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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2018

Rheinländische Lebenslust trifft auf preußische Korrektheit

Die Festung am Rhein
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Koblenz 1822, hoch über der Stadt entsteht die neue Festung Ehrenbreitstein, als mächtiges Symbol preußischer Vorherrschaft und Ingenieurskunst. Doch es verschwinden geheime Baupläne und der junge Rekrut ...

Koblenz 1822, hoch über der Stadt entsteht die neue Festung Ehrenbreitstein, als mächtiges Symbol preußischer Vorherrschaft und Ingenieurskunst. Doch es verschwinden geheime Baupläne und der junge Rekrut Christian wird unschuldig wegen Landesverrates verhaftet. Sein einziger Fehler, er ist Halbfranzose…ein Sohn des Feindes! Seine Schwester Franziska ist gewillt alles zu tun, um ihren Bruder aus den Händen der ihr verhassten Preußen zu befreien. Dabei trifft sie auf den pedantisch korrekten Leutnant Rudolph Harten, preußischer Ingenieur und damit beauftragt die Spionagegeschichte aufzuklären. Auf der Suche nach der Wahrheit entdecken die beiden so manches Geheimnis!

„Die Festung am Rhein“ ein historischer Roman der Autorin Maria W. Peter ist ein sagenhaft spannender Roman über eine sehr interessante Epoche. Napoleon hatte diese Region am Rhein sehr stark geprägt und als nach dem Wiener Kongress die Rheinprovinzen an Preußen fallen, prallten dort die freiheitlich denkenden katholischen Rheinländer auf die starren Hoheitsgetreuen protestantischen Preußen. Es gelingt der Autorin hervorragend, diese brisante Stimmung einzufangen. All die Vorbehalte, Vorurteile und der regelrechte Hass dieser zwei Lager, ist Zentrum ihrer Erzählung. Die beiden so unterschiedliche Hauptprotagonisten, Franziska die freiheitsliebende Rheinländerin und Rudolph der gestrenge Preuße, sind jeder für sich typische Exemplare dieser Zeit! Auch all die weiteren unterschiedlichen Charakteure der Geschichte sowie die bildhafte Beschreibung der ganzen Stadtkulisse hauchen dem Buch zusätzlich Leben ein!
Man lebt und leidet mit den großartigen Figuren und die Seiten fliegen nur so dahin.

Eine grandios ausgedachte Spionagegeschichte, die bis zur letzten Seite spannend bleibt!
Auch die persönliche Geschichte der Protagonisten, die nebenher erzählt wird, ist an Spannung kaum zu überbieten. Ein Roman mit mehreren Ebenen, historisch perfekt recherchiert, da macht das Lesen großen Spaß! Eine interessante Epoche, Spannung, Romantik, Leidenschaft, dieses Buch hat alles was frau braucht, absolute Leseempfehlung meinerseits:)

Veröffentlicht am 03.01.2018

Völlig schwerelos zum Mars

Es ist die Schwerkraft, die uns umbringt
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Kira ist eine sehr einsame Wissenschaftlerin, die ihr Leben in die Hände einer Raumfahrt-Test-Organisation gelegt hat. Schon als Kind wurde durch ihren Vater der Grundstein für ihre Faszination für das ...

Kira ist eine sehr einsame Wissenschaftlerin, die ihr Leben in die Hände einer Raumfahrt-Test-Organisation gelegt hat. Schon als Kind wurde durch ihren Vater der Grundstein für ihre Faszination für das Weltraumuniversum und seine Planeten geweckt.
Für ihren Traum vom Mars verzichtet sie sogar auf soziale Kontakt und das Gründen einer Familie. Doch ihre Einsamkeit macht ihr schon zu schaffen, wird sie absichtlich von anderen Probanden isoliert!? Durch Zufall erfährt sie einen Namen und stößt so überraschend auf ihre Zwillingsschwester Zoe, die auch am Programm teilnimmt. Doch Zoe ist ihr völlig fremd, die chaotische Künstlerin ist das Gegenteil von ihr, spontan, schräg und lebenslustig! Das erschüttert nun ihr Weltbild zutiefst und sie befallen Zweifel….

