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Veröffentlicht am 30.04.2020

Thrill vom Feinsten

Die Frequenz des Todes
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In einem Berliner Villenviertel verschwindet ein Baby spurlos aus seiner Wiege....zurückbleibt nur eine Blutspur. Kurz darauf geht auch ein Notruf bei der Feuerwehr ein, mit dem Hilferuf einer verzweifelten ...

In einem Berliner Villenviertel verschwindet ein Baby spurlos aus seiner Wiege....zurückbleibt nur eine Blutspur. Kurz darauf geht auch ein Notruf bei der Feuerwehr ein, mit dem Hilferuf einer verzweifelten Mutter!

Doch der Anruf bricht ab und ohne Adresse, keine Hilfe! Es besteht einzig die Möglichkeit einen Spezialisten für Phonetik hinzuzuziehen....



„Frequenz des Todes“ folgt dem Thrillers „Auris“ von Autor Vincent Kliesch, basierend auf einer Idee von Sebastian Fitzek und beschäftigt

der sich mit dem Gebiet der Phonetik, eine Methodik, mit der sich der berühmt-berüchtigte forensische Phonetiker Matthias Hegel aus Band eins beschäftigt und dessen Ohren besonders gut funktionieren. Dieser sitzt zwar wegen angeblichen Mordes im Gefängnis Moabit ein, wird aber von einem LKA-Ermittler um Hilfe gebeten und vorübergehend mit Fußfessel in sein Labor entlassen! Da aber Hegel der Polizei nicht traut, versucht er sein Glück wieder bei der Aufklärungs-Journalistin Jula Ansorge und bittet sie in diesem merkwürdigen Fall um Unterstützung.

Die Antipathie der beiden Hauptprotagonisten Hegel und Ansorge, ist in ihrem Umgang deutlich spürbar, die beiden haben noch eine Rechnung offen! Jula ist der undurchsichtige Hegel mehr Feind als Freund, doch ihre Neugierde ist stärker und sie hofft einfach klüger zu sein. Diese Hoch-Spannung zwischen den beiden Charakteren und die Spannung der Geschichte ergänzen sich perfekt, erinnert mich ferne ein wenig an die Hannibal/Sterling Beziehung!

Diese beiden interessanten Persönlichkeiten, der kontinuierliche Spannungsbogen, der verzwickte Perspektivenwechsel in der Handlung und der intensive Schreibstil machen das Buch zu einem Page Turner.

Mein Fazit: Ein wirklich spannungsvoller Thriller, den man auch gut ohne Vorkenntnisse seines Vorgängers lesen kann. Sehr fesselnd und unterhaltsam, bietet die Story genügend Nervenkitzel und war ganz nach meiner Facon:)
Und mit Hegel ist Jula definitiv noch nicht fertig.....!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Faszinierender Auftakt der neuen historischen Tribute-Reihe

Tribut der Sünde
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Stuttgart Anfang des 16. Jahrhunderts. Der Herzog Ulrich zu Württemberg beherrscht das Land und lebt in Saus und Braus. Ungeliebt, beim Volk und auch von seiner Gattin Sabina, der Nichte Kaisers Maximilians, ...

Stuttgart Anfang des 16. Jahrhunderts. Der Herzog Ulrich zu Württemberg beherrscht das Land und lebt in Saus und Braus. Ungeliebt, beim Volk und auch von seiner Gattin Sabina, der Nichte Kaisers Maximilians, hat er dennoch keine Hemmungen das Volk mit neuen Steuern und die Gattin mit einer Geliebten zu verprellen! In der Stadt gerät Franziska Hochperger, Tochter eines wohlhabenden Weinhändlers ohne Vorwarnung in einen für sie folgenreichen Komplott......



Die Autorin Silvia Stolzenberg, greift in ihrem Roman „Tribut der Sünde“ die historischen Überlieferungen des berüchtigten Herzog Ulrich zu Württemberg und seiner Frau Sabina auf, deren Beziehung damals auf einem spannungsreichen Fundament stand, um die man hervorragend eine gute Geschichte spinnen kann!

Ihr Hauptcharakter Franziska ist eine liebenswerte aber auch hochdramatische Figur, die sich ihrem Schicksal nicht ergibt, sondern dagegen ankämpft. In ergreifenden Episoden wird der Leser Zeuge von Ungerechtigkeiten, Willkür und Intrigen. Diese unruhige und gefährliche Zeit schildert die Autorin auf einfühlsame Weise und lässt gekonnt die historischen Details mit hineinfließen.

Dieser erste Band schildert zunächst den Beginn der Handlungen und Franziskas Geschichte. Wird sie am Ende die rätselhaften Ereignisse lösen können? Man darf gespannt sein! Die Auflösung aller Ereignisse werden sicherlich erst die nächsten Bände zeigen.

Mein Fazit:

Es ist eine wirklich spannende Reise in die Vergangenheit und das Eindringen in ein mir unbekanntes Terrain mit interessanten historischen Personen, aus dem sich diese großartige Geschichte spinnt, als Liebhaberin von historischen Romanen gibt es nichts Besseres, einfach großartig! Da freut man sich schon auf Fortsetzung…..

