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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2018

Historisches Epos mit Sogwirkung!

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Im Jahre 1486 gab es im kleinen Ort Knittrigen im Kraichgau den kleinen Jungen Johann, von seiner Mutter auch zärtlich Faustus genannt. Er ist ein kluges, hübsches Kerlchen und sticht somit unter all den ...

Im Jahre 1486 gab es im kleinen Ort Knittrigen im Kraichgau den kleinen Jungen Johann, von seiner Mutter auch zärtlich Faustus genannt. Er ist ein kluges, hübsches Kerlchen und sticht somit unter all den grobschlächtigen Bauernsöhnen hervor, was für ihn nicht immer von Vorteil ist. Auch interessiert sich Johann sehr für Zaubertricks und fiebert jedes Jahr dem Herbstmarkt entgegen, wenn die Gaukler in die Stadt kommen. Ein geheimnisvoller düsterer Zauberer macht großen Eindruck auf den Jungen und weissagt ihm ihre schicksalhafte Begegnung in der Zukunft, denn Johann ist am Tag des Propheten geboren….

Gelehrter, Astrologe, Zauberer, Gaukler oder Scharlatan, Dr. Johann Georg Faustus war anscheinend in vielerlei Künsten bewandert und bietet uns eine wahrhafte Bandbreite von unterschiedlichen Rollenbildern. Auf der Suche nach dem Geheimnis seiner Geburt und seiner Identität muss er einiges an Abenteuern aushalten und überstehen. Dabei trifft er immer wieder auf den geheimnisvollen Magier und Astrologen Tonio del Moravia, den ein düsteres Geheimnis zu umgeben scheint. Tonio wird zu seinem Mentor, doch Johann muss mit ihm einen Pakt schließen, der ihm immer unheimlicher wird!

Der Autor Oliver Pötzsch entführt uns in seinem Buch „Der Spielmann“ in eine Welt der Renaissance, in der das Streben nach Wissen zu neuen Ufern führt. Mir war eigentlich nie so richtig bewusst, das Faust eine reale historische Person war und nicht nur eine fiktive Figur des großen Goethe.

Pötzsch erzählt die Lebensgeschichte dieser Legende, die schon viele Schriftsteller und Filmemacher über die Jahrhunderte hinweg inspiriert hat, in Form eines hochspannenden historischen Abenteuerromans.

Mit seiner bildhaften, lebendigen und leidenschaftlichen Erzählkraft fliegen die Seiten nur so dahin! Oliver Pötzsch ist einfach ein grandioser Geschichtenerzähler:) Schon etliche Bücher des Autors konnten mich verzaubern!

Die Sogkraft des Buches ist wirklich enorm, man kann den dicken Wälzer gar nicht mehr aus der Hand legen;) Am Buchende gibt es auch wieder tolle Reisetips um sich auf die Spur der Faust-Legende zu begeben.



Die Lebensgeschichte des Dr. Faust, verfasst als ein aufregender Abenteuer-Epos, hat mir unglaublich gut gefallen. Besonders gelungen finde ich, dass die Figur des Faust, bis zum Ende des Romans rätselhaft und nicht ganz greifbar bleibt, ebenso wie die seines düsteren Gegenspielers. Dieses mysteriöse Geplänkel der Protagonisten hat seinen ganz besonderen Reiz! Viele Fragen sind noch offen und ich freue mich schon unbändig auf den zweiten Teil der Geschichte.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Skurrile Komödie zum Thema Freitod

Man muss auch mal loslassen können
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Charlotte, Wilma und Jessy, alle diese drei Frauen haben sich vorgenommen baldmöglichst aus dem Leben zu scheiden! Das ist auch der Umstand, unter dem sie sich in einer Beratungsstelle zufällig kennenlernen. ...

Charlotte, Wilma und Jessy, alle diese drei Frauen haben sich vorgenommen baldmöglichst aus dem Leben zu scheiden! Das ist auch der Umstand, unter dem sie sich in einer Beratungsstelle zufällig kennenlernen. Drei völlig konträre Charakter, unterschiedlichsten Alters und Lebensumständen. Spontan beschließen sie: Warum einsam Sterben, wenn es auch gemeinsam geht und schließen somit einen Pakt! Doch die Mädels müssen "leider" feststellen, Sterben ist nicht so einfach, wenn der Schutzengel zu stark gegensteuert…….

