Der Untergang einer historischen Stadt, spannend konstruiert
Das Gold der KüsteAnno 1363 -
Rungholt ist dank seiner Salzhandels eine einflussreiche und wohlhabende Stadt an der Nordsee. Der Bürgermeister, Redejeve Jaspers ist ein einflussreicher und kluger Mann und Vater. Er erzieht ...
Anno 1363 -
Rungholt ist dank seiner Salzhandels eine einflussreiche und wohlhabende Stadt an der Nordsee. Der Bürgermeister, Redejeve Jaspers ist ein einflussreicher und kluger Mann und Vater. Er erzieht seine einzige Tochter Fenna zu seiner Nachfolgerin und hat große Pläne, nachdem er einen vorteilhaften Vertrag mit dem Herzog von Holstein verhandelt hat. Leider macht das Schicksal ihm einen Strich durch die Rechnung und seine Tochter steht von heute auf Morgen alleine in der Verantwortung für die Stadt Rungholt. Wird Fenna ihrem verhassten Konkurrenten Ove Barwegen, dem Vater ihres Geliebten Jorik, die Stirn bieten können, im Kampf um den Posten des Redjeven?
„Das Gold der Küste“, ist ein historischer Roman über den Untergang einer Handelsmetropole namens Rungholt, eine mittelalterliche Hafenstadt an der Nordsee, die wirklich einmal existiert haben soll und um die sich viele Mythen ranken. Autorin Isabell Voss versucht eine Art Rekonstruktion ihres Untergangs und spinnt darüber eine aufregende Geschichte rund um diese historische Jahrhundertflut, die im Jahre 1363 die Welt, deren Bewohner aus ihren Angeln hob. Einige der Figuren sind historisch belegt, andere fiktiv angelegt. So wie auch Fenna Jaspers als aktive Heldin und Hauptperson der Handlung. Obwohl ich ihre Rolle als starke Frau und Bürgermeisterin recht interessant gestaltet finde, springt bei mir der Funke nicht ganz über.
Die Umstände des Untergangs sind äußerst erschütternd, es spielen dabei Dummheit, Verblendung und Gier der Menschen eine große Rolle. Eine Parallele zur Gegenwart wird im Nachwort deutlich, denn schon in früheren Zeiten führten Raubbau an der Natur, Kriege und Unwissenheit zu großen Katastrophen! Daraus zu lernen ist leider nicht jedermanns Sache, was hier deutlich vor Augen geführt wird.
Mein Fazit:
Umweltzerstörung wird hier an einem historischen Beispiel demonstriert und unterhaltsam aufbereitet. Die Geschichte hat mir gefallen und mich gut unterhalten, trotz der vielleicht etwas unrealistischen Führungsrolle einer jungen Frau, die für damalige Verhältnisse sicherlich sehr unüblich war. Da mich untergegangene Zivilisationen und Städte von jeher sehr interessieren, war das Buch für mich eine große Verlockung:).