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Veröffentlicht am 06.08.2022

Fesselnder Thriller mit aktuellem Thema

Das Profil
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Ein unbekannter toter Mann, bis zum Hals im Sandkasten auf dem Spielplatz vergraben, kurz darauf eine brutal ermordete Influencerin im schicken Altbau. Sind es Einzeltaten oder stehen die beiden Fälle ...

Ein unbekannter toter Mann, bis zum Hals im Sandkasten auf dem Spielplatz vergraben, kurz darauf eine brutal ermordete Influencerin im schicken Altbau. Sind es Einzeltaten oder stehen die beiden Fälle in Verbindung? Die erfahrene Mordermittlerin Franka Erdmann, ihr neuen junger Assistent Alpay Eloglu und ihr Team vom Hamburger LKA stehen vor einem großen Rätsel. Der perfide Täter dagegen hat schon das Instagram-Profil seines nächsten Opfers im Visier.


„Das Profil“ von Autor ist ein rasanter Thriller über einen zutiefst gestörten Serienkiller. Die Idee zum Buch finde ich einfach grandios, stellt doch der Homo Digitalis von heute, in seinen diversen Social Media Profilen sein ganzes Leben wie auf einem Präsentierteller dar. Diese Umstände machen es dem Täter hier im Krimi recht einfach, seinen Opfern auf die Spur zu kommen. Für ihn ist das ganze eine spannende Herausforderung, eine Art Challenge oder Versteckspiel, das für ihn nicht einmal anstrengend ist. Seine Ortskenntnis hilft bei der Spurensuche, sowie bei der Tarnung, die so einfach wie genial ist. In Kenntnis der Vorlieben seiner Opfer, ist es geradezu kinderleicht für ihn, sich den Objekten seiner Begierde zu nähern. Auch das Schicksal und der Leidensweg des Täters sind dabei bewegend und berührend geschildert. Geschickt versteht es der Autor dabei, die Geschehnisse aneinander zu sortieren. Als Leser erfährt man alle Facetten, die Motivation und Kindheitstrauma des Täters, die Lebensweisen der Opfer, sowie die Fortschritte der Ermittlungen. Durch abrupte Handlungssprünge nimmt die Handlung immer flotter Fahrt auf und entlädt sich am Ende im finalen Showdown. Das Ermittlerteam des Hamburger LKA rund um Franka Erdmann ist wirklich sympathisch und vielfältig, die Vorgehensweise ihrer Arbeit wird dabei überraschend detailliert dargestellt, vielleicht teilweise etwas abschweifend.
Der Titel passt perfekt und auch das Cover kommt in Thriller konformer Manier des Weges, gefällt mir gut.

Mein Fazit:
Absolut packender Thriller mit einem brandaktuellen Thema. Erschreckend, wie einfach der Täter hier zum Zuge kommt. Sehr spannendes und unterhaltsames Serien-Debüt, gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Köstliche Sammlung norditalienischer Leckereien

La Tradizione
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Das Cover verkündet es, in diesem Kochbuch geht die Reise nach Italien, genauer gesagt in den Norden dieses Landes. Mit farbenfrohen Seiten und wunderschönen Fotos wird schon nach dem Aufschlagen und kurzem ...

Das Cover verkündet es, in diesem Kochbuch geht die Reise nach Italien, genauer gesagt in den Norden dieses Landes. Mit farbenfrohen Seiten und wunderschönen Fotos wird schon nach dem Aufschlagen und kurzem durchblättern die Sehnsucht in mir geweckt, nach bella Italia, Dolce Vita und gutem Essen;). Also eigentlich bekommt man bei den Fotos direkt Lust sich schnell ins Auto zu setzen und kurz über den Brenner düsen, doch auch zu Hause schmecken die Leckereien ganz schnell nachgekocht sicherlich wunderbar! Zu jedem Abschnitt gibt es eine kurze Einleitung, schöne Fotos und es werden spezielle Produkte, Spezialitäten, Restaurants, sowie Menschen aus der jeweiligen Region vorgestellt.



Im Kochbuch aus dem ZS Verlag „La Tradizione - Die Küche der Norditalienischen Hausfrauen“ hat Foodblogger Domenico Gentile, aus Kalabrien stammend, traditionelle Rezepte aus unterschiedlichen Regionen Norditaliens zusammengetragen. Einige sind wohlbekannt, ein paar schon etwas spezieller oder in überraschender Variante ausgeführt. Allesamt detailliert, aber verständlich kurz beschrieben. Die meisten der Zutaten sind gut zu bekommen, bis auf ein paar Ausnahmen, wie Saisonales ( Zucchiniblüten Kürbis, Spargel), Octopus-Tinte oder spezielle Käsesorten.