Der Autorin Ulrike Schnitzer ist mit ihrem Roman „Es ist die Schwerkraft die uns umbringt“ ein recht kurioses, interessantes und ungewöhnliches Buch gelungen! Die Beschreibung der unterschiedlichen Tests zur Vorbereitung auf das Astronautendasein faszinieren! da gibt es Isolationsstudien, Essen-Verkostungen, Übungen zur Vorbereitung auf die Schwerelosigkeit und vieles mehr. Der Traum von der Besiedelung des Mars ist spürbar. Kira hat eine Leidenschaft, sie sammelt in ihrem Notizbuch Anekdoten und Missgeschicke der Raumfahrt, die geschickt in die einzelnen Kapitel platziert sind und das Thema konkretisieren. Diese Mischung aus Vergangenheitsberichten und einer Zukunftsversion der Weltraumfahrt machen dieses Buch zu einer sehr unterhaltsamen Lektüre, die auch durch ihre zwei ungewöhnlichen Protagonistinnen noch an Spannung gewinnt! Als Anhang gibt es am Ende noch zusätzlich ein Weltraum-ABC mit weiteren Informationen zur Raumfahrt, die die Notizen von Kira ergänzen. Erstaunlich auch sind die Kunstprojekte von Kiras Schwester, die wirklich in dieser Form existieren und von der Künstlerin Irina Athanasskis stammen!
Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm flüssig und eindrucksvoll. Besonders gut gelungen finde ich auch das wundervoll gestaltete Cover des Romans:)
Ein tolles Buch, das Spaß macht!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Brüderliches und schwesterliches Ermittlungsgeschick

Grimms Morde
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Im hessischen Kassel kommt im Jahre 1821 die ehemalige Mätresse des verstorbenen Kurfürsten zu Tode. Die grausame Ausführung des Mordes an Freifrau von Bachros erinnert an eine plattdeutsche Erzählung ...

Im hessischen Kassel kommt im Jahre 1821 die ehemalige Mätresse des verstorbenen Kurfürsten zu Tode. Die grausame Ausführung des Mordes an Freifrau von Bachros erinnert an eine plattdeutsche Erzählung aus der Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Oberwachtmeister Blaubart, hat den am Tatort auftauchenden Hofbibliothekar Jacob Grimm natürlich sogleich in Verdacht etwas mit dem Morden zu tun zu haben. Auf seine Unschuld plädierend, beginnen die Gebrüder auf eigene Faust zu ermitteln! Die mit den Grimms befreundeten Schwestern Jenny und Annette von Droste-Hülshoff eilen den Brüdern zu Hilfe, stammt doch das besagte Märchen aus ihrer Feder…..

In ihren historischen Krimi „Grimms Morde“ steigt die Autorin Tanja Kinkel schon im Prolog mit dem märchenhaft grausigen Mordfall mitten ins Geschehen ein. Daraus entwickelt sich so langsam eine Geschichte, in der die Hauptrolle auf die Gebrüder Grimm und als Gegenpart die Schwestern Droste Hülshoff stehen. Daraus entwickelt sich neben der spannenden Verbrechensrecherche auch ein Sittenportrait der damaligen Zustände, Rechte und Sitten werden aufgezeigt und auch die damalige Politik und ihre Auswirkungen kommen zur Sprache.
Ein besonders Augenmerk wird auch auf die Stellung von Mann und Frau, sowie auf die Standesdünkel der damaligen Zeit gelegt.
Der ein wenig altmodisch anmutende Schreibstil der Autorin passt hervorragend zu dieser unterhaltsamen kriminellen Romangeschichte. Es ist kein Buch das sich mal so schnell nebenbei lesen lässt, man muss schon Aufmerksamkeit und ein wenig Muße in die Zeilen stecken um das Buch zu genießen;) Besonders gelungen fand ich die Dialoge der Protagonisten, die sehr charakteristisch angelegt waren. Das Hintergrundwissen von Tanja Kinkel ist enorm und ihre Sprachgewandtheit einfach bewundernswert!

Eine hervorragende und interessante Lektüre, die mir wirklich großen Spaß bereitet hat und einen ganz anderen, neuen Blickwinkel auf die beschriebenen berühmten Persönlichkeiten gegeben hat.
Die fiktive Handlung wurde in deren Leben und um ihre Persönlichkeit gewoben, was ich unglaublich spannend fand. Sehr empfehlenswert für historisch Interessierte und Liebhaber guter Erzählkunst!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Traum und Wirklichkeit

Die phantastische Welt des Märchenkönigs
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Ludwig der II. und seine Zeit 1845-1886
War dieser exzentrische König noch ein Relikt aus der Vergangenheit!? Er träumte vom absolutistischen Herrschen und einer mittelalterlichen Welt von Minne, Burgen ...

