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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2023

Anregendes Buch für Stick-Anfänger

Das Dschungel-Stickbuch
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Wie auf dem Titel beschrieben, bietet „Das Dschungel-Stickbuch“ eine hübsche Auswahl von 35 wilden Tieren und Pflanzen. Die Textilkünstlerin und Autorin Zélia Smith bietet interessierten Stickanfängern ...

Wie auf dem Titel beschrieben, bietet „Das Dschungel-Stickbuch“ eine hübsche Auswahl von 35 wilden Tieren und Pflanzen. Die Textilkünstlerin und Autorin Zélia Smith bietet interessierten Stickanfängern einfache aber sehr wirkungsvolle kleine Stickkunstwerke, die jeder schaffen kann. Gestickt wird mit runden Rahmen, in einer Größe von ca. 10 cm bis 20 cm Durchmesser.
Nach kurzer Vorstellung der Autorin, geht es dann auch schon los, mit der Einführung zum Hauptteil: Zuerst wird das Material, wie Garn, Stoff und anderes Zubehör aufgeführt.
Nach einer kurzen Farbenkunde folgt ein kleiner Stickkurs, mit Beschreibung der wichtigsten Stiche und deren Ausführung. Danach folgen die einzelnen Motive mit prächtigen großformatigen Bildern und einer selbsterklärenden kurzen Anleitung der zu verwendenden Stiche, easy-peasy;). Alles wunderbar übersichtlich und strukturiert.
Der Schwierigkeitsgrad der Ausführung ist nicht sonderlich hoch, die Motive sind gar nicht aufwendig und schnell gefertigt, von ihrer Wirkung aber modern, effektiv und ansprechend.
Auch das Format des Buches und seine Covergestaltung finde ich sehr gelungen und optisch ansprechend. Besonders die Fotos und Grafiken im Buch sind toll gestaltet, allein schon das Durchblättern ist Inspiration pur!

Mein Fazit:
Ein wunderschönes, inspirierendes Stickbuch für Anfänger. Es motiviert mal wieder zum Stickrahmen zu greifen. Die Motive sind schnell gefertigt, machen Spaß und machen optisch etwas her. Etwas für den Hobby-Einstieg, der Profi-Sticker wird hier sicherlich nicht gefordert sein, kann sich aber inspirieren lassen.

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Veröffentlicht am 04.09.2023

Das weiße Gold

Der Porzellaner
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Zusammen mit sechs weiteren Bergknappen aus Freiberg wird Samuel Stöltzel 1706 nach Meißen geschickt, um dort dem Alchimisten Johann Böttger bei der „Goldherstellung“ zu assistieren.
Samuel ist sofort ...

Zusammen mit sechs weiteren Bergknappen aus Freiberg wird Samuel Stöltzel 1706 nach Meißen geschickt, um dort dem Alchimisten Johann Böttger bei der „Goldherstellung“ zu assistieren.
Samuel ist sofort fasziniert von seinem Meister. Nachdem die Bemühungen ums Gold leider keinen Erfolg bescheren, soll sich Böttger zusammen mit dem Wissenschaftler Tschirnhaus auf die Herstellung von Porzellan konzentrieren. Diese Mission wird von ersten Erfolgen geprägt und Samuel entdeckt seine Passion für das Porzellan.

Die Autorin Annick Klug erzählt in ihrem historischen Roman „Der Porzellaner“ von den Anfängen der Porzellanherstellung in Meißen, Anfang des 18. Jahrhunderts unter der Herrschaft von Kurfürst August dem Starken und der Gründung der berühmten sächsischen Porzellanmanufaktur. Die Protagonisten dieser Geschichte sind zum großen Teil alles historische Persönlichkeiten und deren Rollen wirken sehr gut recherchiert. Das Hauptaugenmerk liegt zu Beginn auf dem jungen Bergmann Samuel Stölzel und seinem abenteuerlichen Lebenslauf, den der Leser hier begleiten darf. Aber auch die Schicksale von anderen Beteiligten wie Böttger, anderen Kollegen und Vorgesetzten, werden erzählt. Auch der mächtige Kurfürst und seine Mätresse Cosel bekommen eine Stimme und berichten ihre Sicht der Dinge auf interessante Art und Weise. Der Schreibstil ist flüssig, detailreich und angenehm zu lesen
Das Cover schmückt ein hübsches kobaltblaues Dekor, dem berühmten Zwiebelmuster ähnlich, das den Betrachter sofort an Porzellan denken lässt, wunderbar passend zum Thema des Buches.