Bislang kannte ich die Bestseller-Autorin Monika Bittl auf Grund ihrer amüsanten, Fachliteratur in Sachen Alter und Ehealltag. Nun durfte ich ihren neuen Roman kennenlernen „Man muss auch mal loslassen können“, eine Komödie um das todernste Thema Selbstmord. Das ist ihr wirklich gut gelungen! Mit einer etwas skurrilen Frauentruppe, die durch die Lande zieht um den perfekten Freitod zu inszenieren. Das Buch ist sehr aktuell und greift auf humorvolle Weise persönliche, politisch und digital motiviere Themen unserer Zeit auf, die ihre Protagonisten schwer beschäftigen. 
Unterlegt mit vielen frechen Sprüchen und passenden Zitaten, fließt Schreibstil und Leser flott und locker dahin. Das Lesen der Geschichte hat mir sehr viel Vergnügen bereitet. Am Ende werden nochmals die wichtigsten Zitate aufbereitet, wobei mir das auf Albert Einstein zugeschriebene am besten gefällt:
 „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, das sich etwas ändert.“
Diesen Satz sollte man sich merken;)
Die Botschaft, dass man dem Leben nicht so ohne weiteres davonlaufen kann, kommt in dem Roman sehr gut zum Ausdruck. Probleme sind zum lösen da, das erkennen am Ende alle Beteiligten! 
Ein unterhaltsames Buch, das mit dem ernsten Grundthema gekonnt locker umgeht, habe mich wirklich köstlich amüsiert und am Ende alle Charakter lieb gewonnen!

Veröffentlicht am 23.09.2018

LOL;) Charmant, unkonventionell und unterhaltsam!

Ich hab’s auch nicht immer leicht mit mir
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Mit viel Selbstironie begegnet Anne Vogd ihrem Alltag und lässt uns daran teilhaben!
In ü50 hat sie schon einiges erlebt und als Leidensgenossin;) kann ich ihr dabei auch gut folgen. Ihr Humor ist ist ...

Mit viel Selbstironie begegnet Anne Vogd ihrem Alltag und lässt uns daran teilhaben!
In ü50 hat sie schon einiges erlebt und als Leidensgenossin;) kann ich ihr dabei auch gut folgen. Ihr Humor ist ist speziell, aber mir sympathisch und in vielen Dingen kann ich nur bestätigend nicken. Wir beide würden uns wohl auch Food-technisch gut verstehen, denn ich benötige keine halbe Stunde für die Auswahl und probiere so gut wie alles aus….außer Tofu! Auch was Eifersucht anbelangt können wir uns wohl die Hände reichen;)

Ein tolles Buch, leider nicht so gut für die Schönheitspflege geeignet, denn die ein oder andere Falte von zu viel Schmunzeln, kommt nun wohl nach Genuss des Buches in meiner Mimik hinzu!

Mit dem Titel „ Ich hab’s auch nicht immer leicht“ einem sympathischen Grinsen im Gesicht der Autorin und dem grell pinkfarbenen Cover knallt schon der Einstieg. Die Anmerkung „Prosecco zum Lesen“ ist auch nicht untertrieben.
Der Schreibstil ist eben spritzig, kreativ und dynamisch. Da wird beim Lesen das Temperament der Rheinländerin ersichtlich und man kann verstehen warum sie auch den Sprung auf die Bühne gewagt hat:)
Ein Buch mit Pep, das mir viel Spaß bereitet und mich prächtig unterhalten hat. Lustige Lektüre für zwischendurch, mit Humor und einem Glas Wein;) hat man einfach mehr vom Leben!

Veröffentlicht am 23.09.2018

Gelungenes Revival der Detektivgeschichten, eine Jugendbande ist erwachsen geworden!

Nie zu alt für Casablanca
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Nach 40 Jahren trifft die Gang der V.I.E.R. Jugenddetektive, Gero Valerius, Ina Marie, Eleonora und Rüdiger wieder aufeinander. Ina hat das Revival organisiert um den armen Rüdiger aus seiner Lethargie ...

Nach 40 Jahren trifft die Gang der V.I.E.R. Jugenddetektive, Gero Valerius, Ina Marie, Eleonora und Rüdiger wieder aufeinander. Ina hat das Revival organisiert um den armen Rüdiger aus seiner Lethargie zu reißen. Nach dem Tod seiner Frau hat er etwas Aufmunterung verdient und was hilft da am besten!? Eine spannende und aufregende Recherche wie in alten Zeiten. Ina als Journalistin, hat da auch gleich eine heiße Sache auf Lager! Sie führt die V.I.E.R. auf eine spannende Reise via Kreuzfahrtschiff von Afrika bis nach Spanien.



