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Veröffentlicht am 04.04.2022

Bewegende historische Familiengeschichte aus Südtirol

Das Land, von dem wir träumen
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In den 1930er Jahren beginnt für die Südtiroler eine komplizierte Zeit. Die Beziehungen zu den italienisch geprägten Behörden ist angespannt und die Eingliederung unter die italienische Führung gestaltet ...

In den 1930er Jahren beginnt für die Südtiroler eine komplizierte Zeit. Die Beziehungen zu den italienisch geprägten Behörden ist angespannt und die Eingliederung unter die italienische Führung gestaltet sich schwierig. Alles soll italienisch geprägt sein, Deutsch wird verboten, selbst die Familiennamen werden verändert. Das trifft auch die Familie von Ludwig Bruggmoser, der jetzt den Namen Ponte annimmt. Das missfällt besonders Töchterchen Franziska, die unter ihrem Berufsverbot als Lehrerin leidet, da sie kein Italienisch spricht. Doch auch ohne diese neuen Schikanen hat die Familie genug andere Probleme!


Der historische Roman „Das Land, von dem wir träumen“ von Autorin Anna Thaler erzählt die schicksalhafte Geschichte einer Südtiroler Bauernfamilie in einer bewegten Zeit. Verbunden mit ihren Traditionen und ihrer Heimat mussten in den 30er Jahren die Südtiroler mit einer neuen Situation umgehen, denn sie sollten zu Italienern verwandelt werden. Mit diesen Zwängen konnten viele Leute nicht umgehen und der Balanceakt es der neuen italienischen Regierung recht zu machen, oder aber zu rebellieren, spaltete damals ganze Städte, Dörfer und Familien. Diese Situation ist ein großes Thema des Buches, aber auch die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs, Verluste und zwischenmenschliche Beziehungen sind Teil der Geschichte. Die Protagonisten werden anschaulich beschrieben und charakterisiert. Franziskas Gleichmut und ihr oftmals distanziertes Verhalten, oder auch die Demut des Knechtes Wilhelm, muten heutzutage merkwürdig an, sind aber sicherlich der Zeit und den damaligen Sitten geschuldet. Man möchte die beiden gerne des Öfteren kurz mal schubsen oder ihnen den Kopf gerade rücken;). Das damals harte Leben vor 100 Jahren auf einem Bauernhof ist mit unseren heutigen Gewohnheiten nicht vergleichbar und wird oft sehr deutlich gemacht. Der Schreibstil ist angenehm, sehr anschaulich und visuell, Land und Leute sind toll beschrieben, die blauen Schürzen sind auch heute noch sehr beliebt.

Mein Fazit:
Da ich das Glück hatte, während der Lektüre des Buches, mich ganz zufällig in der Gegend dort aufzuhalten, konnte ich mir selbst einen guten Eindruck verschaffen und auf den erwähnten "Waalwegen" spazieren gehen und durch Meran bummeln. Das war natürlich großartig und hat mir die Geschichte noch besonders eindrücklich vor Augen geführt. Da ich das Glück hatte, während der Lektüre des Buches, mich ganz zufällig in der Gegend dort aufzuhalten, konnte ich mir selbst einen guten Eindruck verschaffen und auf den erwähnten "Waalwegen" spazieren gehen und durch Meran bummeln. Das war natürlich großartig und hat mir die Geschichte noch besonders eindrücklich vor Augen geführt. Der Roman hat mich gut unterhalten, perfekte Lektüre für ein gelungenes Wochenende in Südtirol. Schön das der zweite Teil schon in Arbeit ist:).

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Spannungsvoller finaler Abschluss der Trilogie

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz
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Berlin 1924 - Polizeiärztin Magda Fuchs, mittlerweile verheiratete Mehring und ihr Mann, Kommissar Kuno Mehring, werden dieses Mal in einen komplizierten Fall verwickelt. Das Opfer, eine reiche junge Frau, ...

Berlin 1924 - Polizeiärztin Magda Fuchs, mittlerweile verheiratete Mehring und ihr Mann, Kommissar Kuno Mehring, werden dieses Mal in einen komplizierten Fall verwickelt. Das Opfer, eine reiche junge Frau, die ein kompliziertes und bizarres Liebesleben führt, kommt in der Hauptstadt zu Tode. Die Spur führt bis in den näheren Bekanntenkreis des Paares und bringt einiges an Verwicklungen mit sich. Nebenbei ist Magda immer noch auf der Suche nach dem kleinen Otto, dem Bruder von Pflegekind Elke.

Unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld nimmt das Schriftsteller-Ehepaar aus Berlin seine Leser auch im dritten und finalen Band ihrer Trilogie um Polizeiärztin Magda Fuchs, mit dem schwungvollen Titel: „Das Leben, ein wilder Tanz“, wieder mit in die spannungsreichen 20er Jahre der Hauptstadt.
Es war wirklich viel los in dieser Zeit, erste Anzeichen des politischen Wandels sind schon zu spüren, alle historischen Geschehnisse werden dabei ganz geschickt in die Geschichte eingebaut und sind wie gewohnt hervorragend recherchiert. Ein lebhafter und gefühlvoller Schreibstil lässt dabei die Seiten nur so dahinfliegen, einfach total super:).
Mit dabei sind natürlich auch wieder alle Charaktere aus der Schöneberger Pension, samt dem reichen Glamour-Paar Celia Fahrland und Edgar Hinnes.
Wer die Trilogie „Die Ärztin“ kennt, wird begeistert sein, denn wir begegnen auch Figuren aus dieser Saga und dürfen uns auf eine baldige Fortsetzung über die Töchter der Ärztin freuen:)!
Mein Fazit:
Ein großartiges Finale, mit überraschenden Wendungen, verbirgt sich hinter den 624 Seiten, ich bin wirklich restlos begeistert und freue mich sehr auf weitere spannenden Bücher des erfolgreichen Duos.

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Veröffentlicht am 29.03.2022

Ein weiterer spannungsgeladener und außergewöhnlicher 5ter Fall der Serie

Nebelopfer
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Den Auftakt macht bei diesem Fall ein Erhängter am ortsbekannten Galgenbaum! Er trägt ein Schuldeingeständnis um seinen Hals. Damit macht er die Beamten auf einen gruseligen Mehrfachmord aufmerksam, für ...

Den Auftakt macht bei diesem Fall ein Erhängter am ortsbekannten Galgenbaum! Er trägt ein Schuldeingeständnis um seinen Hals. Damit macht er die Beamten auf einen gruseligen Mehrfachmord aufmerksam, für den der Bauer Cord Johannsen seit über 15 Jahren im Gefängnis seine lebenslange Strafe absitzt. Das aktuelle Opfer war damals als Zeuge vor Gericht aktiv. Haverkorn erinnert sich noch gut, an den damaligen schockierenden und grausamen Mordfall in der Küche eines Bauernhauses...

Mit dem Titel „Nebelopfer“ nimmt Autorin Romy Fölck ihre Leser nun schon zum fünften Mal mit ins alte Land. Da ich diese Krimireihe einfach großartig finde, habe ich mich bereitwillig ins Buch gestützt und wieder gerne zusammen mit dem Kriminalteam rund um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermittelt. Es wird dieses Mal ziemlich tricky und gefährlich, nicht nur was die Ermittlungen betrifft, sondern auch an der Beziehungsfront ist einiges los, soviel will verraten sein;).
Der Fall ist aufregend! Beim Spiel mit Schuld, Tragik und Irrungen zieht die Autorin wirklich alle Register, um ihre Leser geschickt an der Nase herumzuführen. Selbst die Ermittler scheinen zeitweise den Überblick verloren zu haben;). Die Spannung wird dabei immer weiter angehoben und hochgehalten, die Inszenierung bleibt verwirrend bis zum Ende und birgt somit die ein oder andere Überraschung. Der Schreibstil bleibt lebhaft und intensiv, dabei lässt er sich auch wieder angenehm flüssig lesen.
Das Cover fügt sich hervorragend in die Serie ein und sorgt so für gute Wiedererkennung.

Mein Fazit:
Mit dem Krimi „Nebelopfer“ ist Romy Fölck abermals eine aufregende und unterhaltsame Fortsetzung der Serie gelungen. Hat mir sehr gut gefallen und ich hoffe natürlich, dass es in Zukunft erneut weitere spannenden Mordermittlungen aus dem Elbmarsch geben wird:).

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Abwechslungsreiche Kuchenfreude:)

Teigliebe
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Das Backbuch "Teigliebe - Kuchen für alle!" von der Münchner Autorin und Bloggerin Anna Röpfl ist ein wahrer Augen- und Gaumenschmaus:). Schon der erste Eindruck hat mich angenehm überrascht, ein tolles ...

Das Backbuch "Teigliebe - Kuchen für alle!" von der Münchner Autorin und Bloggerin Anna Röpfl ist ein wahrer Augen- und Gaumenschmaus:). Schon der erste Eindruck hat mich angenehm überrascht, ein tolles Cover und eine liebevolle Aufmachung laden sofort ein, einen Blick ins Buch zu werfen. Anna begrüßt ihre Leser*innen zu Beginn mit einem netten Grußwort und ein paar motivierenden Tipps. Im Anschluss folgt gleich der Rezeptteil.