Besonders gut gefallen haben mir die ganzen einfachen Sachen, wie gratinierter Blumenkohl, panierter Fenchel, Kaspressknödel oder unterschiedliche Risotto.

Mein Fazit:

Ein wirklich wunderschönes Kochbuch, zur täglichen Inspiration, um ganz ohne Reisestress einen kulinarischen Ausflug in den Norden Italiens zu unternehmen;). Alle Rezepte die ich ausprobiert habe waren lecker und sind bei meiner Familie gut angekommen! Es gibt vom gleichen Autor auch einen Ausflug in die Regionen Süditaliens, sicherlich auch sehr spannend und köstlich!

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Faszinierender Roman über das Klosterleben im Hochmittelalter

Matrix
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Nonne wider Willen

England 1158 - das hünenhafte Waisenkind Marie aus Frankreich, wird mit 17 von ihrer Halbschwester, der Königin Eleonore von Aquitanien in ein armseliges Kloster auf der Insel verbannt. ...

Nonne wider Willen

England 1158 - das hünenhafte Waisenkind Marie aus Frankreich, wird mit 17 von ihrer Halbschwester, der Königin Eleonore von Aquitanien in ein armseliges Kloster auf der Insel verbannt. Sie solle dort Priorin werden, da sie zu unansehnlich und mannhaft für eine Heirat wäre. Die freiheitsliebende Marie, die viel lieber als Ritter durch die Lande ziehen würde, muss sich nun dem Klosterleben unterordnen und dem Neid und Argwohn der Schwestern, den sie dem fremden Bastard der Krone anfangs entgegensetzen. Ganz allmählich aber findet die im Klosterleben gefangene Marie ihren ganz eigenen Glauben und erschafft ihre ganz eigene Rolle, die das Kloster bereichert, zu Wohlstand führt und mit ihren außergewöhnlichen feministischen Visionen einen ganz neuen Weg aufzeichnet.

Mit „Matrix“, ist der amerikanischen Autorin Lauren Groff ein ganz ungewöhnliches Buch gelungen. Es beschäftigt sich mit unterschiedlichen Frauenrollen im frühen Mittelalter, mit besonderem Focus auf das Klosterleben. Mit der ungewöhnlichen Protagonistin Marie, der sie das Klischee eines riesigen Mannweibes zuordnet, schafft sie eine ziemlich kontroverse Figur, die gleichzeitig feinfühlig, wehrhaft und ikonenhaft erscheint. Zuerst zutiefst zerrissen und unzufrieden, macht Marie aber das Beste aus ihrer zugewiesenen Rolle und zeigt ihrer geliebten Königin Eleonore alle ihre Facetten!
Der Roman beschreibt das Leben und die Moral im klassischen Mittelalter auf eine recht bildhafte und einfühlsame Weise. Der Schreibstil dabei ist eindrucksvoll und fesselt besonders durch seine ungewöhnliche Protagonistin. Als Inspiration für ihre Marie diente Groff sicherlich die sagenumwobene Dichterin „Marie de France“ aus dem 13. Jahrhundert, von deren Leben nicht viel bekannt ist, deren Novellen „Lais“ Liebe und Unterdrückung der Frauen zum Thema macht.
Das Cover ist eher unspektakulär und weist so gar nicht auf ein historisches Thema hin, doch soll wohl der goldene Strahlenkranz auf Maries Visionen-Inspirationen hindeuten.

Mein Fazit:
Ein faszinierender und ungewöhnlicher historischer Roman, mit einer fantastischen Protagonistin, die sehr modern und unkonventionell in ihren Ansichten anmutet. Sehr inspirierend inszeniert:).

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Interessanter historischer Roman zum Thema Champagner

Die Champagnerfürstin
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Champagner, ein prickelnd-edles Getränk, das von Frankreich aus die Welt erobert. An der historischen Entwicklung, der Herstellung und des Vertriebs von Champagner sind im Besonderen zwei starke Frauen ...

Champagner, ein prickelnd-edles Getränk, das von Frankreich aus die Welt erobert. An der historischen Entwicklung, der Herstellung und des Vertriebs von Champagner sind im Besonderen zwei starke Frauen maßgeblich beteiligt. Die Grand Seniorin des Champagner-Geschäfts ist die Witwe Barbe-Nicole Clicquot, deren Präsenz schon der Name „Veuve Clicquot“ verrät. Auch ihre wesentlich jüngere Konkurrentin Madame Pommery übernimmt nach dem Tod ihres Mannes das Ruder im Champagner-Geschäft.

