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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2022

Ehr blass und blutleer, den Blutrausch suchte ich vergeblich

Viral. Blutrausch
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Privatermittler Bastian Decker und seine Partnerin werden zur Unterstützung in einem Mordfall hinzugezogen. Zwei völlig blutleere Opfer sorgen für große mediale Aufmerksamkeit und ordentlich Druck bei ...

Privatermittler Bastian Decker und seine Partnerin werden zur Unterstützung in einem Mordfall hinzugezogen. Zwei völlig blutleere Opfer sorgen für große mediale Aufmerksamkeit und ordentlich Druck bei den Mordinspektion. Seine ehemalige Dienststelle und die Ermittlungsarbeit sorgen bei Decker aber erst einmal für deprimierende Déjà-vus und kaum begonnen scheint der Fall auch schon geklärt.

„Viral. Blutrausch“ ist der erste Kriminalroman des bekannten Fachbuchautors Mark Benecke. Auf den ersten Eindruck wirkte das toll gestaltete Buch-Cover auf mich verspielt wie ein Jugendroman aus dem Fantasy-Genre. Es ist durch seine spektakuläre Gestaltung wirklich sehr auffallend, im Inneren verbirgt sich aber schon ein Krimi für Erwachsene. Man vermutet im Buch wird es sicherlich aufregend und gruselig. Die zu Anfangs auch noch recht vielversprechenden Ermittlungen in der Real-Vampir-Szene, fielen dann aber schnell komplett unter den Tisch und der Krimi entwickelte sich in eine völlig andere Richtung. Die Story beschäftigte sich im Mittelteil hauptsächlich mit den Befindlichkeiten von Privatermittler Bastian Decker. Diese Entwicklung nahm dem Buch leider völlig die Spannung und ich musste mich überwinden, die Geschichte weiterzuverfolgen. Während der Lektüre, hatte man oft den Eindruck ganze Abschnitte würden fehlen, da sich die Handlung und Ermittlung sprunghaft weiter entwickelte und der Leser dabei nicht mitgenommen wurde. Auch der Schreibstil hat mich nicht abgeholt. Als es dann zum Ende hin noch mal spannend zu werden schien, war der finale Showdown aber auch schon wieder vorbei.

Mein Fazit:
Dieser Krimi entsprach so gar nicht meinen Erwartungen, deshalb bin ich auch sehr enttäuscht. Optik und Inhalt passen nicht zusammen, es war weder spannend, noch unterhaltsam. Von der Idee interessant, aber schlecht umgesetzt. Titel und Plot suggerieren leider eine völlig andere Richtung, schade.

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Veröffentlicht am 17.03.2022

Interessante Intrigen-Story, Gut gegen Böse

Das Bitcoin-Komplott
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Finanzgenie Francis Forsythe, schart eine Gruppe mächtiger Gleichgesinnte um sich, um die Welt zu verändern. Insgeheim nennen sie sich die „Sieben“ und ihre Aktion das „Bitcoin-Komplott“. Deren Ziel scheint ...

Finanzgenie Francis Forsythe, schart eine Gruppe mächtiger Gleichgesinnte um sich, um die Welt zu verändern. Insgeheim nennen sie sich die „Sieben“ und ihre Aktion das „Bitcoin-Komplott“. Deren Ziel scheint es, die Weltwirtschaft in den Bankrott zu steuern, um ein neues digitales Finanzsystem unter ihrer Kontrolle zu begründen. Dafür brauchen sie aber auch die Kontrolle über die Digitalwährung und versuchen deshalb die Identität des mysteriösen Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto zu entschlüsseln. Auch Journalist Martin Freeman recherchiert im Fall Nakamoto und gerät dabei zwischen die Fronten der Geheimdienste und Verschwörer.