Ludwig der II. und seine Zeit 1845-1886
War dieser exzentrische König noch ein Relikt aus der Vergangenheit!? Er träumte vom absolutistischen Herrschen und einer mittelalterlichen Welt von Minne, Burgen und Schlössern. Oder war er doch doch ehr dem Neuen, der Technik und Industrialisierung verfallen, der Verwirklichung von Menschheitsträumen, Flugobjekten, außergewöhnlicher Architektur und mechanischen Konstrukten? All seine Gedanken, seine Träume und Ideen aber auch seine Zeitzeugen kommen in diesem Buch zu Wort….

Die Biografie über Ludwig II. von Klaus Reichold und Thomas Endl bietet eine unbeschreiblich lebendige, bunte und informationsreiche Sammlung an Informationen, Fakten, Anekdoten und Geschichten zum Leben und Sterben des berühmten Königs. Der Leser erfährt sehr viel über seine Gedanken, taucht in seine Gefühlswelt ein. Was für ein Mensch war Ludwig, am Ende kann man seine Wünsche und Gedankenwelt schon etwas nachvollziehen! Er war letztendlich ein Kind seiner Zeit, ein Künstler und Träumer mit den Mitteln diese auch zu verwirklichen, zu minderst teilweise….trotz aller Hindernisse die ihm im Weg standen. Bewundernswert, erstaunlich und tragisch, das sind Begriffe die mir beim Lesen durch den Kopf gingen.

Trotz der Geschichten die man über Ludwig weiß, erfährt man in dieser Biographie noch sehr viel Neues und Informatives. Klatsch und Tratsch inbegriffen;) das Lesen macht deshalb ein großes Vergnügen! Der Schreibstil und all die wunderbaren Illustrationen und Bilder laden darüber hinaus zum angeregten Lesen und Blättern ein. Ein Buch das man mit Sicherheit noch öfters zur Hand nehmen wird, das anregt zu Exkursionen und Ausflügen um auf den Spuren Ludwigs zu wandeln und etwas von der Mystik des Ortes zu einzufangen.
Ein Lesestoff, der mir ganz hervorragend gefallen hat, daher meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Immer der Nase nach.....

Der Schatz Salomos
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Der Roman spielt im römischen Dividorium im 3. Jh. n. Chr. (der heutigen Stadt Metz)
Invita, die Sklavin begleitet ihre Herrin und den Statthalter in ihre Heimatstadt und stolpert dort über ihre ehemaligen ...

Der Roman spielt im römischen Dividorium im 3. Jh. n. Chr. (der heutigen Stadt Metz)
Invita, die Sklavin begleitet ihre Herrin und den Statthalter in ihre Heimatstadt und stolpert dort über ihre ehemaligen Besitzer und alte Bekannte. Nacheinander werden gleich zwei Frauen grausam ermordet, mit denen Invita noch kurz zuvor Kontakt hatte! Invitas Neugierde und ihr wacher Verstand beginnt sofort zu arbeiten und sie gerät mal wieder in ein gefährliches Geflecht von Intrigen, Machtgier und Zauberei!

Auch im dritten Teil ihres historischen Kriminalromans „Der Schatz Salomos“ lässt die Autorin Maria W. Peter ihre Heldin Invita, wieder ein unglaublich spannendes neues Abenteuer erleben!
Die Themen im Buch sind auch heute noch aktuell, Flüchtlinge, Macht/Geld-gier und der Hass auf Andersgläubige sind ein zentrales Thema! Zauberei ist zwar nicht mehr so gefürchtet;) doch damals war die Angst vor schwarzer Magie enorm! Eine interessante Themen-Mischung, die wirklich für großartige Spannungsmomente in der Geschichte sorgen. Wie immer ist der historische Hintergrund, die Geschichte und damaligen Gewohnheiten gekonnt recherchiert. Der mitreißende Schreibstil und die vielen Details machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen!
Am Ende gibt es ein umfangreiches Nachwort mit Erklärungen, Reise und Besichtigungstipps und ein Glossar mit den römischen Begriffen. Eine Übersichtskarte von Metz in römischer Zeit erleichtert die gleich zu Beginn die Orientierung.

Dieses dritte Invita-Abenteuer hat mir, wie schon der zweite Band, wieder sehr gut gefallen und ein weiterer „Invita“-Band der Autorin ist in Planung! Bis dahin schaffe ich es vielleicht auch noch den ersten Teil „Fortunas Rache“ zu lesen;) Es ist auch einfach wunderbar, das alle Teile unabhängig voneinander lesbar sind!
Zu dieser informativen Reihe kann ich nur sagen rundum gelungen! Geschichtsunterricht auf unterhaltsame und aufregende Art und Weise:) Daher absolute Leseempfehlung für als Geschichtsfreaks!