Mein Fazit:
Die Entdeckung der Porzellanherstellung wird unterhaltsam aufbereitet, mit einer spannungsvollen Geschichte verbunden und mit historischen Begebenheiten veknüpft. Es entsteht ein guter Eindruck vom damaligen Leben, den Sitten und Gebräuchen, sowie den damaligen Verhältnissen, die oft gar nicht rosig und stabil waren. Faszinierende und lehrreiche Lektüre, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 28.08.2023

Unterhaltsame Spekulationsgeschichte rund um den Raub der Mona Lisa

Die Erfindung des Lächelns
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Im Louvre verschwindet das Bild einer lächelnden Frau, es ist die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Erst ist nicht ganz klar, wo das Bild abgeblieben ist, doch anscheinend wurde es gestohlen, denn ein anonymer ...

Im Louvre verschwindet das Bild einer lächelnden Frau, es ist die Mona Lisa von Leonardo da Vinci. Erst ist nicht ganz klar, wo das Bild abgeblieben ist, doch anscheinend wurde es gestohlen, denn ein anonymer Prahlhans erzählt in der Presse, wie einfach es doch sei, aus dem Louvre etwas mitgehen zu lassen! Das bringt so einige Leute ins Schwitzen, darunter auch prominente Künstler wie Pablo Picasso und seinen guten Freund, den Schriftsteller Guillaume Apollinaire. Die Pariser Polizei steht ziemlich unter Druck, denn mittlerweile sucht die ganze Welt nach der schönen Florentinerin, viele wollen sie gesehen haben.

In seinem kunsthistorischen Roman „Die Erfindung des Lächelns“ geht Autor Tom Hillenbrand dem Rätsel um den Raub der Mona Lisa auf den Grund. An sich ist die Geschichte um deren Verschwinden schon spannend und rätselhaft genug, doch die Theorie von Hillenbrand setzt dem ganzen Vorfall noch die Krone auf. Es geht kaum spektakulärer und zeigt gut, wie eine unscheinbare Frau auf Leinwand zum Weltstar werden kann. Der vielschichtig konstruierte und glänzend recherchierte Roman lässt seinen Leser tief in das historische Paris um 1900 eintauchen. Das Leben der Pariser Künstlerszene und das Entstehen des Kubismus ist eines der Themen, sowie die politischen Umtriebe der Anarchisten, die Faszination der Zeit für Okkultismus, Séancen und das Nightlife der Pariser Bohème. Die Protagonisten sind allesamt großartig charakterisiert und kommen uns oft bekannt vor. Wir begegnen interessanten Personen, wie Pablo Picasso, Isadora Duncan, Guillaume Apollinaire, Aleister Crowley, Jules Bonnot, dazu kommt ein neugieriger Ermittler der Polizei namens Juhel Lenoir, der das Bild auftreiben soll.
Es ist ein unglaublich vielschichtiger, informativer und komplexer Roman, der ständig die Perspektive wechselt. Auch die vielen liebevoll arrangierten kleinen Details der Geschichte gefallen mir sehr gut. So zeigen sich enorm viele unterschiedliche Ansichten, Gefühle und Betrachtungsweisen. Diese Vielfalt macht für mich den Reiz der Lektüre aus. Was damals genau passiert ist, lässt sich ja leider nicht mehr feststellen, doch Hillenbrands Version ist äußerst unterhaltsam.
Schon das Cover stimmt auf die Lektüre und Paris ein, es könnte einer von Renoir gemalter Szene entsprungen sein.


Mein Fazit:

Dieses Buch war eine großartige Erfahrung, da mir bislang gar nicht bewusst war, wie der Hype um dieses doch recht unscheinbare kleine Bild überhaupt zustande kam. Dieser historische Raub der La Gioconda, wurde vom Autor mit zahlreichen Finessen und Wendungen gespickt in eine über 500 Seiten lange Geschichte verpackt, die mich faszinieren und begeistern konnte. Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 24.08.2023

Spannungsvolle historische Verwicklungen und Geheimnisse vor Münchner Background

Eine Dame mit Geheimnissen
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Eine Gouvernante startet durch

München im Jahre 1827 - Nanette, die Gouvernante der von Seybachs hat einiges zu verbergen. Neben den wohlwollenden Pflichten ihren Schützlingen gegenüber, verfolgt sie ...

Eine Gouvernante startet durch

München im Jahre 1827 - Nanette, die Gouvernante der von Seybachs hat einiges zu verbergen. Neben den wohlwollenden Pflichten ihren Schützlingen gegenüber, verfolgt sie auch unerschrocken eigene Interessen, um ihre Zukunft zu sichern. Denn sobald der flügge gewordene Nachwuchs des Grafen glücklich verheiratet worden ist, sind die Tage der Gouvernante im Palais gezählt, denn ihre größte Widersacherin im Palais, ist die alte Gräfin Henriette, die es kaum erwarten kann, sie endlich loszuwerden! Umtriebig wie Nanette ist, stehen ihr dennoch einige Alternativen offen, denn hinter ihrer unscheinbaren grauen Erscheinung lodert ein Feuer und es verbirgt sich ein großes Geheimnis!