„Das Bitcoin-Komplott“ von Autor Andreas Brandhorst ist ein hochaktueller Roman, der sich mit Themen wie Weltverschwörung, Weltwirtschaftskrise und Finanzinstrumenten beschäftigt. Auch im Buch überschlagen sich die weltweiten Krisen und die Welt steuert auf den Abgrund zu. Wie sie noch zu retten ist, auf diese Frage scheinen die „Sieben“ in der Story eine Antwort zu haben. Wäre eine Welt mit einer dezentralisierten Währung, eine gute Lösung für die Menschheit, oder ist das wieder nur ein ewiges Streben nach Macht? Wer ist Gut oder Böse, die Hauptrollen im Buch sind erst einmal undurchschaubar und verwirrend verteilt. Trotz der zahlreichen Charaktere, habe ich zum Glück nicht den Überblick verloren, dank des anschaulichen Schreibstils. Es wird rasant erzählt, die Geschichte mit häufigen Ortswechsel aufgelockert und spannend inszeniert, was der Story etwas von einem Bond-Szenario gibt. Nebenbei lernt man noch etwas Wissenswerte über digitale Währungen und die Strukturen der Finanzwirtschaft.

Mein Fazit:
Im Großen und Ganzen eine erschreckend real erscheinender Verschwörungs-Thriller, der mit etlichen zeitgeschichtlichen Reviews überrascht, sowie mit einem Zukunftsausblick, der momentan sogar von der Wirklichkeit eingeholt wurde. Mich hat das Buch gut unterhalten, auch wenn mir ein paar Entwicklungen überflüssig erschienen. Wer weiß, ob nicht so mancher Leser sich nach der Lektüre mit ein paar Bitcoins eindeckt, so wie der Autor im angehängten Interview empfiehlt ;).

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Bewegende Schicksalsgeschichte zweier Frauen in der Hansestadt

Und wenn wir wieder tanzen
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Hamburg 1962-, eine verheerende Sturmflut trifft Hamburg. Das Zimmermädchen Marie Hansen kann sich zwar retten, verliert aber ihr Zuhause und all ihre Habseligkeiten. Fürs Erste wird sie bei einer älteren ...

Hamburg 1962-, eine verheerende Sturmflut trifft Hamburg. Das Zimmermädchen Marie Hansen kann sich zwar retten, verliert aber ihr Zuhause und all ihre Habseligkeiten. Fürs Erste wird sie bei einer älteren Dame in St. Pauli untergebracht, mit dem klangvollen Namen Effie von Tieck. Auch Effies Lebensinhalt wurde zerstört, ihr Tanzlokal, ist bei der Flut-Katastrophe leider abgesoffen. Marie verliebt sich auf der Stelle in das morbide “Danzhus” und entschlossen Effie bei dessen Rettung unter die Arme zu greifen!

Der Roman von Kerstin Sgonina “Und wenn wir wieder tanzen”, erzählt die Lebensgeschichte zweier völlig unterschiedlicher Frauen, die das Unglück zufällig zueinander führt und dabei gemeinsam ihre Wünsche und Ziele entdecken. Hierbei enthüllt sich ihre Vergangenheit in all ihrer Tragik! Bei Beiden ist diese mit viel Leid und Schmerz verbunden! Es enthüllt sich Stück für Stück ihr wahrer Kern, ihre Gemeinsamkeiten werden deutlich und ihre Liebe für das “Danshus” wirkt sich verbindet und heilend aus. Die Autorin schildert sehr ausführlich, anschaulich und bildhaft die Annäherung der beiden Frauen und webt die Rückblicke geschickt in die Handlung ein. Das Cover zeigt eine schöne Szene, zwei Freundinnen vor den Kulissen Hamburg, sehr passend zur Geschichte.

Mein Fazit:
Ein bewegender und auch tragischer Roman mit Herz, Schmerz und Gefühl, der in einer schicksalhaften Begegnung, zwei ungewöhnliche und starke Frauen zusammenführt. Durchaus unterhaltsam und lesenswert.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Sehr raffiniert:)

Das Loft
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In einem exklusiven Loft findet eine Reinigungskraft jede Menge Blut vor und die Polizei vermutet einen Mord, nur ohne Leiche! Nachdem zwei der Loft-Bewohner, das Pärchen Marc Lammert und Sarah Hauptmann, ...

