ihren neuen Aufgaben und auch mit den neuen Menschen an ihrer Seite immer selbstsicherer. Ihre Entwicklung in der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, vor allen Dingen in der Szene, als sie dem verhassten König gegenübertreten muss.
Und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz und hier bin auch schon sehr gespannt, wie sich das in den nächsten beiden Bänden entwickeln wird. Rebecca Ross schreibt sehr lebendig und hat einen so wunderbar bezaubernden Schreibstil, dass ich einige Sätze mehrmals lesen musst, so schön und poetisch schreibt sie.
Beispiele:
“Der Montag kam und brachte Regen und Ratlosigkeit.” (Gelesen auf Seite 144)
“Draußen vor dem Fenster fielen die ersten goldenen Blätter herab, eines nach dem anderen, wie leise Versprechen. Mein Geburtstag markierte das Ende des Sommers und den Anfang des Herbstes, wenn die warmen Tage seltener und die kalten Nächte immer länger wurden, wenn die Bäume ihre Träume aufgaben und nur die kühnsten, entschlossensten Blumen darauf beharrten, weiter Blüten zu treiben.” (gelesen und genossen auf Seite 290)
Fazit: Der historische, geheimnisvolle und sehr empfehlenswerte Fantasy-Roman rund um das Mädchen Brienna hat mich verzaubert. Das einzig ärgerliche war, dass vorne im Buch der Stammbaum den geheimnisvollen Vater von Brienna spoilert. Also bitte nicht vor dem Lesen die Stammbäume anschauen! Das hat mir etwas die Spannung zu Beginn genommen, jedoch ist das Buch so wundervoll geschrieben, dass es den kleinen Fauxpas wieder wettmacht. Ich freu mich schon sehr auf Teil 2!!!