“Eine Dame mit Geheimnissen”, ist ein treffender Titel für die 4. Folge der Romanserie “Das Lilienpalais” von Autorin Hannah Conrad, ein Pseudonym, hinter dem sich das Autorinnenquartett Monika Pfundmeier, Frieda Bergmann, Laila El Omari und Persephone Haadis verbirgt.
Ohne Vorkenntnisse bin ich in die Serie eingestiegen, war augenblicklich fasziniert von ihren interessanten Charakteren und als Münchnerin natürlich auch vom Münchner Background der Geschichte. Der historische Roman, spielt wie erwähnt in der bayrischen Hauptstadt, zurzeit König Ludwig I. und dreht sich um das Leben einer adeligen Familie samt ihrer Entourage. Diese vierte Folge widmet sich hauptsächlich der Gouvernante Nanette, die einen ziemlichen Berg an Geheimnissen mit sich herumträgt. Hinter dieser Figur verbirgt sich eine interessantes Schicksal, daher kann man das Buch kaum aus der Hand legen, bis alle Heimlichkeiten ergründet sind. Der Schreibstil gefällt mir sehr, die Geschichte ist voller prickelnder Gefühle, dazu gesellt sich subtiler Humor und etwas Geheimnisvolles, Rätselhaftes. Nanette zieht durch die Stadt und mit ihr entdeckt man das historische München ganz neu in seiner alten Pracht.
Das hübsch gestaltete Cover passt ganz hervorragend zum historischen Roman. Ganz wunderbar finde ich auch den historischen Stadtplan von München im Innencover, sowie sehr hilfreich den Personenüberblick zu Beginn des Buches.

Mein Fazit:
Bin begeistert von Location, Art und Ausführung dieser Serie und werde mir mit Sicherheit auch all die Vorgängerbände gönnen, auf die ich wirklich gespannt bin. Vielleicht vergleichbar mit einer Art “Bridgerton” (oute mich als Fan;), das in München stattfindet, daher genau mein Ding, einfach grandios!

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Veröffentlicht am 17.08.2023

Traumhafte Reise in die Normandie, mit spannenden alten und neuen Geheimnissen

Das Grab am Havre
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Brigitte flüchtet samt Hund und Katze mit ihrem Wohnmobil in die Normandie, raus aus ihrem alten Leben, träumt davon, dort neue Perspektiven für sich selbst zu finden. In der Gegend, in der sie strandet, ...

Brigitte flüchtet samt Hund und Katze mit ihrem Wohnmobil in die Normandie, raus aus ihrem alten Leben, träumt davon, dort neue Perspektiven für sich selbst zu finden. In der Gegend, in der sie strandet, gibt es einiges zu entdecken, auch neue Freunde kreuzen ihren Weg. Bei einem Spaziergang auf den Dünen gräbt ihr Border Collie eine menschliche Hand aus. Es finden sich dort die Gebeine eines deutschen Wehrmachtssoldaten, samt mysteriöser Dokumente und eine Liebesgeschichte, in der eine wertvolle Schatulle erwähnt wird. Brigitte macht sich zusammen mit Schäferin Camille und ihrem Campingplatz-Nachbarn Friedrich auf Spurensuche in die Vergangenheit, die auch in die Gegenwart führen!

Der Titel „Das Grab am Havre“, klingt schon mal sehr spannend und vielversprechend, mehr nach Abenteuer als Krimi. Autorin Barbara Homolka bietet beides;). Zusätzlich gibt’s auch noch jede Menge Information zur Normandie, Reiseziele, Ausflüge und historische Anekdoten. Hier gibt es nicht nur ein historisches Rätsel um den unbekannten Soldaten und seinen Schatz, es gibt auch noch allerhand merkwürdige Vorfälle im Hier und Jetzt! Dieser Frankreich-Krimi ist wirklich komplex, vollgepackt mit Geschehen und Geschichte, Rätseln und Abenteuern, Essen, Ausflügen und einem überraschenden Ende! Es bietet sich ein spannungsgeladenes, gemischtes Potpourri aus der Normandie.

Mein Fazit:
Frisch zurückgekehrt, von einer Reise in diese schöne Ecke Frankreichs, konnte ich das Buch nun so richtig genießen und mich zurückerinnern. Die Vielfalt des Romans hat mich fast schon überfordert, aber die Lektüre hat großen Spaß gemacht! Viele Denkanstöße der Autorin, zum Umgang mit Geschichte, Gedenken und Vergangenheit fand ich dabei sehr gelungen.

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