In ihrem Kriminalroman „Nie zu alt für Casablanca - V.I.E.R. auf Kreuzfahrt“ läutet das Autorenpaar Elisabeth Frank und Christian Homma ein Revival der klassischen Detektivgeschichten a la „???“,„TKKG“ oder auch „Fünf Freunde“ ein.

Nur ist diesmal nicht nur die Jugendbande erwachsen geworden, sondern auch die Story. Eine wirklich geniale Idee und gekonnte Umsetzung des Autorenduos. Ermittelt und geforscht wird mit Verfolgungsmanövern, Lauschangriffen und anderen Tricks der modernen Technik. Die ü 50 Bande ist auch noch überraschend fit;) und hält den Leser auf Trab, man fiebert bei waghalsigen Einsätzen mit und versucht daraus seine Schlüsse zu ziehen.
Die vier Protagonisten sind alle speziell und recht verschieden, doch das scheint gerade der Knackpunkt ihrer guten Zusammenarbeit und ihres Erfolgs auszumachen. Der Schreibstil ist dazu flüssig, spannungsreich und anschaulich, also gut zu lesen und nachzuvollziehen.


Eine gelungene Abwechslung zum klassischen Krimi, die mir als einstigen großen Fan dieses Jugendbuch-Genres sehr großen Spaß bereitet hat:)
Das Buch bietet raffinierte Unterhaltung und Spannung zum Miträtseln und sorgt hoffentlich mit weiteren Fällen für Fortsetzung;)

Veröffentlicht am 18.09.2018

Aufregendes Münchner Krimi-Highlight, Tom Perlinger ist wieder in Höchstform:)

Das Ludwig Thoma Komplott
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Julia Frey, eine Münchner Verlegerin findet im Nachlass ihres Großvaters ein bislang unveröffentlichtes Manuskript des bekannten bayrischen Schriftstellers Ludwig Thoma. Doch bei der Durchsicht und Kopie ...

Julia Frey, eine Münchner Verlegerin findet im Nachlass ihres Großvaters ein bislang unveröffentlichtes Manuskript des bekannten bayrischen Schriftstellers Ludwig Thoma. Doch bei der Durchsicht und Kopie der Seiten fallen ihr brisante Details ins Auge, die auf eine alte Prostituierten-Mordserie aus den 70er Jahren hinweisen. Aufgeregt vereinbart sie ein Treffen mit ihrem alten Schulfreund und jetzigen Kommissar bei der Münchner Mordkommission, Tom Perlinger. Doch Tom ist leider nicht rechtzeitig an Ort und Stelle, als vor seinen Augen mitten auf der Sendlingerstraße, Julia ihre Tasche entrissen und auf sie geschossen wird…….

Auch in ihrem zweiten Kriminalroman „Das Ludwig Thoma Komplott“, hat die Autorin Sabine Vöhringer wieder einen historischen Anreiz geschaffen. Dieses Mal wird Kommissar Tom Perlinger mit den Werken von Ludwig Thoma konfrontiert. Dummerweise rumort es dabei gerade heftig in Toms privaten Umfeld, denn seine alte Clique steht plötzlich in Focus seiner Ermittlungen. Interessant was aus den alten Freunden so geworden ist! Darüber hinaus, hat der arme Tom leider mal wieder keine Zeit für die Liebe, dabei hat er so große Pläne mit seiner Christl;)

Großartig wie sich bei Sabine Vöhringers Kriminalromanen am Ende alles ineinander fügt. Es macht wirklich großen Spaß, ihren Kommissar Tom Perlinger und sein Team, durch die Münchner Innenstadt zu begleiten! Immer neue Ecken und Varianten tun sich dabei auf. Die Lektüre wird aber auch durch ihren flüssigen Schreibstil und ihre interessanten Protagonisten zum kriminellen Genuss!

Ein variantenreicher, spannender und fesselnder Kriminalroman, der mich wieder spitzenmäßig unterhalten hat und gleichzeitig noch überraschen konnte. Münchner Krimis sind einfach immer meine persönlichen Highlights:) und meine Vorfreude auf Fall drei ist schon geweckt!