In einem exklusiven Loft findet eine Reinigungskraft jede Menge Blut vor und die Polizei vermutet einen Mord, nur ohne Leiche! Nachdem zwei der Loft-Bewohner, das Pärchen Marc Lammert und Sarah Hauptmann, gesund in die Ermittlungen platzen, scheint vermutlich ihr Mitbewohner Henning das Opfer gewesen zu sein. Das Paar steht ab da im Focus der Ermittlungen und die Vernehmungen können beginnen….

Der packende Thriller „Das Loft“ von Autor Linus Geschke dreht sich um eine Dreier-WG im schicken Hamburg. Was hat sich dort im Loft schreckliches abgespielt? In getrennten Befragungen schildert das Paar der Polizei ihre Version der Geschichte und die Beziehung zu ihrem Mitbewohner. Der Autor enthüllt dabei Schicht für Schicht Details der merkwürdigen Dreierbeziehung, um Licht hinter das Geschehen der vergangenen drei Jahre zu bringen. Dabei versteht Geschke geschickt die Spannung hochzuhalten, was ihm auch sehr gut gelungen ist.
Das Cover ist auch geschickt gestaltet, mit einer Fahrstuhltür als direkte Einladung in das Loft;), auch die Leseprobe hat mich sofort überzeugt und neugierig auf den Thriller gemacht.

Mein Fazit:
Spannend und raffiniert gestrickter Thriller mit einem überraschenden Ende, das ich so überhaupt nicht erwartet hätte! Auf alle Fälle sehr kurzweilig und empfehlenswert:).

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Mysteriöser Entführungsfall aus der Adenauer-Ära, spannend aufbereitet

Ein Präsident verschwindet
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Nachdem am 20. Juli 1954 der Verfassungsschutzpräsident Otto John in Ost-Berlin verschwunden ist, fragt dich die junge Bundesregierung nun: „Wurde er entführt oder ist John übergelaufen?" Konrad Adenauer ...

Nachdem am 20. Juli 1954 der Verfassungsschutzpräsident Otto John in Ost-Berlin verschwunden ist, fragt dich die junge Bundesregierung nun: „Wurde er entführt oder ist John übergelaufen?" Konrad Adenauer beauftragt Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber höchstpersönlich, sich des Falles anzunehmen! Zeitgleich ist auch Philipps Geliebte, die Journalistin Eva Herden verschwunden und es gibt ein Bild, das sie in Begleitung von Otto John zeigt!

Der Thriller „Ein Präsident verschwindet“ aus der Feder von Autor Ralf Lageroth, beschäftigt sich mit interessanten politischen Skandalen und Personen der Nachkriegszeit. Sein Ermittler vom BKA, Kriminalhauptkommissar Philipp Gerber ist schon in zweiter Mission unterwegs und ein zweifelsfrei unglaublich interessanter Charakter. Man könnte das Buch auch als Tanz der Agenten bezeichnen, alles ist streng geheim, man weiß nie, mit wem man es zu tun hat;), ob Freund oder Feind. Die Tücken der geteilten Stadt, werden anschaulich und spannend dargestellt. Die Darstellung der Grenze zwischen Ost- und Westberlin im Innencover ist eine hilfreiche Orientierung, um die Handlung zu verfolgen. Ein Stück Politgeschichte wurde spannend und interessant inszeniert. Auch die lebendige Darstellung des Geschehens, die flüssige Schreibweise voller dramatischer Momente machen die Lektüre aufregend und bietet einen Blick in die Adenauer-Ära.
Mein Fazit:
Großartiger Polit-Thriller, der mir eine Episode, Institutionen und Persönlichkeiten der vergangenen deutsch-deutschen Geschichte näher vorstellte. Wirklich spannend und unterhaltsam aufbereitet, empfehlenswert besonders für Geschichtsinteressierte :)!

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