Dort sprechen die Bilder und Rezepte für sich, sie schlagen den Betrachter sofort in ihren Bann, animieren zum Probieren. Das Beste ist, die Backrezepte sind erfreulich einfach und ohne allzu ausgefallene Zutaten auszuführen. Viele der meisten Zutaten hat man sowieso schon zu Hause. Die einzelnen Rezepte sind immer schön übersichtlich dargestellt, mit einer einfach auszuführenden Schritt-für-Schritt-Anleitung, dazu Vorschläge zum Variieren und Platz für eigene Anmerkungen. Einige Grund-Rezepte lassen sich sogar online als Backvideos anschauen, was kann da eigentlich noch schiefgehen;)! Am Ende sind im Buch sogar noch ein paar leere Seiten, um sie mit eigenen Backideen anzufüllen.

Gleich mein erster veganer Testkuchen gelang mir sehr gut und kam auch bei der Familie ausgezeichnet an. Gerade die Mischung aus normalen oder auch veganen Varianten ist großartig, man findet wirklich für jeden Geschmack etwas. Tolle einfache, aber wirkungsvolle Nachtisch-Variationen ergänzen die Vielfalt des Buches, die oft ganz ohne Backofen auskommen. Darüber hinaus sind ein paar eindrucksvolle Torten für besondere Anlässe im Angebot, die gar nicht so aufwendig in der Ausführung scheinen.



Mein Fazit:

Das Buch begeistert mich sehr! Alles, was ich bislang ausprobiert habe, ist mir gelungen:), dabei bin ich sonst gar kein großer Backfan, da mir schon des Öfteren allerlei Missgeschicke passiert sind! Das war hier zu meinem Glück gar nicht der Fall, alles einfach, lecker, aber dennoch raffiniert und effektvoll. Freue mich schon auf weitere Backfreuden:).

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Heiter bis wolkige Wechseljahrs-Stimmung für Brit-Insider

Einatmen, ausrasten
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Britin Eliza Finch – ist 50, Ehefrau und Mutter von drei Kindern, erfolglose Schauspielerin, mit Aushilfsjobs befindet sich inmitten der Untiefen ihrer Midlifecrisis, die Wechseljahren sind nicht mehr ...

Britin Eliza Finch – ist 50, Ehefrau und Mutter von drei Kindern, erfolglose Schauspielerin, mit Aushilfsjobs befindet sich inmitten der Untiefen ihrer Midlifecrisis, die Wechseljahren sind nicht mehr zu ignorieren. Die Menopause macht Eliza schwer zu schaffen, sie fühlt sich unattraktiv, kämpft mit Schweißausbrüchen, Wutanfällen und ihrer Libido. Zu ihrem großen Kummer scheint ihr Mann Paddy sich auch verändert zu haben, hat er noch Interesse, an ihr und sie an ihm? Eliza schickt sich an, das herauszufinden!

Das Buch mit dem vielversprechenden Titel “Einatmen, ausrasten” geschrieben von der britischen Autorin Georgie Hall, klingt für eine ü50 Frau wie mich schon mal nach einer sehr verlockenden Lektüre;)! Wie erwartet war die Geschichte um die Querelen der vielfach geplagten Eliza und ihre recht spezielle Familie auch äußerst amüsant und unterhaltsam angelegt. Eliza besitzt reichlich Sarkasmus und kann über sich selbst lachen, was mir gut gefallen hat. Andererseits ist sie auch sehr leidensfähig, oft voller Selbstmitleid, neigt zu Übertreibungen und die von ihr reichlich gestreuten britischen Insider-Gags und Anspielungen muss man erst einmal verstehen, was auch anstrengend sein kann. Gedanklich schweift die Protagonistin gerne in ihre Vergangenheit und kommentiert ihre Ansichten teils sehr ausschweifend. Mangels meiner Kenntnisse von britischen Fernsehserien, Ottolengi-Kochbüchern, Ted-Talk, Narrowboat, Bionic Woman, Promis wie Edina "Eddie" Margaret Rose Monsoon und anderer britisch angesagter Insider-Gags, stand ich leider des Öfteren auf der Leitung und musste mich mit Mr. Google besprechen. Das machte die Lektüre zu einer Herausforderung und ist zusätzlich recht zeitintensiv.
Mein Fazit:
Das Buch ist ganz lustig, jedoch um sich umfänglich zu amüsieren, sollte man wohl Brit-Insider sein, damit alle Gags verstanden und so der absolute Lesegenuss zu Stande kommt.

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