Vor ein paar Jahren (um genau zu sein im Mai 2015) habe ich schon ein Buch von Britta Orlowski gelesen. („Land oder Liebe„). Auch wenn in einem anderen Verlag erschienen, und jeweils einzeln lesbar, hängen die Bücher miteinander zusammen. Sie spielen nämlich alle auf dem Mehrgenerationenhof in Bützer.
Zur Bützer-Reihe gehören:
– Land oder Liebe
– Liebe misst man nicht in Jahren
– Solange deine Schatten flüstern
– Ein Kuchenstück zum Liebesglück
(Und „Maistöcke“ – aber das ist ein historischer Roman)
Jedes Buch hat also seine Hauptcharaktere, aber man trifft auch alte Bekannte wieder.
In „Ein Kuchenstück zum Liebesglück“ steht die 19-jährige Cosima im Vordergrund, die schon vor einer Weile auf den Hof gezogen ist, sich mittlerweile eingelebt hat und das Hof-Café führt. In der Thematik des Backens geht Cosima sehr auf. Toll finde ich, dass einige der beschriebenen Rezepte im Buchanhang zu finden sind. Auch mit der Dekoration des Cafés gibt Cosima sich sehr viel Mühe.
Dann wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Denn Vincent taucht immer wieder auf dem Hof auf, den sie von früher kennt, weil ihre Eltern in denselben gehobenen Kreisen verkehren.
Weil sie in den Hofbewohnern eine richtige Familie gefunden hat, in der aufeinander geachtet und sich gegenseitig unterstützt wird, hat sie sich verändert – was auch Vincent nicht entgeht. Und plötzlich gerät auch seine Welt ins Wanken.
Das Cover finde ich zuckersüß – und natürlich auffällig. Die Cover der ersten beiden Bützer-Bände haben mir besser gefallen und es wäre natürlich schön gewesen, wenn sich die Cover der Bände ähneln würden, damit man einen Wiedererkennungswert hat – das ist bei verschiedenen Verlagen aber natürlich schwierig.
Im Vergleich zu anderen Büchern, die ich in letzter Zeit gelesen habe, wird in diesem viel gesprochen und wenig „bildgewaltig die Umgebung beschrieben“. Am Anfang fand ich das ein bisschen irritierend – andererseits habe ich mich die ganze Zeit gefühlt, als säße ich daneben und würde einfach zuhören. Irgendwie gab mir das das Gefühl, als würde ich die Charaktere persönlich kennen – was sicherlich auch daran liegt, dass die Erzählperspektive zwischen Cosimas und Vincents Sicht wechselt.
Ich habe mich schon auf der ersten Seite wieder total wohl gefühlt auf dem Mehrgenerationenhof und ich bin immer noch geflasht von dieser Idee. Schon 2015 hat mich das beeindruckt. Jetzt sitze ich hier, in meinen eigenen vier Wänden … vor 2 Jahren haben mein Mann und ich ein Haus gekauft und sind in unsere Wahlheimat (ins wunderschöne Romantische Franken) gezogen. Natürlich kennen wir hier noch nicht so viele Leute. Da wäre ein Mehrgenerationenhof natürlich Gold wert … aber wenn ich den nicht haben kann, kann ich zumindest den sozialen Gedanken dahinter übernehmen – denn in unserer Nachbarschaft gibt es auch ganz liebe Menschen, die sich um uns kümmern und wir um sie. Als ich heute z. B. die leckeren Apfelrosen gebacken habe (Fotos auf Instagram), habe ich den Nachbarn natürlich welche rübergebracht. Ich finde es immens wichtig, dass man auf sein Umfeld achtet, andere umsorgt und unterstütz – und wenn man selbst auch Hilfe und Unterstützung bekommt, wenn man sie braucht.
Dieses Rezensionsexemplar habe ich über die Leserunde bei Lovelybooks bekommen. Daher geht ein Dank an Lovelybooks, einer an den Niemeyer Verlag und ein besonders großer an Britta Orlowski – denn die hat in ihrer Bützer-Reihe ein großes Stück Heimatgefühl, Geborgenheit und Liebe eingearbeitet.