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Veröffentlicht am 24.04.2020

Ein Krimi der aus dem Rahmen fällt

Kreizkruzefix
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Handlungsort: Oberammergau-ein Ort mit jahrhundertealter Tradition.

Kurz von den legendären Passionsspielen, entdeckt die resolute Metzgerin Theres Hack, die zwei schlimm zugerichteten Leichen ihrer Freunde ...

Handlungsort: Oberammergau-ein Ort mit jahrhundertealter Tradition.

Kurz von den legendären Passionsspielen, entdeckt die resolute Metzgerin Theres Hack, die zwei schlimm zugerichteten Leichen ihrer Freunde Sonja und Franzl Thaller auf ihrem Hof. Selbst der Hofhund liegt tot in seinem Blut! Wer hat hier so viel Hass freigesetzt, das fragen sich dann auch Hauptkommissar Sollinger und sein Team.....



„Kreizkruzefix“ wird dieser Krimi von Monika Pfundmeier geschimpft, ein ungewöhnlicher Titel, der natürlich gleich auf seinen bayrischen Charakter hinweist.

Einen großen Vorteil und sehr hilfreich ist gleich zu Beginn das Personenverzeichnis des Krimis, das sorgt schon mal für bessere Erkenntnis, macht neugierig und regt den Kombinationsgeist des Lesers an.

Dann fällt sofort auf, der ungewöhnliche etwas abgehackte Schreibstil, der Leser steht sofort inmitten des Geschehens und sieht die Welt mit den Augen der Charaktere. Zudem zeigt sich das Geschehen aus den unterschiedlichsten Perspektiven, das ist schon ein wenig tricky. Der Leser ist gezwungen sich ständig an diese neuen Gegebenheiten anzupassen. Dafür hat dieses Konzept eine Menge Power und Monika Pfundmeier überrascht dabei zusätzlich auch mit enormer Ausdruckskraft.

Die Autorin bringt die Handlung halt auf den Punkt, ähnlich wie ihre Hauptdarstellerin Theres. Theres ist herrlich speziell, sie hat nach ihrer Wien-Episode als Event-Managerin beschlossen die altehrwürdige Metzgerei im Heimatort aufzupeppen und daraus kurzerhand eine Bio Metzgerei ohne Schwein und Tages-Bar gemacht zum großen Ärger ihres traditionsbewussten Vaters.

Überhaupt dreht sich im Buch vieles um Tradition und um das neumodische Zeugs;)…die Meinungen darüber sind geteilt! Dieses Thema sorgt natürlich auch für amüsante Situationen, besonders als die ortsfremde Hamburger Influencerin Alessia auftaucht.

Wenn man sich dann nach ein paar Kapiteln an die moderne Schreibweise gewöhnt hat, macht der Krimi auch richtig Spaß!



Es gibt so herrliche Textstellen wie:

„Sogar das Gebirgsmassiv gegenüber der Metzgerei beugte sich interessiert zum Fenster herein.“

oder

„Sobald die Outdoor-Jacken ihre Aufmerksamkeit von der bemalten Fassade lösen konnte, gafften sie zu ihr.“



Mir hat’s gefallen:) es ist eine spannungsvolle kriminelle Geschichte die da im schönen Oberammergau spielt. Schön bayrisch und ein bisserl derb kommt sie zwar daher, hat aber etliche amüsante Szenen, mit einem ganz speziellen Humor. Muss man sicherlich mögen;) Habe mich jedenfalls hervorragend unterhalten gefühlt und bis zum Ende mit gerätselt, wer dann letztendlich der Mörder war;)

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Kriminelles Nachkriegsszenario der Extraklasse

Pandora
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Berlin 1948, eine gebeutelte Stadt, bedroht von der Spaltung in Ost und West. Der bei Scotland Yard in London ausgebildete Kommissar Hans-Joachim Stein, bekommt nach einer kurzen Vopo-Episode im Ostteil, ...

Berlin 1948, eine gebeutelte Stadt, bedroht von der Spaltung in Ost und West. Der bei Scotland Yard in London ausgebildete Kommissar Hans-Joachim Stein, bekommt nach einer kurzen Vopo-Episode im Ostteil, eine Stelle in der neu entstandenen Mordinspektion West im britischen Sektor der Stadt. Sein erster Fall ist der brutale Mord an Berlins berüchtigten Schieberköng und Bordellbesitzer Braunke. Zufällig landet aber auch noch eine andere Akte auf seinem Tisch, fünf ermordete Frauen, die sein Chef eigentlich mit dem Stempel „Kriegsopfer“ ad Acta legen wollte.....