Der Titel im Singular von „Die Champagnerfürstin“ ist ein wenig unglücklich gewählt, erzählt die Autorin Annette Fabiani doch eigentlich die Lebens-Geschichte zweier Witwen. Denn zwei starke Frauen, aus unterschiedlichen Generationen und Epochen schicken sich an, die Welt des Champagner-Handels zu prägen. Während Jeanne Pommery gerade erst ihren Mann verliert, steht die Witwe Barbe-Nicole Clicquot schon am Ende ihres langen und erfolgreichen Lebens.
Die Erzählung beginnt 1858 am Totenbett von Alexandre Pommery, mit einer ersten Begegnung der beiden Witwen, in der Barbe aus ihrem bewegten Leben erzählt und ihre junge Konkurrentin ermutigt, ebenfalls die Leitung ihres Betriebs zu übernehmen. Solch ein Treffen ist zwar nicht historisch belegt, ich fand aber diesen Aufhänger als Idee durchaus faszinierend und vorstellbar. Im Rückblick erfährt der Leser dann die Vergangenheit der alten Grand Dame Clicquot. Die Vitas der beiden sind dabei fesselnd und interessant in den Roman arrangiert. Eine ansprechende Umschlaggestaltung lässt den Titel zwar glänzen, allerdings stellt der Klappentext und Titel eine recht widersprüchliche Aussage zum Inhalt dar. Er suggeriert, das Buch drehe sich hauptsächlich um Jeanne Pommery, obwohl sich die Geschichte auch zu einem großen Teil um Barbe-Nicole dreht.

Mein Fazit:
Diese historische Hintergrundgeschichte über den erfolgreichen Siegeszug des Champagners, der trotz oft widriger Umstände, über die ganze Welt stattfand, ist unglaublich interessant und auch recht gut recherchiert. Da ich vorab noch nichts über beide Damen wusste, fühlte ich mich vortrefflich unterhalten.

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Veröffentlicht am 26.07.2022

Unterhaltsamer Regionalkrimi aus der Salzburger Ecke

Salzburger Dirndlstich
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Dirndl-Upcycling, ist gerade mega angesagt und das diesjährige Motto der Modeschule Hallein. Der Siegerin in Sachen Nachhaltigkeitsdirndl, winkt ein heißbegehrtes Praktikum beim österreichischen Dirndl-Papst ...

Dirndl-Upcycling, ist gerade mega angesagt und das diesjährige Motto der Modeschule Hallein. Der Siegerin in Sachen Nachhaltigkeitsdirndl, winkt ein heißbegehrtes Praktikum beim österreichischen Dirndl-Papst Alexis K. Doch der Ehrgeiz geht diesmal wohl zu weit, Streit und Missgunst kochen hoch und finden in der finalen Modenschau im Salzburger Freilichtmuseum ihren Höhepunkt. Nachdem kurz vor ihrem Auftritt, gerade Susi, Tochter von Arzthelferin Rosemarie Dorn, vor versammelten Publikum einen handfesten Streit mit der von allen gehassten Konkurrentin „Cruella“ hatte, bricht diese auf dem Laufsteg zusammen! Am nächsten Tag ist Cruella tot und ein wertvolles Ur-Dirndl aus dem Museum verschwunden!

Mit seinem außergewöhnlichen Cover ist mir der Kriminalroman "Salzburger Dirndlstich” der österreichischen Autorin Katharina Eigner sofort ins Auge gefallen! Die großartige Idee ein gesticktes Motiv zum entsprechenden Titel zu kombinieren finde ich einfach super.
Obwohl dies schon der zweite Fall in Folge für die neugierige Arzthelferin Rosemarie Dorn ist, hatte ich kein Problem mit der Lektüre, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Die Protagonisten sind allesamt großartig beschrieben, ob sympathisch oder nicht und daher gut zu visionieren. Auch die Handlung an sich gefällt mir gut, da sie clever eingefädelt und bis zum Schluss undurchsichtig bleibt, die beste Voraussetzung für einen spannungsvollen Krimi!

Mein Fazit:
Ein wirklich lesenswerter Regionalkrimi aus der Salzburger Region, dessen Lektüre mir großen Spaß gemacht hat. Er begeistert sowohl mit regionalen Kuriositäten, Brauchtum und einer guten Portion Dialekt, was der kriminellen Geschichte zusätzlich noch eine gute Mischung an Lokalkolorit verpasst. Auch der Humor der Autorin liegt genau auf meiner Wellenlänge.

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