„Pandora - Auf den Trümmern von Berlin“, ist ein sehr spannender Kriminalroman vom Autorenduo Liv Amber und Alexander Berg, der die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit in der von der Spaltung bedrohten Stadt Berlin sehr treffend beschreibt. Als Leser bekommt man einen genialen Eindruck in das damalige Zeitgeschehen und die Probleme der Menschen mit der Vergangenheitsbewältigung umzugehen. Viele brisante Themen werden im Roman angesprochen, Opfer und Täter von Kriegsverbrechen sind allgegenwärtig und jeder hat so seine Art mit der neuen Situation umzugehen. Der recht neutral eingestellte Stein wird genau an die richtige Stelle gesetzt und legt seinen Finger in offene Wunden. Ob im Umgang mit seinem Chef dem ehemals hundertprozentigen Nazi Krüger, seinem Kollegen dem Mitläufer und Pervitin-Junkie Wuttke und anderen schwierigen Personen, er begegnet ihnen ohne Vorbehalte, lässt sich aber auch nicht von ihnen beeinflussen oder einschüchtern. Überhaupt entsteht mit H.-J.Stein, Max Wuttke und der neugierig beflissenen jungen Schreibkraft Lena Krause ein großartiges und sehr sympathisches Ermittlerteam. Trotz der umfangreichen komplexen Handlung ist die Lektüre ein Genuss, alle Protagonisten unglaublich gut gezeichnet und präsentiert. Der Schreibstil ist ausgezeichnet, flüssig zu lesen, bild- und lebhaft. Die damalige Stimmung wird unglaublich gut wiedergeben und wirkt gut recherchiert. Es gibt wirklich manch schauderhafte Szene, auf die man durch die Augen des Kommissars blickt und seine Haltung bewundert. Doch auch er hat seine Fehler und Schwächen, die aber seine Menschlichkeit und seine Entscheidungen betonen!



Mein Fazit: Ein hervorragend recherchierter und interessanter Kriminalroman. Die Figur Hans-Joachim Stein genannt "der Duke", hat mir hervorragend gefallen, überhaupt alle Charaktere im Krimi sind großartig und das Vorstellen der Personen bereitete mir große Freude. Ein klasse Krimi, absolute Leseempfehlung von meiner Seite:)

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Unterhaltsame Krimi-Reise nach Barcelona

Mord in Barcelona
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Auf dem Friedhof Montjuïc in Barcelona wird eine Frau tot aufgefunden. Die Polizei findet heraus, dass die unbekannte Tote eine Fotografin aus Deutschland war. Die Spur führt zu einer vermissten deutschen ...

Auf dem Friedhof Montjuïc in Barcelona wird eine Frau tot aufgefunden. Die Polizei findet heraus, dass die unbekannte Tote eine Fotografin aus Deutschland war. Die Spur führt zu einer vermissten deutschen Touristin, deren Sohn sich in Barcelona mittlerweile auch schon auf die Suche nach seiner Mutter begeben hat, nachdem diese sich nicht mehr bei ihm gemeldet hat. Comissari Jaume Soler Marti nimmt die Ermittlungen auf, doch immer wieder kommt ihm seine Schwester Montse in die Quere, denn zum großen Ärger von Jaume, hat sie sich doch glatt mit seinem Hauptverdächtigen angefreundet.....



Der Kriminalroman „Mord in Barcelona“ ist ein klassischer Krimi aus der Feder der spanischen Autorin Isabella Esteban. Man merkt der Geschichte sofort an, das sich die Autorin in den Straßen und Plätzen perfekt zurechtfindet, denn gekonnt führt sie ihre Protagonisten durch die Stadt. Es wird also auch einiges an Sightseeing-Empfehlungen geboten, die Neugierde auf Barcelona wurde bei mir definitiv geweckt;) und die Lust auch diese Stadt einmal zu erkunden, auch wenn das im Moment in einige Entfernungen rückt! Dennoch war es toll das Flair der Stadt wenigstens per Buch zu erleben. Auch das Cover lädt mit seinem einladenden Motiv dazu ein!

Ansonsten ist der Krimi auch sehr unterhaltsam, die Handlung spannend und abwechslungsreich angelegt. Die Protagonisten sind allesamt gut charakterisiert und beschrieben, das Ermittler-Team mir sympathisch, besonders der Chefermittler und Katzenliebhaber Comissari Soler der auch privat ein recht normaler Familienvater mit ein paar liebenswerten Eigenheiten ist. Seine Schwester und Mutter dagegen, haben es faustdick hinter den Ohren, neugierig, dickköpfig und eigensinnig, forschen sie auf ihre eigene Art und Weise an dem Fall in ihrem Viertel! Besonders Montse ist dem Comissari aber immer einen Schritt voraus, dieser Bruder/Schwester-Konflikt prägt die Geschichte.

Auch der Schreibstil ist angenehm und flüssig, die Handlungen gut konstruiert und durchdacht.

Insgesamt ein softer Krimi, aber mit einer unterhaltsamen, amüsanten und soliden kriminellen Story, die mich bis zum Ende fesseln konnte. Ein recht gelungener Auftakt zu einer neuen Barcelona-Krimiserie. Ich würde mit Comissari Soler auch wieder auf eine erneute Ermittlung-Tour gehen;)

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